Der Fall Thomas Lang

  • Zitat

    Original von matzdrums
    meine kernaussage : wo ist die platte auf denen die ganzen langschen monstertechniken zum einsatz kommen und musikalisch sinn ergeben ?


    Das geht so ein wenig in die Richtung, was ich mal in einem früheren Posting auch meinte.
    Hier wird oft die These vertreten, das im Spiel von Herrn Lang die Zukunft des Drumming liegt und das man unbedingt anstreben sollte, so spielen zu können. Ich frage mich einfach wofür?
    Ich sehe das sehr nüchtern. Ich sehe heute schon eher wenig Platz für drummerspezifische Spirenzien a la 5 Fusspedale, 70 Becken und 20 HiHats, Beat-Gewitter und dichtes 64tel getrommel beim Musik machen.
    Früher hab ich z.B. mal viel Double Bass geübt bis ich irgendwann feststellte, ich kann die ja 95% der Zeit gar nicht einsetzen, weil es einfach der Musik nicht gut tut (ok ich mach halt kein Metal &Co..)
    Früher hab ich auch versucht, die dichtesten, komplexesten und cross rhythm/beat displacement getränkte Fills zu trommeln. Heute spiele ich mal ganz gerne nur eine mit nem Flam verzierte Viertel an den richtigen Platz und nen dezenten kleinen 5Stroke Roll o.ä.
    Und warum? weil die Musik dadurch besser klingt! Musik ist ein Gesamtkunstwerk, zu dem jedes Instrument einen gewissen Teil dazu beiträgt. Man muss halt auch Platz für andere Sachen als Trommeln lassen.


    Was diese schon beeindruckenden Drum Clinics angeht, so ist das für mich mehr eine "Machbarkeisstudie". Interessant, amüsant, und geht man nach hause und macht halt den "normalen" Kram. Aber in welcher Musik ist Platz für sowas?


    Die Thesen zum Topic: warum wird jemand für Studiojobs gebucht, fand ich übrigens sehr amüsant.
    Zeigt mal wieder, wie wenig die Leute wissen, warum der eine Jobs hat und warum der andere nicht.
    In der Realität hat der Beschäftigungsgrad eines Musikers nur sekundär was mit seinen Fähigkeiten zu tun. An erster Stelle stehen Connections und zur rechten Zeit am rechten Ort sein.
    Wer's mir nicht glauben will, kann auch gerne mal Interviews mit den Top Studiodrummern aus den USA lesen und auf solche Aussagen hin abklopfen oder wenn er die Möglichkeit hat sogar mal ein paar Sätze mit einem dieser Drummer z.B. aus L.A. wechseln. Die werden sowas bestätigen.
    Das irgendwelche Produzenten, irgendwo sitzen und aus heiterm Himmel sagen würden: hey hier will ich nen Thomas Lang an den Drums, diesen wahnsinns Typen aus den You Tube Videos/von diesen krassen DrumClinics, ist sowas von an den Haaren herbeigezogen und hat mit der Realität wenig zu tun.
    So funktioniert äusserst wenig im Musikbusiness. Normalerweise gibt es immer gewisse Zirkel, die sich Jobs zuschieben und wo jemand jemanden kennt, der jemanden kennt.
    Alle Top+Recording Drummer, ob das ein Manu Katche, Vinnie Colaiuta, Jeff Pocaro, Steve Gadd, Jim Keltner, Bernhard Purdie, Steve Jordan, J.R. Robinson und wie sie alle heissen bekommen oder bekamen ihre Jobs vor allem durch diese Netzwerke, Connections und persönliche Kontakte.
    Deshalb ziehen dann auch Leute wie z.B. Dave Weckl von NY nach L.A., weil sie nur dort Jobs kriegen konnten, wenn sie auch vor Ort sind, egal wie berühmt sie sind.


    Und nebenbei sind 250 Plattenaufnahmen, was für die meisten von uns weniger bekannten dt. Profidrummern eine schwer erreichbare Zahl ist, im Verhältnis Thomas Lang zu anderen Top Drummern recht wenig.
    Nur als Beispiel nimmt ein Herr Colaiuta im Jahr locker 50 Alben auf, spielt parallel dazu Welttourneen mit Musikerlegenden wie Herbie Hancock usw. Ein Jeff Pocaro spielte sogar jedes Jahr so viele Platten ein, das er den Überblich verlor. Es gibt sogar eine verbürgte Anekdote aus nem Cafe in LA, wo Jeff Pocaro Musik in diesem Laden hört und zu seinem mit am Tisch sitzenden Kumpel sagt: boaah! Geile Scheibe und der Drummer spielt ja spitze! Herr Pocaro geht zum Cafe-Besitzer und lässt sich die CD geben, um zu schauen wer es ist. 1 Minute später kehrt er zum Tisch zurück und sagt kein Wort. Sein Kumpel fragt: und wer ist das? Pocaro: Shit! Das war ich selbst! =)


