Schlag und Trittschall - Schallschutzpodeste für E-Drums (FAQ)

  • Es gibt halt auch Dinge, die sich einfach bewährt haben. Das mit den viereckigen Rädern war auch nie der Hit. ;)


    Das soll nicht heißen, dass ich neuen Lösungen nicht aufgeschlossen gegenüberstünde, aber bei der "schwimmenden" Platte dürfte sich der Schall auch über den Rahmen übertragen, wenn die Grundplatte selbigen durch Verrutschen berührt, oder?


    VG


    Smoerrebroed

  • Das mit den viereckigen Rädern ist doch jetzt wohl etwas Platt, der Vergleich hinkt doch. Da kann ich auch sagen, die Kasette hat sich über Jahre bewährt trotzdem ist die CD oder sogar der USB Stick besser. Das bringt die Diskussion nur nicht vorran ;)


    Das mit Platte ist halt noch die Frage die mich beschäftigt. Wird sie wirklich verrutschen? Ich könnte mir vorstellen, dass zwischen dem "Becken" und der Platte ein paar mm Platz sind. Die Platte drückt durch das Gewicht den Sand herunter, an der Lücke jedoch nicht. Vielleicht verrutscht die Platte dadurch nicht...


    Im Anhang mal ein Bild davon.



    Eine andere Älternative wäre die Platte durch Gummischnüre oder vor dem Verrutschen zu sichern.

  • Hallo Leute,


    ich habe bzgl. dem Drumpodest bzw. dem ganzen schalldämmen mal ne Frage.


    Ich habe daheim ein Übezimmer es befindet sich im 1 Stock, drunter ist der Keller und drüber das Zimmer von meinem Bruder.
    Das Zimmer hat 2 Wände (30cm dick) die nach außen gehen und ein Fenster, das Fenster wurde innen mit Noppenschaumstoff zugemacht, darüber wurde ein Moltonvorhang gespannt.
    Außen wurde das Fenster mit Mineralwolle und einem 3cm dicken Bretterverschlag zugemacht und mit Silikon abgedichtet. Für die Raumentlüftung und Entfeuchtung habe ich mir so ein Gerät angeschafft.


    Jetzt ist es so, dass ich Musik studiere und tägl. an die 5h am Akustik Set üben will, hättet ihr vielleicht noch eine Idee wie ich das Zimmer noch schalldichter bekommen bzw. wäre so ein Podest auch eine Alternative für die Lautstärke nach draußen?


    Viele Grüße
    Gretschmapexdrums :)

  • von unten nach oben:
    Teppich
    Latex Matratze
    MDF Platten (4 Stk. 150cm x75cm x 1,9 cm um 90° gedreht, verleimt und verschraubt -> ergibt 150x150x3,8 ) mit Trittschall und Teppichboden auf beiden Seiten
    Gehwegplatten 9 Stk. 50x50x5cm
    Teppichboden
    Teppich



    lg
    stix

    4 Mal editiert, zuletzt von stix ()

  • Von den Pedalen her mMn deutlich besser !


    Vorher hat der Boden neben der FuMa vibriert.


    Nach 1 Woche üben hat sich noch kein Nachbar beschwert, ich übe aber auch immer am Nachmittag bzw. frühen Abend.

    lg
    stix

  • sooo... bin leider noch nicht wirklich zum testen gekommen, aber nach dem Umzug sieht das ganze jetzt wie unten aus; sobald ich meine Pedale hier hab (dauert noch ne Woche... :/ ) werd ich mal zu den nachbarn schauen und fragen ob sie doch kurz hören könnten ;)


    Aufbau von oben nach unten:


    MDF
    Schaumstoff
    Dämmplatte
    MDF
    geteilte Tennisbälle, die auf
    Waschmaschinendämmatten aufliegen
    Teppich

  • ich musste auch mein eDrum dämmen. Der Nachbar unter mir hat das Geklacker lauter gehört als ich selbst! Obwohl ich es auf einem Drumteppich gestellt hatte!


    Bin zu einem Raumakustiker gegangen. Hier sein Urteil:
    Die ganzen Sandwich Konstruktionen die man hier liest sind unnötig. Wichtig ist, dass das Set vom Boden gehoben wird und auf Dämmstoffe gesetzt wird, die entsprechende Entkopplungswerte haben. Die Höhe ist dabei nicht so entscheidend, sondern möglichst weich und möglichst wenige. Daher ist auch die Waschmaschinen-Unterlage ungeeignet, da viel zu hart. Daher braucht man in diesen Fällen dann auch mehrere Schichten. Auch Styropor, Schaumgummi, Schalldämmung, o.ä. ist nicht geeignet. Als Grundplatte bietet sich eine schwere Platte an, da diese schwerer anzuregen ist als eine leichte. Die Tennisballgeschichten sind eine gute Idee, aber mit dem richtigen Dämmstoff braucht es das alles nicht.


