Triggern ohne Modul?

  • Moin Moin,


    ich hab mal ne Frage an alle Studio-Menschen und Leute, die sich nen bißchen mit Triggern auskennen.
    Ich will meine Bassdrum für die Aufnahmen triggern. Dazu möchte ich aber kein Modul benutzen... ich möchte einfach bloß eine AUDIO-Spur mit dem Trigger aufzeichen. Das hört sich jetzt doof an, aber ich hab das schonmal gesehen... meine Frage ist nun, was muss ich machen, dass der Trigger ein winziges (kleines PLOP) Audiosignal liefert. Ich hab schln drüber nach gedacht, ob man einfach mal 48V-Phantompower ranhaut und dann sieht, wie der Triggern auf einen Anschlag reagiert, aber würd doch gerne vorher nochmal hören, ob das nicht den Trigger zerstören.
    Ich habe im Prinzip vo dem Trigger nur ein winziges, sehr exaktes Audio-Signal zu entlocken, um dieses dann mit "Drumagog" in ein Midi-Signal umzuwandeln und es dann mit einem SAmple zu belegen... Wer kann mir helfen? Ist das utopisch, oder geht das irgendwie??? Bin über jede Antwort dankbar!!!


    Nochmal als kurze Skizze:


    (Acoustic-Bassdrum --> Trigger --> Mischpult? --> Rechner -->)[ "Drumagog" --> Sample --> fetter Sound]


    () - Audio-Signal
    [] - Midi


    Also wäre echt dankbar, wenn jemand die Lösung für das Problem hat...
    mfg Florian

  • Wenn du den Trigger mal so in ein Mischpult steckst und zuhörtst, sollte beim Anschlagen der Trigger einen "Ton" von sich geben.
    Auf garkeinen Fall beim benutzen der Phantomspeisung ein unsymetrisches Kabel in die XLR- Eingänge stecken. Also auf Stereoklinke umlöten oder Phantomspeisung auslassen.
    Am besten das ganze Gedöns mal verkabeln, aufnehmen und gucken ob's funktioniert. Kaputtmachen kannst du dabei nichts, solange du die Phantomspeisung weglässt.
    Anonsten kommt deine Skizze soweit wohl hin, ich kenne jemanden, der hat das auch mal so gemacht. Ich selber hab keine Trigger und hab daher weiter keine Erfahrungen damit.


    Grüße,
    Max

  • ein Trigger funktioniert auch ähnlich wie ein Mikrophon oder Lautsprecher. Wenn du direkt in den Mic-Eingang an einen PC gehst sollte es eigentlich sofort ein aufnahmefähiges Signal geben. Sagt Max ja auch. Wusste nur nicht, dass es ne Software gibt, die ein Audiosignal in Midisignale umwandeln kann. Die ist dann ja quasi ein Trigger-to-Midi-Converter als Software für max zwei Monopads bzw 1 Steropad?

  • Wieso willst Du denn mit Drumagog erst in Midi umwandeln, oder willst Du unbedingt ein externes Midi-Modul triggern? Das verstehe ich nicht, Drumagog ist doch eigentlich gerade dazu da, um beispielsweise eine grottige akustische Kickdrumspur (oder Snare oder Toms...) direkt in der DAW in Echtzeit durch ein beliebiges Sample zu ersetzen? Du brauchst doch nur Drumagog in den ersten Insert-Slot Deiner Audiospur einfügen, ein geeignetes Sample auswählen, und fertig! Man kann sich auch selbst Random- oder Multisamples aus Sample-Libraries z.B. im wav-Format in Drumagog importieren, und hat sie sofort drauf! Die Midi-Funktion ist meines Erachtens doch eher ein Xtra.


    Bye Moschus


    http://www.moschusplace.de

  • Naja,


    ich weiß... aber leider kommt es da immerwieder vor, dass man nen paar Fehltrigger dabei hat... das will ich ausschließen. Wenn ich die Snare gleich mit nem Trigger aufnehmen ist das Signal um einiges präziser als beim Mic. Davon abgesehen kann man, wenn man es als MIDI vorliegen hat noch ein paar Sachen ausbessern... nen bißchen in der Spur rumwichsen...


    mfg Florian


    by the way... nettes studio!!!

