wie erkenne ich einen guten Lehrer?

  • Ich hab einen guten Lehrer. Er lehrt mich nicht nur das "Wie", sondern auch das "Warum".
    Er baut den Unterricht so auf, dass ich durch Übungen aus der einen Stunde automatisch an
    das nächst Schwierigere herankomme, sozusagen wie von selber.


    Er baut das Haus Stein für Stein, das meint, er legt ein gutes Fundament,
    legt Wert auf solide Grundlagen, Rudiments, die im Unterbewusstsein abgespeichert
    werden, Stocktechnik, die es ermöglicht, maximales Tempo zu erreichen.


    Ich gebe zu, dass ich mich von dem Gedanken, es schnell zu lernen/können auch erstmal
    verabschieden musste, aber ich hab was begriffen. Nur "Üben" bringt wirklich was,
    weil man seinen Körper nicht austricksen kann, weil "Nervenbahnen" auf denen es fließen kann,
    erst durch üben angelegt werden, oder aktiviert werden.


    Dann muss man z.B. auch keine Fills auswendig lernen,(ich hab hier mal so ein Posting gelesen,
    in welchem jemand danch fragte, wie man auf gute Fills kommt) weil man aus einem reichen Pool
    schöpfen kann und spontan diese oder jene Schublade-Technik aufzieht und den Inhalt nutzt.
    Das geht natürlich nur, wenn was drin ist in den Schubladen.


    Als Lehrbuch benutzen wir "Modern Drumming" von Diethard Stein.


    Zu meinem Set gehörte Drum Basics, da schaue ich auch ab und zu rein, und außerdem
    hat mich Carola Grey als Ausblick interessiert.


    In diesem Sinne Gruß von mir. =)

    ...schließlich hat Gott auch den Beat gemacht...

  • Ein guter Lehrer stülpt dir nicht "seins" über, sondern arbeitet mit dir heraus, wo du hin und was du erreichen willst und zeigt dir dann, wie du da hin kommen kannst.
    Dabei benutzt er alles an Hilfsmitteln (Theorien, Techniken, didaktische Methoden), was dabei irgendwie hilfreich ist.

    “If you end up with a boring miserable life because you listened to your mom, your dad, your teacher, your priest, or some guy on television telling you how to do your shit, then you deserve it.”
    Frank Zappa (1940-1993)

  • Zitat

    Original von tschino
    kid A
    Oder wie oft wird den Schülern beigebracht die Stöcke mit den ersten drei Fingern zu spielen und den kleinen Finger nur als Führung zu benutzen und wieviel Spitzendrummer gibt es die die Stöcke nur mit Daumen und Zeigefinger und noch maximal Mittelfinger tragen?


    Der kleine Finger ist abgesehen vom Daumen der stärkste der Hand, da er den längsten durchgehenden Muskel hat. Deswegen sollte aber ein Lehrer seinem Schüler/ seiner Schülerin nicht vorschreiben den kleinen Finger mehr zu benutzen, er sollte , wie auch bei anderen Sachen, lediglich darauf hinweisen und den Schüler selbst SEINEN Weg finden lassen und ihn dabei begleiten. Und natürlich grobe Fehler unterbinden.
    Ich gebe selbst Kindern Unterricht und was ich 6 mal die Woche in der Schule im Fach Pädagogik lerne hilft da genau gar nicht. Man muss auf den Schüler eingehen und flexibel bleiben. Viele Lehrer an der "klassischen" Musikschule beispielsweise unterrichten seit 20, 30 Jahren jeden einzelnen Schüler gleich, machen genau die gleichen Bücher durch und lassen sie die gleichen Solos spielen. Aus denen werden zwar auch solide Schlagzeuger, aber sie spielen eben alles gleich und können alle das gleiche und das gleiche nicht, weil ihre Lehrer eine Handvoll Ziele haben, die sie einfach durchziehen. Ich finde ein guter Lehrer gestaltet den Unterricht möglichst individuell für den Schüler.
    Wenn sich 2 Schüler des gleichen Lehrers nach einigen Jahren über den Unterricht unterhalten und sie bemerken das sie genau die gleichen Stücke gespielt haben, läuft was falsch. Da muss ich die Musikschulen bemängeln! (also diese Kreismusikschulen oder wie das offiziell heißt)

    i was told by an irishman who also explained (from "personal experience") that if you ever blow up a bridge using a car filled with fertilizer, make sure you're on the side of the river where your house is.

