Der Fall Thomas Lang

  • Zitat

    Original von fwdrums
    1. Meine Neue läßt mir nachts keine Ruhe. Das zehrt zum einen ungemein und ist der Konzentration tagsüber auch nicht sehr zuträglich.
    2. Ich bessere mich - versprochen
    fwdrums


    zu 1: man kann nicht alles haben.
    zu 2: Um Gottes Willen ! Weitermachen !

    "Pommes/currywurst hat einfach seine eigenen Gesetze."
    (c) by frint / 2008


    "Es macht so viel Spaß, ein Mann zu sein, das können sich Frauen gar nicht
    vorstellen!" (c) by Lippe / 2006

  • Das is immer so mit revolutionären Persönlichkeiten. Sie sind ihrer Zeit weit voraus! Das war bei berühmten Malern auch so. Zur Zeit als sie gelebt haben interessierte sich keine Sau für ihre Bilder. 100 Jahre später waren sie einige Millionen wert!


    Das Einzige womit ein Schlagzeuger heute noch wirklich glänzen kann ist ein "sparkle" finish!

  • revolutionäre persönlichkieit? wie jetzt? will tl eine revolution anzetteln? oder ist seine persönlichkeit an sich eine revolution? und wenn ja, für wen?


    ich persönlich möchte mal die performance von herrn lang mit der von herrn kotche auf der md2005-dvd vergleichen. beide benutzen elektronik, beide benutzen fussostinati. kotche inspiriert mich ungemein, bei lang muss ich die fernbedienung sehr weit weitlegen um nicht vorzuspulen. vermutlich bin ich aber einfach nicht in der lage zu begreifen was der revoluzzer lang da so anzettelt, mea culpa.

  • Ich finde das Diskusionsthema sehr interessant, da man einiges über die jeweiligen Persönlichkeiten erfahren kann, wenn man zwischen den Zeilen liest.


    Bei solch erfolgreichen Menschen die im Rampenlicht stehen, gibt es immer wieder NEIDER. Keine Frage! Hinzu kommt noch dass Herr Lang sehr gut aussieht, und weiß wie er sich vermarktet.
    Aber ich glaube das die Abwertung der Leistungen eines Thomas Lang mehr auf DEN EIGENEN BEGRENZUNGEN der jeweiligen Persönlichkeiten beruhen.


    Es ist nun mal so, das ein Herr Lang einige Grenzen welche es bis dato beim Schlagzeugspiel gab, überwunden hat und neues Gebiet erforschte.
    Zb.: den Einsatz des Twin-Effekt Pedals, oder Akzente beim Double-Bass Spiel (Das Wechseln zwischen "Heel-up" und "Heel-down"), MPO´s... usw.
    TL hat sich keine Grenzen gesetzt beim Schlagzeugspiel, und wenn er auf welche gestoßen ist, hat er sie überwunden um das Unbekannte bekannt zu machen.


    Thomas Lang präsentiert ein Schlagzeugspiel, welches weit ausserhalb der (selbst auferlegten) Grenzen vieler Drummer liegt.
    Die Grenzen können vielfältig sein, und zb. die Disziplin, die vielfalt der Instrumente, als auch das (fehlende) Geld sein.


    Diejenigen Drummer die sich grundsätzlich keine, oder wenige Grenzen beim Schlagzeugspiel setzten werden bei einem Herrn Lang sicher Lernaspekte erkennen, welche für ihren eigenen Weg eine Bereicherung darstellen.


    Die Musik welche Thomas Lang spielt ist reine Geschmacksache.
    Ich hör mir zb. gerade Infected Mushroom an. Bei solcher Musik würde nach meiner Auffassung ein Herr Gadd oder Herr Weckl mit deren Spielweise die ganze Atmosphäre zunichte machen. Da passt die spielweise von TL viel besser dazu.
    "Musikalisch" (und nicht technisch) Lang mit Weckl zu vergleichen ist in etwas so wie wenn man Äpfel mit Birnen vergleicht.

  • Zitat

    Original von elgidel
    Ich finde das Diskusionsthema sehr interessant, da man einiges über die jeweiligen Persönlichkeiten erfahren kann, wenn man zwischen den Zeilen liest.