  • Dann stellst Du also auch jeden einzelnen Impuls (also z.B. eine Kickdrum) so wie ich per "Stille suchen" (Shortcut "Ä") aus der kompletten Spur automatisch frei? Versuch da mal folgende Parameter (für Kickdrum): PreRoll 2ms (damit der Attack nicht beschnitten wird) PostRoll 60ms (jeder Impuls bleibt exakt 60 millisekunden offen), minimale Öffnungszeit: 60ms, Pause zwischen den Events: 0ms. Nun muss eigentlich nur noch die Threshold so eingestellt werden, das möglichst alle gewünschten Impulse einen einzelnen Event ergeben, und alle unerwünschten keinen. Zwangsläufige Fehler werden von Hand (Maus) korrigiert. Wenn alle Events perfekt sind, *alle auswählen*, und jedes Event hinten über eine Zeit von ca. 40 ms ausfaden (dann gibts praktisch keine Doppeltrigger mehr). Wenn das grundsätzliche Timing ebenfalls "editierbedürftig" sein sollte, kann man nun sogar per "Audio quantisieren" alle Kickdrum-Events automatisch geraderücken. Besser ist allerdings (weil natürlicher), nur problematische Stelen nachzubearbeiten. Überflüssige Kicks werden gelöscht, fehlende eingefügt.


    Tipp: je eine Spur für die linke, und eine für die rechte Kickdrum nehmen, weil Drumagog ab einer gewissen Geschwindigkeit "nicht mehr mitkommt", auch nicht auf einem P4 3,2 GHz. Dann das linke Kicksample um vielleicht 30% (in Drumagog) herunterstimmen, damit man z.B. keinen Maschinengewehreffekt im Blastpart bekommt. Wer überall fixe Levels auf der Kickdrum haben will, normalisiert zusätzlich einfach alle Events auf z.B. -3 bis -1dB. Als Sample am besten ein Random-Multisample auswählen, dann wird per Zufall immer ein ähnliches, fast gleich klingendes Sample getriggert.


    Snare geht im Prinzip gleich, allerdings bietet Drumagog den Parameter "Stealth Mode", der dazu führt, das Anschläge, die leiser als die eingestellte Threshold (in Drumagog) sind, als Originalsound durchgeschliffen werden, ideal für ganz leise Rolls, Ghostnotes usw. Setzt natürlich voraus, daß das Sample ähnlich der akustischen Snare klingt, sonst fällt das auf. Am besten Multi-Velocity Samples benutzen, die die Dynamik einer echten Snare am besten nachbilden. (DFH Samplelibrary lässt grüssen, oder auch BFD Drums)


    Im Drumagog Fenster "Visual Triggering" gibt es oben rechts eine Möglichkeit, das Decay zwischen zwei Triggern einzustellen, also die Zeit einzustellen, die nach einem Auslösen eines Samples verstreichen muss, bis erneut getriggert werden kann! Ganz wichtige Einstellung, auf Bassdrums immer nur gerade so kurz machen wie für den entsprechenden Song nötig, bei zwei getrennten Kickspuren etwa 60 ms, das reicht dann auch bei 190 bpm für Doublebass. Bei Snare jedoch unter Umständen bis runter zu 23 ms, sonst sind die Flams weg... Überhaupt bei der Snare vorsichtig sein mit dem automatischen Freistellen, denn sonst funktioniert der Stealth Mode nicht. Zur Not zwei oder mehr Spuren mit verschiedenen Settings/Thresholds/Samplesets für die Snare aufmachen!


    Da muss man eigentlich erst mal den Führerschein machen, auf dem ganzen Krempel. Es gibt natürlich auch immer eine Latenz zwischen dem originalen Signal und dem ausgelösten Sample, welche auf meinem System z.B. standardmässig bei 7ms beträgt. Um die loszuwerden ziehe ich die komplette Spur per Track Delay um 7ms nach vorne, weil es innerhalb Drumagog scheinbar nicht 100%ig möglich ist, die Latenz ganz loszuwerden. Jedenfalls gelingt es MIR nicht:)


    Vielleicht helfen Dir die Ansätze ja weiter, und Du kannst durch Ausprobieren etwas erreichen? Ich will nicht verhehlen, das eine ganze Menge Handarbeit zusätzlich erforderlich ist, aber am Ende bekommt man es immer amtlich hin, gute Samples und das Ohr eines Drummers vorausgesetzt. Allerdings ziehe ich diese Bearbeitung trotzdem der eines MIDI Tracks vor, welche auch mit NI Battery o.ä. PlugIns eine echte Frickelei ist.


