Cubase-Mixdown extrem leise

  • Hallo zusammen...


    Wir haben ein wahrscheinlich relativ leicht zu behendes Problem.
    Bei jedem Cubase-Mixdown den wir machen ist die Laustärke vieeel zu niedrig.


    Beim Einpegeln achten wir immer darauf, dass wir nah an den 0db-Pegel kommen ohne, dass es zu einer Übersteuerung kommt. Das klappt auch alles ganz gut...aber jede zugefügte Spur sorgt ja für eine Erhöhung des Gesamtpegels. Wenn ich z.B. nur die BD einspiele und sie schön nah an die 0db Grenze pegel, dann wird diese sofort überschritten, wenn ich eine weitere Spur, z.B. Snare hinzufüge...ist ja auch logisch.


    Folglich müssen alle Spuren ständig abgesenkt werden, wenn neue Spuren hinzukommen...Nur so kann ich den Gesamtpegel an der 0db Grenze halten.


    Beim exportieren des Songs, bzw. beim Erstellen des Mixdowns zeigt sich dann aber das große Problem. Die Songs haben dann meistens eine Laustärke von +5db oder ähnlichem...normale professionell aufgenommene Albumsongs werden bei mir in Itunes mit einer Lautstärke von -11/-12db angezeigt.


    Natürlich könnte man jetzt den gesamten Mixdown mit beispielsweise Wavelab lauter machen und ihn auf ein ähnliches Level bringen, allerdings denke ich mir mal, dass die Qualität darunter stark leiden wird, oder??


    Eine weitere Frage die sich hier vielleicht anbietet ist die Funktion "Normalisieren" in Cubase. Wir recorden noch nicht lange und haben uns damit noch nicht auseinander gesetzt, aber ich weiß, dass diese Funktion die einzelen Pegel irgendwie verändert. Könnte dies mit unserem Problem in irgendeiner Weise zusammenhängen?? Wir 'normalisieren' unsere einzelnen Spuren nie !

  • Wo clippt's denn? Nur am Master so wie ich das gelesen habe. Ich meine im Kopf zu haben, dass man in solchen Fällen eher den Master absenken sollte, sofern keine einzelne Spur an sich clippt. So kannst ziemlich genau an die 0 ran.
    Ich hab selbiges Problem des zu leisen Mixdowns bei Cubase noch nicht gehabt, kann deshalb nur Bedingt nachvollziehen wie das bei dir ist.


    Aber so wie du es beschreibst ziehst du die Spuren gegeneinander ja offensichtlich völlig aus dem Verhältnis. Wenn du Bass auf Spur 1 aufnimmst, dann Snare auf 2 und musst nun aber mit Bass um -5dB runter und bleibst mit der Snare im Cubase-Mixer jedoch bei 0, dann scheint mir das sowieso aus dem Verhältnis zu sein.
    Schau dass du es so gegeneinander abgemixt bekommst, dass deine Lautstärke Verhältnisse wie gewünscht sind, und achte darauf, dass keine einzelne Spur clippt. Diese kommt sonst hinten auch verclippt am Master an. Wenn keine einzige Spur clippt, sondern nur der Master, meine ich, dass es kein Problem ist, wenn man einfach den Master um ein paar dB zurück nimmt.


    Hoffe damit bisschen geholfen zu haben und nicht völlig am Thema vorbei geschrieben zu haben. Sofern kolossale Fehler in meiner Auffassung oder Ausführung sein sollten, so möge man mich bitte korrigieren ;)

    The light at the end of the tunnel is always the headlight of an incomig train!

  • Nene, das Verhältnis bleibt gleich...der ganze Song ist in sich stimmig...also alles wunderbar abgemixt...das Ergebnis ist halt nur sehr leise.


    Ich könnte alle Spuren relativ nah an die 0 setzen ohne dass sie üebrsteuern....den Master müsste ich dann aber ziemlich in den Keller ziehen.
    Mir kommt es so vor, als wenn sich alle Spuren im Master addieren, was ja auch im Prinzip logisch wäre.
    Frage ist, ob es einen Unterschied macht, ob ich den Master runterziehe oder halt die einzelnen Spuren und den Master dabei an der 0db Grenze lasse.


    Es ist halt wirklich extrem leise, d.h. est bringt absolut nichts, wenn ich den Master nur ein kleines Stück runterziehe...da müsste man schon seeehr weit runter

  • Du hast im Cubase am Master ja diese nette "Springbalken" Anzeige solange die immer an der 0 Grenze dran ist ist ok.


