Übungsroutinen - wie lange übe ich was

  • mal ne kurze frage zum thema üben. ich versuchs mal an einem beispiel zu erklären.


    mal angenommen ich übe einhändige 16tel grooves und die gehen mir bei 84 bpm flott von der hand.
    wann stellt ihr das üben eines grooves ein? wenn ihr eine bestimmte geschwindigkeit erreicht habt und der groove flüssig klingt? und übt ihr den groove solange bis ihr diese geschwindigkeit erreicht habt oder legt ihr die übung beiseite und probiert euch auch an was anderem. denn mitunter kann es ja ziemlich lange dauern dauern bis sich die muskulatur soweit entwickelt hat bis sie ein bestimmtes tempo bewältigen kann.


    welche erfahrungen habt ihr gemacht und womit kommt ihr beim üben am besten klar bzw mit welchem übungsansatz erzielt ihr die größten erfolge?

  • Es gibt einen Unterschied zwischen üben und spielen. Beim Üben schaffe ich mir ausschließlich neue Sachen drauf. Diese kann ich, wenn ich sie beim Spielen einfügen und benuzten kann. Also wenn Sie als "Handwerkszeug" in jeder Spielsituation abrufbar ist.

    Thomas von der Trommelwerkstatt

  • Ich übe jeden Tag ne gute Stunde, neuen Membern zu zeigen, dass es hier im Forum eine Technik gibt, die sich Suchmaschine" nennt. Der Umgang damit ist nicht einfach, vor allem fällt es schwer diese Übungen zu machen.


    Macht aber bei richtiger Anwendung einen Heidenspaß und bringt wirklich ne Menge. Und finden tut man unter anderem DAS

    Grüße,


    De' Maddin Set
    ________________________________


    Dängdäng-Dängdäng-Dängdäng
    Bababababaaa-baba - Brack........Meet you all the way....dadadab...usw.

  • ja so was is nich schlecht ...so ne suchmachine.


    nur hab ich in den gefundenen themen nichts gefunden was meine frage beantworten könnte.


    verfolgt ihr eine übung stur so lange bis ihr sie in einem bestimmten tempo spielen könnt oder legt ihr die übung auch mal 2,3 wochen beiseite, wenn z.b. die schnelligkeit der gliedmaßen noch nicht so weit entwickelt ist um die übung in der von euch vorher festgesetzten geschwindigkeit spielen zu können.


    einen normalen 16tel groove (einhändig) mit 1+3 auf der bass und 2+4 auf der snare dürfte bei tempo 60bpm ja kein problem sein (jetzt mal als beispiel). wenn ich mir aber vorgenommen habe diesen groove mit 92bpm spielen zu können, machts dann sinn sich stur nur mit dieser/m übung/groove zu beschäftigen? da die zu überwindende hürde ja in der muskulatur liegt. denn groove selbst hat man ja schnell begriffen.


    oder sollte man mit anderen übungen fortfahren und nochmal auf diesen bestimmten 16tel groove zurückkommen wenn sich die muskulatur entsprechend entwickelt hat dass sie in der lage ist die geschwindigkeit zu erreichen.


    entschuldigt wenn ich die begriffe groove und übung durcheinander werfe.
    aber man kann ja auch bei einem groove an der geschwindigkeit arbeiten/üben.

  • Keine Angst Marlow, drummertarzan leidet nur an Flockophobie, das geht in letzter Zeit vielen hier im Forum so.
    Verständlicherweise....

    i was told by an irishman who also explained (from "personal experience") that if you ever blow up a bridge using a car filled with fertilizer, make sure you're on the side of the river where your house is.

  • Zitat

    einen normalen 16tel groove (einhändig) mit 1+3 auf der bass und 2+4 auf der snare dürfte bei tempo 60bpm ja kein problem sein (jetzt mal als beispiel). wenn ich mir aber vorgenommen habe diesen groove mit 92bpm spielen zu können, machts dann sinn sich stur nur mit dieser/m übung/groove zu beschäftigen? da die zu überwindende hürde ja in der muskulatur liegt. denn groove selbst hat man ja schnell begriffen.


