Das Drumsolo

  • Hallo ich wollte mal fragen wie, wie - lange und in welcher Art ihr euer Drumsolo aufzieht,
    habt ihr einen roten Faden der durch das Solo führt, spielt ihr es eher groovig, blastet ihr, oder spielt ihr es wie TL über mathematische Frasen ;-).


    Spielt ihr einen Grundtakt, von dem alles in die Soliparts abzweigt.
    Oder spielt ihr einfach drauf los, und seht wies wird.
    Habt ihr das Soli vorher einstudiert?


    so zu mir selbst, ich spiele beim Gig so ca. 3-5 min solo wärend die Klampfer runter stimmen ;)
    ich nehm mir nen schönen stabil klingenden Grundtakt von dem ich alles abzweige und dann seh ich halt mal was dabei rauskommt und was mir in den Sinn kommt.


    bis neulich



    Rocker


  • Hi, bin selber kein so großer Freund vom Solieren, vllt. liegt es auch daran, daß ich kein Riesendrummer bin, ich glaub aber selbst wenn ich all das könnte was ich wollte, würde ich es mit Jeff Porcaro halten, der sagt: Ich bau die Sachen lieber irgendwo ein, als 5 Minuten "draufloszuwichsen" ;)


    Sollte aber um Gottes Willen nicht despektierlich gemeint sein, ich denk Du wirst so viel Antworten bekommen, wie es hier Schlagzeuger gibt. Das Beste wird sein, diverse Sachen zu testen und Dich letztlich für das zu entscheiden, was Dir am meisten liegt.
    Aus reiner Überlegung würd ich sagen, nimm Dir mal ungefähr den Anfang Deines Solos vor, wenn das dann ins Rollen kommt, kommt der Rest von selbst. So hab ich das gemacht, wenn die anderen unbedingt gemeint haben, ich müße ein Solo spielen. Wie gesagt, ich mag es generell nicht besonders.


    Grüße

    Wer beim Üben gut klingt, wird nicht besser. - Sinngemäß nach Jojo Mayer



    Meine Spielsachen

  • Hallöchen. Grundsätzlich unterscheide ich, soweit möglich.... :D, zwischen einem banddienlichen, auftrittsgeeignetem und publikumswirksamen Solo und dem, das die Spielqualität/-güte darstellt. In dem ersteren spiele ich bei Konzerten immer irgendeine kurze, gerade gespielte, "mitklatschbare" (würg) Version, die ist mal länger, mal kürzer, je nach meiner Stimmung und der des Publikums. Dabei habe ich einen roten faden, zunächst Rhythmusgeplänkel zwischen HiHat, Snare und BD. dann bißchen auf den Toms rumackern mit einigen lauten und leisen Passagen und Crashes zwischendurch und zum Schluß Snare und Kuhglocke (alles variabel versteht sich).


    bei dem zweiteren wirds schwierig (sofern man meiner Philosophie folgt...), weil man(n) ja sein Können präsentieren/üben will. Da schaue ich, welche Dinge ich grundsätzlich drauf habe, welche ich in letzter zeit dazugelernt habe und versuche diese, sinnvoll zu kombinieren / vereinen. Schwierig zu beschreiben.....


    mach wat draus....hoffe, konnte dir helfen.


    *tschö jagger*

    Ein Leben ohne Musik ist keins..

  • ich finde alle Drum-Solos, die nicht 100% direkt aus der Musik des Songs entstehen sturzlangweilig und hochüberflüssig!!


    Ganz schlimm ist "irgendwelches" technisches Getrommel, das hat beim Gig auf der Bühne nichts verloren - wenn ich so was hören will, dann gehe ich zu Workshops, Clinics, Drum-Solo-Konzerte, etc.


    Wenn ich zu einem Konzert gehe und dafür Geld bezahlen muß, dann interessiert mich ausschließlich, was die Leute musikalisch mitzuteilen haben! Die Technik ist dazu da Musik zu machen, nicht umgekehrt.

    ..."meine" Musik: Jazz (Big Band bis Free), brasil. Musik, Avantgarde, hin+wieder Klassik ->am Drumset, an den Percussions, am Schlagwerk

  • Zitat

    ich finde alle Drum-Solos, die nicht 100% direkt aus der Musik des Songs entstehen sturzlangweilig und hochüberflüssig!!


