Der Fall Thomas Lang

  • Ich finde es unglaublich was Thomas Lang in Sachen Timing und Technik zeigt, aber irgenwie ist mir das zu sehr nach dem höher/schneller/weiter Prinzip.
    Da wird das Trommeln zum Extremsport. Da finde ich macht Benny Grebs Drumming mehr Spaß beim Zuhören und Sehen.


    Cheers!

    Einmal editiert, zuletzt von Julian-Hetzmann ()

  • Der heutige Durchschnittsdrummer gibt sich halt mit dem 0815 drumming zufrieden, das auf jeder kommerziellen Platte zu hören ist!!
    Wer im Schlagzeugspielen aber intellektuellen Anspruch sucht und zudem noch ein hartes und ausdauerndes Spiel sich aneignen möchte, der hat in TL seinen Meister gefunden (so denke ich). Mir gefällt wie TL an das Spielen herangeht, bzw. sein ganzes musikalisches Konzept wirkt so "universitär". Er packt alles in Schemata und leicht nachvollziehbare Prinzipien und lässt dazu noch Platz sich sekbst kreativ bis ins Unermessliche zu entfalten.


    Das Beeindruckendste für mich is aber, dass er wirklich allen Musikrichtungen offen gegenüber steht und sicher probiert alles aus seinem Instrument zu holen.; Genau so wien moderner drummer halt sein soll!! Nicht so wien 80jähriger halbverrotteter Jazzopa der bei dem Wort "psycroptic" an ne chron. entzündl. Darmerkrankung denkt :D :D :D :D :D :D


    Das Einzige womit ein Schlagzeuger heute noch wirklich glänzen kann ist ein "sparkle" finish!

  • Zitat

    Original von wildCHILD
    und sicher probiert alles aus seinem Instrument zu holen.; Genau so wien moderner drummer halt sein soll!! Nicht so wien 80jähriger halbverrotteter Jazzopa der bei dem Wort "psycroptic" an ne chron. entzündl. Darmerkrankung denkt :D :D :D :D :D :D



    Das ist natürlich die Frage, ob es wirklich darum geht, die man wohl nicht absolut beantworten kann.
    Wie ich vorher bereits sagte, geht es vielleicht beim Musik machen auch nicht nur unbedingt darum, alles aus einem Instrument rauszuholen.
    Das klingt dann doch eher nach Leistungssport als nach kreativem Output, und das Drummern oft dieser Vorwurf seitens der Mitmusiker gemacht wird, ist auch vielleicht nicht ganz unbegründet...
    Aber vielleicht bin ich auch nur so ein Opa, den man halt mit Drummer-Olympiade nicht mehr hinterm Ofen hervorlocken kann. Vor 20 Jahren hat mich das noch eher angefixed. Heute lege ich beim Musik machen und beim Musik Hören auf andere Sachen als Virtuosität wert, auch wenn ich immer Augen und Ohren den neuen Gecks und Gimmicks gegenüber offen halte und ich es nach wie vor beachtlich finde, wohin die technische Entwicklung dieses Instruments geht.
    Aber dann kickt mich am Ende so ein Jazz-Opa wie Elvin Jones doch noch mehr als ein Thomas Lang - emotional eben - technisch kann der natürlich gegen Thomas Lang einpacken (und ich sowieso) ;)
    Aber von mir aus soll und muss sowieso jeder seinen Weg in der Musik suchen und findet ihn auch hoffentlich.
    Der eine will halt das Maximum aus nem Instrument rausholen, andere wollen einfach "nur" Musik machen, was meiner Meinung nach absolt nichts mit "sich zufrieden geben" zu tun hat.
    Aber darüber kann und sollte man sich nicht streiten :]
    Ist ja auch das tolle an Musik, das es sowas wie Zappa und AC DC gibt ;)

  • Zitat

    Der eine will halt das Maximum aus nem Instrument rausholen, andere wollen einfach "nur" Musik machen, was meiner Meinung nach absolt nichts mit "sich zufrieden geben" zu tun hat.


    Und genau diese zwei Dinge schließen sich sowas von überhaupt nicht aus, sondern bedingen einander zu 100% !!!! Das is für mich das Wichtigste am Spielen!!! und ich denk mal ich seh das auch in LAngs dvds heraus. Wie viele hier denke ich meinst du mit "nur" Musik machen, Patterns, die man nach ca. einem Jahr Übung draufhat und n bisschen varriiert. Ich verstehe darunter jegliches Spiel solange es nur im Kontext zum Gesamtbild passt. Für nen schwer geschädigten Grindcore drummer is haltn Blastbeat und Double bass bis zum Umfallen nur musik machen. für nen Swinger gemütliche Ride Patterns mit nem fetzigen Snare sound...