    Es sei denn du hast extrem viele Knall-Laute in bestimmten Spuren drin, die ganz einfach den Master an bestimmten Stellen hochklatschen, da sie einfach nen extremen Peak drinne haben. Könnte mir vorstellen dass Snare das Lauteste dabei ist und sowas erzeugen könnte. Bei sowas evtl mal nen Limitier reinhauen um extreme Lautstärke Peaks abzusäbeln. Denn anders kann ich mir das Problem gerade nicht erklären.
    Um es extrem zu verbildlichen was ich meine...
    Teilen wir den Master krass gesprochen in 0 bis -100dB
    Snare hat höchstwert (wenn auch immer nur kurz) der hinten am Master ankommt von -1 dB was ja legitim ist. 1 db unter der 0 Clipgrenze.
    Der Restliche Glumbatsch nutzt lediglich den Bereich von -100 bis -30dB. Somit relativ gesehen leise. Nimmt man den Master nun Höher um den Glumbatsch lauter zu bekommen, treibt man die Snare Höchstwerte über die Clipgrenze und der Master wird rot. Nimmt man die Snare-Spur an sich zurück, wird sie vermutlich zu leise.
    Limiter bei Snarespur einbauen um extreme Peaks zu vermeiden.


    So stelle ich mir dein Problem gerade vor^^ Um das wirklich mal beurteilen zu können müsste ich an deinem PC sitzen. Ferndiagnose ist bei sowas immer blöd :P. Aber ich versuch soweit mein Bestes.

    The light at the end of the tunnel is always the headlight of an incomig train!

  • Ok, das hilft mir schon weiter. Du hast Recht, vereinzelte Schläge, wie z.B. Snare setzen sich teilweise von dem Rest der "Masse" ab und verursachen so wahrscheinlich das Clipping. Aber ist es nicht eigentlich normal, dass man quasi Akzente hat?? Und bleibt die Laustärke der Snare denn trotzdem bestehen, wenn ich den Limiter verwende?? Das Verhältnis sollte ja möglichst so bleiben. Sonst geht die Snare unter...
    Wir hatten schon mal bei einem anderen Projekt versucht, extreme Pegel mit Laustärkespuren abzudämpfen, aber das Klang dann nicht mehr wirklich flüssig.


    Aber vielen Dank für die Idee mit dem Limiter. Den habe ich noch nie benutzt, aber der Name sagt ja eigentlich schon, wofür er gut ist ;) ...den finde ich doch auch unter den Effekten in Cubase, richtig?? Es gibt ja auch externe Limiter, aber Cubase müsste ja eigentlich auch einen haben.

  • Hi,


    hier im Cubase Forum findest du sehr viele gute Tipps.
    Generell rate ich dir dich mal näher mit dem Thema Recording zu beschäftigen, da du ja offensichtlich Interesse daran hast. Da gibts einige gute Bücher...


    Zu euerm problem: mischt am besten erstmal nach Gehör bis euch alles gefällt aber keine Übersteuerungen auftreten. Dann zieht den Master soweit an die 0dB wie es geht. Das müsste dann schonmal ganz OK klingen.


    Probiert dann einfach mal weiter: nicht direkt einen Limiter auf die Snare, sondern einfach mal etwas komprimieren.
    Und auch mit dem Equalizer kann man "Lautstärke" beeinflussen. wenn ihr z.B. bei der BD 300 Hz rauszieht ist plötzlich viel mehr Bassgitarre zu hören...


    Normalisieren ist übrigens nur das nachträgliche optimale Auspegeln, also die Spitze auf 0dB.


    viel Erfolg

  • Normalisieren ist ungefähr die überflüssigste Funktion, die eine DAW bietet und hilft Dir auch kein Stück weiter.


    Das Problem von selbst gemischten Sachen im Vergleich zu kommerzieller Musik ist, dass seit einigen Jahren ein Loudness War tobt, bei dem alle versuchen, noch lauter zu sein als alle anderen, weil lauter=besser, und wann will ja schließlich auffallen im Radio. Hör Dir einfach mal eine CD von vor 15 Jahren an und dann eine aus den letzten 2-3 Jahren, da wundert man sich schon, was das soll. Vor allem ist es mittlerweile so weit gekommen, dass die Klangqualität brutal leidet. Around the World auf Californication von RHCP ist so ein Beispiel, da fallen einem gleich im Intro schon die Ohren ab, weil's einfach nur noch zerrt (und ich meine nicht die Basszerre, sondern das Britzeln, das spätestens mit dem 'Gesang' in den Ohren kratzt). Mars Volta sind da auch nicht besser, leider.