    Ganz so harsch würde ich es nicht sehen. Halte es eher wie der Kollege Jagger: Man muss schauen, wo und für wen man ein Solo spielt. Habe mich bei Konzerten bis jetzt immer beherrschen können, da ich die Wahl hatte, ein Solo zu spielen, dass die Leute gut finden- oder eines. dass ich gut finde. Da es da keine Schnittmenge gab, hab ich es bis dato vermieden, live zu solieren.


    Bin aber inzwischen ein bisschen davon weg. Viele Leute mögen ein Schlagzeugsolo und darum denke ich, ich werde dem Wunsch in Zukunft entsprechen und das Publikum bedienen. Heisst: Solo sollte einen hohen Mitklatschfaktor haben und die Zuhörer nicht überfordern.


    Also alle TL- Licks raus lassen ;) , mehr in Richtung Saga- A Briefcase, welches ein hervorragendes Solo ist, wenn es auch technisch nicht so aufwendig ist. Aber der Showeffekt ist riesig- und den sollte man als Trommler immer im Hinterkopf haben.


    Edit: Übersicht verbessert

  • Zitat

    Original von Reed311
    ...Saga- A Briefcase, welches ein hervorragendes Solo ist, wenn es auch technisch nicht so aufwendig ist. Aber der Showeffekt ist riesig- ...


    Zumal das auch ein gues Beispiel für "Kommunikation" ist ... "drumbattles" finde ich zwar auch etwas übertrieben, aber mich haben Drumsoli eigentlich (neben dem "Mitklatschfaktor") am ehesten angesprochen, wenn da mehrere Musiker dran beteiligt waren (sei es ein 2. Set oder auch im Zusammenspiel mit Keyboard oder Bass)...
    Ansonsten habe ich bei Drumsoli eher den Eindruck, dass der Typ da allein seine Show abzieht.



    Gruß,


    Simon2.

  • Zitat

    Original von Simon2
    Ansonsten habe ich bei Drumsoli eher den Eindruck, dass der Typ da allein seine Show abzieht.


    Na gut, das is ja eigentlich auch "Sinn" eines Solos. Musikalisch solls aber trotzdem bleiben.


    Ich gebe dir aber Recht, wenn ich ein Solo spielen muss in der neuen Band, dann garantiert was "kommunikatives", am besten mit sich wiederholenden Parts zusammen mit Gitarre. Äh, schwer zu beschreiben

  • Zitat

    Original von asaraki


    Na gut, das is ja eigentlich auch "Sinn" eines Solos. ...


    sehe ich nicht so. ich soliere am liebsten auch in gemeinschaft mit gitarre und/oder bass.
    die können mich ruhig unterstützen. ich gehe schlieslich beim gitarrensolo auch nicht bier trinken.


    LgTrommelmann

  • Was oftmals unterschätzt wird is das reduziert spielen, also das aufbauen eines Solos. 10 Minuten-volles-brett-auf-die-fresse-geblaste kommt gut bei irgend einem Metal Event, aber wer in einer "normalen" Band, also so Coversachen oder normalen Rock spielt, der langweilt damit sein Publikum nur. Ruhig anfangen, kreativ wechseln und langsam immer mehr aufbauen und dann am Ende richtig "fett" abgehn... auf sowas geht der Ottonormal-coverbandzuhörer meistens ab :D


    Ein Beispiel:
    Bei uns in der Nachbarstadt war vor ein paar Wochen wieder eine relativ gute Coverband. Und nach der hälfte des Programms kam natürlich ein Drumsolo. Der Typ legt direkt voll los und haut raus was nur geht, die Leute klatschen und gehn ab, aber nach 60 Sekunden wirds langsam langweilig und die ersten gehen an die Bar...
    Tja, wenn man halt den Höhepunkt schon an den Anfang setzt kann nicht mehr viel kommen...

    i was told by an irishman who also explained (from "personal experience") that if you ever blow up a bridge using a car filled with fertilizer, make sure you're on the side of the river where your house is.

  • Eine ganz entscheidende Frage fehlt hier, nämlich OB man ein solo spielt!