    Hier mein Aufbau vom Profi von oben nach unten:
    - Ein Schmutzläufer, wie in jedem Baumarkt erhältlich, um das Set nicht direkt auf der Platte klappern zu lassen
    - eine MDF-Platte 120x90 19mm
    - Wiltec Akkustik Dämmung (sieht aus wie Schaumgummi, relativ weich); habe 6 Klötze unter die Platte gelegt (3 vorne und 3 hinten)
    - Ich sitze nicht auf der Platte
    - Schlagzeugteppich drunter


    Fertig!


    Das Ganze ist 7cm hoch und der Nachbar weiß jetzt nicht mal mehr wann ich spiele. Selbst um Mitternacht hört er nichts!
    Von einer Skala mit 10 ist es jetzt auf 0,0 runter!


    Und hat kaum was gekostet. Dämmung geschenkt da Reste bei riegerschallschutz.de; Platte 35 Euro und der Teppich drauf, der eigentlich nicht nötig ist.


    Viel Spass damit, wer's versuchen will!

  • Hey Joe,
    erst mal Gratulation zu deiner Lösung.
    Ich hab schon vor Jahren eine ähnliche Konstruktion angefertigt und bin (genauso wie meine Nachbarn) mit den Ergebnissen im Großen und Ganzen genauso zufrieden wie du mit deinem Podest. Auch ich sitze nicht auf dem Podest sondern dahinter auf dem Boden.
    Wichtig war es die hochfrequente Anregung der Platte zu dämpfen - dafür habe ich genau wie du auch Schmutzfang-Teppiche und eine alte Aldi-Gymnastik-Matte benutzt. Als Stopper für das Bassdrum-Pad hab ich zusätzlich ein Brettchen auf die Platte genagelt.
    Verbesserungsbedürftig wäre vielleicht, daß das sich mein Podest etwas schwabbelig verhält und einseitig wegkippt wenn man sich draufstellt. Mein Schaumgummi ist vielleicht zu weich und zu dick.
    Deswegen frage ich mich ob dein elastisches Dämmmaterial (Wiltec Akkustik) evtl eine höhere innere mechanische Dämpfung hat als meine aus dem Sperrmüll gezogene Schaumgummi-Matratze (Dicke ca. 100mm).
    Kannst du dazu und zu evtl Bezugsquellen und Preisen mehr sagen?
    Viele Grüße
    Peter

  • Kannst du dazu und zu evtl Bezugsquellen und Preisen mehr sagen


    Bezogen bei http://www.riegerschallschutz.de
    Mit Juniorchef reden. Der weiß Bescheid. Habe ja nur Reste gebraucht, die nichts gekostet haben. Daher kenne ich keinen Preis. Das Ding sieht aus wie Schaumgummi, aber hat andere Entkopplungswerte als selbiger. Es ist schon so, dass es sich leicht bewegt beim spielen und drauf stellen. Aber die Bewegung ist nicht mehr als jedes Akustikset moved. Wenn ich mich auf die Füße stütze um den Stuhl zu rücken, dann kippt es ganz leicht, aber das ist nicht der Rede Wert. Der Schaumgummi ist schon weich, aber die 6 Klötze packen das gut. Ich finde es optimal. Ist keine Kompromisslösung, sondern damit würde ich sogar auf der Bühne spielen (was natürlich unsinnig ist).
    Hoffe das hilft?
    Joe

  • Das Ding sieht aus wie Schaumgummi, aber hat andere Entkopplungswerte als selbiger. Es ist schon so, dass es sich leicht bewegt beim spielen und drauf stellen. Aber die Bewegung ist nicht mehr als jedes Akustikset moved.


    Ich denke einmal die Rede ist von so was hier: Verbundschaumstoff Blöcke IHMO prima für diese Zwecke geeignet.


