Schlag und Trittschall - Schallschutzpodeste für E-Drums (FAQ)

  • Ich würde die 40,- Euro für die Gummigranulatmatte (Bautenschutzmatte) 2,30 x 1,15 m in 10mm Stärke noch mal investieren.


    Notfalls bekommst die Matte doch zumindest mit überschaubaren Verlust bestimmt auch wieder verkauft.


    Dann die Phonestar Platte unten, Gummimatte, obendrauf Teppich
    oder einfach probieren was besser ist z.B.
    Gummimatte, Phonestar, Teppich oder auch noch zusäztlich eine von deinen Holzplatten, Material hast doch schon.

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



  • Nein, ich meinte nicht diese großen Gummiunterlagen (die stinken auch wie hulle...), sondern Schwingungsdämpfer (Gummi bzw. Thermoplast). Gibt's im Baumarkt im 4er-Pack. Da passen wunderbar die Rundrohre vom Rack drauf.
    Ansonsten gibt's bei Thomann noch die 'Mic Stand Pads' aus Moosgummi, vielleicht kannst du die auch noch zweckentfremden. Oder diese selbstklebenden Pads. Moosgummi ist bei mir für alles kleinere flächige im Einsatz.


    Ansonsten kannst du auch mal nach Moosgummimatten (Zellkautschuk) für zwischen Holzplatte und PhoneStar schauen (bei schaumstofflager.de etc.). Günstige Möglichkeit wäre noch eine oder mehrere Yogamatten.


    Beim Schaumstofflager empfehlen sie auch noch dicke Matten aus Verbundschaumstoff (diese grauen Resteflocken, mit Bindemittel zusammengeklebt). Gibt auch Berichte wo das was gebracht haben soll.

  • Ich meine aber nicht stückchenweise verlegt sondern Flächig, die Granulatmatten haben auch kein Schlechtes Raumgewicht Pro m^2, dienen und Fangen auch den Luftschall, und
    schaffen nicht wieder Luft- und Ressonanzräume, bei evtl. übereinander gelegt angeordneten Plattenkonstruktionen.

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    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



  • Das ist richtig, aber die stinken doch so gewaltig, oder lässt das irgendwann nach? Zumal man ja für ein Podest eher 2 braucht...

  • Weiss nicht ob die Stinken, evtl. mal im Garten mit Wasser + Shampoo, oder SB- Autowaschen mal absprühen.

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    die Dörfer getrieben werden.



  • Auch an dich nochmal Danke für die Antwort! Aber dieses "rumprobiere" und nicht wissen ob es klappt ist für mich der Horror...


    Das entkoppeln direkt am Rack/Pedal wollte ich nach Möglichkeit verhindern, da z.B. Waschmaschinenplatten nicht gerade schön sind :/


    Zurückbringen wollte ich mein e-drum aber eigentlich nicht ;( aber wenn ich jetzt nochmal 100-200€ in "rumprobieren" investiere (abgesehen von der Zeit und den Nerven) um dann festzustellen dass es immer noch nicht ausreicht .... X(


    Richi, das ist Mist, dass Dich das jetzt erwischt.


    Aus diesen Gründen habe ich bereits mehrfach hier angeregt, einmal Daten über bereits vorhandene Podeste zu sammeln. Hübsche Beschreibungen über Podeste, Ratschläge und heiße Schwüre "ja, ja, bei mir hat's geholfen" gibt es in großer Zahl.


    Was es (leider) nicht gibt, sind belastbare vorher-nachher-Vergleiche, womöglich noch mit Tonaufnahmen aus verschiedenen Räumen, genaueren Angaben zur Gebäude-, Verkehrs-, Nachbarschaftssituation, zu Empfindlichkeiten und Befindlichkeiten, besondere Lebensumstände der Nachbarn (Schichtdienst, Neugebohrenes, Hörgerätenutzer, Graswachshörer ..) , numerische Einschätzung der Wirksamkeit diverser Maßnahmen usw. Oder gar Checklisten zum Einschätzen der eigenen Situation und zum gezielten Handeln oder Lassen.


    Man könnte hier deutlich mehr Licht ins Dunkel bringen, denn es gibt unzählige Podestbesitzer ... aber das erfordert eine etwas positivere Resonanz, als bisher. Kein Problem, also kein Handlungsbedarf?



    Was kommt übrigens bei einem simplen Stampf-Test heraus (checkt die Bodenresonanz bei Dir ab) ?


