Sollte man immer etwas differenzierter und offener sehen:
1. Ich halte nichts von den ganzen Sprüchen, nach den man mit dickeren Sticks üben sollte, um es dann bei den eigentlichen Sticks leichter zu haben. Ich bin da bei "drumsandbeats".
Insbesondere: Ein anderer Stick ist eben nicht einfach nur dicker und schwerer, sondern hat eben auch generell ganz andere Reboundeigenschaften, die den angeblichen Übungseffekt dann wieder sogar ins Gegenteil verkehren können (schwere Sticks sind zumeist besser im Rebound als Leichte).
Auch wenn alle Vergleiche hinken, ists gleichwohl ja auch ohnehin zunächst genereller Quatsch: Auto fahren lernt man auch nicht im LKW, damits mit 'nem Polo später einfacher ist. Und die 100 Meter-SprintStrecke übt man auch nicht durch zunächst fulminantes Training der Marathondistanz. Für mich gilt allgemein: Man übt mit den Sticks, mit denen man auch spielt.
2. Was aber nicht verkehrt ist:
- Bei allen Sticks gibt es solche und solche; Stickpaare fallen unterschiedlich aus, je nachdem welche Dichte und auch Schwere das Holz hat. Es gibt relativ leichte Ausführungen und dagegen auch schwerere massive Varianten ein- und desselben Sticks. Diese ganze "a perfect Pair" wurde deshalb ja eingeführt, damit ähnliche Sticks zu einem Paaar zusammengenommen werden. Hier halte ich es für sinnvoll, sich unterschiedliche Paare zu holen: Ein leichtes Spiel- und ein schweres Übungspaar. Mit dem schweren kann man dann am Pad trainieren und sich aufwärmen, mit dem etwas leichteren gehts dann ans Set. Die Reboundeigenschaften sind nicht zu unterschiedlich: voila !
- Man sollte zudem auch bei der Stickauswahl etwas variieren: Körperliche Tätigkeiten ermüden, Sehnen und Muskeln haben Monotonie nicht so gern. Schmerzen haben ihren Grund in der Überbeanspruchung, diese meist hat ihren Grund eben in besagter Monotonie.
Es kann daher auch nicht schaden, immer mal wieder mit völlig unterschiedlichen Sticks zu spielen und zu üben: Erstens bleiben so Sehnen und Muskeln etwas frischer, weil sie sich einerseits regenerieren und umstellen müssen, auf der anderen Seite bekommt man auch einfach eine andere Sicht der Dinge:
Einen bestimmten Roll mit einem Stick hinzubekommen, der halt deutlich leichter und kürzer (oder sonst anders) ist und bei dem auch der Schwerpunkt anders liegt, kann einem auch helfen, neue Grifftechniken oder Schlagbewegungen mal anzutesten, die man ohne diesen Test nicht kennengelernt hätte.
- Das Gleiche gilt für das Üben auf unterschiedlichen Oberflächen. Ich halte nix davon, ständig auf Kopfkissen rumzuhämmern: Man sagt, man könne den Rebound üben, da Kissen so wenig Rebound abgeben. Das ist Unsinn: Wie soll man den Rebound denn üben, wenn man auf einer Oberfläche trommelt, die nicht nur wenig, sondern gar keinen hat. Ein gutes Gefühl für das Ausnutzen des Rebounds (und ohne gehts nunmal letztlich nicht) bekommt man nur dort, wo ein Rebound auch da ist. Also übt auf eurem Pad oder besser noch am Set. Die Kopfkissen-Geschichte hilft nur der Festigkeit der Handgelenke, mehr nicht.
- In diesem Zusammenhang halte ich es auch immer für sinnvoll, die unterschiedlichen Sticktechniken mal immer wieder zu probieren: Alle Übungen sowohl mit German-Grip, French Grip, sowohl mit Moeller als auch mit der Fingercontroll und dergleich auszüben, macht einen wirklich fit (auch wenn alle Übungen sich so nicht immer gleich gut ermöglichen lassen.) Ich z.bsp. übe oftmal mit dem Sticks zwischen Zweigefinger undf Mittelfinger. So kann man seine Fingertechnik sehr gut kontrollieren und hat zudem anschließend ein schönes Aha-Erlebnis in Sachen Stickkontrolle, wenn man in den gewohnten Grip zurückkehrt.
Einfach mal ein wenig mehr rumprobieren. Heißt ja auch Schlagzeug"Spielen".
Im übrigen stimmt, was Renttuk sagt. Wenns weh tut, liegt es sehr-sehr häufig an falscher und verkrampfter Haltung.
See
PS: Für alle anderen, die nach wirklichen Alternativen suchen: Versucht mal, unter Wasser Schlagzeug zu spielen. DAS macht - abgesehen von dem sich tunrnusmäßien einstellenden Sauerstoffmangel - richtig fit: Wenn ihr nen 16tet Wirbel bei 100 BPM in 3 MeterTiefe hinbekomt, gehts an der frischen Luft gleich 7 mal so schnell.