    Nun, was machen die, um so laut zu sein? Erstmal fängt das beim Mix an, indem da schon versucht wird, übergroße Lautstärkeschwankungen, gerade bei BD und SD, zu vermeiden. Dazu wird der Level automatisiert, komprimiert und ggf. noch gelimitet. Damit kriegt man den Mix schon deutlich lauter. Dann wird im Mastering nochmal der gesamte Mix komprimiert, möglichst mit einem Multiband, da kriegt man noch ein bisschen mehr raus. Dann Limiten, bis es komplett tot ist. Da das aber noch nicht reicht, um lauter zu sein als alle anderen (schließlich machen die das ja auch), übersteuert man ganz einfach den Mix noch ordentlich, indem man ihn einfach über 0dBFS anhebt, um ca. 1-2dB extra rauszuholen. Das klingt dann zwar vollkommen daneben (s. Beispiele oben), ist dafür aber schön laut.


    Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, dass auch wenn man diese Techniken beherrscht, man das seiner Musik meist nicht antun will, weil man weiß, wie gut sie vorher geklungen hat und wie viel Dynamik man in einer Aufnahme transportieren kann.


    Also finde Dich am besten einfach damit ab, dass Deine Mixe leiser sind, als das, was Du im Radio hörst. Ich weiß, die mp3-Player-Generation schreit dann rum und meckert, weil sie extra nur für den einen Song lauter machen müssen und ihnen dann beim nächsten die Ohren abfallen, aber das ist dann eben so.

  • Zitat

    Original von DS
    Da das aber noch nicht reicht, um lauter zu sein als alle anderen (schließlich machen die das ja auch), übersteuert man ganz einfach den Mix noch ordentlich, indem man ihn einfach über 0dBFS anhebt, um ca. 1-2dB extra rauszuholen.


    Achtung: das bitte nicht bei der digitalen Aufzeichnung machen!
    das funktioniert nur bei analogen Bandmaschinen!


    DS: so wurden die ganzen Bands in der guten alten Zeit gemischt , so wurde da komprimiert. Diese Bandsättigung ist doch genau das was jeder im digitalen nachahmen will...


    Der Pegel ist in der heutigen Popmusik nicht höher, die empfundene Lautstärke allerdings schon. Es wird eben alles "CTF" (also, ähh, sehr stark komprimiert...)

  • Dochdoch, ich rede von digitalen Aufnahmen, genau das wird da gemacht. Guck Dir mal aktuelle Produktionen in einem Sampleeditor an. Da ist es nicht selten der Fall, dass Du nicht 2 oder 3 Fullscalesamples hintereinander hast, was je nach Definition einem Clipping enstprechen würde, sondern eher im Bereich von 50-70 Samples. Und das ist definitiv hörbar, und zwar nicht angenehm. Ich sage auch nicht, dass der Themenstarter das machen soll, um Himmels Willen. Das soll nur zeigen, dass man mit vernünftigen Mitteln nicht an kommerzielle Level herankommt, weil da eben unvernünftige Methoden angewendet werden.

  • Macht das z.B. dieses Plugin "Loudness Maximizer"?


    Die meisten digitalen Systeme bieten ja Headroom, das heißt bei 0dB ist noch nicht die gesamte Wortbreite erreicht.


    Aber all das hat mit der Eingangsfrage nicht mehr viel zu tun...
    wie gesagt: mischt am besten nach gehör!

  • Loudness Maximizer=Limiter.


    Und das mit dem Headroom ist ne trügerische Sache. Systeme, die intern mit Floating Point arbeiten, kann man quasi nicht übersteuern. Das Problem stellt sich aber am Ende der Kette, denn irgendwann muss es ja wieder raus aus dem Floating Point und in ein fixes Format gepackt werden. Und wenn dann etwas über 0dBFS geht, wird's geplättet.


    Bei Logic ist es beispielsweise so, dass ein Clipping in einem der Kanalzüge kein Problem darstellt, solange der Masterbus nicht über 0dBFS geht, weil intern eben mit höherer Auflösung gearbeitet wird.

