Toms auf Kesselton stimmen?!?!?!?

  • Zitat

    Original von seelanne
    Kinners, ganz ehrlich: Wenn ich erstmal den gesamten Kessel von allem, was nicht Kessel ist, befreie, ihn dann fachmännisch stundenlang abklopfe, mich auf seinen Ton innerlich-seelisch einstimme und dann alles erst wieder anbauen muss nebst Felle aufziehen und stimmen, bis dahin habe ich schlicht und ergreifend den Ton wieder vergessen. Das ist doch alles Kappes.
    ...


    Daher erwähnte ich extra mein Hilfsmittel Keyboard. Und ich nehme auch nur die Felle ab, die Böckchen bleiben dran. Das macht man genau ein einziges mal, und dann schreibt man den Ton einfach mit Bleistift in den Kessel, mein 12" Tom hat z.B. ein b.


    Tim: Mal blöde gefragt: Um auf den 2. OT zu kommen muss ich dann aber die reine Quinte von der Oktave des 1. OT nach oben gehen, also 8+5, oder? Sonst wäre der 2. OT ja tiefer als der erste. Und nochmal blöde gefragt: Wenn mir also der Grundton des FT zu tief ist, nehme ich also den ersten oder zweiten OT. Angenommen ich entscheide mich für den zweiten, kann ich den dann wieder eine Oktave nach unten transponieren, weil dreizehn Töne nach oben wäre ja etwas knackig. Oder verstehe ich da grundsätzlich was falsch?


    Gruß
    Alex

    "Ich verlor bisher Filze, Sticks und einen Bassisten. Weiß der Geier was man damit will."
    Barumo, 2008

  • hi,


    ja, du musst aufaddieren.


    grundton (kesselton) + (reine) oktave (12 halbtonschritte) + reine quinte (7 halbtonschritte) = zweiter oberton.


    die partialtöne heißen ja auch harmonische obertöne, weil die frequenzen in beziehung stehen. d.h. das spielen des naheliegendsten partialtones regt auch den grundton zum schwingen an, was in diesem fall ein ton sein könnte, der zwar dem kessel gut steht, du aber aufgrund von zu dünnen fellen z.b. nicht den richtigen "auslöser" parat hast. also stimmst du das fell auf einen der (hoffentlich nächsten) harmonischen obertöne und hoffst, das dies den grundton des kessels auch zum schwingen anregt. ne nach gratung, fell und konstruktion kann man hier wohl ganz unterschiedliche ergebnisse erzielen. (evtl. sollte remo ja mal nen fellsatz anbieten, der über die filmstärke/masse/amplitude auch die tiefen grundtöne von großen kesseln anregt. aber an diesem punkt muss leider steve miller die diskussion fortführen, der hat da ganz geile theorien ;-))


    letztenendes kann man aber den taschenrechner und obertonreihe aus der hand legen und so stimmen, daß es nach was klingt. solche gedanken sind sehr gut, um die physik dahinter zu verstehen, jedoch gibt es im echten leben viele faktoren die einen mit so einer eher theoretisch geprägten herangehensweise in den wahnsinn treiben können. dennoch gut, um in die richtige richtung geschubst zu werden.


    gruss,
    tim


    PS: schon ab dem 6. partialton ist es nicht mehr möglich diesen ton absolut in unserer "temperierten" stimmung abzubilden. man kann natürlich mit den verhältnissen und resultierenden frequenzen rechnen...


    PPS: man hat ja noch das resofell, welches sinnvollerweise in einem harmonischen intervall stehen sollte. evtl. trifft man da ja besser ne harmonische zum kesselgrundton (stichwort pitchbend vs. linerares ausklingen). auch sehr interessant: tiefe stimmungen (sprich bd/ft) haben eine höhere partialtondichte (gemessen am bereich bis ca 20khz), was wieder mehr chancen verspricht ;-))

  • Ich versteh net was hier um "Stimmung" fürn in meinen Augen sinnloser Klamauk gemacht wird.


    Und vor allem solche Sperenzchen wie Kesselton abklopfen usw...


    Das ganze ist doch wirklich nicht so schwer...


    Felle grundsätzlich erstmal in Stimmung halten (in sich).
    Reso drauf und langsam hochstimmen. (Setzen lassen usw nach DTB nicht vergessen)
    Wenn man das Tom dann (nur mit Reso) immer wieder anspielt merkt man, dass bei bestimmten Stimmungen der Ton "aufgeht" (== mit dem Kessel resoniert). Einen von denen sollte man nehmen.


    Dann das Schlagfell drauf und unter der Stimmung des Resofelles mit dem bewussten Stimmen anfangen (1/8 Umdrehungen ehr weniger).
    Dann so durch in die Resonanz stimmen, dass man den vollen Klang hat.


    Das geht Ratz-Fatz wenn mans mal raus hat.