    Grüße + vielleicht doch noch 'ne Kurve, Michael

    "Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie." (Wird Kurt Lewin zugeschrieben) // Was schlechte Theorien unbrauchbar macht ... //


  • Ja das wäre wirklich eine gute Sache!


    Beim Stampfen wackelt auch der ganze Boden...


    Ich habe jetzt gestern die Sylomer Pads von RRG nach mehrfacher Rücksprache mit RRG bestellt (ja diese sind überteuert aber hier habe ich wenigstens hilfreiche antworten bekommen). Morgen besorge ich dann noch eine 22mm MDF. Sobald die Sylomer Pads dann da sind geht es an einen letzten Versuch: PhoneStar unten dann Sylomer dann MDF dann Teppich. Drückt mir die Daumen :thumbup:

  • Ja das wäre wirklich eine gute Sache!

    Muss man 'mal sehen, was wir daraus dann machen ... ein paar mehr Interessenten wären schon gut ... (Tritt- und andere Schalle als Drummer besser einschätzen können) ... denn wir müssten Podestbesitzer dazu motivieren, auf die eine oder andere Weise eine Menge Daten zu erheben, aus denen eine (vermutliche) Minderheit Nutzen ziehen könnte ...


    Beim Stampfen wackelt auch der ganze Boden...

    Gut, dann lies' das Folgende am besten erst später ... (ich könnte mich ja auch irren)
    Wenn der Boden wackelt, und das der Grund für die Lärmbelästigungen ist, dann wird Sylomer wohl leider nicht viel bringen ...



    Grüße + viel Erfolg, Michael

    "Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie." (Wird Kurt Lewin zugeschrieben) // Was schlechte Theorien unbrauchbar macht ... //

  • Hallo erstmal.Ich bin wirklich beeindruckt, wie ausführlich ihr euch mit der Materie beschäftigt. Ich bin ebenso in eine DG-Wohnung in einem Altbau gezogen. Vorher hatte ich in meiner alten Wohnung keine Probleme mit den Nachbarn. Die jetzigen sind auch sehr freundlich, haben mich aber darauf hingewiesen, dass die Lärmbelastung durch mein Schlagzeugspiel (TD-25) schon erheblich ist. Ein unbeschwertes Spielen ist seitdem für mich nicht mehr möglich. Ich habe mir daraufhin das Drum noise ...Podest von Thomann gekauft, doch es war fast noch schlimmer als vorher, da es wie ein Resonanzkörper wirkte.
    Jetzt bin ich zum Glück auf euren Beitrag gestoßen. Ohne Trommelmöglichkeit macht die Wohnung leider nur wenig Sinn für mich.


    Ich bin gespannt und drücke dir die Daumen Richi2102!


    LG

  • Wenn der ganze Boden wackelt, muss man ihn halt am Wackeln hindern. D.h. Schwingungsdämpfung durch Masse. Wenn's nicht so teuer wäre, würde ich sagen, *komplett* den Raum mit Phonestar auskleiden, bis auf die Ränder, dort nur Dämpfungsstreifen wie bei Parkettverlegung.
    Vielleicht wären Fermacell-Platten eine günstige Lösung, und die sind auch schon tüchtig schwer. Oder halt OSB. Aber halt auch hier wieder: hält es die Deckenstatik aus? In einer Mietwohnung würde ich so einen Aufriss nicht ohne Rückversicherung machen.

  • Wenn der ganze Boden wackelt, muss man ihn halt am Wackeln hindern. D.h. Schwingungsdämpfung durch Masse.


    Sagen wir's 'mal so: Wissen, im Sinne von belastbaren Einsichten, kann vor dummen Entscheidungen schützen ... doer die richtigen nahelegen. Aktionismus käme dann eher an vorletzter Stelle oder erst weit danach ...

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  • .....dazu siehe Post 826 - Sorry.


    Mal im ernst was erwartet man von einer nicht renovierten Holzbalkendecke im Altbau, eigentlich ist in den letzten Posts dazu doch schon ALLES gesagt und durchgekaut.


    Das Ding/Problem bekommst mit nur mit hohem Kostenaufwand in einigermassen in den Griff. Als nur Mieter sowieso ein No Go.
    Das man untendrunter nix mehr mitbekommt kannst vergessen.


    IMHO: Minimale kleinere Verbesserungen lassen sich mit geringen Mitteln erzielen, aber wohl auch nur mehr fürs eigene Gehör/Empfinden.