    Für mich is beides "nur Musik machen"


    lg child


    Das Einzige womit ein Schlagzeuger heute noch wirklich glänzen kann ist ein "sparkle" finish!

    Einmal editiert, zuletzt von wildCHILD ()

  • gerade das universitäre herangehen an musik von herrn Land stört mich ungemein...
    Selbst wenn so ein Jazzopa nicht weiß was sich hinter dem Wort "psycroptic" verbirgt, kann er grooven wie kein anderer und dazu noch ohne eine virtuose Technik zu haben.
    Mir sind Musiker einfach lieber die das Feeling ohne das Universitäre Wissen rüberbringen bzw. es in 90% der fälle natürlich haben, sich aber darüber bewusst sind, das letztendlich nur zählt wie die Musik wirkt.

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  • naja aber feeling lässt sich auf einer Lehr dvd wos um "Anschauungsmaterial geht a bissl schwer vermitteln ;). Zudem hat jeder Mensch sein eigenes feeling. Ausserdem meine ich mit universitär die Herangehensweise an Übungen bzw. die Übungen selbst! Also von einfach nach schwer zuerst singles dann doubles erst doppelpedal dann multipedal dann twinfx etc. etc.


    Das Einzige womit ein Schlagzeuger heute noch wirklich glänzen kann ist ein "sparkle" finish!

    Einmal editiert, zuletzt von wildCHILD ()

  • Nein es lässt sich genauso vermitteln.
    Es gibt genauso Workshops wo sehr viel vermittelt wird, wie man mit Dynamik umgehen kann, wie man mit verschiedene feelings erzeugt etc.

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  • auch dazu nimmt Herr Lang Stellung und sagt, dass die Dynamik im Spiel eben 50% des Spiels ausmacht. auf der creative coordination zeigt er unzählige Übungen wie man die Dynamik unterschiedlich auf unterschiedliche Instrumente verteilt. Vor allem zeitgenössische drumskills!!!


    Lang macht keine drummer, er öffnet ihnen nur Türen :D


    Das Einzige womit ein Schlagzeuger heute noch wirklich glänzen kann ist ein "sparkle" finish!

    Einmal editiert, zuletzt von wildCHILD ()

  • Thomas Lang gehört zu einem neuen Typus selbstbewusster Drummer, die Dinge wie Unabhängigkeit und enorme Geschwindigkeit zu einer sportlich-intellektuellen Erfahrung machen. Ich denke, daran gibt es wenig zu rütteln.


    Mein Problem damit: es ist wahnsinnig schnell die Luft raus. Warum? Es beeindruckt, aber berührt einen nicht. Musik als Leistungsschau ist meiner Ansicht nach ein Paradoxon. Das auf den ersten Blick unspektakuläre Steve Jordan Video habe ich mir bereits unzählige Male angesehen und bin jedesmal wieder begeistert. Die Thomas Lang DVD Creative Control hat mich kurz aus den Socken gehauen, zuende gesehen habe ich sie nie.


    Thomas Lang ist der Typ smarter Leistungsträger (was sein Oufit im neuen Video ironischerweise noch unterstreicht) und könnte auch als Extremsportler oder Investmentbanker durchgehen. Der lebt natürlich den Traum, nur mit Drumming (noch nicht mal mit Musik ;)) seinen Lebensunterhalt zu verdienen.


    Und was man definitiv sehen muss, ist folgendes: der Thomas Lang ist im Grunde ein Vertreter der Drumindustrie. Seht Euch das Set, das Marketing für alle Produkte, die der spielt an. Was meint ihr, wieviel Einnahmen der seinen Firmen beschert? Mit Thomas Lang haben Firmen wie Meinl schon enorme Umsätze gemacht.


    Man sollte ihm aber keine Vorwürfe machen, der hat einfach gemerkt, dass er technisch den meisten voraus ist, dazu eloquent ist und super aussieht. Und dann hat er die Konsequenzen daraus gezogen.


    Was seinen Standpunkt zu Technik angeht, kann ich viele Sachen nachvollziehen. Man braucht einfach Vokabeln, um sprechen zu können. Und ich bin ganz sicher, dass es einige junge Talente gibt unter den Trommlern, die ganz wild auf die krassen Sachen mit 34 Pedalen sind und daraus auch ganz sicher was für später mitnehmen. Aber als universelle musikalische Lehre finde ich Thomas Lang gefährlich.