    Lange Rede kurzer Sinn: Thomas Lang kann unglaubliche Sachen an den Drums, aber zurück in Bands, zurück beim Musik machen, zurück im "Alltag" spielt das, was da passiert eine recht untergeordnete Rolle und ist von Produzenten/Mitmusikern eigentlich auch selten nachgefragt.
    Und als Beweis dafür sehe ich einfach auch den Fakt, das er eben nach wie vor primär DrumClinics spielt und nicht mit vielen Bands tourt und ständig Platten aufnimmt, die auch irgendwo Beachtung finden.
    Da finde ich so eine Diskographie-Liste von nem Vinnie Colaiuta oder Steve Gadd viel beeindruckender und die brauchen eben keine 5 Fusspedale, 3 Hihats usw. Die und die anderen "Grossen" machen ihr Ding einfach durch ihren hammermässigen musikalischen/groovy Output.
    Manche von denen können auch "krankes" Zeug spielen, aber deswegen werden sie eigentlich nicht gebucht. Mein Plädoyer, was ich auch meinen Schülern immer mitgebe: lernt verdammt nochmal Grooven und musikdienlich spielen! Das ist einfach am allerwichtigsten.
    Und zudem verschwendet nicht eure ganze Lebenszeit an stundenlanges Üben! Übt so viel, wie wirklich nötig ist, um euer Instrument gut zu beherrschen, damit ihr das spielen könnt, was ihr soielen wollt.
    Wie sagte mal Joe Zawinul: Life comes first! Wer nichts erlebt, kann keine Geschichten erzählen. Gute Musiker sind noch nie aus Übungsräumen hervorgegangen :]

  • Gibs zu: für diesen Post hast du verdammt lange Luft geholt ;)


    Und ich sage dazu: er ist schlicht wunderbar geworden. Wenn ich nicht so schreibfaul wäre, hätte ich das so ähnlich ausgedrückt. Da erscheint mir jeder Satz absolut wahr. Und vielleicht helfen deine Worte ja auch, das ein oder andere Missverständnis auszuräumen...

  • Zitat

    Gute Musiker sind noch nie aus Übungsräumen hervorgegangen


    daher gibt es auch keine stilbildenden musikanten von der qualität eines miles davis, jimi hendrix oder frank zappa etc. mehr; aber 100.000 typen die deren zeugs nachspielen können.


    die obige these muss jetzt nicht diskutiert werden.


    Zitat

    Alle Top+Recording Drummer, ob das ein Manu Katche, Vinnie Colaiuta, Jeff Pocaro, Steve Gadd, Jim Keltner, Bernhard Purdie, Steve Jordan, J.R. Robinson und wie sie alle heissen bekommen oder bekamen ihre Jobs vor allem durch diese Netzwerke, Connections und persönliche Kontakte.


    katché tauchte erstmals 86 auf, bei gabriels "SO".
    alle anderen sind schon wesentlich länger im geschäft.
    hat jemand ne ahnung wie der da hingekommen ist?


    der percussionist abdelghani krija von sting kam auf die empfehlung von manu katché, der wiederum seinen kumpel djamel laroussi fragte, ob der einen kennt. dieser wurde es letzlich dann auch.
    mit laroussi hab ich mitte der 90er beim erbsensuppenjazzfrühschoppen im wittener saalbau standards gespielt. die welt wird immer kleiner irgendwie.


    rené creemers hat ein video gedreht um sich bei gabriel und sting zu bewerben, und der typ kann wirklich musik machen. das ergebnis ist bekannt.

    Satellite of Love

  • Zitat

    Original von seppel
    rené creemers hat ein video gedreht um sich bei gabriel und sting zu bewerben, und der typ kann wirklich musik machen. das ergebnis ist bekannt.


    Mir nicht! ?(

    "I'd rather eat my own shit than do a duet with James Blunt" (Paul Weller)

  • Zitat

    Original von drumdidi
    Deshalb ziehen dann auch Leute wie z.B. Dave Weckl von NY nach L.A., weil sie nur dort Jobs kriegen konnten, wenn sie auch vor Ort sind, egal wie berühmt sie sind.


    eigentlich ist die tendenz in den letzten jahren (allem anschein nach) eher wieder umgekehrt... (also richtung NY)