    Bei solch erfolgreichen Menschen die im Rampenlicht stehen, gibt es immer wieder NEIDER. Keine Frage! Hinzu kommt noch dass Herr Lang sehr gut aussieht, und weiß wie er sich vermarktet.
    Aber ich glaube das die Abwertung der Leistungen eines Thomas Lang mehr auf DEN EIGENEN BEGRENZUNGEN der jeweiligen Persönlichkeiten beruhen.
    ...


    Auch das noch.
    Der erste Satz ist zweifellos richtig, doch Du ziehst die falschen Schlüsse. Es ist gut, wenn Dir TL gefällt, nicht gut ist, daß Du Personen, die nicht gleicher Meinung sind, in oben ausgeführter Weise abqualifizierst. Ich glaube nicht, daß Du beurteilen kannst, ob meine Persönlichkeit begrenzt wäre, wenn mit TL nicht gefiele. Noch weniger kannst Du beurteilen, ob das in diesem Fall etwas mit Neid zu tun hätte. Ich will das alles nicht auf die Goldwaage legen aber auch nicht die "Ist alles subjektiv"-Soße drüber kippen. Viele Aspekte, die im Thread pro oder contra der Spielweise Herrn Langs angeführt werden, sind argumentativ gut hergeleitet und durchdacht. Das auf solch einfache Nenner bringen zu wollen, wie Du es tust, wird weder der Sache, noch den Verfassern gerecht.


    Toleranz ist eine Eigenschaft, die ohne Wenn und Aber einzufordern ist und neidisch bin ich nur auf einen Teppich, den der kann einfach liegen bleiben.


    fwdrums

    nontoxic: kurze lange CD-Pause

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  • Das alte Todschlagargument muss ja auch immer herhalten.
    Natürlich hat jeder, der TL nicht toll findet automatisch ein Selbstwertproblem und natürlich findet er ihn nicht gut, weil er selbst so schlecht ist und nie so spielen könnte wie TL...
    Ich kann mich nur FWdrums anschliessen!
    Es sollte sich niemand anmassen, andere Menschen pauschal so pseudopsychologisch abzuqualifizieren.


    Ich kenne diese Argumentationskette nur zu gut, weil sie einem im Alltag auch ständig begleitet.
    Kaum sag ich, das ich diese SUVs für den Arsch finde, dann heisst es, ist ja nur, weil du dir keinen Porsche Cayenne leisten kannst.
    Kaum sage ich, das mich persönlich diese modernen 10 Pedal-Fußaktionskünstler nicht interessieren, heisst es, dass das ja nur so ist, weil ich es nicht kann.
    Tatsache ist aber, das ich SUVs wirklich scheisse finde und mir auch keinen kaufen würde, selbst wenn ich ne Million auf dem Konto liegen hätte.
    Tatsache ist auch, das ich diese Multipedalkunst für mein musikalisches Selbstverständnis und meine musikalischen Vorstellungen nicht gebrauchen kann, weil ich einfach andere Parameter des Musizierens und Trommelns für mich als wichtiger erachte.


    Irgendwie kann ich aber auch nicht nachvollziehen, warum Leute ein Problem damit haben, wenn sich andere für ihren Hero nicht begeistern können.
    Als Musiker ist man doch ständig der Bewertung anderer ausgesetzt, weil man sich auf der Bühne exponiert.
    Und jeder Musiker, der auftritt, muss sich tagtäglich dieser Bewertung stellen.
    Das ist schön, wenn einer ankommt und sagt, geil getrommelt.
    aber manchmal kommen halt auch Leute und sagen, das sie es scheisse fanden oder kommentieren eine Platte, die man gemacht hat und total toll findet, mit Worten wie "sagt mir nix", "finde ich furchtbar", "ich steh da nicht drauf".
    Das muss jeder Musiker aushalten können!
    Und letztendlich ist ja das schlimmste für einen Musiker, wenn gar nicht mehr über ihn geredet wird.


    Zusammenfassend kann man doch immer nur Gebetsmühlenartig wiederholen:


    Herr Lang kann unbestreitbar sehr gut Schlagzeug spielen.
    Das was er macht findet einige Leute grossartig, einige andere langweilig.
    So what!