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
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    die Dörfer getrieben werden.



  • So mittlerweile ist das Sylomer verbaut! Laut Nachbarin hört man zwar nach wie vor etwas aber es sei wohl deutlich besser geworden!


    Bestellt habe ich das ganze wie schon oben gesagt bei RRG: http://www.shop.baubedarf-spez…m-Podest-mit-Sylomer.html


    Ich habe das Set mit den blauen Pads. Vor der Bestellung habe ich mich durch RRG beraten lassen. Diese haben mir dann auch sagen können, wie viele Pads ich verwenden soll.


    Also an sich kann ich sagen: Ja das Sylomer von RRG ist relativ teuer aber es funktioniert und man bekommt gesagt, wie viele Pads man braucht (man kann sich die ganze Rechnerei sparen)


    Vielen Grüße! 8)

  • Hallo Richie,


    erst einmal meinen Glückwunsch für Deinen Fortschritt ^^


    Ein paar Anmerkungen technischer Art.

    Laut Nachbarin hört man zwar nach wie vor etwas aber es sei wohl deutlich besser geworden!

    Das klingt nicht gerade nach 10 dB SPL oder mehr an Verbesserung.


    Unter diesem Link gibt es die interessante Aussage "Bei einer optimalen Auslastung der Sylomer-Pads ergeben sich Isoliergrade von 90 % bei 50 Hz." Nun sind 90 % Verbesserung ein Rest von 10 %, also 0.10, ausgedrückt in dB wären das bestenfalls 20 dB Verbesserung. Das wäre ein ordentlicher Wert ... aber die Autoren wissen sicher, dass das nur gilt, wenn der Boden entsprechend höher schwingt, etwa im Bereich von 500 Hz. Bei 50 Hz und darunter ... werden 20 dB ein Traum bleiben (gekoppelte bedämpfte Resonatoren). (Als Referenz: Umweltgeräusche variieren, je nach Wohnlage, schon einmal stärker als 20 dB über den Tag verteilt ...)



    Dennoch: Happy Drumming :thumbup:

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  • An Tieffrequentes gewöhnen wir Menschen uns aber viel eher. Mein Büro ist in einem Berlin-Charlottenburger Altbau, und die nächste U-Bahn ist ca. 200m Fußweg. Wenn draußen auf der Straße mal wenig los ist, merkt man die U-Bahn. Viele Leuten schlafen auch abends mit dem unterschwelligen Gerüttel ein (zum Glück wohn ich ganz am Stadtrand und bin frei davon). Ob dieser Infraschall krank macht oder langfristig an der Berliner Schnauze maßgeblich beteiligt ist, steht auf einem anderen Blatt. Normal arbeiten kann man damit aber noch. Aber wenn über dir eine Fußmaschine ein ungedämpftes Tock-Tock überträgt, ist das um einige Größenordnungen nerviger. Wir haben hier über'm Büro eine Klavierlehrerin, da mussten wir mehrmals über die Hausverwaltung gehen, weil die nicht einsah, dass die immer gleichen Skalen in den mittleren Lagen der Schüler in etwa so sind wie chinesische Wasserfolter.

  • ?? Was meinst Du mit zu tiefen Frequenzen ??


    120 BPM an der FuMa oder Klaviatur sind 120 Schläge pro Minute oder 2 pro Sekunde, also 2 Hz. Und stolze 240 BPM wären dann 4 Hz. Die Hörschwelle liegt bei gesunden Menschen bei ca. 20 Hz, darunter beginnt der Infraschall. Meine Decke/mein Boden schwingt übrigens bei 34 Hz.


    Aber wenn über dir eine Fußmaschine ein ungedämpftes Tock-Tock überträgt, ist das um einige Größenordnungen nerviger.

    Und warum? Weil jeder Tritt den Boden des Drummers auf seiner Eigenfrequenz zum vibrieren bringt, wie eine große Lautsprechermembran. Fläche und Auslenkung ergeben dann den Lautstärkeeindruck ... und selbst bei impulsartiger Anregung mit 4 Hz / 240 BPM Wiederholfrequenz überträgt sie jeden einzelnen Schlag ziemlich originalgetreu ... auf der (höheren) Resonanzfequenz der Decke/des Bodens ...