    Zitat


    Und nebenbei sind 250 Plattenaufnahmen, was für die meisten von uns weniger bekannten dt. Profidrummern eine schwer erreichbare Zahl ist, im Verhältnis Thomas Lang zu anderen Top Drummern recht wenig.
    Nur als Beispiel nimmt ein Herr Colaiuta im Jahr locker 50 Alben auf


    des stimmt einerseits, andererseits muss man dazusagen, dass der herr colaiuta die anzahl der aufgenomen alben in den letzten paar (wenigen) jahren enorm gesteigert hat... wahrscheinlich hat er sich in den kopf gesetzt, dass er der "most recorded drummer" werden will... von der anzahl der aufgenommenen alben her scheint der herr vincenzo gar nicht so weit vorne zu sein... aber es zählt ja nicht nur die zahl, sondern auch mit wem man aufnimmt und da reicht es sich seine discography durchzusehen...
    was noch zu klären bliebe ist ob der herr lang 250 volle alben aufgenommen hat oder bei den meisten nur jeweils 1-2 tracks....


    aber eigentlich ist das doch alles relativ egal...

    per i tuoi larghi occhi, per i tuoi larghi occhi chiari...

  • Zitat

    Original von drumdidi
    Hier wird oft die These vertreten, das im Spiel von Herrn Lang die Zukunft des Drumming liegt und das man unbedingt anstreben sollte, so spielen zu können. Ich frage mich einfach wofür?


    Also, ganz sicher muß man (auch als Pro) nicht anstreben so spielen zu können wie Thomas Lang. Aber man kann auch mit einer anderen Einstellung ran gehen. Rhani Krija sagte beispielsweise mal, ich übe derzeit immer x gegen y, ich habe das noch nie gebraucht, auch bei Sting nicht, aber wer weiß, vieleicht ruft morgen einer an, der genau das braucht und dann bin ich vorbereitet.


    Zitat

    Original von drumdidi
    Früher hab ich z.B. mal viel Double Bass geübt bis ich irgendwann feststellte, ich kann die ja 95% der Zeit gar nicht einsetzen, weil es einfach der Musik nicht gut tut (ok ich mach halt kein Metal &Co..)


    Ich übe Double Bass und setzte sie aus gleichem Grund nicht ein. Warum übe ich es? Nun, ganz einfach, es macht mir Spaß. Vieleicht nehme ich sie auch mal mit zur Band und kann dann mal einen interessanten Fill damit spielen.


    Zitat

    Original von drumdidi
    Heute spiele ich mal ganz gerne nur eine mit nem Flam verzierte Viertel an den richtigen Platz und nen dezenten kleinen 5Stroke Roll o.ä.
    Und warum? Weil die Musik dadurch besser klingt!


    Ja, für mich klingt so was auch sehr gut, aber man muß festhalten, dass ist einfach nur Dein und mein Geschmack. Es gibt keine feste Regel, was besser klingt. Was Dir oder mir sehr gut gefällt ist für andere vieleicht einfach nur organisierter Lärm.


    Zitat

    Original von drumdidi
    Die Thesen zum Topic: warum wird jemand für Studiojobs gebucht, fand ich übrigens sehr amüsant. Zeigt mal wieder, wie wenig die Leute wissen, warum der eine Jobs hat und warum der andere nicht. In der Realität hat der Beschäftigungsgrad eines Musikers nur sekundär was mit seinen Fähigkeiten zu tun. An erster Stelle stehen Connections und zur rechten Zeit am rechten Ort sein.


    Ja und Nein. Wie bekommt man denn die Connections? Ich habe dabei zum Beispiel follgendes beobachtet: Wer Musik studiert und vor dem Studium schon sehr gut ist, hat nach dem Studium meißt mehr Connections als jemand der erst kurz vor Ende des Studiums sehr gut ist. Auch wenn mit dem Austritt aus der Hochschule beide ein vergleichbares Niveau haben. Genauso wird ein Dave Weckl wohl nur Leute empfehlen, die ein sehr hohes Spielniveau haben. Aber natürlich, dass hohe Niveau hilft nur bei entsprechenden Connections weiter und wir sind uns auch einig, den ersten Studiojob bei einem bekannten Act zu bekommen ist wesentlich schwieriger, als die ab 30 aufwärts, die kommen dann vermutlich quasi von selber.


    Zitat

    Original von drumdidi
    Lange Rede kurzer Sinn: Thomas Lang kann unglaubliche Sachen an den Drums, aber zurück in Bands, zurück beim Musik machen, zurück im "Alltag" spielt das, was da passiert eine recht untergeordnete Rolle und ist von Produzenten/Mitmusikern eigentlich auch selten nachgefragt.


    Das ist klar, es sei denn man geht von der These aus, dass TL ein prima ersatz für einen Drumcomputer ist und man sich durch seinen Einsatz das aufwendige Programmieren sparen kann. Glaube ich aber eher nicht und stimme Dir somit absolut zu.


    Zitat

    Original von drumdidi
    Mein Plädoyer, was ich auch meinen Schülern immer mitgebe: lernt verdammt nochmal Grooven und musikdienlich spielen! Das ist einfach am allerwichtigsten.