  • Naja....Ich finde elgidels meinung nicht weniger "gut" hergeleitet, wie die der Lang - Kritiker.
    Bei denen steht ja die Aussage im Vordergrund, Lang sei unmusikalisch.
    Da kann man "bis zum Anschlag" her-, um- und überleiten, aber es gibt keine mir bekannten Parameter, die Musikalität (auf diesem Niveau) definieren.
    Also ist dieses Argument absolut subjektiv - schlichtweg ein Problem zwischen Lang und dem jeweiligen Konsumenten und insofern ungeeignet, einer allgemeinen Be(ab)URTEILUNG hilfreich zu dienen.


    Im Gegenteil empfinde ich dieses Argument eher reichlich vermessen, denn wer von diesen Kritikern hat das Universum der kreativen Möglichkeiten kreuz und quer durschritten und weiss daher, was heute oder morgen geübt werden sollte bzw. musikalisch verwertbar sein wird?
    Genauer betrachtet ergibt sich die Musik ja erst aus dem, was der einzelne Musiker zu bieten hat und wenns denn erstmal etabliert ist, wirds dann irgendwann auch "normal".


    L.Armstrong lästerte anfangs auch über D.Gillespie...und es gibt zuhauf Beispiele, die die Akzeptanzschwierigkeiten von neuen Ideen belegen...


    Lang macht sehr erfolgreich sein Ding und hat sicher Spass dabei. RESPEKT!

  • Ich kenn den TL natürlich auch nicht persönlich, hab auch nix gegen das "Besprechen" bekannter Schlagzeuger, nur:


    Man kann imho das "Polariseren" auch überreiben.


    Er ist Profimucker, und da er halt schon "alles" kann, was er zum Geldverdienen braucht, und der Tag immer noch 24 Stunden hat, warum dann sein Instrument nicht weiterentdecken?


    Gut, wenn einer damit Hausieren geht, oder bei z.B. Roxette aushilft und meint, er müsse da auch Polyrhythmen wie "113 gegen 77" reinpacken, dann läßt es sich schon darüber diskutieren...


    Aber sonst...


    Ich werde sicher nicht mal im Ansatz so einer wie der TL, aber ich denke, ich kann am Ende meines Lebens irgendwann auch behaupten, paar Dinge zu beherrschen, die ich in musikalischem Kontext nie gebraucht habe.


    Ich komme aus der Rock/Hardrock-Ecke und versuche trotzdem Achtel, Triolen, Sechzehntel und Quintolen, auf die Gliedmaßen verteilt, gleichzeitig zu spielen, einfach um mein Gehirn zu trainieren.


    Ob diese Figur, oder was ich vielleicht sonst noch auf die Reihe bekommen sollte, im Laufe meines "Drummerlebens" je ein Bühnenlicht erblicken wird, weiß ich nicht.


    Aber je größer der Topf aus dem man schöpfen kann, desto schöner ist das doch, oder?


    ;)

    Wer beim Üben gut klingt, wird nicht besser. - Sinngemäß nach Jojo Mayer



    Meine Spielsachen


  • Und das ist imho genau die falsche Herangehens- bzw. Denkweise an Musik.
    Warum lernt man denn neue Techniken? Doch um musikalisch zu spielen, um Musik zu machen. Meiner Meinung nach ist dieses Thomas Lang Zeug eher Musik, um Technik zu machen als andersherum.
    Wenn interessiert es, wenn du Paraliddles auf der Bassdrum und dabei die Hihat getreten triolen spielen kannst? Das ist Technik der Technik wegen. Und nicht Technik um Musik zu machen oder um sich für bestimmte musikalische Elemente zu öffnen.


    Dies ist eine ganz andere Musik-Philosophie als die, die meiner Meinung nach erstrebenswert ist.

  • Wo habe ich geschreiben, dass ich Personen die nicht meiner Meinung sind abqualifiziere?
    Ich habe geschrieben

    Zitat

    „...Abwertung der Leistungen eines Thomas Lang...“


    Ist es vielleicht möglich die Leistung eines TL realistisch zu erfassen, diese evtl. sogar zu würdigen, und gleichzeitig überhaupt keinen gefallen an seiner Musik zu finden.
    Meiner Meinung nach schon.



