ZitatAlso wie gesagt. Die Karte hat Geld gekostet und da will man auch bis zum Schluss was sehen dürfen. Ausser die Stunde wird einem irgendwie rückerstattet. Und selbst wenn man 2 Wochen da steht, kommt es auf eine Stunde auch nicht mehr an.
Ich verstehe beide Seiten! Natürlich will man für sein Geld maximale Leistung bzw. Gegenwert. Erst recht bei den fast unverschämt hohen Einlaßbeträgen am Besuchertag. Da einen angemessenen Gegenwert einzufordern ist absolut berechtigt! und die "Titanic-Stimmung" die an manchen Ständen in den letzten Stunden ausbricht, ist nicht schön, vielleicht sogar wirklich inakzeptabel. Fairerweise muß man aber auch festhalten, dass vereinzelt auch noch nach 18.00 Uhr manches betrachtet werden kann. Ich persönlich habe zum Beispiel selten gehört, dass man um Punkt 18.00 Uhr rausgeworfen wird.
Die andere Seite: Es ist Fakt, dass wenn man die Messe jeden Tag NONSTOP erlebt, die Nerven wirklich in Streifen liegen. Ich persönlich! kompensiere das damit, dass ich täglich nur 5 Stunden da bin und im Anschluß nicht mehr viel arbeite und wirklich Abends "Warmduscher-früh" ins Bett gehe. So kann man für Ausgeglichenheit, Ausdauer/Geduld und vielleicht noch wichtiger ein für Fachfragen halbwegs funktionierendes Gehirn am Messestandort zumindest die biologischen Voraussetzungen schaffen.
Wenn man aber jeden Tag wie es einige Aussteller tun von 8.00 bis 18.00 oder 19.00 Uhr dort ist (viele denken immer der offizielle Besucher-Einlaß sei die Zeit wo auch alle Aussteller erst anrücken), dann finden manche Aussteller den Publikumstag nicht mehr wirklich prickelnd. Eben da dann die Gesamtlautstärke und zig-fach parallel ablaufende Geräuschmuster sowie "das überlaute anderen etwas beweisen wollen" ein kaum erträgliches Ausmaß annimmt - und der Körper und Geist für diesen "audiophilen Overkill" eigentlich keine Rest-Reserven mehr haben.
Wie gesagt: das kann man sich aus einmaliger Besuchersicht, wenn man nur am Samstag da ist, nicht wirklich vorstellen. Diesen Tag alleine steht jeder durch... aber wenn man die Tage vorher auch schon auf dem Buckel hat sieht es eben anders aus - man spürt das nicht nur körperlich, sondern baut wirklich mental massiv! ab.
Mir wäre der personelle Austausch am liebsten. Also z.B. alle 2 Tage eine neue frische Crew, die nett und geduldig allen Besuchern zur Seite steht. Sei es für Produktfragen, sei es für das würdigen der unzähligen Soli der Besucher-Drummer und dem geduldigen quittieren jener mit Beifall. Aber selbst die größten und finanz-potentesten Aussteller schaffen das nicht. Dies wäre nämlich ein erhebliches mehr an Personal- und KOSTENFAKTOREN. Und gerade für die mittleren oder gar kleinen Ausstellerfirmen aus dem Ausland ist das unmöglich zu leisten.
Der Kostenfaktor (Anreise, Transportkosten, hohe Kosten für Unterkunft zur Messezeit in und um Frankfurt, hohe Standmiete etc.) macht sich auch durch die hastigen Verkäufen einzelner Aussteller zum Schluß bemerkbar. Ich bin da zum Glück schon längst Zuhause! Ein Vorredner hatte diese Verkäufe zurecht kritisiert. Andererseits wollen auch viele Endkunden mal etwas wesentlich reduziert abgreifen - da ist für viele Aussteller (über die Messestatuten lasse ich mich jetzt nicht aus) die Versuchung groß, für beide Seiten eine einvernehmliche Lösung zu finden.
Ich sehe für dieses Dilemma keine wirkliche Lösung... wie man es unter den bestehenden Kostendruck-Faktoren dem die meisten Aussteller ausgesetzt sind, besser organisieren könnte.