    Dieser Satzt wird vermutlich von allen hier zu 100% unterschrieben.


    Zitat

    Original von drumdidi
    Und zudem verschwendet nicht eure ganze Lebenszeit an stundenlanges Üben!


    Wenn Schlagzeugüben für Dich verschendete Lebenszeit ist, hast Du vermutlich nicht die gleiche Einstellung zum Schlagzeugspielen wie ein Thomas Lang. Ich glaube nicht, dass der denkt, verdammt jetzt hänge ich hier schon wieder den ganzen Tag im Keller und übe. Vermutlich denkt er, seltsam, viele Leute verschwenden Ihre Zeit obwohl sie in dieser Zeit doch prima hinter dem Schlagzeug sitzen könnten.



    Ich hoffe jetzt nur, dass ich Dich falsch verstehe, wenn ich Deine Aussage zusammen fasse und sage: "Jobs hast Du nicht genug, weil Du einfach Pech hattest und nicht zur richtigen Zeit am richtigen Ort warst. Damit, dass Du nur soviel übst wie unbedingt notwendig und jede weitere Minute am Set für Dich Zeitverschwendung ist, hat das nix zu tuen." Wie gesagt, ich hoffe, dass Du das so nicht gemeint hast und das soll auch kein Angriff gegen Dich sein.

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    Einmal editiert, zuletzt von Tommler ()

  • Fakt ist, dass die derzeitigen Bedingungen (qualifizierte Ausbildung überall errreichbar, metronomische Hörgewohnheiten durch viel programmiertes Schlagzeug in der Musik, metronomischer Anspruch bei Schlagzeugern, nivellierte technische Methoden u.s.w.) dazu führen, dass die Schlagzeuger (und nicht nur die!) immer "gleicher" klingen. Es gibt kaum noch welche, die man nach kurzem Hören bereits genau identifizieren kann. Kein Wunder, wenn alle den ähnlichen Background haben...


    Die wenigen Drummer, die sich alles selber beigebracht haben und heute noch erfolgreich arbeiten, kann man an jedem Schlag erkennen. Als Beispielt möchte ich Ian Paice (Deep Purple) anführen, ein echter Autodidakt, der Schwierigkeiten hat, Anderen sein Können zu vermitteln, weil er sich alles selber ausgetüftelt hat. Er sagte in einem Interview sinngemäss, dass es kaum etwas "Neues" in der Schlagzeugwelt gibt, solange jeder die gleichen Sachen nach der ähnlichen Methode übt. Dabei überwiegt immer mehr der sportliche Aspekt: noch unbhängiger, noch schneller, noch sicherer. Sein Tipp: sich uralte Jazz-Aufnahmen zu besorgen und zu hören, wie sich die Drummer "durchkämpfen" und dabei innovativ sind. Diese Jungs werden heute kopiert, ohne dass die heutigen Drummer das realisieren. Sie haben die Rhythmen und Licks erfunden, die heute zum Standardprogramm gehören, aber nicht nur die, da gibt es noch viel mehr zu entdecken.


    Fakt ist, die Anforderungen an den Schlagzeuger von heute werden immer grösser. Wenn es vor ca. 10 Jahren noch gelangt hat, ein bis zwei Rhythmen in wechselnden Tempi schön zu "grooven" (und damit sogar Welttourneen zu absolvieren), ist die Messlatte heute sehr viel höher: Unabhängigkeit von Händen und Füssen, Hand- und Fusstechnik, Timing, Mikrotiming, Click-Sicherheit, Dynamik, stilistische Kompetenz, flexibles Equipment, Tuning, Recording... die Liste nimmt kein Ende. Wenn man (wie ich) jahrelang mitgelitten hat, wie schwer es für einen Anfänger ist, die ersten Rhythmen auf dem Schlagzeug mit Händen und Füssen zu spielen, fragt man sich, wie abschreckend es sein muss, wenn man mitkriegt, wie lange es dauert, bis es so klingt wie beim Drummer der Lieblingspunkband (ohne Pro-Tools, versteht sich ;-o))). Technik-Monster (im durchaus positiven Sinn!) wie Thomas Lang und Virgil Donati tun ihr Übriges, um die Messlatte NOCH höher zu legen, für den Durchschnittsmenschen, der nicht 20 Jahre lang 5-6-h am Tag geübt (und zwar richtig) hat, kaum mehr nachvollziehbar oder gar einholbar. Abschreckung oder Herausforderung, das ist hier die Frage: wer stellt sich freiwillig diesem Pensum?! Und ist es wirklich nötig?! Braucht man das Alles, nur um Musik zu machen? Die Antwort ist eigentlich sehr einfach: JEIN!