    Mir gefällt zB. ein Drumsolo von Weckl oder Greb um ein vielfaches besser als von TL.
    Und auch die Clinic bei Lang wurde mir nach einer gewissen Zeit zu viel und langweilig.
    Ich habe auch keine Musik CD auf welcher Herr Lang die Drums einspielte.
    Aber trotzdem schätze ich die Leistungen eines Thomas Lang, und habe viel von ihm gelernt.



    drumdidi
    Wie definierst du „pseudopsychologisch abzuqualifizieren“?



    Zitat

    Ich komme aus der Rock/Hardrock-Ecke und versuche trotzdem Achtel, Triolen, Sechzehntel und Quintolen, auf die Gliedmaßen verteilt, gleichzeitig zu spielen, einfach um mein Gehirn zu trainieren.


    Ob diese Figur, oder was ich vielleicht sonst noch auf die Reihe bekommen sollte, im Laufe meines "Drummerlebens" je ein Bühnenlicht erblicken wird, weiß ich nicht.


    Aber je größer der Topf aus dem man schöpfen kann, desto schöner ist das doch, oder?


    *unterschreib*

  • Zitat

    Original von Tulpe
    [...] Warum lernt man denn neue Techniken? Doch um musikalisch zu spielen, um Musik zu machen. Meiner Meinung nach ist dieses Thomas Lang Zeug eher Musik, um Technik zu machen als andersherum.
    Wenn interessiert es, wenn du Paraliddles auf der Bassdrum und dabei die Hihat getreten triolen spielen kannst? Das ist Technik der Technik wegen. [...]


    Was du da ansprichst sind Übungskonzepte. Mehr nicht. Dass der Herr Lang die den ganzen Tag lang auf der Bühne raufundrunterdudelt spielt doch überhaupt keine Rolle. Die Frage ist, was jeder Musiker für sich selbst daraus ziehen kann. In meinem Falle - ich steh auf sehr perkussives Schlagzeug, also viel Tschingdarassabum und so - bewirken diese Übungen eine selbstverständliche Unabhängigkeit am Kit. Ich könnte gegen die nächste Wand laufen, wenn ich aus einem laufenden Beat mit irgendeiner Hand auf ne Agogo-Bell gehen möchte und dabei ausm Takt komme. Nicht zuletzt dank der Lang'schen Übungskonzepte passieren diese Bewegungen mittlerweile so gut wie automatisch, ohne dass ich darüber nachdenken muss. Das ist mein Ziel.


    Welche Technik zum Musik machen gut oder schlecht ist, muss schon jeder Musiker selbst für sich entscheiden, denn jeder Musiker wendet sie individuell an.
    Ich für meine Begriffe habe meine Prioritäten auf Unabhängigkeit und Perkussives Spiel gelegt. Ich kann allerdings sehr gut damit Leben, wenn einige Mitmenschen das als unmusikalisch empfinden, ohne mich je gehört zu haben, weil ich mich der Übungskonzepte eines Thomas Lang bediene...


    MfG


    EDIT war mal hier, ist wegen Sinnfreiheit wieder gelöscht worden.

    Es gibt Menschen, bei denen kommt die Einbildung unmittelbar nach der Ausbildung.
    Andreas Marti

    2 Mal editiert, zuletzt von hanswurst ()

  • Zitat

    Original von Tulpe


    Und das ist imho genau die falsche Herangehens- bzw. Denkweise an Musik.
    Warum lernt man denn neue Techniken? Doch um musikalisch zu spielen, um Musik zu machen. Meiner Meinung nach ist dieses Thomas Lang Zeug eher Musik, um Technik zu machen als andersherum.
    Wenn interessiert es, wenn du Paraliddles auf der Bassdrum und dabei die Hihat getreten triolen spielen kannst? Das ist Technik der Technik wegen. Und nicht Technik um Musik zu machen oder um sich für bestimmte musikalische Elemente zu öffnen.


    Dies ist eine ganz andere Musik-Philosophie als die, die meiner Meinung nach erstrebenswert ist.


