normalisieren/hard limiting?

  • hallo,


    ich hoffe, dass das kein altes thema ist, was schon 100mal durchgekaut wurde, aber wie kann ich es schaffen die aufnahmen meiner band auf einen normpegel zwischen -3dB und 0dB zu bekommen ohne das es clippt
    hab es schon mit hard limiting versucht, aber das hat nich funktioniert, weil die doublebass den gesang am ende zerhackt hat. vlt hatte ich auch nur falsche einstellungen.

  • Was meinst du mit Normpegel?


    Du kannst den Durchschnittspegel nicht auf über -3 dBFS bringen, das macht keinen Sinn. Man hat immer einen gewissen Crestfaktor, das ist das Verhältnis von Peaks zu Mittelwert. Bei unbearbeiteten Signalen beträgt der Crestfaktor je nach dem zwischen 6 und 18 dB, d.h. die Spitzen kann man da zwar auf 0 dBFS legen, der Durchschnittspegel liegt aber weiterhin bei -6 bis -18 dBFS.


    Wenn du es "lauter" haben willst, musst du erstmal die Quellen so anpassen (Stimmung und Spielweise, statt aus ner dünnen Gitarre ne fette zu machen ist es besser sie gleich fett zu spielen etc.) und dann eben nach Bedarf mit Kompressor bzw. Multibandkompressor die einzelnen und die Gesamtspuren so bearbeiten dass es so klingt wie du es willst.



    Mit Hard-Limiting und Übersteuern machst du dir nur den Klang kaputt. Ein Crestfaktor von 6 dB ist schon sehr klein, viel Dynamik hat das Signal dann nicht mehr, aber wer's mag.

    Ich hätte auch so gern ein Hobby...

  • ja is bei metal halt so, aber vielen dank. hat zwar nicht wirklich doll geholfen war aber aufschlussreich, obwohl ich noch nich ganz kapiere was der crestfaktor laut definiton ist, also peaks sind ja die lautesten punkte und der mittelwert ist das der RMS? wäre eigentlich irgendwie schwachsinnig, weil das einem dann gar nix sagen würde, aber ich weiß ja auch nich.

  • Ja, genau so ist der Crestfaktor definiert: Verhältnis von Spitzenwert zu RMS.


    Warum ich das gesagt habe: Mit einem Kompressor kann man den Crestfaktor verringen, d.h. die Spitzen ragen nicht so weit über den Mittelwert hinaus, somit kann das gesamte Signal angehoben werden und es ist insgesamt lauter. Und ich denke das willst du machen. (Ja, man kann das auch ohne das Wort Crestfaktor erklären...)


    Ich weiß nur immer noch nicht was du mit Normpegel meinst.


    Normalisieren bedeutet, dass das gesamte Signal soweit angehoben wird, dass die lauteste Spitze beim eingestellen Pegel liegt. Lauter wirds dann nur bedingt, eben um so viel wie die Spitze vorher von dem Pegel weg war.

    Ich hätte auch so gern ein Hobby...

  • Ich mache das mit mehreren Kompressoren und Sättigungstools - PSP Vintage Warmer, Voxengo Elephant Limiter (super Lautmacher (ohne Klangänderung), besonders in Version 1 einfach zu bedienen) und zum Schluss noch IK Multimedia T-Racks (da ist nochmal ein Röhrencomp und ein Röhrenlimiter drin). Alles eher subtil eingestellt.
    Oder einfach mal verschiedene, andere Kompressoren und/ oder Sättigungstools probieren und kombinieren - die meisten Sequenzer haben ja sowas schon an Bord. Damit geht das auch.

  • Ich denke dir ist noch selbst etwas unklar was du erreichen willst.
    Mit einer Funktion "Normalisieren" hebst du den gesamten Pegel um den gleichen Betrag an, so dass die lauteste Stelle eben auf 0 db kommt.
    Wenn der Mix sehr leise ist, dann bringt das schon mehr Lautstärke, aber die "gefühlte" Lautstärke erhöht man mit viel Komprimierung und damit Verminderung der Dynamik (-->Crestfaktor).


