Hallo!
Ich möchte etwas mit der Stimmung und der Dämpfung meiner BD rumprobieren. Muß ich, wenn ich ein Fell völlig abnehme, beispielsweise, um einen Filzstreifen anzubringen, das Fell neu zentrieren.
EE
Hallo!
Ich möchte etwas mit der Stimmung und der Dämpfung meiner BD rumprobieren. Muß ich, wenn ich ein Fell völlig abnehme, beispielsweise, um einen Filzstreifen anzubringen, das Fell neu zentrieren.
EE
Ja, grundsätzlich schon.
Allerdings ist das Einbringen eines Filzstreifens nach Bonham/Ocheltree-Art, der zwischen Fell und Gratung eingeklemmt wird, keine Hilfe, wenn man das Fell gleichmäßig spannen will. Mit anderen Worten, es lässt sich mit Filzstreifen schlecht zentrieren.
Andererseits ist nach meiner Erfahrung das Zentrieren bei größeren Trommeln nicht so entscheidend wichtig, wie bei kleineren. Auch Gratungsfehler wirken sich nicht so stark aus.
Nils
Eben deshalb hatte ich die Filzstreifen entfernt und wollte es ohne oder mit wenig Dämpfung von außen probieren.
Du gebrauchst den Begriff "Bonham/Ocheltree-Art". Ist das denn nicht die "klassische" Methode, eine BD zu dämpfen, die nicht immer, aber zumindest schon lange vor Bonham angewand wurde und weit verbreitet war? Und gibt es auch eine andere Methode mit Filzstreifen zu dämpfen (die auch angewand wird)?
Aus Deiner Antwort schließe ich, dass das (erstmalige) Zentrieren mit Filzstreifen etwas behindert, aber keineswegs völlig überflüssig ist, dass auf ein zweites Zentrieren bei der BD (wie in meinem Falle) verzichtet werden kann und dass bei allen anderen Trommeln, selbstverständlich neu zentriert werden muß, wenn ein Fell neu angebracht wird, auch wenn dieses schon einmal zentriert wurde. Richtig verstanden?
Du könntest den Filzstreifen auch von außen anbringen, also zwischen BD-Hoop und Fell gespannt.
Das macht dann auch mit der Gratung nichts.
Unterschied ist folgender:
Beim Aufprall das Schlägels wird das Fell vom Streifen weggedrückt. Es klingt also eine minimal kurze Zeit ungedämoft, umd dann beim zurückschwingen wieder vom Streifen bedämpft zu werden.... klar was ich meine??
Wenn du einen Streifen nimmst, würde ich den horizontal, mehr oder weniger knapp unterhalb das Punktes wo der Klöppel (nein nicht Peter Klöppel) auftrifft montieren.
Bei zwei Streifen würde ich es vertikal machen, einen links, und einen rechts vom Schlägel....
Ich verstehe sogar sehr gut, was Du meinst! Denn all diese Vorzüge - Filzstreifen liegt nicht auf der Gratung und Fell kann erstmal schwingen und wird erst danach gedämpft - hatte ich auch schon bedacht.
Bisher hatte ich je einen Filzstreifen am Resonanz- (Amba beschichtet) und am Schlagfell (Amba klahr) innen vom höchsten bis zum niedrigsten Böckchen (acht Böckchen pro Fell ( also etwa auf einem Drittel)). Dann habe ich es ohne probiert und nun erwäge ich, die Filzstreifen wie gehabt, nur etwas weiter nach außen, also von zwischen oberstem und zweitoberstem bis zwischen zweitunterstem und unterstem Böckchen (also etwa ein Viertel) zu positionieren. Oder ich lasse den Filzstreifen am Resonanzfell weg und bringe ihn nur am Schlagfell und zwar von Außen an. Ist bloß unpraktisch und sieht doof aus.
Zitat.....dass das (erstmalige) Zentrieren mit Filzstreifen etwas behindert, aber keineswegs völlig überflüssig ist, dass auf ein zweites Zentrieren bei der BD (wie in meinem Falle) verzichtet werden kann ....
Nicht ganz. Der Filzstreifen behindert ein ordentliches Zentrieren in jedem Fall.
Aber es gilt nach meiner Erfahrung die Faustregel: je größer die Trommel, desto weniger wichtig ist das Zentrieren. Ich verzichte i.d.R. bei Bassdrums nicht aufs Zentrieren, da bin ich penibel. Aber der positive Effekt fällt viel geringer aus als bei kleineren Trommeln.