    Welche Gründe für ein Solo gibt es? Nur eine, die Musik. Wenn es zur Musik paßt und zur Stimmung, spielen! Wenn nicht weglassen. Wenn spielen so spielen das es zur Musik paßt und auch von allen verstanden wird. Vergleiche es mit Sprache. Wenn du mit einem Kind sprichst, sprichst du deutlich und vermeidest alle Fremdworte damit das Kind dich versteht. Das Kind ist hier das Publikum. Spielst du graden Rock in einer Coverband, werden beat displacements und ungrades getrommel eher als Fehler deinerseits verstanden und wahrgenommen. Da will man „abgehen“ und „abfeiern“ und so sollte dann auch dein solo klingen. Außerdem lieber zu kurz als zu lang! Wenn sie während deines Solos Bier holen gehen, weißt du das du zu lang spielst. Wenn sie dir hinterher sagen „Boah, geil Alter, da hätte ich noch stundenlang zuhören können!“, werden sie da nächste mal nach deinem Solo lechzen. Wenn du für Sonor oder DW vor 16jährigen Drummern spielst, dann laß alles raus was du kannst.


    Absolut betrachtet gilt aber auch immer ein Satz: „Spiel nichts was du nicht so meinst.“


    Weitermachen!

    Gruss


    miles_smiles


    ______________________________________________________


    ich und so



    Zitat:
    D
    as video beweist eindeutig, dass Thomas auch im Hochgeschwindigkeitsbereich sich nicht verstecken muss und nicht nur perfekte Grooves in Jazzbands vom Stapel lässt!!!

  • Zitat

    Original von asaraki


    Na gut, das is ja eigentlich auch "Sinn" eines Solos. ...


    OK, da habe ich mich wohl missverständlich ausgedrückt: Auch ein Drumsolo sollte "Kommunikation" sein ... nämlich zwischen Musiker (auch wenn er alleine spielt) und Publikum. Und da habe ich bisweilen den Eindruck, dass das Gitarristen/Bassern/Keyboardern in ihren Soli besser gelingt als Drummern. Da habe ich bisweilen den Eindruck, jemanden beim Üben zuzusehen. ;)
    Ist ein anderer Musiker am Drumsolo beteiligt, it das viel kommunikativer - auch in Richtung Publikum. Im Extremfall eben im Drumbattle, wo das Publikum "umbuhlt" wird und auf diese Weise im Mittelpunkt steht....


    Gruß,


    Simon2.

  • Trommelmann&Simon...


    Darum stand ja Sinn auch in Hochkommas. Eben, es heisst zwar Solo, ist in den meisten fällen aber als "Solopart" besser umgesetzt. Äh... ich verrenn mich wieder in meinen eigenen Worten.


    Was ich sagen will, viel geiler als Drumsolos finde ich z.B. ein knapp 2 Minuten langer, rhythmuslastiger Part mit einem coolen Riff, passend zum Song, aber von Bass/Git halt so reduziert, dass der Drummer eine gewisse rhythmische Freiheit hat. Dann hackt man halt etwas fortgeschrittenere Beats und Fillins da rein, mal was triolisches, dann wieder straight, whatever. Gegen Ende können dann Git/Bass auch noch für 8-12 Takte aussetzen und der Drummer haut richtig rein und kommt dann schön auf die 1 wieder rein, der Rest setzt ein und der Song geht weiter/ist zu Ende.


    Worauf ich raus wollte, ich hab schon viele Drumsolos (wo der Drummer ganz alleine spielt) live gesehen und davon gefielen mir höchstens eine Handvoll. Gemeinsame "Drumparts" hingegen mochte ich bisher fast immer.

  • Ein Solo in dem ich spiele was ich will ist meistens eins bei dem ich alleine spiele ohne Support von jemanden. Denn dann kann ich erst richtig alles klingen lassen und habe dann auch die Freiheit das Metrum zu ändern.
    Wenn ich einen Solo Part spiele z.b. in der Big Band mit Begleitung, dann spiele ich meist ein paar schnelle Läufe und dazwischen ein paar groovige Parts.
    solch ein Solo macht Spaß, aber dabei kann ich mich nicht seblst ausdrücken.

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