  • nu denn,
    ich habe mich ja bewusst der worte "nicht falsche" stickaltung bedient...
    eben weil jeder seinen individuellen weg finden muss.
    Aber manche sachen kann man einfach verhindern indem man erklärt warum der ein oder andere so spielt wie er spielt.
    Zb kann ich nicht den zeigefinger oben auf den stick legen wie das die damen der schöpfung am anfang gerne tun weil der stick dann einfach nicht mit rebound gespielt werden kann.
    Da weiß dann jeder warum er den finger da weg nehmen soll...


    und die richtige sitzhöhe ist leicht ermittelt. Dann setzt man bloß noch die Füße auf den boden und stellt die pedale drunter... fertig ist die laube, und das nötigste ist für den anfang getan...

    wenn du nichts nettes weißt was du jemandem sagen kannst, dann sag am besten garnichts

  • Zitat

    Zb kann ich nicht den zeigefinger oben auf den stick legen wie das die damen der schöpfung am anfang gerne tun weil der stick dann einfach nicht mit rebound gespielt werden kann.


    :D :D :D :D :D :Dlooooooool
    Das kann ich nur bestätigen mit dem Zeigefinger, ich mein das mit den Frauen, hast natürlich aber auch mit dem Rest Deines Posts recht, mußte nur herzhaft darüber lachen, weil ich das auch immer wieder lustig finde.
    Grüße

    Wer beim Üben gut klingt, wird nicht besser. - Sinngemäß nach Jojo Mayer



    Meine Spielsachen

  • Zitat

    Zb kann ich nicht den zeigefinger oben auf den stick legen wie das die damen der schöpfung am anfang gerne tun weil der stick dann einfach nicht mit rebound gespielt werden kann.


    Tja, das dachte ich früher auch immer. Blöderweise habe ich dann Will Kennedy mit den Yellowjackets live gesehen (in einem kleinen Jazzclub), und er hat zumindest für ein Lied genau das gemacht! Und es klang auch noch prima!! Bringt einen zum nachdenken 8) .


    Generell sehe ich es aber auch wie im Zitat- mit Ausnahme der weibleichen Verallgemeinerung :D

  • Hallo Lit-MB,


    ich finde nicht das man am Piano alleine mit Technik Musik machen kann! Technik ist der Schlüssel zu einem guten Spiel, denn jeder technische Mangel ist hörbar!
    Aber Musik ist weitaus mehr als Technik, an jedem Instrument.


    Dein Beispiel von Ringo Star stimmt schon, doch es ist eine Ausnahme denn er hatte auch großes Glück: er ist ein super Musiker, kein Zweifel und dazu war er zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort. Er hat mit wenig technischem Aufwand, da gebe ich Dir vollkommen recht, eine geile Musik gemacht. Aber diese Glück haben die wenigsten von uns. Es gibt sicher Tausende, technisch besser versierte Drummer, die nicht diesen Erfolg haben. Weil die Zeit eine andere ist, weil es keine neue Musikströmung gibt in dem Moment usw....


    Ein Schlagzeug ist gebaut nach der Regeln der Physik, und somit muss es Antworten geben auf bestimmte technische Problem. Ebenso arbeitet das Gehirn nach bestimmten Mustern. Deshalb muss es auch eine Lernmethode( oder auch eine Übungsmethode) geben die funktioniert! Da gibt es nicht meinen Weg und deinen Weg, sondern nur einen. Davon bin ich überzeugt. Und es gibt sicher gute Lehrer die diesen Weg kennen , und es gibt schlechte Lehrer, die nur Teile davon unterrichten, wenn überhaut. Aus diesem Grund gibt es auch technisch gute Drummer und technisch unversierte. Wenn es viele Wege geben würde wären Alle gut!


    Es gibt wohl kein zusammenhängendes Werk das erklärt wie man Schlagzeug richtig übt! Die Werke die so angeführt worden sind behandeln wohl nur einzelne Aspekte wie die Titel so sagen: Stick Control, Syncopation, Future Sounds usw....


    Ich sollte meine Frage also anders stellen, vielleicht in einem neuen Thread:


    Wer löst wie ein bestimmtes technische Problem ? :evil:


    oder


    Wie übt man Schlagzeug richtig? ?(


    Das wäre sicher sehr interrasant.



    Gruß Flock

  • Hallo Reed311,


    nach einem bestimmten Schema.


    Ich könnte Dir klar sagen ob Dein Lehrer gut ist oder schlecht, wenn Du mir beschreibst wie dein Unterricht abläuft!