Ein Filzstreifen am 8er Tom würde die Trommel höchstwahrscheinlich komplett töten, aber an der Bass kann man sowas machen, weil die weniger empfindlich reagiert.
Ich persönlich bevorzuge das EQ-Pad oder verwandte Lösungen, wenn überhaupt gedämpft wird. Resos dämpfe ich grundsätzlich nicht. Schlagfelle nur so viel wie unbedingt erforderlich, also manchmal auch garnicht.
Nils
Du würdest auch eine 22x18 BD mit Amba clear Batter und Amba coated Reso auch völlig ohne Dämpfung betreiben?
Hmm, das hängt von verschiedenen Faktoren ab.
- Musikstil
- Raumakustik
- spielt man akustisch oder mirkofoniert
- persönlicher Geschmack
In einer Jazzband würde ich vermutlich keine Dämpfung verwenden und die Trommel so stimmen, dass sie schön resoniert und Ton hat. Dafür käme eine relativ hohe Stimmung zum Einsatz und vermutlich auch eher ein beschichtetes Schlagfell. Wenn Dämpfung reinkäme, dann nur minimale, also z.B. ein zusammengerolltes Geschirrtuch am Schlagfell, dass mit etwas Klebeband fixiert wird.
Für Rock käme wahrscheinlich ein EQ-Pad zum Einsatz und eine wesentlich tiefere Stimmung mit viel Kick und Wumms untenrum. Ich verwende allerdings meist ein anderes Fell für solche Sachen, in meinem Fall ein EQ2.
Ganz entscheidend ist die Raumakustik. Was in meinem Übungsraum funktioniert muss nicht für die Bühne gut sein. Je nach Situation und Raum stimme ich um, damit ich jeweils das Optimum an Sound liefern kann.
Das kann bedeuten mehr oder weniger bis garnicht zu dämpfen, höher oder tiefer zu stimmen, das Verhältnis zwischen Schlag- und Resonanzfell zu ändern. Manchmal ist ein Fellwechsel fällig.
Für akustisches Spiel suche ich meist nach der (oder einer) Raumresonanz, auf die das Reso abgestimmt wird. Das Schlagfell benutze ich dann um den Kick einzustellen.
Mikrofoniert gehe ich mehr nach Stil als nach Raum.
Letztlich entscheiden immer meine Ohren.
Nils
Vielen Dank für Deine Erklärungen!
Ich tät so gern noch etwas mit verschiedenen Stimmungen rumprobieren, mir aber die Zentrierung erhalten, also nur von außen dämpfen, ohne in das Zusammenspiel von Fell, Spannring und Kesselkante einzugreifen. Eignen sich Moongel-Pats zum Dämpfen der BD?
Edith meint, bei der Frage war wohl der Wunsch der Vater des Gedankens.
Ja, ...Hallo erstmal..., ich weiss gar nicht, ob Sie's wussten ...
Ich denke nicht, dass das klappen kann, da ich mir nur schwerlich vorstellen kann, dass die Moongel-Pads über einen längeren Zeitraum an einem senkrechten Fell haften bleiben. Fallen schon regelmässig von meiner leicht schrägen Snare runter, wenn sie ein bisschen verschmutzt sind.
Schon mal die Simon-Phillips-Methode mit dem Handtuch ausprobiert?
An das Abfallen hatte ich noch gar nicht gedacht, weil ich am Set eines anderen Schlagzeugers die Moongelpats am Resonanzfell gesehen habe. Wichtiger Hinweis - danke!
An der Simon-Phillips-Methode stört mich, die Kleberei und, dass das Handtuch dabei im Innern angebracht wird. Mein Resonanzfell hat kein Loch und soll, trotz allen Experimentierens auch (vorerst?) kein Loch bekommen.
Ich hatte schon daran gedacht, nur am Schlagfell und dort von außen die Handtuchmethode zu versuchen. Erschien mir nur eben als unpraktisch und etwas doof.
Mal schaun. Ich habe hier wieder einiges an guten Hinweisen bekommen und werde mal morgen wieder schrauben gehen.
Vielen Dank für alle Hinweise!