    Verwirrt?! Ich auch....

    “If you end up with a boring miserable life because you listened to your mom, your dad, your teacher, your priest, or some guy on television telling you how to do your shit, then you deserve it.”
    Frank Zappa (1940-1993)

  • eigentlich muss das doch jeder selbstentscheiden können wie weit er gehen will.


    wenn einer meint in die fussstapfen von lang und donati zu treten ist das doch auch ok. wenn es ihm hilft seine ideen so zu verwirklichen spricht doch nichts dagegen. wenn er es aber nur macht um sein eigenes ego zu befriedigen bringt das nichts.


    gutes spielen verlangt nun mal auch die technik um so spielen zu können.
    die ganzen goover wie weckl vienie stieve könnten nicht so spieln wenn sie die tchnik nicht hätten. es gehört doch auch irgendwie zusammen, wie bei allem anderen auch.


    lg
    Drumtheater

  • ThomasTrommelt
    Auch ein sehr schöner Post wie ich finde!


    Aber was das Hochlegen der Messlatte im praktischen Studiobetrieb betrifft, finde ich, dass das nicht unbedingt durch Leute wie Thomas Lang oder den wahnsinnigen Virgil geschieht, bzw. geschehen ist, sondern vielmehr durch die Einführung von Drummaschinen Anfang der 80er sowie die immer musikalischer werdenden Möglichkeiten der sythetischen Drumtrackherstellung.


    Ernsthafte Drummer waren eben gezwungen, ihr Timing zu verbessern und die vertrackten Loopgrooves zu spielen, um nicht ausgemustert zu werden. Ich hatte letztes Jahr eine mehrtätige Masterclass bei Russ Miller und was der allein so alles zum Thema Präzision und Clickspiel präsentiert hat, war unglaublich. Ihr kennt sicherlich diesen Moulin Rouge Song "Voulez vous coucher avec moi". Den hat der Russ eingetrommelt, ich hatte bis dahin angenommen, das sei ein Drumcomputer. Oder auch Zoro: der trommelt zu alten Funk und Soul Scheiben und man hört vom Originaldrumset keinen einzigen Schlag mehr, es flamt nicht mal!


    Und sowas finde ich einfach um Längen beeindruckender als die TLschen MPOs (Multi Pedal Orchestrations :)) Spannend sind auch Sachen wie interne und externe Dynamik z.B., also die Fähigkeit, die eigene Lautstärke am Set zu regulieren und zwar nicht nur als Ganzes (extern), sondern auch die einzelnen Trommeln und Becken zueinander (intern). Oder eben die Fähigkeit, auf, vor und hinterm Click zu spielen und zwar konstant. Was ich damit sagen will ist, dass es vermutlich Dinge gibt, die genausoviel Übung erfordern, den talentierten und übewilligen Drummer aber wesentlich eher in Lohn und Brot bringen als die TL-Dinger.


    Und sicherlich hat der TL recht, wenn er sagt, dass ihn das Erlernen schwieriger Sachen die einfachen Geschichten besser spielen lässt. Aber ich bin und bleibe fest davon überzeugt, dass das Drumset der Zukunft keine neun Pedale haben. Das wird es erst geben, wenn eine Band weltberühmt wird und Geschichte schreibt, deren Drummer mit neun Pedalen so unglaublich songdienliche, eigenständige und musikalische Sachen macht, dass die Leute scharenweise die Musikgeschäfte stürmen um sich die Dinger auch zu kaufen.

  • Nein, sicherlich nicht, aber es kann musikalich schon Sinn machen.


    Doublebass und HiHat sind ja fast schon Standard, also 3 Pedale. Ein zweiter Bassdrumsound ala Ulf Stricker / Dave Weckl macht auch Sinn wenn man z.B. bei Tanzmusik erst Jazz und später ala Coverband spielt. Die Left Foot Clave ist sicherlich auch eine sehr musikaliche Sache und da sind wir auch schon bei 5 Pedalen. Nun ist es sicherlich nicht unpraktich, wenn man links noch ein HiHat auf der rechten Seite ansteuern kann, dann braucht man nicht auf OpenHand umsteigen, hat aber quasi die gleichen Möglichkeit, allerdings auch schon 6 Pedale.


    OK, für 9 Pedale fällt mir ( auf die schnelle) nichts sinnvolles ein, aber 6 könnte ich sinnvoll und vorallem musikalich und auch unaufdringlich einsetzen. Ein musikalicher Einsatz dieser 6 Pedale in der Art, dass ich in einem Song in jedem Takt jedes dieser Pedale mindestens 2mal betätige fällt mir allerdings auch nicht ein.