    Heutzutage werden CDs gerne auch mal mit 6 db zwischen RMS und Peak oder weniger gemischt. Das klingt dann zwar ordentlich laut aber eben auch "digital" .[Digital in dem Sinne, dass es nur an oder aus sprich laut oder aus gibt]


    Ich hab das bei unserer Live DVD auch durchexerziert und immer mehr komprimiert. Fängt damit an, dass man in den einzelnen Kanälen komprimiert [Gesang, Gesang in der Subgruppe, Bass, Gitarren...] Da hab ich relativ brav komprimiert mit Ratios von 2:1 bis 4:1.


    Dazu hab ich beim Mix einen Brickwall Limiter eingesetzt, aber nur um safe vor Pegelspitzen zu sein. Der finale Mix hat meist noch knapp 2.5 db "Luft" in Cubase.


    Damit gehts dann in Wavelab zum Mastern. Leider hab ich die Presets grade nicht hier, mit denen ich gemastert habe. Ich habe teilweise auch mit T-Racks gearbeitet, aber dann doch andere Geräte am Ende eingesetzt. Darunter zuerst ein Multibandkompressor und anschließend noch ein "normaler" Kompressor mit relativ geringer Ratio 2:1. Am Ende das Ganze mit nem Wave L2 (glaub es war der L2) auf 0 db hochgeblasen und Ende Gelände.


    Mir blieb am Ende dann mal mehr oder mal weniger Dynamik übrig, im Schnitt so 6-8 db zwischen Peak und RMS. Dazu sei gesagt, dass für die DVD als "Abhörmedium" auch oft TV Geräte zum Einsatz kommen, die für eine hohe Dynamik bei der Wiedergabe nicht ausgelegt sind. Daher hab ich mich dafür entschieden, die Dynamik doch relativ stark zu begrenzen. Teilweise hatte cih auch mal 3-4 db, was dann ganz toll laut klingt, aber eben auch nicht mehr.


    Das zu einem guten und lauten Mix noch mehr Sachen als nur Komprimierung gehören, sollte dir klar sein.


    Es funktioniert eben nicht, am Ende des Mixes mal einen Schalter umzulegen oder ein Plugin zu verwenden und alles wird gut. Man muss schon an verschiedene Stellen an verschiedenen Schrauben drehen.


    gruß
    Jan

  • Zitat

    Original von Seven
    Heutzutage werden CDs gerne auch mal mit 6 db zwischen RMS und Peak oder weniger gemischt. Das klingt dann zwar ordentlich laut aber eben auch "digital".


    In erster Linie klingt das vor allem scheiße. Das Problem ist offensichtlich, dass Viele das gar nicht wahrnehmen oder gar als "den richtigen" Sound empfinden. Ich hab mich noch nie getraut, in den einstelligen dB-Bereich zu gehen. Okay, mal sporadisch, wenn eine einzelne fette Bratgitarre mal richtig laut kommen soll oder so. Da kann ichmir das vorstellen. Aber die kriegt man auch laut, ohne sie zu zerstören. Gerade bei Trommeln ist das nicht so einfach.


    Naja, ich bin froh, dass eine Platte wie zum Beispiel "The Shape of Punk to Come" von Refused schon ein paar Jährchen alt ist. Denn die kann ich mir ohne Probleme von vorne bis hinten anhören, ohne gleich Kopfschmerzen zu kriegen. Bei neueren Aufnahmen (mit noch mehr Lautheit) gelingt mir das leider immer seltener, z.B. bei Mars Volta, RHCP's Californication usw. Bei Refused habe ich Spaß daran, immer lauter aufzudrehen. Bei Mars Volta eher umgekehrt, obwohl ich die Musik cool finde.


    Die genannten Platten clippen übrigens ohne Ende. Wenn Du den Sound cool findest, dann mach Dir keine Sorgen, Profis machen das auch nicht anders. 8o

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