Wenn ich länger nicht gespielt habe (länger = zwei, drei Tage), geht mir das ähnlich, wenn ich dann wieder am Set sitze. Ich erschreck mich auch immer erstmal vor der Lautstärke. Damit das nicht so schlimm ist, hab ich mir Drummerkopfhörer gekauft, die 32dB dämpfen. Damit hört man noch alles, nur eben leiser - und dann ist er Erschreck-Faktor nicht ganz so groß.
Wenn das nicht hilft, versuch doch mal, dich ans Set zu setzen, Ohrenstöpsel rein oder Kopfhörer aufgesetzt (und zwar von Anfang an, noch vor dem ersten Schlag!) und dann erst mit der linken Hand im Uhrzeigersinn auf jede Trommel einen Schlag und dabei die Geschwindigkeit steigern, bis es nich mehr schneller geht. Dann mit der rechten Hand genauso. Dann nochmal erst mit links, dann mit rechts gegen den Uhrzeigersinn. Dann mit den Füßen genauso.
Effekt: du hast dich 'n bissl warmgespielt und durch das Anfangen mit den langsamen Bewegungen und die Steigerung zur maximalen Bewegungsgeschwindigkeit auch die Lautstärke gesteigert und dich somit an den Sound gewöhnt und die Trommeln wieder gefühlsmäßig wahrgenommen.
Danach dürftest du mit nem schön relaxten Gefühl lostrommeln können. Versuch's mal!
Edith sagt, dass es für das reine Gewissen übrigens sinnvoll ist, mit den Nachbarn konkrete Übungszeiten zu vereinbaren und sich dann auch dran zu halten.
Edith ist noch was eingefallen: als ich beim Stammtisch war und in den Proberaum kam, waren da gerade 2 Leute an 2 Drumsets gemeinsam (also gleichzeitig) am zocken. Ich kam ohne Ohrenschutz in den Raum, hab also die Lautstärke von Anfang an zu 100% wahrgenommen. Und als ich dann selbst am Set saß, hab ich mich dadurch auch nicht erschreckt, weil ich ja unmittelbar vorher mitbekommen hatte, wie die Sets klingen und wie laut das ist, wenn da gezockt wird.
Als ich dann am nächsten Tag nochmal dort saß, aber ohne, dass schon jemand gezockt hätte, hab ich mich bei den ersten paar Schlägen wieder etwas erschrocken.
Ergo: Lautstärkeempfinden ist ne kurzfristige Gewohnheitsfrage.