    Das mit der Ansicht Musik, um Techik zu machen kann man dann aber genau wieder umgekehrt sehen. Nur wenn man solche Sachen übt bedeutet es ja nicht, dass ich sie übe, um sie musikalisch EXAKT SO einzusetzen.
    elgidels post bringt es genau auf den Punkt. Vor TL hatte ich mir auch immer Beschränkungen gesetzt bzw. allgemeine Richtlinien, die von bekannten drummern eingehalten wurden seeeehr stark beherzigt. Ne zweite getretene Hi-Hat wäre mir nie in den Sinn gekommen. Stick on Stick... noch nie davon gehört es während des Spiels einzusetzen. Ausdauerübungen wofür? TL hat MIR PERSÖNLICH einfach aufgezeigt, dass es beim Schlagzeugspielen keine Regeln bzw. Grenzen gibt. Er betont auch immer so schön, dass man alles mit allem kombinieren soll -> dabei kann man auch gleich schnell herausfinden obs einem Spass macht oder nicht. Jeder ist sozusagen seines Glückes Schmied was Können und Verstehen des Instruments betrifft.
    Zum Thema gut aussehen kann ich nur sagen, dass Lang sich genauso bewegt wie er (laut seiner Aussage mit Kaugummi aus dem Mund) spielt. Man hört exakt jeden Ton den er spiel. Unda kann jede seiner Töne auch optisch nachvollziehen. Die durchdachte Didaktik, die professionelle Vortragensweise sind sogar eines Akademikers würdig!!!


    lg child


    Das Einzige womit ein Schlagzeuger heute noch wirklich glänzen kann ist ein "sparkle" finish!

  • Jetzt mal im Ernst.


    Ich habe massenhaft Material von Lang (DVD: Creative Control, Creative Coordination, Video: Ultimatives Schlagzeug 1 + 2, irgend so eine Giant Step-Demo und Diverse Trommler-Meeting-DVDs). Ich weiß, daß er bei Falco, Nanini uswusf. spielte und bestitze sogar eine CD vom Vienna Art Orchestra, auf der er trommelt. Es ist unbestritten, daß man seinen trommlerischen Horizont erweitert, wenn man sich die Langschen Konzepte verabreicht. Das Brot-und Butter-Spiel profitiert ebenso davon, denn es wird mit Sicherheit müheloser, kontrollierter und souveräner. Dafür ist das alles bestens geeignet und schon alleine dieser Aspekt rechtfertigt die Existenz des Ganzen.


    Mich würde jedoch eine stärkere Einbindung dieser Konzepte ins praktische Musizieren interessieren. Hierzu zählen für mich auch die Ansätze und Ideen von Bozzio, Minnemann und Donati. Es gibt noch ein paar mehr Vertreter, doch sind dies die populärsten der Zunft. Dei Ostinati-Kompositionen von Bozzio sind nett und interessant, aber für mich nicht wirklich musikalisch befriedigend. Es fehtl an Substanz, auch wenn Bozzio immer von an die Klassik angelehnten Kompositionsstrukturen faselt. Minnemann wirkt beim Versuch der Unabhängigkeit freien Lauf zu lassen oft sehr statisch und krampfig. Die Minnemann-Kompositionen, die mir gefallen, sind immer noch superb getrommelt, aber frei von seinen Extreme-Interdependence-Aktionen. Auch TL finde ich oft krampfig und zu bemüht. Seine Kompositionen auf Ultimatives Schlagzeug sind grauenhaft, aber das ist Geschmacksache. Ein anderer mag sie grandios finden. So richtig Klicken will's nicht mit der Creatiove Coordination - zumindest nicht für mich als Musikkonsument.


    Liegt das an meinem schlechten Geschmack, kenne ich nur die falschen Sachen der Protagonisten oder mangelt es schlicht am guten Beispiel?


    Wenn wer weiß, wo man das richtig gut integriert hören kann - laßt es mich wissen.


    fwdrums




    Und nowas: Die inflationäre left foot clave geht mir reichlich auf den Zeiger. Und zwar immer dann, wenn sie bar eines musikalischen Kontextes seelen- und sinnlos abgeleiert wird. Das ist für meine Ohren in der Mehrzahl der Fälle leider so. Keith Richards meinte: Warum leckt sich der Hund an den Eiern? Weil er's kann." Nun gut, kann man so machen, kann man so sehen. Manchmal wär's jedoch besser, schlafende Hunde nicht zu wecken - zumindest für die Ohren.

    nontoxic: kurze lange CD-Pause

    Einmal editiert, zuletzt von fwdrums ()

  • Zitat

    Original von fwdrums
    Jetzt mal im Ernst.
    [...]
    So richtig Klicken will's nicht mit der Creatiove Coordination - zumindest nicht für mich als Musikkonsument. [...]