    Ob Aufwand / Nutzen in einem sinnvollen Verhältnis steht, ist natürlich immer die große Frage. Für mich stände er das nicht. Aber etliche gute Konzertpianisten nehmen ja auch immer den eigenen Flügel mit und für die meisten Pianisten ist dieser Aufwand auch in keinem Verhältnis zum Nutzen.

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    3 Mal editiert, zuletzt von Tommler ()

  • Luddie: Deine Ausführungen treffen den Nagel meines Erachtens sowas von auf den Kopf !!! Ich hab unlängst (Schande über mich) auf ner Sticks DVD zum allerersten Mal den Benny Greb spielen und zu den Themen "Spielen zum Click" und "interne und externe Dynamik" reden hören. Das hat mich sowas von beeindruckt, viel mehr als diese ganzen Hochleistungssportler wie Thomas Lang und Virgil Donati, vor allem habe solche Leistungen auch nen Praxisbezug. Ist doch bezeichnend, das all diese Clinic Helden nicht in "grossen" Bands spielen oder von "grossen" Künstlern, für "grossartige" Alben gebucht werden. Über John Bonham, Jeff Porcaro und Steve Gadd schreiben hier noch unsere Enkel, über die aktuelle "höher schneller weiter" - Fraktion bestimmt nicht. Extrem aufschlussreich bzgl. dieser Thematik fand ich auch das Interview mit Vinnie Colaiuta in einem der letzen Modern Drummer Ausgaben.

    now, this little number is in thirteen. it's subdivided 5 8 and 4 4, if you wanna clap your hands: one two one two three one two three four .... pretty good! FZ (1940 - 1993)
    Mein Spielzeug im Einsatz Hueni for Sale

    Einmal editiert, zuletzt von hueni ()

  • Zitat

    wer stellt sich freiwillig diesem Pensum?!


    Ich


    Zitat

    Und ist es wirklich nötig?!


    Ja



    Zitat

    Braucht man das Alles, nur um Musik zu machen?


    Kann sein, zum Teil schon


    Zitat

    Verwirrt?!


    Nein, im Gegenteil, der Nebel hat sich verzogen und ich sehe glasklar!!!


    Nur mal nebenbei: Anscheinend haben viele nicht den Prolog zu TL neuer DVD gesehen. Er nimmt zu allen Diskussionspunkten Stellung, außer seiner Buchungsrate.
    Was dabei entscheidend ist, is dass eben jeder selbst entscheidet wie weit er Sachen übt, bzw. auf welchem Level er stehen bleibt. Ich kann mich mit der Spielweise und Einstellung zum Spiel von TL 100%ig identifizieren. Weil es einfach ein Gesamtpaket bildet.


    Das Einzige womit ein Schlagzeuger heute noch wirklich glänzen kann ist ein "sparkle" finish!

  • @ seppel: onkel keith geht steely dan. weil er onkel wayne kennt. so viel zu connections. abgesehen davon ist carlock einer der geilsten drummer, die ich kenne.


    Zitat

    Original von ThomasTrommelt
    Fakt ist, die Anforderungen an den Schlagzeuger von heute werden immer grösser. Wenn es vor ca. 10 Jahren noch gelangt hat, ein bis zwei Rhythmen in wechselnden Tempi schön zu "grooven" (und damit sogar Welttourneen zu absolvieren), ist die Messlatte heute sehr viel höher: Unabhängigkeit von Händen und Füssen, Hand- und Fusstechnik, Timing, Mikrotiming, Click-Sicherheit, Dynamik, stilistische Kompetenz, flexibles Equipment, Tuning, Recording... die Liste nimmt kein Ende. Wenn man (wie ich) jahrelang mitgelitten hat, wie schwer es für einen Anfänger ist, die ersten Rhythmen auf dem Schlagzeug mit Händen und Füssen zu spielen, fragt man sich, wie abschreckend es sein muss, wenn man mitkriegt, wie lange es dauert, bis es so klingt wie beim Drummer der Lieblingspunkband (ohne Pro-Tools, versteht sich ;-o))). Technik-Monster (im durchaus positiven Sinn!) wie Thomas Lang und Virgil Donati tun ihr Übriges, um die Messlatte NOCH höher zu legen, für den Durchschnittsmenschen, der nicht 20 Jahre lang 5-6-h am Tag geübt (und zwar richtig) hat, kaum mehr nachvollziehbar oder gar einholbar.


    Es ist die Frage, ob ich die überhaupt einholen will. Und das will ich z.B. nicht. Leute wie Lang und Donati machen das, weil es ihr Job ist. Deren allgegenwärtige Präsenz trägt natürlich dazu bei, dass sich gerade viele junge Trommler nicht immer nur motiviert fühlen. Vor allem dann nicht, wenn sie an ihre technischen Grenzen geraten, weil sie nicht realisieren wollen, dass z.B. Lang jahrelang nichts anderes gemacht hat, als das Zeug, was er da zur Schau stellt, zu üben. Und das bis zur Vergasung.