    Bye Moschus

  • Sehr interessant... Ich werd mich auf jeden Fall damit beschäftigen und deine Anregungen mit in den Proberaum nehmen und ein bißchen damit herumtüffteln. Ich hab die Sache mit der MIDI-Bearbeitung schon einmal gemacht... und du hast schon recht: es ist ein Höllenaufwand... ich vertrau Drumagog einfach nicht, wenn es darum geht alles perfekt hinzubekommen, oder zumindestens so wie es mir gefällt.


    Neu ist mir auch, dass DRUMAGOG eine Latenzzeit hat... das muss ich gleich nochmal überprüfen... Hab damals meine Sachen auf dem Laptop bearbeitet und da ist mir nichts aufgefallen. Da muss ich dann unbedingt mal drauf achten.


    Wie gesagt: DANKE für deine Hilfe...
    mfg Florian


    PS:
    Ich hab noch eine Frage, die sich auf den Live-Einsatz bezieht... gibt es eine Hardwarelösung wie ich auch live die BD triggern kann, ohne ein Drummodul (ALESIS, DDRUM, usw.) oder einen MIDI-Converter und Laptop.
    Ich brauche ja bloß einen oder vielleicht 2 (wenn auch noch Snare hinzukommt) Triggereingang... irgendwie kann ich mich mit dem Gedanken nicht abfinden, dass ich da gleich soviel Geld ausgeben muss, wenn ich dann doch nur ein 8tel der eingänge bzw. funktionen eines drummoduls nutze...
    (war doch nicht ganz so kurz die frage... sorry... auch für offtopic)

  • Zitat


    PS:
    Ich hab noch eine Frage, die sich auf den Live-Einsatz bezieht... gibt es eine Hardwarelösung wie ich auch live die BD triggern kann, ohne ein Drummodul (ALESIS, DDRUM, usw.) oder einen MIDI-Converter und Laptop.
    Ich brauche ja bloß einen oder vielleicht 2 (wenn auch noch Snare hinzukommt) Triggereingang... irgendwie kann ich mich mit dem Gedanken nicht abfinden, dass ich da gleich soviel Geld ausgeben muss, wenn ich dann doch nur ein 8tel der eingänge bzw. funktionen eines drummoduls nutze...
    (war doch nicht ganz so kurz die frage... sorry... auch für offtopic)


    Die wenigen Drummer die ich kenne, die tatsächlich live triggern, machen das allerdings mit einem Drummodul, da gibts ja genügend davon. Allerdings kenne ich keinerlei Lösung mit nur 1-2 Inputs:)
    Frage - warum willst Du die Bassdrum bzw. die Snare triggern? Hat das soundmässige Gründe (Du bekommst keinen amtlichen akustischen Sound aus Deiner Bassdrum) oder hat es eher spielerische Gründe (dauernd High Speed Doublebass, Grindcore, Blastbeats, BM, DM usw.)? Oder gefällt Dir einfach nur der Effekt, das jeder Anschlag fast maximale Lautstärke hat?


    Bye Moschus

  • Tja,


    ein richtiges Doublebass-Massaker... ab und zu, und wenn dann soll es die Hölle auf Erden sein. Ich muss sagen, dass ich einfach ziemlich praktisch in dieser Hinsicht denke. Es ist einfach in den meisten Fällen so, dass man nicht auf dem eigenen Set spielt, sondern auf einer unbekannten Schießbude von irgendjemand anderem. Dann finde ich es sehr verlockend doch seinen eigenen BD-Sound praktisch mitzubringen, und vielleicht trotz mangelhaften Materials einen richtig druckvollen Klang zu haben.


    mfg Florian

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!