Musik Studium?!?

Zitat

Was haltet ihr eigentlich davon Musik (=Schlagzeug in Jazz/Popularmusik) zu studieren?

Ich persönlich denke, dass die Entscheidung Schlagzeug und Klavier zu studieren ganz maßgeblich davon abhängt, was man erreichen möchte.

Wenn man beispielsweise den Wunsch hat, Orchestermusiker oder Pauker zu werden, kommt man kaum an einem Musikstudium vorbei. Auch viel beschäftige Session-Drummer waren fast immer auch Musikstudenten (zumindest die guten jüngeren). Um aber Rockstar, Jazzgröße oder einfach nur ein guter Schlagzeuger zu werden, braucht man sicherlich nicht zu studieren; da sollte das eigene ständige Üben und das Üben mit verschiedenen (renommierten) Lehrern effektiver sein. Vor allem auch das ständige Giggen.

Das ist natürlich bei Instrumenten, die weniger ein Improvisationsinstrument sind als das Schlagzeug, vollkommen anders. Jeder Weltklasse-Geiger (oder -Streicher allgemein), -Trompeter, -Pianist hat studiert, keine Frage. Bei Trommlern ist das anders, da der Charakter des Instruments ein anderer ist.

Auch die eigene Persönlichkeit ist nicht ganz unwichtig. Wenn man generell gerne Sachen, die einen interessieren, auf den theoretischen Grund geht, könnte ein Studium interessant sein; wenn man einfach nur Schlagzeug spielen möchte, ist ein Musikstudium überflüssig.

... um mal einen Anfang gemacht zu haben.

wenn Du wirklich top auf Deinem Instrument werden willst, sollte ein Studium schon sein.
Wenn Du etwas "anders" machst, fehlt Dir häufig die Zeit, um dich wirklich intensiv mit deinem Instrument auseinanderzusetzen.
Es gibt allerdings auch genug Beispiele von guten und bekannten Musiker, die ne Musik(hoch)schule nur mal beim Tag der offenen Tür betreten haben.
Ich denke aber, das man sich mit einem Studium viele Dinge erleichtern kann.
Hier und da bewirkt ein Studium aber auch genau das Gegenteil, man wird Engstirnig und Eingefahren, speziel was die eigene Kreativität angeht. Aber hiewr trennt sich dann schon die Spreu vom Weizen, der wirklich talentierte Schlagzeuger, der es auch "schaffen" kann, wird bei einem Studium auf jeden Fall besser gefördet als der Autodidakt

Aber ein Studium ist noch lange keine Garantie dafür, das du
a) "Musiker" als Hauptberuf sein wirst
c) berühmt wirst
d) reich wirst

Es gehört noch viel mehr als eine musikalische Ausbildung dazu.

Das alles aufzuzählen würde etwas lang werden.
Nur soviel:
Unbedingter Wille, Ausdauer und Durchsetzungskraft um das zu erreichen was Du wirklich willst
Die Stärke, ständige Niederlagen zu akzeptieren und sie ins positive umzuwandeln.

Ein großer, nicht zu unterschätzender Faktor ist Glück.
(Bitte keine philosopischen Diskusionen ...)
Du must zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort sein.

Mach Dir klar, was ein Musikerleben bedeutet.
Eben nicht nur der erfolgreiche Musikstar.
(Wollte ich nie im Leben sein, nienienie)
Sondern auch der Studio- und/oder Orchestermusiker.
(Bin ich auch nicht)
Oder das, wo die meisten Musiker landen, als Musiklehre, der nebenher 1-10 Bands hat, die mehr oder weniger erfolgreich von Stadtfest zu Stadtfest und Kirmes zu Kirmes ziehen. (Auch nicht)

Ich spiele Schlagzeug, weil es mir Spaß macht. Ich will nicht berühmt sein, ich will keine Tour machen, ich will nicht jedes We auf irgend ner Hochzeit spielen.

Ich habe meine Beruf, meine Familie. Das sind Dinge die mir wichtig sind.
Klar ist das ne tolle Vorstellung, vor 40.000 Leuten zu spielen. Aber das sind 2h am Tag.
Der Rest ist Langeweile.
Klar ist das ne tolle Vorstellung als Studiomusiker Cds zu veredeln. Aber die Wirklichkeit sind Werbespots fürs Fernsehen oder so.
Und Musiklehrer ist, denk ich mal, ziemlich weit weg vom Traum des Musiker.

Ich habe Respekt vor alle dennen die das Durchziehen, wirklich. Aber nix für mich.

Puh das wars erst mal

Bob

bob

>> Hier und da bewirkt ein Studium aber auch genau das Gegenteil, man wird Engstirnig und Eingefahren, speziel was die eigene Kreativität angeht. Aber hiewr trennt sich dann schon die Spreu vom Weizen, der wirklich talentierte Schlagzeuger, der es auch "schaffen" kann, wird bei einem Studium auf jeden Fall besser gefördet als der Autodidakt <<

da muss ich dir voll zustimmen, bob. leider kenne ich nur wenige, die sich kreativität und groove bei aller studiererei erhalten konnten. maßgeblich ist letzendlich immer die zielsetzung. und die ist in deutschland nunmal zu 90% der spätere beruf als musik-lehrer...

>> Unbedingter Wille, Ausdauer und Durchsetzungskraft um das zu erreichen was Du wirklich willst
Die Stärke, ständige Niederlagen zu akzeptieren und sie ins positive umzuwandeln.

Ein großer, nicht zu unterschätzender Faktor ist Glück. <<

stümmt. zusammengefasst (wie schon mein lieblingsschweizer jojo meyer mir das mal erklärt hat) geht es in diesem punkt nur um die "social competencies". du musst dich nicht nur als musiker resp. schlagzeuger (höhö) etablieren, du musst auch einfach "...ein cooler und angesagter typ werden."

>> Ich habe Respekt vor alle dennen die das Durchziehen, wirklich. Aber nix für mich. <<

naja. ich habe respekt vor der überzeugung das durchzuziehen. jedoch nicht davor, sich in einen "vorgefertigten" prozess der ausbildung einzuklinken. nur das machen, was einem vorgebetet wird, um am ende den tollen schein im empfang zu nehmen - echt nicht. es gibt, wie oben erwähnt, natürlich die vorzeige-ausnahmen....;-)

tim