  • danke luddie, für die präzise und dennoch straffe und dabei faire abhandlung des falls thomas lang.


    post of the month.

    Satellite of Love

    Einmal editiert, zuletzt von seppel ()

  • Mensch seppel, Du hast ja schon wieder Recht. Das wird mir langsam unheimlich...


    Und vor allem: Applaus für Luddie!


    Die Worte "kreativ" & "intellektuell" finde ich persönlich bei TLs Getrommel eher deplaziert. Um Mißverständnissen vorzubeugen: Ich finde, er kann unglaublich schnell spielen und seine Koordination ist atemberaubend. Er setzt seine Ideen und Konzepte konsequent um und zwar in unzähligen Varianten & Facetten. Das ist beeindruckend und ich habe höchsten Respekt vor seiner Disziplin und dem ungeheurlichen Aufwand, den er bestimmt dafür treiben mußte.


    Nur: Das ist für mich weder kreativ, noch intellektuell. Wenn wir Bruchrechnen und Polyrhytmik jetzt zur Spitze der intellektuellen Errungenschaften des 21. jahrhunderts erklären wollen - bitteschön. Dann ist TL ein Intellektueller. Sonst eher nicht - so lange wir die Betrachtung auf das Troimmlen beschränken. Was er sonst treibt, weiß ich nicht. Vielleicht ist er ja der Ghostwriter von Umberto Eco oder Stephen Hawking? :)


    Ich werde mir seine letzte DVD trotzdem irgendwann kaufen. Ich habe ein Faible für Extremsport!
    fwdrums

    nontoxic: kurze lange CD-Pause

  • Ich denke der "Fall" - ich dachte immer er ist ein Mensch - Thomas Lang ist ein Generationsproblem.


    Ich habe ihn vor Jahren einmal bei einem Drumfestival gemeinsam mit Marco Minnemann im Duett, mit den Drumbassadors, mit Wolfgang Haffner, einigen anderen und zuletzt mit J.R. Robinson erlebt.


    Bei den Drumbassadors haben die Zuseher Musik gehört, danach kamen Lang & Minnemann - dier Zuseher - vor allem die Jungen haben getobt.


    Es erinnerte mich an die Zeiten der Beatles - oder jetzt Tokio Hotel.


    1 1/2 Stunden Extremsport pur. Sicherlich sau geil und extrem interessant.


    Danach kam J.R. Robinson - ich denke über diesen Mann muß man nicht viel schreiben.....


    und was ist passiert - der Mann hat gegroovt Musik gemacht -


    und die junge Generation ist dabei Scharenweise heimgegangen.


    Zum Schluß saßen nur mehr die Musiker - und Leute die Musik hören wollten - im halb leeren Saal.


    Ich denke die Kombination von allen macht es und die Jüngeren sollten auch mehr Respekt vor den Schlagzeugern die Musik machen haben und endlich die Ohren aufmachen nicht nur die Augen.

  • Also ich bin irgendwie verwirrt. Wenn ich Eure Aussage hier so lese, dann entsteht bei mir follgender Eindruck:


    Thomas Lang ist am Schlagzeug ein Technikmonster. Leider macht er mit dieser Technik alle Songs kaputt. Songdienliches spielen hat er leider nicht drauf.


    Lese ich nun aber diesen Artikel, dann sehe ich, dass Thomas Lang auf mehr als 220 CDs mitgewirkt hat.


    Und nun frage ich mich, warum wird dieser unmusikaliche Technikfreak für mehr als 220 CDs gebucht, wenn er nichtmal songdienlich spielt, sondern die Songs kaputt macht?


    Ist es vieleicht einfach so, wie er in diesem Zeitungsinterview sagt:
    "Wenn ein Drummer, der busy ist in der Musikszene, auch in der Drumszene busy wird, vergessen die Leute darüber, dass der Drummer, der in der Drumszene busy ist, auch weiterhin in der Musikszene busy ist. ... Das Publikum glaub, dass Erfolg in einem sekundären Bereich Erfolg und Popularität in einem primären Bereich ausschließt."