    Nur Geduld! Niemand - OK, kaum jemand - behauptet, dass die von dir angesprochenen Konzepte musikalisch und künstlerisch schon ausgereift sind. Dafür werden sie oft viel zu absolut gesehen. Nimm den Paradiddle (und seine Kombinationen): Der ist eindimensional betrachtet auch kaum anzuwenden. Wie oft setzt du einen Paradiddle so am Set um, wie du ihn (trocken)übst? Und trotzdem gehört er zurecht zu den Grundübungen. Wenn man sich ihm nämlich öffnet sind die Einsatzmöglichkeiten unendlich. So ist das mit jeder Technik.


    Zitat

    Original von fwdrums
    Wenn wer weiß, wo man das richtig gut integriert hören kann - laßt es mich wissen.


    Genau das meine ich mit 'eindimensional gedacht': Was möchtest du denn von der Technik hören? Was hörst du denn zB. von einer verteilten Paradiddle-Figur innerhalb eines Fills? Bestenfalls nix! Und das ist der Punkt.


    Das die von dir genannten Personen natürlich ihre Konzepte bei jeder Gelegenheit präsentieren ist ja klar. Nur der ANWENDER wendet diese Techniken/Konzepte an, statt sie zu präsentieren... bestenfalls unhörbar!


    MfG

    Es gibt Menschen, bei denen kommt die Einbildung unmittelbar nach der Ausbildung.
    Andreas Marti

  • Mann, jetzt stell Dich nicht so an! :)


    Paradiddles sind ein prima Beispiel. Die Umsetzung am Set ist schier uferlos: z. B. als Double Riding Patterns, Akzenten und Permutationen, Instrumentierung übers Set etcpp. Na ja und hören kann man's schon oft, daß es ein Paradiddle war.


    Es geht doch genau um die Transferleistung, die Konzepte in sinnvolle musikalische Aktionen zu überführen. Kein Mensch - nicht mal ein so offensichtlich eindimensionaler Trottel wie ich - erwartet, daß die Koordinationskonzepte 1:1 umgesetzt werden. Ich dachte, da sei klar. Transfer - genau daran mangelt es. Wir sind doch gar nicht so weit voneinander entfernt, oder?


    fwdrums

    nontoxic: kurze lange CD-Pause

  • Hi!


    Zitat

    Mich würde jedoch eine stärkere Einbindung dieser Konzepte ins praktische Musizieren interessieren. Hierzu zählen für mich auch die Ansätze und Ideen von Bozzio, Minnemann und Donati. Es gibt noch ein paar mehr Vertreter, doch sind dies die populärsten der Zunft.


    Naja, Bozzio muss seine Konzepte natürlich nicht in Musik einbinden, da er sie ja quasi selber macht (also die Musik) ohne zu Hilfenahme der üblichen Amateure wie Gitarristen und ähnlichem ;) . Habe ihn übrigens schon selber mal in Köln sehen dürfen und war begeistert- aber das nur am Rande.


    Die anderen Jungs stehen in der Tat unter dem Druck ihr ganzes Gerödel mal in Songs unterbringen zu müssen- bisherige Versuche haben mich da auch nicht emotional berührt- aber die Frage sei erlaubt:


    Warum müssen sie das überhaupt? Kann man das Ganze nicht hinehmen als das, was es ist?


    Übekonzepte, die einen weiterbringen können- wenn man sich damit beschäftigen möchte.


    LG

  • Zitat

    Original von drumdidi
    Tatsache ist auch, das ich diese Multipedalkunst für mein musikalisches Selbstverständnis und meine musikalischen Vorstellungen nicht gebrauchen kann, weil ich einfach andere Parameter des Musizierens und Trommelns für mich als wichtiger erachte.


    Das ist sicher alles richtig, aber vieleicht ist das ja genau das Problem. Mann könnte nämlich jetzt argumentieren, dass Du gerade deswegen anderes als wichtiger erachtest, weil Du die Multipedalkunst nicht verstehst.

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