Becken mit Riss reparieren

  • Hallo,


    bitte nicht gleich die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, sondern erst mal lesen ;) Ich glaub ich spreche hier was wirklich NEUES an.
    Ich bin gelernter Industriemechaniker und habe daher viel mit Metallen zu tun.


    Meine Idee:


    Risse nicht aussägen, nicht abbohren und auch nicht das Becken abdrehen. Gerade mit den ersten beiden Methoden entstehen eigentlich Sollbruchstellen und selten hält solch ein Becken sonderlich lang.
    Ich möchte anstelle dessen die Risse hartlöten.
    Das Material des Beckens wird dabei erhitzt und silberlot wird in den "Lötspalt" gegeben. Im Normalfall sollte durch die Materialerwärmung in dem Bereich ein neues Metallgefüge entstehen, das den Riss nachaltig stoppt.
    Was haltet ihr davon?


    Ich suche für ein solches Vorhaben Becken, deren Risse nicht angebohrt oder ausgesägt sind. Ich bräuchte so zwei bis drei Exemplare aus Messing oder Bronze, am besten mit verschiedenen Rissen (an der Kuppe oder Rand...)
    Mein Angebot: Ihr schickt mir ein beschädigtes Becken, ich repariere es unentgeldlich und ich schicke es zurück, sozusagen zum Testen. Ich erwarte dann mit Spannung euer Feedback.
    Was ich natürlich nicht versprechen kann: Ob der gewünschte Erfolg eintritt, ob das Beckenfinish arg unter dem Eingriff leidet (ich werde den Riss so sauber wie möglich verschleifen) und wie der Klang darunter leidet. Daher würde ich das gerne an "Billigeren" bzw. hoffnungslosen Fällen probieren und übernehme natürlich keine Garantie!!!


    Dies ist KEIN Gewerbliches Angebot, im Gegenteil! Ich zahle bei dem Vorhaben wirklich drauf! Silberlot ist heutzutage schweineteuer.

    Grüße,
    Martin

  • Ich hätte ein Ufip China, aber der Versand aus Österreich wird wahrscheinlich zu teuer.


    Außerdem bin ich der Meinung, das hier das thema mit dem löten schon mal angeschnitten wurde.


    grüße und viel Erfolg Andi

    Alles wird gut

  • Ein Kumpel von mir hat auch schon versucht ein Becken von mir mit Hartlöten zu reparieren. Wirklich toll war es nicht:


    1. Das Becken verfärbt sich durch das Hartlöten rings um die Stelle, die gelötet wird. Das Material wird hier viel zu stark erhitzt, was sicherlich nicht gerade gut bekommt.


    2. Das Lötzinn ist hart und bleibt hart. Im Gegensatz zum Becken. Das hat eine gewisse Elastizität und schwingt, das Lötzinn hingegen nicht.


    Ergo: Der gelötete Riss hält eventuell, daneben entsteht allerdings gleich der nächste Riss, bzw. der eigentliche Riss setzt sich weiter fort, da der feine Haarriss, der sich gebildet hat, nicht mitgelötet wird.


    Lass es bleiben...

  • Zitat

    Original von Martin S.
    ...wirklich NEUES ...


    Wirklich neues gibts hier nicht.
    Egal, ob weich-, hartlöten oder schweissen.
    Mit "löten" als Suchbegriff im Unterforum "Cymbals" kommst Du zu dem
    Lesestoff.


    Funktioniert sicher auch nur insofern, dass man sich durch diese Massnahme
    mit irgend einem zufällig zustande kommenden Sound zufriedengibt
    und hat mit Reparatur nichts zu tun.

  • Hallo,
    wahnsinn, ich hätte nicht gedacht, dass jemand schon in erwägung gezogen hat, Becken zu löten 8o


    Zitat

    Original von GrafDaniel
    Meinst Du SO ????


    Nein nicht ganz, ich meine Hartlöten. Im Gegensatz zum Weichlöten ist es haltbarer, da es ein belastbareres Metallgefüge ergibt.


    Im übrigen habe ich nichts gelesen, was wirklich dagegen spricht. Keiner hat geschrieben, dass es nach dem Löten weiter gerissen währe.