    Gruß


    Trommeltotti

  • Hallo Ihr,


    ich bin nun auch ein stolzer Besitzer eines E-Drumsets, habe aber leider wohl die Lautstärke dieses kleinen Dings ziemlich unterschätzt. Deswegen wird wohl oder übel noch ein Podest gebaut.
    @ HeliJoe: Deine Lösung klang sehr sehr elegant, weil der Aufwand/Preis ziemlich gering, aber der Effekt dafür ziemlich gut zu sein schien (besonders, wenn die Nachbarn gar nicht mehr merken, dass du spielst). Deswegen habe ich ein paar Fragen an Dich (oder an andere, die die Fragen gerne beantworten können und dürfen ;)):

    • Wieso ist der Hocker nicht mit auf dem Podest mit drauf? Gibt es dafür auch (eine physikalische Schall-)Erklärung oder ist dies eher deine persönliche Vorliebe? Denn bei all den anderen Anleitungen, die erfolgversprechend klangen (z.B. Tennisbälle: http://www.youtube.com/watch?v=Hl9iVjd5I3Q) war der Hocker immer mit drauf. Überträgt man denn, wenn man auf dem Boden sitzt, nicht auch noch den Trittschall über den Hocken in den Boden?
    • Wieso würdest du sagen, dass die ganzen Sandwich Konstruktionen unnötig sind? Ich fand's beim Durchstöber des Threads eigentlich ganz logisch, wenn man z.B. zwei MDF Platten nimmt, weil die untere dann den "restlichen" Trittschall nochmals abdämmen würde, oder?
    • Würdest du bestätigen, dass "Wiltec Akkustik Dämmung" aus Verbundschaumstoffe bestehen? Ich habe mal an Rieger Schallschutz ne nette Mail geschrieben, hoffe mal sie werden antworten und dann hier natürlich berichten.
    • Gibt es für die verschiedenen Verbundschaumstoffe auch wieder Unterschiede? Z.B. in der Dichte?
    • Weißt du zufällig, ob deine Nachbarn, nicht nur die unter dir, sondern auch
      neben und über dir die Geräusche hören? Falls ja, wie laut nehmen sie
      die wahr?
    • Generelle Frage: Ist es egal, was für eine MDF-Platte man nimmt? Oder gibt es da gewaltige Unterschiede (je nach Dichte, Schwere, Größe und natürlich Preis?)
    • Generelle Frage: Ich habe das Gefühl, dass die Eigengeräusche, die durch das Schlagen auf die Pads entstehen, ziemlich laut sind (insb. die Gummi-Hihat & -Becken, die anderen sind Meshheads, Roland TD-4 KX. Du hast ja, soweit ich das als Anfänger beurteilen kann, überall Meshheads außer auf der Hi-Hat, oder?). Ist es in der Regel so, dass diese Geräusche (z.B. von direkten Nachbarn), die ja quasi "Luftschall" bilden (ich habe was gelernt!), nicht so sehr als störend wahrgenommen werden bzw. fast gar nicht in angrenzenden Wohnungen hörbar sind? Nur der Trittschall ist das Hauptproblem? Mir ist klar, dass man das nur individuell beantworten kann, aber vielleicht gibt es ja eine "Pi*Daumen"-Regel, dass Trittschall ganz böse und Luftschall super ist oder so :).

    Es wäre großartig, wenn du (oder ein anderer lieber User) mir die Fragen beantworten könnten. Denn ein wenig trübt dieses Schalltrittproblem schon meine anfängliche Euphorie endlich Schlagzeug zu lernen.

  • Hi Ole,


    ich antworte mal stellvertretend für die anderen
    1. Der Hocker ist nicht drauf weil a) der weiche Schaumgummi nachgibt und b) die Plattform größer als nötig sein muß
    2. Eine Holzplatte leitet den Trittschall einfach durch weil sie hart ist. Die Gesamt-Konstruktion des Trittschall-Podests funktioniert wie ein Federpendel. Der lästige Schall wird in eine große Masse (Platte+Drumset) eingekoppelt und durch ein möglichst elastisches Medium (Schaumgummi) vom Fußboden entkoppelt. Die Frequenzen toben sich auf der Platte aus und werden nicht zum Fußboden durchgeleitet. Der Verbundschaumstoff ist weicher als Tennisbälle deswegen ist das Material besser zum Entkoppeln geeignet. Je tiefer die Eigenresonanz des Podests desto besser funktioniert die Trittschall- oder Körperschall-Dämpfung: weiche Feder + große Masse (Sorry wegen der Fachbegriffe: bin Ingenieur).
    3. ja
    4. ja
    5. Das ist subjektiv und schwierig zu beurteilen. Es hängt ja auch immer davon ab was man so gerade macht. Fernsehen, Musik hören oder Party feiern kontra konzentriert Schularbeiten machen oder Einschlafen wollen.
    6. Je schwerer desto gut. Achte aber auch darauf höherfrequente Eigenschwingungen der Platte durch z.B. einen Teppich zu dämpfen.
    7. Da hast du vollkommen recht. Aber die durch den Luftschall übertragenen höherfrequenten Geräusche haben nicht so viel Energie. Dämpfung höherer Frequenzen ist auch einfacher und billiger. Geschlossene Fenster und Türen, schwere Vorhänge oder Noppenschaumgummi bringt hier schon sehr viel. Wenn der Luftschall in die Wände einkoppelt haben wir wieder das gleiche Problem wie beim Trittschall.


