Vor dem Lackieren von Trommeln bin ich jahrelang zurückgeschreckt. Zu unbefriedigend erschienen mir die zu erwartenden Resultate. Alles eine Frage der Anleitung, Übung, Geduld und des professionellen Materials. In den letzten Tagen lackierte ich Teile meiner 1978er Zündapp komplett neu. Komplett mit Ab- und Anschleifen, Grundieren, Metallic-Lackierung und Klarlack. Das Polieren steht noch aus, aber das Ergebnis hat mich jetzt schon von den Socken gehauen.
Ich habe festgestellt, dass man hier weder bei den Lacken noch bei den Arbeitsgeräten sparen darf. Dann klappt das.
So, und nachdem die Idee einer Neufurnierung meines (mit der nun erstandenen 16er endlich kompletten) zu renovierenden Phonic-(Plus)-Kesselsatzes (22x18, 13x9, 16x18) aufgrund der schieren Unmöglichkeit, es selbst zu machen und der unverhältnismäßig hohen Kosten schnell verworfen war, ich aber auch keine neue Folie draufgepappt haben wollte, habe ich beschlossen, es auch hier mal mit Lackieren zu versuchen. Aufgrund eines älteren Berichts im Forum wollte ich nämlich auch davon absehen, die stabile Phonic-Folie runterzureißen. Also Lack direkt auf die Folie bzw. die Bassdrum hat ein runtergeratztes Mahagoni-Finish, auf das ich drauflackieren werde - hat da jemand noch einen Tipp bezüglich des Spachtelns? Ist ja ein recht grobes, offenporiges Holz. Meine Arbeit werde ich hier dokumentieren, vielleicht kann mal jemand was damit anfangen.
Jedenfalls hier die endlich erworbene 16er im geschliffenen Zustand:
Parallel arbeite ich einen sehr alten (60er) Acrolite-Kessel auf, der seit Jahren bei mir rumgammelt. Den Frevel an dieser Trommel muss man sich mal vorstellen: Jemand hat nämlich diesen Kessel auf unprofessionellste Art mit einem anderen Snarekessel verbunden, um einen großen Eimer zu kriegen, dazu diverse Löcher gebohrt und darüber hinaus noch ein riesiges Loch hineingebohrt, um ein Mikrofon einzubauen (!) sowie zwei weitere, um einen Haltebügel anzubringen... So sah das aus:
Erster Schritt: Kessel abschleifen, zu spachtelnde Löcher von innen mit Krepp verschließen:
Hier sieht man auch den sehr erfolgversprechenden 2-Komponenten-Autospachtel, der mir beim Motorrad restaurieren sehr gute Dienste tat.
Zweiter Schritt: Der erste Spachtelvorgang - ruhig aus dem Vollen schöpfen, wir haben genug und abgeschliffen ist das Zeug schnell wieder.
Dritter bis vierter Schritt: Den getrockneten Spachtel sorgfältig abschleifen (nicht zu grob) - ich empfehle ausschließlich den Feinschleifer von der Firma Fein, was Besseres gibt es einfach nicht. Oder halt von Hand. Das Bild zeigt die Snare nach dem dritten Mal spachteln und schleifen. Kann man die Stellen noch erkennen, wo einstmals Löcher waren?
Gut angeschliffen, mit Verdünnung gereinigt und mit einer Fellmütze warten die beiden Kessel auf die Grundierung. Weißer Haftgrund war leider aus.
Es will Abend werden. Eine komplett leergesprühte Dose später sehen die grundierten Kessel so aus.
Zu werden fortgesetzt...