kann nicht richtig zählen (Disskussion)

  • Jetzt nix für Ungut, das ist kein Heulthread oO...und die Tatsache, dass ich selten was poste ist deshalb, weil ich einfach mehr übe als lese und schreibe. Jetzt beschäftigt mich aber etwas so sehr, dass ich dringend Rat und Meinungen brauche.


    Ich habe heute mich mal wieder in meinem Raum verkrümelt und hab mir so gedacht: "Heut zähl ich mal, damit ich das komplizierte da endlich mal schaffe, woran ich 2 Wochen schon dranhänge" und siehe da, ich kann nicht richtig zählen!


    Seitdem ich open hand spiele (und damit die linke Hand führt)... seitdem...irgendwie zähle ich immer nur die Aktzente (zB Son Clave 3:2, da zähle ich bis 5 bei jedem Schlag, wenn ich die Clave mit links spiele). Als wäre mein Hirn nur mit der rechten Hand verbunden.


    So, nun zur Frage:
    Wenn man bestimmte komplexere klingende Sachen spielen kann & intuitiv weiß, wo die 1 ist, sollte man trotzdem mitzählen können oder ist das unwichtig?


    Ich zähl jetzt schon den ganzen Tag immer bis 4 und die Leute die mich umgeben halten mich für bekloppt^^

  • Also,


    ich hab lange und intensiv mitgezählt, weil ich das für sehr hilfreich halte. Dabei ist die Variation mal nur die 4tel zu zählen und mal alle einzelnen Positionen der Mikrotime (=>Subdivisions) jeweils für unterschiedliche Dinge gut.


    Das Subdivision-Zählen (1-e-und-e-2-e....) ist zum herunterbrechen der Muster auf Schlagebene geeignet, damit man genau lernt, was auf welche Zählzeit gehört. Also was zum Üben für sich selbst, zum Schulen der Exakteit und für komplexes Zeug.


    Ich würde das komplexe Teil, was bei dir gerade nicht so will, extrem langsam spielen und die Subdiv. mitzählen, so lernst du den Ablauf der Bewegungen in der korrekten Reihenfolge. Die Geschwindigkeit kommt dann von allein.


    Das 4tel-Zählen ist nmM eher für das Erfassen der Form geeignet.
    Ich zähle dann 1-2-3-4-2-2-3-4-3-2-3-4-4-2-3-4......
    So lernt man, wie viele Takte ein Teil hat. Für odd Measures auch geeignet.


    Nils

  • Ich übe das zählen eher um die Koordination zu verbessern...
    Das wie lange ein Takt ist und wann die 1 kommt hatte ich eigentlich schnell im Gefühl ohne oft groß mitgezählt zu haben und darauf geachtet zu haben...
    solche sachen wie 4tel oder sonst was mitzuzählen steigert eher die Koordination und das Verständniss für Rhythmen...
    gute Übungen sind dabei z.B. auch Triolen zu zählen und darüber einen geraden 8tel Beat zu spielen...

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  • Zusammengefasst sehe ich das so: Es ist nötig zu zählen um exakt spielen zu lernen.
    Wenn man das erst mal gelernt hat, kann man für das, was man kann, wieder damit aufhören.
    Wenn ich was neues in Angriff nehme, das nicht auf Anhieb klappt, zähle ich erneut, bis ich das kann, was ich lernen wollte.


    Nils

  • Zählen ist das ultimative Mittel, wenn Du etwas schwieriges lernen willst wofür Du noch keine akustische Referenz hast, also keine Aufnahme von der Du es abhören könntest..... Da finde ich zählen sehr wichtig. Außerdem kann man, wenn laut Viertel mitzählt mal herausfinden wo man den Puls etwas aus dem Auge verliert in schwierigen passagen oder wo dieses Viertelgefühl wackelig wird. Das Buch von Gary Chester "The New BReed" basiert auf diesem Konzept... sehr lehrreich.

  • Herr Chester schlägt außerdem noch was interessantes vor: jede Gliedmaße mitzusingen. Ein Hirnspalter weiter wäre dann noch, mit der Stimme einen 5. Part zuzufügen.


    Zur Grundfrage: auch wenn du etwas schon richtig spielen kannst und intuitiv weißt, wo die 1 ist, bringt gelegentliches Mitzählen m. E. etwas. Es vertieft m. E. das Verständnis des grooves noch weiter.
    Aber verrückt machen (dass du den groove vor lauter Zählzeiten nicht mehr siehst) bringt auch nix.
    Ich würde eine gesunde Mischung wählen.

  • Zitat

    Original von NickelOnDrums
    Wenn man bestimmte komplexere klingende Sachen spielen kann & intuitiv weiß, wo die 1 ist, sollte man trotzdem mitzählen können oder ist das unwichtig?


    Unwichtig

    Sei realistisch, plane ein Wunder!

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