    Der Klang wird sich verändern, klar. Allerdings bleibt abzuwarten in welchem Maße und ich werde weiterhin von einer"Reparatur" sprechen. Keiner behauptet, dass es nach der Reparatur wie neu klingt ;) In jedem Fall besser wie abgedreht oder ausgesägt!


    Riss abbohren und dann löten halte ich für überflüssig, da nach dem Löten wie gesagt kein Riss mehr vorhanden sein sollte. Das Metallgefüge hat sich an der gerissenen Stelle neu gebildet.


    Zitat

    Original von Gugu
    1. Das Becken verfärbt sich durch das Hartlöten rings um die Stelle, die gelötet wird. Das Material wird hier viel zu stark erhitzt, was sicherlich nicht gerade gut bekommt.


    2. Das Lötzinn ist hart und bleibt hart. Im Gegensatz zum Becken. Das hat eine gewisse Elastizität und schwingt, das Lötzinn hingegen nicht.


    Ergo: Der gelötete Riss hält eventuell, daneben entsteht allerdings gleich der nächste Riss, bzw. der eigentliche Riss setzt sich weiter fort, da der feine Haarriss, der sich gebildet hat, nicht mitgelötet wird.


    Verfärben wirde es sich, Das ist normal. Das nennt sich schlicht "Anlassfarben" und wird danach weggeschmirgelt. Was allerdings sein kann, da geb ich dir Recht, dass das Becken an der Stelle zu Weich wird. Das muss man probieren. Dass sich der Riss weiterführt glaube ich nicht, ich denke dass das Lot, großzügig aufgebracht auch in die letzten Ritzen vordringt. Im Haarriss wird sich das Gerfüge (so die Theorie) wieder herstellen. Das ist ja der feine Unterschid zum Weichlöten.


    Zum Thema verfärbung: http://www.ufip.de/
    schau dir mal die Becken "Tiger Series" an. Wie denkst du ist dieses Frbspiel zustandegekommen? Genau! Die Becken wurden wärmebehandelt.


    Muss das Lot (kein Zinn sondern Silber) im selben Maße schwingen? Das wird sich zeigen, wenn mans probiert. Wie gesagt, ich will da einen Testlauf starten.


    Abschließend:
    freak-928: Wenn es dir der Versand Wert ist, kannst du es gerne senden. Überlegs dir mal. Wie gesagt, den Versand müsst ihr übernehmen, ich repariere es kostenlos aber ihr seid dann auch die Versuchskarninchen. Das ist der Deal ;)

    Grüße,
    Martin

    2 Mal editiert, zuletzt von Martin S. ()

  • Hallo,


    meine Logik sagt ja.


    Folglich müsste ein Bronzebecken mit Bronzelot gelötet werden (rein theoretisch).


    Man kann auch den Riss mit einer Stahlplatte versehen und diese vernieten. Klingt auch nicht gut und hält zusammen. Schwingt aber nicht und deshalb besteht auch da die Gefahr, dass eines der Materialien irgendwann aufgibt und bricht.


    Kann man Bronze löten? Wusste ich noch nicht. Vielleicht funktioniert es ja auch.


    Gruß,
    Jürgen,
    dessen einziges Becken mit Riss zu Übezwecken verwendet wird

  • Hallo Jürgen,
    ich habe beruflich Bronze schon verlötet. Mit Silberlot. Warum meinst du sollte es mit Bronze verlötet werden? Dann hätte es nichts mehr mit löten zu tun. Die Schmelztemperatur des Lotes muss ja deutlich unter der des zu Lötenden Materials liegen. Man kann Bronze also definitiv nicht mit Bronzelot (gibt es das überhaupt?) verlöten.
    Es kommt vielleicht auf die Legierung der Bronze an, aber wie gesagt: Versuchsphase: Ich würde ja eigene Becken benutzen, aber ich hab keine gerissenen. Ich depp hab das lezte rausgeschmissen. Erst dann kahm mir diese Idee.


    matzdrums: Warum sollte ich es lassen? Wer kann den Laserschweißen? Ich nicht, du nicht, keiner hier. Es geht um ein Verfahren, das auch Normalsterbliche anwenden können, jeder hat irgendwo einen Schlosser in der Bekanntschaft der so ein Becken dann wieder zusammenschwarten könnte. Außerdem warte ich immernoch auf einen Textverweis der sagt: "Ich habs probiert und bin in mehreren Versuchen gescheitert!"