Es gibt ja auch noch die Methode mit dem Tuch oder Lappen, der mit Gaffa o.ä. an der Oberkante am Fell befestigt wird. Der Effekt ist mit dem von Scarlett zu vergleichen. Das Tuch (Lappen/Filzstreifen) klappt beim Auftreffen des Beaters weg - das Fell schwingt - das Tuch fällt zurück auf's Fell und dämpft.
Mensch, wo hab' ich das denn zuletzt gesehen? *kram*
Auf irgend 'nem Winntätsch-Teil...
So'n buntes, mit den 70er-Jahre Modefarben gelb-orange-braun.
Weiss' nich mehr, wer das hat.
Edith hat's gefunden. Meister Slowbeat war's.
ZitatOriginal von Hille
Es gibt ja auch noch die Methode mit dem Tuch oder Lappen, der mit Gaffa o.ä. an der Oberkante am Fell befestigt wird. Der Effekt ist mit dem von Scarlett zu vergleichen. Das Tuch (Lappen/Filzstreifen) klappt beim Auftreffen des Beaters weg - das Fell schwingt - das Tuch fällt zurück auf's Fell und dämpft.
...
Für meine Zwecke vielleicht die beste Lösung - wenig Dämpfung, flexible Lösung, keine Veränderungen in oder an der Trommel. Vielen Dank für den Hinweis!
Nach weiterem Rumprobieren habe ich nunmehr als Resonanzfell ein ungedämpftes klares Ambassador und als Schlagfell ein mit angeklebtem Filzstreifen gedämpftes beschichtetest Ambassador auf meiner Basstrommel. Mit eingeklemmtem Filzstreifen, gar noch bei Resonanz- und Schlagfell, ist mir die Dämpfung zu stark. Und dies obwohl diese Methode immer mal wieder als Methode für geringe Dämpfung bei ansonsten offenem Sound angepriesen wird und ja auch unter Jazzern durchaus verbreitet ist.
Nun meine Frage. Kann mir jemand Schlagzeuger nennen, die mit einschichtigen ungedämpften Fellen auf ihrer BD arbeiten? Kann mir jemand Schlagzeuger nennen, die mit der oben beschriebenen Mehtode, mit von außen angeklebtem Filz oder Stoff ihre BD dämpfen? Kann mir jemand Schlagzeuger nennen, die 22er oder größere BDs mit so wie beschrieben geringer Dämpfung oder gar ohne Dämpfung betreiben?
Mir ist bisher nur Keith Carlock aufgefallen. Bei ihm klingt die BD, als wäre sie gänzlich ungedämpft.
der ebenutzt dafür aber powerstroke3. also ein vorgedämpftes fell. vermutlich auch auf der resoseite.
wenn dir der klang so gefällt wie er ist ist es völlig egal ob das tausend andere auch so machen oder keiner. für mich sind die ernst zu nehmenden musiker die, die ernst zu nehmende musik machen. wie die das hinkriegen ist mir eigentlich ziemlich egal, solange sies eben hinkriegen. natürlich ist es sinnvoll nachzuhaken, wie trommler xy sound ab hinkriegt, meistens hängt das aber vom spieler ab. keith carlock zb. weiss wie er die bd mit dem schlägel dämpft wenn er einen kurzen ton haben will, ist aber gleichzeitig auch in der lage, aus der bd rauszuspielen wenns der lange ton sein soll. das würde ich viel höher gewichten.
Matzdrums
Hundertprozentig gefallen tut mir der Klang ja noch nicht. Eben nur besser als alles Vorherige.
Wirklich gut gefällt mir das hier: http://de.youtube.com/watch?NR=1&v=5T0UK-ENnCw
Aber ich bekomme das nicht so hin. Kann es sein, dass der die BD mit extra Mikrofon am Rand des Resonanzfells abgenommen hat und man deshalb so viel Ton hört? Und mit Raummikro klänge die BD auf der Aufnahme auch anders?
das ist eine camcorderaufnahme, man hört deutlich wie die automatik aussteuert. ich würde sagen, diese bd ist höher gestimmt als man meint. und mit einem filzstreifen o.ä bedämpft. ausserdem ist das ding mit 22x14 ein gutes stück flacher als mans heutzutage gewohnt ist. und ein schön abgehangenes stück aus dem slingerland. ich würde mir keinen kopf machen sondern möglichst viel spielen. und mich dabei aufnehmen, der klangeindruck auf der fahrerseite, gerade was die bd angeht, ist in 9 von 10 fällen ein völlig anderer als auf der hörerseite bzw. als im raum.
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