    Vermutlich ist sein Soloprogramm zum Großteil auf Technik ausgelegt und das gefällt vielen hier nicht, aber warum kann er dann angeblich nicht songdienlich spielen? In den Playalongs, die er in seinem Soloprogramm oder auf seinen DVDs vorspielt, geht es vermutlich darum, zu zeigen dass die Technik irgendwie in Songs eingebaut werden kann. Ich gehe aber mal davon aus, der eine normale Songbegleitung auch sehr songdienlich abliefern kann. Anders kann ich mir nämlich nicht erklären, warum er auf mehreren hundert CDs mitwirkt. Oder hat jemand von Euch eine Erklärung dafür?


    Eine Aussage wie diese

    Zitat

    Original von fwdrums
    Die Worte "kreativ" & "intellektuell" finde ich persönlich bei TLs Getrommel eher deplaziert.

    sollte man wohl mal ganz klar auf seine DVDs oder sein Soloprogramm beziehen, oder meinst Du damit auch, was er als Studiodrummer auf irgendwelchen CDs spielt. Wenn ja, was gefällt Dir an dem, was er als Studiodrummer spielt nicht?


    Und wenn ich seine Arbeiten mal nebeneinander lege, sind auf der einen Seite 4 oder 5 DVDs, auf der anderen Seite 220 CDs als Studiomusiker. Ein Urteil bilden aber hier alle ausschließlich über die DVDs. Oder liege ich da falsch?


    Abgesehen davon, scheint sein Soloprogramm bei den Zuhörern gefragt zu sein (auch wenn es (im Gegensatz zu seiner sonstigen Arbeit?) unkreativ sein soll), denn warum wird er sonst so oft mit seinem Soloprogramm gebucht und damit unzälige Becken, etc verkauft?

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    2 Mal editiert, zuletzt von Tommler ()

  • ...ja, der Mann polarisiert! ;)


    Ihn mit den Beatles zu vergleichen, finde ich aber unpassend. Häufig erklären sich solche Phänomene, wenn man sich seine eigene Geschichte ansieht. Als ich mit 13 anfing zu trommeln, habe ich die Dave Weckl-Back to Basics- VHS Kassette täglich 5 mal gesehen. Für Uneingeweihte war das schon schwer verdauliche Technikpräsentation und mein Vater sagte damals schon zu mir, dass ich mich lieber auf musikalische Sachen konzentrieren sollte. Wenn man jung ist, weiss man aber noch gar nicht so recht, was musikalisch ist, daher muss man auf den technischen Masstab als Einschätzungshilfe zurückgreifen. Ausserdem ist es wahnsinnig beeindruckend.


    Ein Kollege und ich waren auf der letzten PPC-Drumnight. Völlig gekickt von den Drumbassadors und Zoro, quälte uns das technische Gedonner von Virgil Donati letztendlich aus dem Zelt. Einem jüngeren Kollegen, den wir von dort nach Bremen mit zurückgenommen haben, konnten wir jedoch nicht erklären, warum wir das so unerträglich fanden. Er war vollkommen hin und weg und konnte seinerseits nicht verstehen, dass wir es nicht auch total toll finden, dass da einer mit der einen Körperhälfte akzentuierte Tripleparadiddle spielen und auf der anderen Seite Spargel schälen konnte.


    Für die älteren Kritiker unter uns möchte ich das so zusammenfassen: einerseits wird uns klar, dass wir da nicht mehr hinkommen. Das ist irgendwie natürlich frustrierend (hätte man nicht vielleicht doch kurz nach der Geburt anfangen sollen, 8 Stunden täglich zu üben...?).


    Aber andererseits merkt man - und das ist ein ehrliches Gefühl - dass man diese Techniksachen nur braucht, wenn man ein artistischer Solodrummer werden möchte. Und von denen gibt es weltweit momentan drei: Minnemann, Lang, Donati.


    Und was das musikdienliche Spiel angeht: selbstverständlich können diese Drummer die meisten Musikstücke begleiten, für manches sind sie dabei sicherlich besonders gut geeignet. Wer die alten Freaky Fukin Weirdoz Sachen mit Minnemann kennt, der weiss, wie geil der das kann.


    Das zentrale Problem bei denen ist für mich einfach, dass sie suggerieren, dass Technik das Wichtigste ist. Und das tun sie, schließlich erklären sie nicht die Hälfte der Zeit, dass auch musikalische Zurückhaltung und Dynamik wichtig ist, sondern sie holen permanent alles aus ihren Schläuchen. Und das Marketing unterstützt das: die neue Minnemann DVD (von DW herausgebracht) heisst: "The Marco Show". Und nicht umsonst spielt Thomas Lang diese grauselig klingenden Billigbecken, denn die Strategen bei Meinl wissen genau, dass sich die Zielgruppe keine ultrateuren Bleche leisten könnte.