    Gruß Flock

  • Zitat

    nach einem bestimmten Schema.


    Na siehste! Und genauso verfährst Du, wenn Du Schlagzeug übst. Nur ist mein Schema nicht unbedingt das, welches auch für Dich den grössten Erfolg bringt. Und es gibt auch nicht "die" Technik, die alle glücklich macht. Also ist die Frage: Was willst Du? Du willst der Megatechniker vor dem Herrn werden?
    Dann übe Rudiments! Und übe sie gründlich und lange!!! Hier gibt es keinen schnellen Weg ans Ziel ;)

  • Hallo flock, irgendwie passen deine Argumente nicht zusammen - vielleicht solltest du dich nicht mit Musik befassen, sondern mit irgend einer Art Technik, die immer meß- und vergleichbar ist.


    Am Klavier/Flügel ist die Physik in etwa ähnlich, zumindest werden ein Großteil der Pianisten keine technischen Unterschiede merken (...es hatte aber wohl schon Gründe, warum Horowitz mit seinem eigenen Flügel durch die Welt gereist ist), die Physik der Pianisten ist da schon gewaltig, es gibt Unterschiede zwischen Zwergen und Riesen, zwischen kurzen Wurstfingern und langen schlanken Händen, etc.
    Wer jemals Michel Petrucciani live gesehen, weiß wovon ich rede.


    Am Schlagzeug sind (in der Regel) die Trommeln rund, das ist aber meist auch schon die Gemeinsamkeit - jeder baut sich sein Drum-Set, selbst baugleiche Sets werden von zwei verschiedenen Spielern nicht gleich aufgebaut, die jungen Kollegen hier spielen mit vielen Trommel, ich meist nur mit vier, die Rock-Drummer spielen mit mehreren hochgehängten Crashbecken, ich spiele sehr selten Crashbecken, etc.


    Und zum Üben: ich übe täglich, aber ich übe max. 10x pro Jahr am Drumset, sehr viele der jungen Kollegen hier proben regelmäßigst mit der Band, ich probe sehr selten mit Bands, ich spiele fast nur.


    ...ich klinke mich jetzt aber aus der Diskussion aus - weil es wohl so aussieht, daß in den letzten paar hundert Jahren alles falsch gelaufen ist und du den einzig richtigen Weg findest...

    ..."meine" Musik: Jazz (Big Band bis Free), brasil. Musik, Avantgarde, hin+wieder Klassik ->am Drumset, an den Percussions, am Schlagwerk

  • Hallo und vielen Dank für die rege Diskussion.


    Für das Piano gibt es, wie ich schon gesagt habe, einen festen Satz an Regeln, um ein bestimmtes technisches Problem zu meistern. Und nur ein Lehrer / Schüler der diesen Regelsatz befolgt wird auf die Dauer erfolgreich lernen und entsprechend Fortschritte machen um auch schwieriges Material zu spielen.


    Für das Schlagzeug existiert solch eine Zusammenfassung der effektivsten Lernmethoden anscheinend noch nicht. Das bedeutet aber keineswegs das es diese nicht gibt!


    Für den Klavierunterricht wurden sie auch erst vor etwa 15 Jahren zusammengestellt. Bis dahin wurden diese Methoden nur im Unterricht weitergegeben und galten wohl auch als Berufsgeheimnis! Nur Teilaspekte sind schriftlich niedergelegt. Alle Pianisten bedauern das z.B. von List, dem großen Virtuose, kein Aufzeichnungen existieren, wie er sein Technik erworben hat!
    An den Musikhochschulen sind diese Methoden sicher bekannt. Aber nur wer das Glück hat, von einem guten Lehrer unterrichtet zu werden, einer der nach diesen Methoden arbeitet, hat auch Chancen die Aufnahmeprüfung dort zu bestehen. Alle anderen: Pech gehabt, falschen Lehrer gewählt.


    Ich habe gehofft so etwas für die Drums zu finden!


    Sorry für die Aufregung. 8)


    Flock

  • Hallo matzdrums


    das musst Du nicht einmal kaufen, das gibt es sogar umsonst!!! :D


    So sollte Bildung sein!


    Willst du Piano lernen oder spielst Du schon?


    Flock

  • flock


    Wenn ich Dich richtig verstehe, bist Du an einer hochschulnahen Ausbildung interessiert. Allerdings sind die Hochschulen natürlich auch nicht alle "nach Schema F unterwegs" und nutzen daher nicht alle die gleichen Lehrmaterialien und -methoden. Andererseits lassen sich in den unterschiedlichen Materialien doch auch wieder Gemeinsamkeiten erkennen.