    Frag nur wenn noch weitere Fragen kommen


    Viele Grüße
    Peter

  • Hi Peter,


    wow, erstmal vielen lieben Dank, dass du die Fragen so schnell und vor allem so kompetent beantwortet hast! Super, denn das war ziemlich hilfreich. Noch zwei kleinere Fragen hätte ich.

    • Kurz zusammengefasst, heißt es also, je dichter der Verbundschaumstoff und je größer/dicker/dichter die Masse der MDF-Platte, desto besser ist das "Schlucken", und somit Abdämpfen des Trittschalls? Gibt es denn ein Mindestmaß, welche Dicke/ Dichte ich/man hier wählen sollte, um mindestens akzeptable Ergebnisse zu erhalten (wahrscheinlich gibt's auch hier wieder nur grobe Schätzungen, weil es ja interindividuell immer vom Bau des Hauses abhängt)?
    • Ich hätte vielleicht sogar noch die Möglichkeit in einem Kellerraum hier im Haus zu spielen. Hier wäre die Frage: Wäre Trittschall hier ein Problem? Oder genauer gesagt: Wird der Trittschall über den Boden auch in die Wände weitergeleitet und würde nicht nur nach unten hin, sondern auch wieder "hoch" in die Wohnungen der darüberliegenden Nachbarn leiten? (Puh, ich hätte in Physik damals besser aufpassen müssen).
    • Und wenn im Kellerraum nur der Luftschall problematisch wäre: Links, rechts und hinten vom Kellerraum wären nur weitere leere Räume, aber an einer Seite ist die Tür zum Hausflur. Ich hätte die Befürchtung, dass der Luftschall (und vielleicht auch Trittschall ohne Podest) dann dort hingelangen könnte und somit fast alle Nachbarn erreichen würde. Würde es dann (theoretisch) reichen nur die Tür (oder die ganze Wand) mit z.B. Verbundschaumstoff abzudichten? Hier habe ich übrigens einen feinen Ratgeber gefunden für alle die Türen abdichten möchten: http://www.schaumstofflager.de…und-durchgangstueren.html

    Nochmals vielen Dank für die feine Antwort. Wunderbares Forum, dass ich hier entdeckt habe!

  • Kurz zusammengefasst, heißt es also, je dichter der Verbundschaumstoff......


    desto leichter kann sich der Trittschall auf den Boden übertragen. IMHO verhält es sich hierbei also genau umgekehrt: Umso weicher der Schaumstoff, desto besser die Entkopplung zum Boden. Nun will man aber natürlich nicht, dass das Podest wie auf einem Schiff bei schwerer See schaukelt. Daher halte ich das Verbundschaumstoff Material für den besten Kompromiss zwischen Weichheit und Festigkeit. Bei der Herstellung von Verbundschaumstoff gibt es wohl unterschiedliche Verfahren um entsprechende Komprimierungsstärken zu erhalten. Wichtiger scheint mir hierbei zu sein, welche Materialstärken man auswählt (Etwa 5 cm Durchmesser oder 7 cm usw.)


    Wird der Trittschall über den Boden auch in die Wände weitergeleitet und würde nicht nur nach unten hin, sondern auch wieder "hoch" in die Wohnungen der darüberliegenden Nachbarn leiten?


    Je nach Bauform des Hauses würde ich ganz einfach mal behaupten wollen, dass das leider durchaus möglich sein kann. Bei ungünstigen Bedingungen, wird etwa der Nachbar im 5. Stock das "Gestampfte" Treten der Füße lauter hören als etwa der Nachbar in der gleichen Etage etwa drei Stockwerke tiefer. Das kann so sein, muss aber nicht unbedingt so sein. Trittschall/Raumschall ist eine Wissenschaft für sich und so unergründlich zu verstehen wie die Wege des Herrn. ;)


    Gruß


    Trommeltotti

  • pete55: die Antwort die du per email erhalten wirst, interessiert mich ebenfalls. Ich denke ich werde mir auch so ein Podest bauen, jedoch möchte ich auch den Hocker drauf packen. Mein Rockbag Teppich hat eine Größe von 1,60m x 2,00 m. Genau so ein Podest möchte ich drunterbauen. Danke für die Tips Joe!!

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!