  • cubase rechnet auch 32 bit floating. das problem liegt imho an einer ganz andern stelle. natürlich sollte man die eingänge so pegeln das man möglichst gegen 0 db fährt. das bedeutet aber nicht das man dann alle fader im mix auf 0 fährt. den unterschied zwischen eingangspegel und "mischpegel" erklärt dir aber auch das handbuch. oder jemand bei cubase.net. da dann aber bitte die dongle-nummer bereithalten. eine bd zb. muss nicht unbedingt lauter als -3db sein um sich durchzusetzen. die "californication" finde ich übrigens per kopfhörer unhörbar weil die komplett kaputt ist. die meisten"jungen" leute die heute musik konsumieren kriegen sowas imho aber gar nicht mehr mit. man ist das loudness-brett halt gewohnt und kennt nichts anderes.

  • Vielen Dank erstmal !!
    Habe eben schon ein wenig rumprobiert und mit Hilfe des Limiters und des Kompressors den Mixdown schon ein wenig lauter bekommen. Leider fehlt da aber immernoch ein ganzes Stück bis zu der Lautstärke auf der wir es gerne hätten. Naja, vielleicht bekomme ich das ja noch hin.


    Man sollte aber mit Limiter und Kompressor eher sparsam umgehen, oder??
    Empfiehlt es sich jede Spur mit dem Kompressor zu bearbeiten, also auch Gitarre und Bass??

  • Was heißt sparsam? Setze sie so ein, dass das Ergebnis Deinen Vorstellungen entspricht, ohne dass es scheiße klingt. Denn das sollte immer die Priorität bleiben, darum meine ich ja auch, dass Ihr Euch mit einem leiseren Ergebnis zufrieden geben solltet.


    Gitarre, gerade eine verzerrte, ist jetzt nicht unbedingt ein sonderlich dynamisches Instrument, da brauchst Du eher keinen Kompressor. Für den Bass dagegen benutze ich im Mix eigentlich immer einen.


    Ansonsten kannst Du ja mal einen Mix hier posten, dann kann man besser Tips geben oder selber mal versuchen mit dem Lautmachen.

  • ok....habe den Mix mal hochgeladen. Ist noch Instrumental - der Sänger feilt noch an der Gesangsmelo ;)


    Kleine Timing-Fehler und Schnittprobleme wenn möglich ignorieren ;) Der Anfang wurde versehentlich leicht abgeschnitten, da er nicht im markierten Bereich war...aber sit ja eh nochn Rohmix


    Mix

  • Also wirklich leise ist der Mix jetzt nicht. Das ist ein durchaus vernünftiger Level für Homerecording. Du solltest trotzdem den Pegel nochmal etwas absenken, bevor Du weitermachst, denn schon jetzt sind 24 Stellen drin, die clippen.


    Dann weiche ich mal von meiner vorherigen Aussage ab und rate Dir, ruhig auf alles einen Kompressor zu legen, also auch auf die Gitarren. Die BD kannst Du noch versuchen, über Faderbewegungen etwas gleichmäßiger zu bekommen, dann zu komprimieren und ggf. auch schon zu limiten, da die Peaks doch deutlich unterschiedlich groß sind.


    Die Einsen, wo die verzerrte Gitarre dazukommt, sind deutlich lauter als alles andere, da würde ich auch nochmal drangehen, da erschreckt man sich ja schon fast.


    Wenn dann alles entsprechend komprimiert und neu eingepegelt ist, kannst Du mit einem anständigen Limiter auf der Summe auch noch einiges an Lautheit rausholen, wenn denn gewünscht, der Song ist da recht gutmütig, so schätze ich ihn zumindest ein. 4-6dB sind da locker noch drin.

  • alles klar...Dann setz ich mich morgen nochmal dran...
    Laut Cubase übersteuert zwar nichts mehr, aber etwas absenken kann ich es ja , wenn ich es im Nachhinein eh wieder lauter bekomme.


    Die Einsen mit der Gitarre sind noch etwas gewaltig, da stimme ich dir zu...da hatte der Gitarrist einfach zu viel Elan :D Mal gucken, was sich da machen lässt.


    Zitat

    Wenn dann alles entsprechend komprimiert und neu eingepegelt ist, kannst Du mit einem anständigen Limiter auf der Summe auch noch einiges an Lautheit rausholen


    Meinst du jetzt mit anständig, den Limiter weit aufdrehen oder einen anständigen Limiter als Plugin?? Denn ich habe nur den Cubase-internen...

  • Ok...gilt für den Kompressor und Noise Gate dasselbe???
    Da benutze ich nämlich auch nur die Cubase-internen...


    Und woran erkenne ich bei den Freeware-Plugins welche besser und welche schlechter sind?? also muss ich auf irgendetwas achten??

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!