• Eigentlich bin ich auf Deutschrock wirklich nicht gut zu sprechen.


    Jetzt war ich letztens auf dem Phoenix-Konzert in Mannheim, ohne überhaupt zu wissen, dass es da eine Vorband gibt. Diese hieß Fotos und hat mich sowas von aus den Socken gehauen. Am nächsten Tag sofort bei Myspace gesucht, angehört, Album gekauft, genial.


    Stil ist irgendwo zwischen Bloc Party, Franz Ferdinand, der Gitarrist lässt ab und zu Ansätze von The Mars Volta erkennen. Vor allem aber findet man so einen Drecksausound fast gar nicht mehr, den "direkt von der Garage auf die Platte"-Sound. Die Texte sind zwar einfach, aber das ist mir auch lieber als das Aneinanderreihen von sinnlosen Metaphern, wie bei Juli etc. üblich.


    Hörts euch mal an, da geht noch einiges: http://www.myspace.com/fotosmusik

    Zitat von "Omar Rodriguez-Lopez"

    Konzeptalbum? Wie kann etwas, das ein gigantisches Projekt ist und ein ganzes Jahr deines Lebens beansprucht, nicht irgendeinem Konzept folgen? Prog? Wie kann innovative und fortschreitende Musik nicht progressiv klingen? Als ich den Begriff „Emo“ das erste Mal hörte, war meine Reaktion ähnlich. Wie kann etwas so Persönliches und Herzerreißendes wie die eigene Musik nicht emotional sein?

  • Ganze coole Band. Das Album aber haut mich irgendwie nicht voll vom Hocker. Da sind einige wirklich gute Songs (Komm zurück, So Fremd, Wiederhole Deinen Rhythmus, Du Löst Dich Auf), der Rest ist solide, mehr noch nicht. Dennoch ein dicker Schritt nach vorne, denn dieser Gefühlsduseleipop mit bekloppten Texten anderer junger deutscher Popband geht mir gehörig auf den Zeiger. Und du hast recht, die Jungs fahren einen echt schönen Sound.


    Und ach ja: Lieber einfache und/oder banale, sinnlose Texte (siehe dazu auch Franz Ferdinand, "Ich heiße Super Fantastisch, ich trinke Champus mit Lachsfisch") also so bemüht pseudo-poetisches Zeug.

  • Fotos sind echt gut. Frischer deutscher Indipop. Unbedingt kaufen.


    Dein namedropping find ich allerdings ganz lustig. "So fremd" könnte gerade noch eine Maximo Park -Song sein. Anleihen an Mars Volta kann ich aber beim besten Willen nicht erkennen. Auch finde ich sie alles andere als dreckig und garagig. Das ist ein schöner Sound, weg vom Plastik a la Van Halen oder Toto - explizi schrammelig nun wirklich nicht.


    anyway: gute Scheibe!

    "I'd rather eat my own shit than do a duet with James Blunt" (Paul Weller)

  • Zitat

    Original von chesterhead
    Anleihen an Mars Volta kann ich aber beim besten Willen nicht erkennen.
    anyway: gute Scheibe!


    Vergleiche: Anfang von "Vermicide" mit Sekunden 40-56 in "Giganten" ;-). Vielleicht weißt du jetzt, wie das gemeint war. The Mars Volta haben ja noch mehr Gesichter als das des gitarrenwichswütigen Omar Rodriguez.


    Edit: "Komm zurück" erinnert mich mehr an "Helicopter" von Bloc Party.

    Zitat von "Omar Rodriguez-Lopez"

    Konzeptalbum? Wie kann etwas, das ein gigantisches Projekt ist und ein ganzes Jahr deines Lebens beansprucht, nicht irgendeinem Konzept folgen? Prog? Wie kann innovative und fortschreitende Musik nicht progressiv klingen? Als ich den Begriff „Emo“ das erste Mal hörte, war meine Reaktion ähnlich. Wie kann etwas so Persönliches und Herzerreißendes wie die eigene Musik nicht emotional sein?

    Einmal editiert, zuletzt von ChiliGonzales ()

  • Nach dem hier gar nicht erwähnten "Nach dem Goldrausch" haben Fotos vor einem guten Monat ihre neueste Scheibe rausgebracht, nämlich "Porzellan". Das Ganze gibt's derzeit in voller Länge im Stream: klick


    Unbedingt reinhören! Sehr ausgetüftelte Sounds und wahrscheinlich die besten/intelligentesten Texte, die ich bis dato von einer deutschen Band hören durfte.


    Edit: In Albumqualität kommt der Sound nochmal um ein Vielfaches besser!

    Zitat von "Omar Rodriguez-Lopez"

    Konzeptalbum? Wie kann etwas, das ein gigantisches Projekt ist und ein ganzes Jahr deines Lebens beansprucht, nicht irgendeinem Konzept folgen? Prog? Wie kann innovative und fortschreitende Musik nicht progressiv klingen? Als ich den Begriff „Emo“ das erste Mal hörte, war meine Reaktion ähnlich. Wie kann etwas so Persönliches und Herzerreißendes wie die eigene Musik nicht emotional sein?

    Einmal editiert, zuletzt von ChiliGonzales ()

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