    Die Anforderungen an den Schlagzeuger von heute sind für meine Begriffe nicht größer als füher. Jugendliche Trommler, die heute in eine Band einchecken wollen, stehen vor keinen anderen Problemen. Weil auch die Gitarristen/Bassisten/Keyboarder und andere Bandmitglieder meistens auf einem verhältnismäßig niedrigen spielerischen Niveau beginnen - jeder muss mal irgendwo anfangen. Bzw. diese auch nicht viel mehr Zeit zum Üben hatten. Deswegen klingen auch viele junge Kombos einfach scheiße. Weil sie mehr wollen, als sie können. Weil sie noch nicht realisieren wollen, dass sie nicht Lang, nicht Vai und auch nicht Hamm sind. Gut sind meistens diejenigen, denen klar ist, was sie können und die das entsprechend umsetzen. Wenn ich den 32tel Roll nicht auf die Kette bekomme, dann sollte ich ihn sein lassen, anstatt ihn 3 Mal hintereinander zu probieren und dabei nur auf die Rims zu kloppen. Wenn Tapping nicht meine Domäne ist, dann probier ich nicht in jedes Solo, wilde Tappinattacken einzubauen.
    Ich bin hier von Jugendamateurbands ausgegangen - das ist der Bereich, den ich kenne.


    Genauso halte ich es für Mumpitz, dass der moderne Drummer in möglichst vielen Stilen daheim sein sollte. Das mag für Berufsmusiker und Studiotrommler gelten aber doch bitte nicht für den Hobbydrummer, der in der Woche vielleicht zwei bei vielleicht zehn Stunden am Set sitzt. Diese Augenwischerei schadet. Natürlich soll man sich inspirieren lassen von dem, was die großen Namen zeigen, sich aus den Stilen, die man mag, etwas mitnehmen. Aber dabei immer noch sehen, was man selbst in der Lage ist zu leisten und nicht immer mehr wollen, obwohl die Doubles noch nicht mal halbwegs sauber sitzen und Groove und Timing immer noch Fremdworte sind.


    Und wenn ich schaue, was für Musik auf dem Markt ist: Da sind auch nicht überall Überdrummer am Start, die die abgedrehtesten Unabhängigkeitsübungen prsäsentieren. Die Peppers sind z.B. eine der größten Rockbands unserer Zeit. Smith ist nun echt kein Riesentechniker. Er spielt super bandtauglich und tight, hat geile Grooves. Und das reicht. Matt Cameron bei Pearl Jam ist auch super. Warum verkaufen sich Juli-Platten, Silbermond und dergleichen? Einfaches Getrommel, 4/4 fast die ganze Zeit. Wippt sich gut mit, weil Römer, Nowack und Konsorten ihr Handwerk im Griff haben. Ob man die Musik mag, steht woanders.
    Es gibt zig solcher Leute, die eben den Funken besser sind als die meisten Amateure und die trotzdem ohne derartige wie von Lang, Minnemann und Co. demonstrierte technische und spielerische Extreme auskommen (müssen).
    Die Bands/Künstler, die erfolgreich sind und das schon über Jahre/Jahrzehnte sind eher selten mit einem freakigen Monster am Drumset ausgestattet, dass sich in seiner technischen Rafinesse ergeht. (Queen, Foo Fighters, ...) Es gibt Gegenbeispiele. Kommt sicher auch immer auf die Rolle des Drummers in der Band an. Trotzdem - wenn ich als junger Drummer anfange, dann kann ich nicht als erstes versuchen, mir die abgedrehtesten Fussostinati draufschaffen und dergleichen. In der eigenen Band zählt das meistens keinen Cent.
    Natürlich mögen Holdsworth, Nerve, Meshuggah, Karizma, Porcupine Tree, Mars Volta und so weiter echt super sein. Aber das ist Musik, die in kleineren Nischen zuhause ist. Da sind echt gute Trommler und auch andere Musiker am Werk. Massentauglich ist das meist nicht, was auch gut so ist. Um zu sehen, was geht, ist das auch super. Wobei das oft schon in Musik für Musiker abdriftet. Anhören ja. So spielen? Nee. Für mich zumindest.


    Meine 2 Fennich.

    2 Mal editiert, zuletzt von renttuk ()

  • Zitat

    Nur mal nebenbei: Anscheinend haben viele nicht den Prolog zu TL neuer DVD gesehen. Er nimmt zu allen Diskussionspunkten Stellung, außer seiner Buchungsrate.