    Grüße,
    Martin

  • Da war doch mal was:


    Der erfolgversprechenste Ansatz war imho dieser... allerdings auch der schwierigste!


    Kommt übrigens der Idee von Jürgen recht nahe!


    Gruß
    Alex

    "Ich verlor bisher Filze, Sticks und einen Bassisten. Weiß der Geier was man damit will."
    Barumo, 2008

  • Hallo,
    hört sich interessant an.
    Ja, durch das erhitzen wird das Materialgefüge verändert. Auf diese Weise härtet man beispielsweise Stahl. Aber:
    Reiner Stahl lässt sich nicht härten, sondern der darin enthaltene Kohlenstoff macht das Gefüge hart. In Bronze, Messing usw. ist kein Kohlenstoff enthalten.
    Ergo: die Härte und das Gefüge des Beckens entsteht durch das mechanische Umformen durch Walzen und Hämmern. Dieses Gefüge nach dem Erhitzen wiederherzustellen ist nach meinem Wissensstand unmöglich. Allerdings kann ich auf keine allzulange Berufserfahrung zurückgreifen. Das wird dann auch im Beckenklang was ausmachen. Jedoch wieviel (auch im Link wird von einer Klangveränderung gesprochen) kann ich nich sagen und wird sich auch von Becken zu Becken unterscheiden.


    Bei dem im Link vorgstellten Verfahren handelt es sich aber definitiv um ein Schweißverfahren, da ein altes Becken sozusagen als Schweißmedium verwendet wurde. Ok, kann ich auch machen :D Dann werf ich halt das WIG Schweißgerät an.


    Kommt schon Ihr Zweifler! Es ist noch kein Becken ganzdiskutiert worden! Man muss versuchen und probieren. Außerdem werde ich noch ein paar Alte Hasen (so Metallkünstler) in der Arbeit befragen, sollte ich euer Vertrauen doch noch erlangen.

    Grüße,
    Martin

  • Hi! Also ausser vielen Zweifel(er)n habe ich hier bisher noch nix darüber gelesen, ob das denn nunmal einer versucht hat...


    Brauchst Du jetzt noch Becken zum testen?
    Hab `ne ganze Beckentasche voll davon.
    Wo wohnst Du denn?
    Ist vielleicht günstiger als per Post :)


    Gruß
    ANdi

  • Hallo,


    @ Andi:
    Bochum ist nicht gerade der nächste Weg. Allerdings ist der Versand per DPD erschwinglicher als beispielsweise mit der Post. Ich komme aus Kaufering in Bayern, Eine Anfahrt ist also eher unerschwinglich.
    Um was für Becken handelt es sich denn? Wie wir gerade gelesen haben ist ein B20 Becken ungeignet zum Löten, allerdings würde ich es auch da auf einen Versuch ankommen lassen. Ich überlasse dabei aber dir de Entscheidung, wie ich dein Becken behandeln soll.


    @ Johan:
    Sorry for my bad english ;) Is it possible to fuse a B20 Cymbal with a WIG- welding Machine, you think? So the Cymbal is heatet only on the fissure.

    Grüße,
    Martin

    Einmal editiert, zuletzt von Martin S. ()

  • Hallo,


    dann bleibt bei B20 Cymbals wohl nur noch die Option es abzudrehen. Aber scheinbar kann man B8 Becken schweißen oder Löten.


    @ Johan: This problem i have onli with B20 Cymbals? What´s the matter with B8 or the other Cymbals, you think? It is possible to fuse the other Cymbalmaterials with welding or soldering?

    Grüße,
    Martin

  • Ich habe bei meinem K-Zildjian an der Stelle wo der Haarriss sich breit machen wollte mit einem 2Komponentenmixzeugs (soll der Beschreibung nach ähnlich wie hart wie Stahl werden) zugeklebt. Klanglich hat sich nicht viel verändert, aber der Riss war ja ziemlich klein und nicht ganz durch. Weiß jetzt nicht ob ich mein Becken zum Testen einschicken sollte... hm... ich überlegs mir.

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