    Jedenfalls wäre es vielleicht empfehlenswert, sich darüber zu informieren, was in den jeweiligen Hochschulen so "getrieben" wird und was bei einer Aufnahmeprüfung verlangt wird. Da kann man dann auch in Erfahrung bringen, mit welcher Lektüre man sich befassen sollte. Dort bekommt man dann ggf. auch die Tel.-Nr. von geeigneten Ansprechpartnern.

  • Zitat

    Original von mavine
    Wenn ich Buddy's Post so lese, wird mir richtig bewusst, dass ich offenbar einen guten Lehrer habe. :) (so'n oller jatzer :D )


    Speziell der besagte Punkt, mich "sehend" zu machen, ist das, was ich an meinem Lehrer so sehr schätze! Wir reden tatsächlich mehr als wir spielen oder üben, aber genau das ist wirklich das, was mich auch immer wieder weiterbringt. Und ich hab nur alle zwei Wochen 90 Minuten Unterricht, reicht aber eben völlig aus, mit dieser Methode. Weil ich dann in der Lage bin, mit dem erlernten KnowHow in der Zwischenzeit selbstständig riesige Schritte nach vorn zu machen.


    [...]


    Genau das hat mich heute mal wieder im Unterricht gestört und etwas geärgert danach. Doch je mehr ich darüber nachdenke habe, desto besser finde ich es im Nachhinein, da das was mein Lehrer erzählt immer wieder meine Augen öffnet.
    Des öfterem dem Schüler klarmachen, worauf es eigentlich beim Schlagzeugspiel ankommt, was Sinn und Zweck ist und vor allem die Diziplinierung sind in meinen Augen Kriterien für einen guten Lehrer.

    Meine Beiträge sind maschinell erstellt und ohne Unterschrift gültig.
    mein Set


    Elu on nagu hernes.

  • Eine sehr interessant Diskussion. Ich würde nur mal behaupten das ein solches festes Regelwerk doch zu einem absoluten Stilstand und Langeweile führen würde, oder?
    Nur mal so zum überlegen hat ein Herr Möller daran gedacht was heute Schlagzeuger wie z.B Claus Hessler mit seinen Methoden machen? bzw. entspricht das Klavierspiel eines Herrn Esbjörn Svenson komplet irgendwelchen 15 Jahre alten Regeln? (Was sagt diese Regelweg über Effekt, oder das was der Herr da im Klavier macht ...sprich Dämpfen oder was auch immer)
    Sollte z.B jeder Traditional Grip lernen? Muß jeder mit einer Doublebass umgehen können? Muß man Jazz spielen können obwohl man nur in einer Rockband spielen möchte? .... Ich finde alleine solche Fragen zeigen das man den Unterricht dem Schüler anpassen sollte und bestimmte Themenkomplexe nur bei Interesse näher beleuchten sollte.

  • Hallo drumrumköln


    Ich möchte nicht auf die Hochschule, aber ich habe auch keine Lust mein Geld für einen Lehrer hinzulegen, der letztendlich nicht in der Lage ist, mir den richtigen Weg zu zeigen, wie man technische Probleme schnell meistert.
    Erstens habe ich nicht viel von diesen bunten Scheinen und zum Zweiten will ich meine Zeit am Schlagzeug auch nicht ausschließlich damit verbringen, am meinen Unfähigkeiten zu basteln. Ich will spielen! Mein Lehrer soll mir die richtigen Werkzeuge in die Hand geben damit wir Zeit haben über Musik reden können! Denn mit der richtigen Methode reduziert sich die Zeit die Du aufwenden musst für Technische Übungen, auf das Minimum.


    Es ist wie beim Auto. Nur mit den passenden Schlüsseln kannst Du die Schrauben und Muttern öffnen, mit Rohrzange und Hammer kratzt du nur an der Oberfläche, den Kolben wirst Du nie sehen! ;(


    Und Langeweile kommt mit dem richtigen Satz an Werkzeugen nicht auf, ganz im Gegenteil. Du siehst, hört und fühlst die Fortschritte die du machst! Langeweile kommt auf, wenn Du mit dem falschen Werkzeug versuchtst ein Problem zu lösen und keinen Erfolg feststellen kannst!


    Ich kenne die technischen Schwierigkeiten beim Schlagzeug nicht im einzelnen, wäre einen Tread wert


    Gruß Flock

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