    Den Groove schnell begriffen ? das sehe ich anders. Hihat achtel und die BD auf 1/3 und SN auf 2/4 das lernt bei mir jeder anfänger in der ersten unterrichtsstunde. Bis jetzt hat es jeder hinbekommen, geklungen hat das allerdings wie absolute grütze. Richtig spielen bedeutet das man bestimmte sachen beachtet. 1.) muss man mit der lautstärkebalance zwischen HH, BD und SN umgehen können. Für verschiedene "songs" gelten da verschiedene regeln. Die lautstärke zwischen den verwendeten trommeln/becken sollte unabhängig voneinander "regelbar" sein. Und damit meine ich nicht einfach den kompletten groove lauter oder leiser zu spielen. 2.) muss natürlich die spieltechnik stimmen. Einfach draufhauen kann jeder und das begreift man schnell, aber so funktioniert das nicht. 3.) muss man in der lage sein den groove konstant über längeren zeitraum zu spielen. Kein rumgeeier - zu keiner zeit ! Vor, Auf und Hinter dem beat. 4.) Muss der kopf sauber abspeichern was die muskeln tun. Das funktioniert sehr gut bei "einfachem" groove, da wird weniger verschleiert, denn man soll sich ja in allen einzelheiten observieren.


    Gute gründe etwas "vermeintlich einfaches" nicht so schnell beiseite zu legen. Natürlich geht man irgendwann einen schritt weiter, aber nicht sofort weil man meint das man die muskeln auch noch anders trainieren kann. Es geht auch nicht nur darum so schnell (tempo) wie möglich spielen zu können, andere sachen sind wichtiger und das tempo ist dann in gewissem sinne ein nebenprodukt.


    Lieber wenige sachen gut klingen lassen als tausend sachen und nix klingt, damit kann man letztlich wenig anfangen.

  • danke für die fundierte antwort buddy ...


    und ich stimme dir voll und ganz zu ...


    nur irgendwie les ich da immer noch keine antwort auf meine frage raus.


    angenommen ich habe mir alle deine tips zu herzen genommen, will aber meine 16tel grooves etwas schneller spielen als ich es momentan schaffe.


    ist es dann sinnvoll solange an den 16tel grooves festzuhängen bis ich die gewünschte geschwindigkeit (veilleicht brauche ich diese ja für einen song) flüssig und wohlklingend spielen kann? oder ...und dass ist meine vermutung ist es nicht sinnvoller sich auch mit anderen sachen zu beschäftigen. und sich wieder dem bestimmten groove zu widmen wenn man meint oder das gefühl hat dass man im allgemeinen die 16tel schneller spielen kann als vorher.


    bisher habe ich an übungen und/oder grooves solange gehangen bis ich sie in einer bestimmten geschwindigkeit "wohlklingend" spielen konnte.
    mit wohlklingend meine ich die berücksichtigung deiner ganzen tips und umstände. allerdings scheint mir das recht uneffektiv weil man lange an einer sache hängt, die man z.b vom bewegungs- und koordinationablauf schon lange kann aber für die man halt noch nicht die notwendige muskuläre schnelligkeit hat. (muskuläre schnelligkeit hört sich scheisse an ...ich weiss. aber ich weiss net wie ich es korrekt formulieren soll)

  • nimm alle grooves, die du mit achteln spielen kannst, reduziere das tempo soweit, dass du mitkriegst was und wie du spielst und ersetze die achtel durch sechzehntel. wahrscheinlich wirst du feststellen, dass bd und/oder snareschläge, die auf dem 2ten und 4ten 16el liegen, nicht so funktionieren, wie du dir das vorstellst. - was dir fehlt, ist die koordination. die erlangst du durch regelmäßige wiederholung.
    dass sich muskulär da etwas verändert, ist eher ein nebeneffekt, vom trommeln kriegt man keine dicken arme, und dicke arme sind nicht schnell. die koordination ist der schlüssel. sinnvoll sind regelmässige übeeinheiten, deren länge theoretisch von deiner konzentrationsfähigkeit, praktisch von deinem tagesplan bestimmt wird. es ist also nicht sinnvoll, sich an einem groove festzubeißen, um den auf ein anderes tempo zu hieven.
    anders gesagt - geschwindigkeit ist gleichbedeutend mit automatisierung. solange du "denken" musst, welche hand mit welchem fuss wohin zu patschen hat, wirds nix mit dem gewünschten speed.

  • Schön gesagt Buddy und Matz.


    Ich mache zur Zeit genau das:
    8tel-HiHat-Grooves nun mit 16teln auf einer Hand spielen.
    Das geht eben keinesfalls so flüssig, wie man sich das denkt, weil man irgendwie noch andere "Spielmuster" in den Armen hat ;)

    Meine Beiträge sind maschinell erstellt und ohne Unterschrift gültig.
    mein Set


    Elu on nagu hernes.

  • Zitat

    st es dann sinnvoll solange an den 16tel grooves festzuhängen bis ich die gewünschte geschwindigkeit (veilleicht brauche ich diese ja für einen song) flüssig und wohlklingend spielen kann? oder ...und dass ist meine vermutung ist es nicht sinnvoller sich auch mit anderen sachen zu beschäftigen. und sich wieder dem bestimmten groove zu widmen wenn man meint oder das gefühl hat dass man im allgemeinen die 16tel schneller spielen kann als vorher.