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  • Mit der Grundschwingung macht man es sich zu einfach. Was Du möglicherweise völlig außer Acht lässt, ist die harmonische Reihe bei Anregung und Ausbreitung von Schall, Anstieg und Abfall jener in der Zeitdomäne, und die Bildung von Seitenbändern bei der Überlagerung von Schwingungen. Im Volksmund 'Körperschall'. Unser Hörsinn ist da besonders empfindlich. Ich darf das sagen, denn ich beschäftige mich beruflich sehr stark mit Modellbildung solcher Phänomene.
    Selbst wenn Dein Boden bei 34Hz seine Grundschwingung hat, sagt das nichts über Druckmaxima/Moden in den Raumecken, die Entkopplung von Wänden bzw. die Übertragung höherfrequentiger Anteile und den Luftschall im Raum aus, der auch Rückwirkungseffekte auf Boden, Wand und Decke hat. Auch sagt es nichts über Reflexionspattern im Boden und Interferenzmuster aus, die ihrerseits eigene höherfrequente Anteile generieren (bei gleichzeitiger Absorbtion). Dies ist auch abhängig von der Schallausbreitung im Medium, welches ohnehin niemals homogen ist, nicht mal in einer massiven Betondecke. Beim Übergang von einen ins nächste Medium treten wiederum Teilreflexionen und Absorptionen zu Tage, zudem ändert sich die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Wellenfront, gleichzeitig kommen Wellenfronten anderer Geschwindigkeit aus anderen Richtungen zurück etc. Bauphysik ist viel komplexer als mal eben ein paar Frequenzen mit Dreisatz rechnen. Ich werde jetzt aber keinen Primer in Finite Elemente hier anfangen...

    2 Mal editiert, zuletzt von Sascha ()

  • Hallo sascha,


    vielen Dank für Deine Anmerkungen.


    Ich stimme mit Dir überein: Wellenphänomene sind komplex. Umso verwunderlicher sind die einfachen Lösungen rund um Podeste aller Art ... meist ohne jeglichen Wirksamkeitsnachweis, und gelegentlich mit abenteuerlichen Begründungen oder (Wunsch-)Vorstellungen über die Mechanismen dahinter. Verifikationen der Art "dem Vernehmen nach wurde es wohl besser" helfen nicht wirklich weiter ...


    Modellierungen haben ihren Platz. Im Amateurbereich helfen sie meiner Erfahrung nach leider nicht. Das fängt beim schlichten Wissen um die Theorien (und deren Grenzen) dahinter an und hört beim Ermitteln der Parameter noch lange nicht auf ...


    Den FEM-Primer kannst Du mir gerne ersparen, und den Dreisatz sähe ich ganz gerne einmal, von dem Du schreibst ; -) Und Du weißt sicher auch, dass sich manche komplexe Betrachtung dadurch erledigt, dass man an der richtigen Stelle geeignet eingreifen und Ärger an der Quelle ersticken kann. (Die Quelle ist übrigens ganz oft der Drummer selbst, oder liegt kurz nach dem Drummer auf dem Weg zum Ohr des Nachbarns ...) Neben technischen Lösungen gibt es auch eine Reihe nicht-technischer.



    Insgesamt bleibt mein Eindruck:
    * hin und wieder hat ein Drummer Probleme mit unerwünschten Hörbarkeiten
    * dann fragt, macht und tut er oder sie, und gibt diverse Euros aus (etwa in der Größenordnung eines viertel bis ganzen Drumsets)
    * um am Ende sich mit dem zufrieden zu geben, was ist oder nicht wird.


    Ein gravierendes Problem scheint es im DF nicht zu sein, denn sonst gäbe es mehr Bedarf nach quantitativ wirklich vorhersehbaren Änderungsmöglichkeiten: "wieviel werde ich bei mir in etwa durchschnittlich erreichen können, und wird das ausreichen?" - lange bevor auch nur ein Euro in Podestbasteleien floss ... Diese Art Informationen wären übrigens mit hinreichender Genauigkeit zu ermitteln. Selbst die mögliche Negativerkenntnis, dass es nur Podeste gibt, die unvorhersehbar mal bei dem Einen Schall nimmt, und bei dem Anderen Schall hinzuaddiert, selbst diese mögliche Negativerkenntnis wäre hilfreich bis heilsam. Denke ich zumindest.


    In diesem Sinne, Michael

    "Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie." (Wird Kurt Lewin zugeschrieben) // Was schlechte Theorien unbrauchbar macht ... //

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