    Mir persönlich fehlt bei denen einfach der "Dreck" im Groove, das Entspannte in der Persönlichkeit, das Überraschende im Spiel. Als Attraktion unübertroffen, als technische Entwicklungshilfe vielleicht auch, aber musiklisch...s.o.

  • Zitat

    Original von Luddie
    ...ja, der Mann polarisiert! ;)


    Ihn mit den Beatles zu vergleichen, finde ich aber unpassend. Häufig erklären sich solche Phänomene, wenn man sich seine eigene Geschichte ansieht. .


    Die Zuseher haben gekreischt wie bei den Beatles Konzerten. :D


    Einen Herrn Lang vergleiche ich doch nicht mit den Beatles.


    Ansonsten dein Beispiel mit Donati - genau so sehe ich es auch.

    Einmal editiert, zuletzt von habakuk ()

  • OT- Modus on:


    Zitat

    von habakuk
    Thomas Lang ist ein Generationsproblem.


    Und nicht nur der, das zieht sich über ihn, Minnemann und Konsorten bis zu den Blastbeattrommlern. Wir älteren scheinen da manchmal Berührungsprobleme zu haben. Fakt ist:


    Wenn ich zu einer Clinic von TL gehe, dann weiss ich, was mich erwartet- und Herr Lang weiss um die Erwartungshaltung des Publikums an ihn. NIEMAND will von dem sehen, dass er entspannt einen 4/4tel Groove über 5 Minuten spielt, dafür bezahlen die Leute nicht den Eintritt. Und dafür kaufen sie sich auch nicht die DVD. Thomas Lang bedient sein Publikum genauso, wie sie es erwarten (dito Minnemann und Donati). Das kann einem gefallen oder auch nicht. Wenn das letztere zutrifft, sollte man sich die DVD eben nicht kaufen und TL ignorieren. Aber gerade das scheint den Leuten (ob es jetzt wirklich nur ältere sind?) sehr schwer zu fallen.


    Ähnlich verhält es sich mit den Blastbeats. Postet hier einer was in die Richtung, kommt von irgendeiner Seite sofort der Einwurf: Das groovt aber nicht! Nur vielleicht geht es in dieser Sparte gar nicht so sehr um Groove, sondern um Naturgewalten oder was weiss ich. Da den Groove zum Hauptbeurteilungskriterium zu erheben, geht völlig an der Sache vorbei (gleiches gilt für TLs Soloperformance).


    Mir gefällt ein J.R. Robinson auch viel besser als die Sachen der anderen drei Herren, und aus genau diesem Grund würde ich mir halt ne Robinson DVD kaufen und ne TL DVD nicht!



    Kleine Anekdote am Rande:


    War auf einem Simon Phillips Workshop und kriege von hinten folgende Gesprächsfetzen mit:


    "Also mir gefallen Toto mit Phillips viel besser als vorher:"


    "Genau, der Porcaro konnte ja nur grooven!!"


    Ich dreh mich um, sehe zwei langhaarige, ca. 20 jährige Jungen in Lederjacken und denke mir: Alles klar Jungs! Ihr müsst halt noch ein paar Jahre auf die Weide. Es hätte aber übrhaupt nix gebracht, mit denen eine Diskussion anzufangen, da sie schlicht und ergreifend nicht geschnallt hätten, was ich ihnen sagen will. Also habe ich mir die Mühe gespart. Die finden TL und seine Mitstreiter bestimmt auch gaaaanz toll!


    Aber deswegen muss es solche Leute trotzdem geben, die auf der Suche nach dem Machbaren sind, denn auch von denen gehen Impulse aus, die dafür sorgen, dass sich das Instrument Schlagzeug weiterentwickelt. Immer bedenken: Stillstand ist gleich Tod.


    OT-Modus aus!