    Normalerweise fang ich Stimmungsmäßig bei der Snare an. Auf der spiel ich tendenziell am meisten also ist die die Referenz.
    Dann BD (wenn ich beim höchsten Tom anfang kanns passiern, dass es bei der BD einfach nimmer tief genug geht von der Abstimmung, n 8er höher drehen kann man fast immer).
    Anschliessend die Toms von unten nach oben durch.


    Dann mal das Set im kontext spielen und das 10er Tom (das bei Tama anscheinend grundsätzlich die Eigenschaft hat mit der Snare zu resonieren) aus dem Snare-Bereich rausstimmen und das 8er dementsprechend nachjustieren.


    Mit schon gesetzten Fellen dauert das für 4 Toms, Bd und 2 Snares knapp 10 Minuten (Nachstimmen des kompletten Sets) bzw. 90 Minuten bei kompletter Neubefellung von Grund auf (also mit Felle Setzen lassen usw.).

    Keep on Rocking
    Stefan


    Qualitätsfanatiker...
    Mei Set

  • total.desaster: Ist ja vollkommen legitim, wenn Du das für sinnlosen Klamauk hältst, wie ich sagte, ist das eine Möglichkeit von vielen. Davon abgesehen steht das aber, sofern ich mich recht erinnere, auch in der von Dir zitierten DTB. So zu stimmen ist okay, und so nicht zu stimmen ist auch okay. Mir erscheint es einfach von der Physik her als sinnvoll, beide Felle auf den Kesselgrundton, also seine Resonanzfrequenz zu stimmen (oder es zumindest mal zu versuchen), um einfach mal das Optimum an Resonanz aus seiner Trommel heraus zu holen.


    Ob man letztendlich darauf steht, was man da hört, ist wieder eine ganz andere Geschichte. Ich für meinen Teil stimme i.d.R. die Schlagfelle so tief wie möglich und die Resos 'nen Tacken höher, das ist der Sound den ich (momentan) mag. Ein Jazzer würde sich vermutlich spontan übergeben...


    Gruß
    Alex

    "Ich verlor bisher Filze, Sticks und einen Bassisten. Weiß der Geier was man damit will."
    Barumo, 2008

  • ich weiß nur eins und das ist, dass ich beim ersten Fellwechsel an meinem 10er Tom DEN ultimativen Sound hatte, den besten Tomsound, den ich je hatte.


    Und dann stand letztens irgendwann auch mal wieder ein Fellwechsel nebst Wechsel auch des Resos an. Gesagt, getan: Felle rauf - Felle runter. Das Ergebnis: Ich habe NIE wieder diesen gottverdammten Sound rausbekommen. Ich könnt' kotzen und zwar pausenlos.


    Wenn ich am Sterbebett gefragt werde, ob ich irgendwas in meinem Leben bereue, ob ich mir vorstellen kann, etwas anders zu machen, wenn ich die Möglichkeit dazu hätte, dann werd ich sagen: Jaaa :: Ich wünschte, diesen 3mal-verfickten Fellwechsel im Jahre 2006 an meinem 10er Yamaha Birch Custom Tom niemals gemacht zu haben.


    Anderserseits: gut möglich, dass mich der ungeheure Ärger darüber nochmal so richtig auf die Palme bringt, dass ich vom Sterbebett ans Set eile, um es das allerletzte Mal doch noch zu versuchen und es am Ende doch noch zu zwingen.


    See

    "Pommes/currywurst hat einfach seine eigenen Gesetze."
    (c) by frint / 2008


    "Es macht so viel Spaß, ein Mann zu sein, das können sich Frauen gar nicht
    vorstellen!" (c) by Lippe / 2006

    3 Mal editiert, zuletzt von Seelanne ()

  • Zitat

    dieser post hat mir so ein unglaublich breites grinsen ins gesicht gezaubert, dass kannst du dir glaub ich gar nicht vorstellen


    Wer Metal spielt, braucht auch auf die Töne nicht zu achten.


    Grins weiter! Das ist ein Befehl :D

  • ich nochmal... :D hab nur angst, dass mein post übersehen wurde... 8) :Dhat jemand vielleicht die eine oder andere antwort auf meine fragen (siehe letzter post 2.seite...) ?
    danke und grüsse,
    malte


    You say our love
    Is like dynamite
    Open your eyes
    'Cause it's like fire and ice
    Well you're killing me
    Your love's a guillotine
    Why don't you just set me free

  • Ich hoffe, ich kram jetzt aus meiner Erinnerung den richtigen Post raus.
    Bei jeder Tom ist es anders, um wieviel sich der Ton verändert bei einer halben Umdrehung beispielsweise des Stimmschlüssels.



    Ich bezweifle sowieso, dass man das bei trommeln so genau sagen kann
    "die 10" Tom ist auf ein c gestimmt, 12" auf g und 14" auf f, damit ich gut einen c-dur blues begleiten kann." Aber das ist ein anderes Thema.

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