    Hey, ich nur so nebenbei, mir hat mal ein Lehrer gesagt, dass es unsinnig ist so ewig lange und stupide nur an einer Sache zu üben, also speziell dieses stundenlange hintereinander üben von ein und dem selben Pattern.
    Es ist auf jeden Fall sinnvoll mehrere Sachen parallel zu üben.Ich mach es oft so, dass ich verschiedene Themenkomplexe auf jeweils 20 min oder so reduziere und diese immer im Wechsel übe. Auf diese Weise kommst du erstens gut vorran und deine Konzentration ist nicht so extrem auf diese eine Sache fokusiert. Denn nach einer Weile verringert sich einfach deine Aufmerksamkeit oder man ist einfach frustriert, weil es noch nicht funktioniert.

  • ich hatte angst dass es dir zu sehr um das tempo geht, deshalb schrieb ich was bei einem groove unter anderem zu beachten ist. Gut dass das kein thema für dich ist ;) Wenn es dir um die schnelligkeit von achteln und sechzehntel geht, dann kannst du selbstverständlich mit bass und snare variieren. Matz hat ja gesagt wie es geht. Aber beachte dass es darum geht wie es klingt. Und auch "langsam spielen" lässt einen schneller werden, bzw. spiel nicht schneller als wie es wirklich klingt. Wenn es nicht mehr relaxed ist und eckig klingt, in dem moment lernt dein kopf schlecht was er wirklich tun soll ( denn du machst es in dem moment ja gewissermassen falsch, deswegen klingts ja scheisse). Koordination im detail, wie schon erwähnt. Nicht an etwas festbeissen, aber auch nicht vorschnell übergehen! Ein lehrer kann da helfen...
    Und solange du für gewisse sechzehntel zu langsam bist, spielst du sie eben RLRL, aber nicht drauf ausruhen ;)
    Ein training der schnelligkeit kann auch bestandteil von anderen übungen sein, z.b. leseübungen. Was spricht dagegen mit rechts durchzuballern und mit links eine notation zu lesen. Aber wie schon gesagt, es ist letztlich die routine des "richtig geübten".

  • Es wird niemanden interessieren, aber um den Spielspaß wieder zu erlangen hab ich folgendes tolles Mittel gefunden:


    Ich guck jetzt total gern Videos mit talentierten Trommelkiddies an. Das ist ja echt der Wahnsinn, wie da manche grooven und überhaupt.
    Toll ist auch, die machen das einfach aus Spaß an der Freude...kein "Hey-schaut-mal-wie-schnell-ich-die-16tel-kann", keine doofe Technik-Angeber-Show...einfach nur Musikmachen, das Lied bedienen, toll klingen und Spaß haben.


    Toll! Mein Vorbild sind jetzt also nur Trommeltalente unter 10 Jahren :D

  • Ich übe Dinge manchmal, bis sie nicht mehr klingen... bis ich in ihnen nur noch eine Anordnung von Notenwerten mit Metronomrichtwert höre.


    :) :) :)
    Das ist mir, als ich noch "zu sehr wollte" auch oft passiert - das einzige was passiert ist, dass man irgendwann gar keinen Bock mehr auf die Übung hat (und demensprechend auch nie zu einem Erfolgserlebnis kommt.) :(
    Mein Lehrer hat mir das ausgetrieben.


    Jetzt übe ich eine Übung die noch nicht läuft maximal 10 Minuten. Dann höre ich einfach auf. Egal wie gut oder schlecht das war. Und mache was anderes.
    Wichtig ist es nur dranzubleiben. Jeden Tag. Und langsam zu üben. Irgendwann macht es "klick" und dann geht es wie von selbst. Dann ist man auch oft sehr schnell in der Lage das Tempo zu erhöhen. Manchmal sogar in Zehnerschritten!
    Dann nehme ich mir Songs in entsprechendem Tempo und experimentiere mit Groove und Dynamik der Übung. Das bringt es total. Später fliesst das Neue in alle möglichen Sachen einfach ein. Sehr cool!

  • Also ich kann da aka nur zustimmen. Ich übe gleich. Täglich übungen die noch nicht so gut laufen maximal 15 Minuten üben, danach wechseln.


    Das Tempo immer genau gleich behalten bis es ohne Überlegen geht. Danach stufe erhöhen. So gehts bei mir auch am schnellsten Vorwärts.


    Gruess Stefan

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