    @ Luddie: In Deiner Aufzählung der artistischen Solodrummer vermisse ich Bozzio. Oder hast Du den bewusst rausgelassen, weil er ja eigentlich Musik macht ? :D

  • Zitat

    Original von Luddie
    ...ja, der Mann polarisiert! ;)


    Tut er nicht, ihr/wir lassen nur keine Meinungsfreiheit zu. Polarisieren wuerde er, wenn er mitdiskutieren wuerde, dann waers auch halbwegs fair. Stattdessen ist das ne Art Stellvertreterkrieg der TL-Fans und der TL-Hasser. Dem Mann abzusprechen, dass er nicht grooven kann, halt ich fuer falsch ( bestes Beispiel die Falcosachen), ebenso auch dass seine sicherlich feine und gut koordinierte Technik so in den Himmel gelobt wird. Fakt ist, er kann spielen, auch fakt ist, nicht jedem gefaellts und fakt ist auch, dass er anscheinend gut von leben kann. So what? Kauft deswegen einer ernsthaft die endorsten Teile ( mal von den Hardcorefans abgesehen - die hat aber jeder gute Drummer)? Worueber regt ihr euch eigtl. seitenlang auf?

  • Also da ich ein Technik-Freak bin, steh ich natürlich total auf Thomas Lang. ABER: Das Ding ist, der Mann macht mit eigentlich einfachen Pattern sehr gut klingende Sachen.
    Was Ihr seht, sind seine Übungen. Die fallen bei mir auch Komplex aus, aber ich spiele sie nicht, wenn ich Musik mache. Sie helfen uns einfach, unseren Horizont zu erweitern.
    Also als völlig krankhaft finde ich Virgil Donati. Ich vergöttere Ihn, aber ich werde wohl nicht in den nächsten zwanzig oder dreißig Jahren so weit kommen!
    Aber sorgt euch nicht - ich arbeite dran!!! :]

  • Zitat

    Tut er nicht, ihr/wir lassen nur keine Meinungsfreiheit zu. Polarisieren wuerde er, wenn er mitdiskutieren wuerde, dann waers auch halbwegs fair. Stattdessen ist das ne Art Stellvertreterkrieg der TL-Fans und der TL-Hasser. Dem Mann abzusprechen, dass er nicht grooven kann, halt ich fuer falsch ( bestes Beispiel die Falcosachen), ebenso auch dass seine sicherlich feine und gut koordinierte Technik so in den Himmel gelobt wird. Fakt ist, er kann spielen, auch fakt ist, nicht jedem gefaellts und fakt ist auch, dass er anscheinend gut von leben kann. So what? Kauft deswegen einer ernsthaft die endorsten Teile ( mal von den Hardcorefans abgesehen - die hat aber jeder gute Drummer)? Worueber regt ihr euch eigtl. seitenlang auf?


    Nun, das ist schließlich ein Diskussionsforum und dass hier keine anderen Meinungen zugelassen werden, kann ich nicht erkennen. Ich habe mich jedenfalls um Sachlichkeit bemüht.


    Und wie man unzweifelhaft erkennen kann, polarisiert er eben doch. Der Begriff meint ja nichts weiter, als das etwas oder jemand zwei gegensätzliche Meinungen hervorruft.


    Und die endorsten Sachen WERDEN gekauft und zwar in Massen und nicht nur von den Hardcorefans...Werbung funktioniert nunmal großteils unterbewusst. Thomas Lang hat zu einem nicht unerheblichen Teil dazu beigetragen, Meinl in den USA populär zu machen.


    Zitat

    @ Luddie: In Deiner Aufzählung der artistischen Solodrummer vermisse ich Bozzio. Oder hast Du den bewusst rausgelassen, weil er ja eigentlich Musik macht ?


    Äh, ja :)

  • Zitat

    Original von cygnus
    ich weiss noch gut, als ich anfing double bass zu spielen, die ersten auftritte waren supper schlimm, ich glaube es hat nur geklapt weil die beine derart gezittert haben und ich nicht vielmachen musste. jetzt ist es normal.


    Das ist nicht schlimm! Jeff Porcaro hat auf diese Art und Weise die Ghostnotes in "Rosanna" erfunden. Beweis



    Zum Post selbst:


    Der Typ KANN grooven, hat schon mehr als genug Platten für unterschiedlicheste Gruppen eingetrommelt u.A. Falco, Peter Gabriel, Nik Kershaw, Asia, Gianna Nannini, Sugababes, Robbie Williams und Bonnie Tyler. Alles Pop-Interpreten, wo man am Set wenig Luft hat und einfach druchgrooven muss.


    Anfangen kann ich mit ihm allerdings auch nichts, jedenfalls nicht mit dem Technikgebolze.

    Grüße,


    De' Maddin Set
    ________________________________


    Dängdäng-Dängdäng-Dängdäng
    Bababababaaa-baba - Brack........Meet you all the way....dadadab...usw.

    Einmal editiert, zuletzt von De' Maddin ()

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