    Es geht doch aber nicht darum, was der sagt, sondern was er spielt. Nicht, dass Missverständnisse aufkommen: ich besitze dessen Creative Control-DVD, habe ihn auf einer Clinic erlebt, kenne sein erstes Soloalbum sowie die Falco und Gianna Nanini-Sachen. Ein Kollege von mir hatte bei ihm eine neunstündige Masterclass.


    Dass der TL sich eloquent ausdrücken und seine Konzepte in einen sinnvollen Zusammenhang stellen kann, ist offensichtlich.


    Zitat

    Was dabei entscheidend ist, is dass eben jeder selbst entscheidet wie weit er Sachen übt, bzw. auf welchem Level er stehen bleibt.


    ...auf welchem Level er stehenbleibt? Verzeih, wenn ich dich falsch interpretiere, aber von stehenbleiben kann bei den meisten engagierten und enthusiatischen Drummern nicht mal die Rede sein, wenn sie TL nicht ansatzweise als Vorbild haben. Wie gesagt, es gibt auch noch andere Übungsdisziplinen als die von TL...


    Dass du dich so komplett mit ihm identifizieren kannst, ist doch sehr schön. Ich würde aber trotzdem gerne wissen, wie du so zu den weniger technisch erscheinenden Drummern stehst (Steve Jordan, Zoro, Wolfgang Haffner usw.)?

  • Zitat

    Warum verkaufen sich Juli-Platten, Silbermond und dergleichen? Einfaches Getrommel, 4/4 fast die ganze Zeit. Wippt sich gut mit, weil Römer, Nowack und Konsorten ihr Handwerk im Griff haben.


    Seichte Musik für anspruchloses Publikum. Natürlich grppven die Herren, entscheidend für den Erfolg dieswer und zig anderer Bands is aber das Endergebnis! 0815 Melodien schon so oft kopiert, dass man die Lieder schon nicht mehr unterscheiden kann.


    Luddie: Du brauchst Dich wegen nichts bei mir zu entschuldigen (mal vorweg). Natürlich finde ich so ziemlich alle anderen bekannten drummer auch gut und schau mir Sachen ab. Keiner von denen hat aber ein so vollständiges Konzept auf den Tisch gebracht wie lang. Ich habe noch nie eine lehr video oder dvd zuvor gesehen, die ihr Geld so Wert war wie die Langschen. Alles wird bedient. Durchdacht strukturiert didaktisch sinnvoll aufgebaut etc.
    Auf fast alle Fragen, die ich bisher im drumbereich gestellt habe, bekam ich eine Antwort. 8o


    Ob ich nun groove oder nicht hängt immer von den Leuten ab die mich beurteilen. Ist ne rein subjektive Geschichte. Ich gebe zu, dass bei mir sehr oft (nicht nur im drumbereich) der "Wettkampfgedanke" aufkommt. Technik ist wirklich ein objektives Maß. Daran erkenne ich Weiterentwicklung und Effizienz des Übens. Mit jedem Kapitel, das ich abschließe bei den Lang dvds, kann ich sagen. Ja es hat sich gelohnt. Für Spielspaß und sicheres Spiel (und teilweise Anwendung) von Gelerntem, ist die Band da.


    Das Einzige womit ein Schlagzeuger heute noch wirklich glänzen kann ist ein "sparkle" finish!

  • Zitat

    Original von Luddie
    Ich würde aber trotzdem gerne wissen, wie du so zu den weniger technisch erscheinenden Drummern stehst (Steve Jordan, Zoro, Wolfgang Haffner usw.)?


    Da will ich auch was zu beitragen.


    Die Herren Jordan und Haffner mag ich beide sehr. Jordan vor allem wegen der alten Blues Brothers Livescheiben aus den späten Siebzigern, wo er wie die Sau grooved. (Hab ich zu Hause in Vinyl).


    Und Haffner, weil ich gesehen habe wie abstrakt und technisch er spielen kann.
    Aber dann ist er mit Nils Landgren auf der Bühne und spielt mit sichtlichem Spass an der Sache den ganzen Abend Viertelbass und groovt wie Sau auf der Hihat rum.
    Dass nenn ich Bescheidenheit und Reife. Sowas beeindruckt mich.


    Nils

  • An den genannten Beispielen erkenne ich für mich klar, dass ein guter Schlagzeuger das spielt, was die Musik verlangt, und nicht das, wozu er in der Lage wäre. So hab ich das schon immer gesehen. Gerade Chad Smith hat mich bei einer Drumspektakel-Show überrascht, wo er als Darbietung einfach einen Groove auf die 12 genagelt het (im Gegensatz zu seinen Vorgängern von der Rubrik schneller-höher-weiter). Das zeugt von Reife und Kenntnis des Geschäfts...

    “If you end up with a boring miserable life because you listened to your mom, your dad, your teacher, your priest, or some guy on television telling you how to do your shit, then you deserve it.”
    Frank Zappa (1940-1993)

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