Stagnation, was tun ?

  • Ho!


    Ich bin momentan sehr unzufrieden mit mir ... spiel bei Bandproben-Jamming im groben immer das selbe und ich werd das Gefühl nich los, dass ich mich auf der Stelle drehe.
    Nach meinen 2 Jahren Spielzeit (inkl. 2 Jahre Musikschule) gibts noch unendlich(und noch viel mehr) zu entdecken, schon klar - bin ja auch ständig dabei neues zu üben aber eben "nur" Unabhängigkeit, Technik etc - eben indirekt etwas fürs Spiel. Ich würde gern etwas entdecken, was schlagartig viele Türen öffnet, wie OffBeats oder Triolen, damals ;)
    Bevor jetzt hier einige wieder nen riesen Refferat halten, dass man das vorhandene üben und ausbaun soll und bla : ja ich weiß und tu dies auch.
    Hätte eben nur gern NEUE Impulse, Anfänge die es auszubaun gilt - etwas Abwechslung im drumming ... will jetzt nich alle Stile durchwandern - das bringts auch nicht. So mag ich z.B. Latin, bringt die Band aber auch nicht vorwärts und würde sie nich annehmen wollen ... ohne jetzt diesen Thread darauf zu speziallisieren, geb ich trotzdem mal unseren Stil im groben vor : Stoner Rock, grooviger Thrash und DoomÄhnlichkeiten.
    Ist vielleicht jemand die Situation vertraut bzw. was habt ihr dagegen getan ? Alles sowas ... bisschen plaudern halt und einen Rahmen schaffen für dieses Thema :rolleyes:


    Grüße
    Tom

    Einmal editiert, zuletzt von Duke64 ()

  • Zitat

    Taleb, Nassim. Fooled by randomness: the hidden role of chance in life and in the markets. 2nd ed. (New York: Thomson/Texere; 2004) 179)


    Our brain is not cut out for nonlinearities. People think that if, say, two variables are causally linked, then a steady input in one variable should always yield a result in the other one. Our emotional apparatus is designed for linear causality. For instance, you study every day and learn something in proportion to your studies. If you do not feel that you are going anywhere, your emotions will cause you to become demoralized. But reality rarely gives us the privilege of a satisfying linear positive progression: You may study for a year and learn nothing, then, unless you are disheartened by the empty results and give up, something will come to you in a flash. My partner Mark Spitznagel summarizes it as follows: Imagine yourself practicing the piano every day for a long time, barely being able to perform "Chopsticks," then suddenly finding yourself capable of playing Rachmaninov. Owing to this nonlinearity, people cannot comprehend the nature of the rare event. This summarizes why there are routes to success that are nonrandom, but few, very few, people have the mental stamina to follow them. Those who go the extra mile are rewarded....Most people give up before the rewards.

    Sei realistisch, plane ein Wunder!

  • Synkopen schon durch??? :rolleyes:


    Und was auch über Jahre Zündstoff und Arbeit bietet und später unabdinglich wird, ist bewusst akzentuiertes Hihat Playing (Offbeat, Synkopen, 3over 2........., was den ganzen Titel über ein gleichbeleibendes Muster darstellt, während der Beat im Song variiert.
    ÄÄÄÄHhhhhh, schwer zu erklären gerade. Kann sehr komplex werden.


    Und Beinarbeit!!!! Übe alles, was du bis jetzt mit den Händen kannst auf den Füßen!!!!! Und wenn dir dabei zu langweilig wird, versuch es auch immer anders rum. (Linkshandplaying) !!!!!!!!!


    Ich selber bin Linkshänder und könnt mir für meine Faulheit in jungen Jahren heute noch permanent in den Arsch treten.

  • Hör viel Musik. Lass Dich davon kicken. Lass Dich davon inspirieren. Versuche zu verstehen, was die Leute da machen, und mach es dann nach. Wenn Du es nachspielen kannst, variiere es. Wenn Du es variieren kannst, bau es in Dein Spiel ein. Beschränke Dich dabei nicht auf Dein Genre, sondern mach das mit allen Songs die Du magst (sofern die sich nicht auf Dein Genre beschränken). Damit hast Du dann den Rest Deines Lebes was zu tun. Viel Spass!


    Gruß
    Alex

    "Ich verlor bisher Filze, Sticks und einen Bassisten. Weiß der Geier was man damit will."
    Barumo, 2008

    Einmal editiert, zuletzt von zorschl ()

  • Eine Pause kann manchmal auch Wunder wirken. ;)

    Roland TD-10 (+TDW1), PD-120, 4 x 10" DIY Tompads, KD-8, CY-14C, 2 x CY-15R, CY-12H, PD-7, MDS-10, Axis Longboards (Pearl Quad Beater + Toe Riser)
    Mapex V LTD 22/12/13/16/14, Paiste 2000 14" HH, 18" Crash, 20" Powerride, 2002 16" Crash, 802 18" China, Ufip Class 14" Crash, 8" Splash, Pearl Eliminator (Blaue Cam)

  • Mein Lehrer hat zu ähnlichem Thema mal gesagt, dass man, wenn man schon mehr kann dann erstmal keine richtige Steigerung mehr an sich erkennt.


    Am Anfang hat man sich gefreut "Boah ey, jetzt kann ich schon den nächsten motorisch megaschweren Groove." usw halt.
    Wenn man dann schon mehr den Bogen raushat sind die Schritte des Fortkommens viell "scheinbar" nicht mehr so groß.


    Viell sollte es jetzt mehr um Improvisation, Lieder selbst interpretiern statt bloß abspielen und viell den Ausdruck gehen. Z.B. mal versuchen den ein oder anderen Stil zu imitieren, also ich mein jetzt, rauszufinden, warum ein einfaches BummTschakk bei dem einen nach Standardversion klingt und bei dem anderen voll abgeht.


    Und wenn dir Latin gefällt, dann hol dir doch mal ein paar flotte Aufnahmen aus dem Genre oder so ein schickes Buch über afrokubanische Rhythmen am Set (hab ich jetzt nur Letztens mal wo gesehen).


    Oder ja, halt mal Pause und warten bis man wieder voll Lust und neue Ideen hat. Oder mal sich die Zeit mit nem anderen Instrument vertreiben, mal Bass probieren, ich finde da hört man sich auf einmal auch anders zu.



    PS:
    @ MC r.i.p.
    Wo wir grad beim HiHat-Thema wären...wie setzt du Synkopen auf der HiHat ein? Oder auch andere Variationen, würden mich jetzt mal interessieren. Z.B. mal als Notenbild, damit ichs jetzt mal vor mir sähe.

  • Zitat

    Original von Crossroad


    Interessant.


    Ich kenne die Scheiße auch: üben, üben, üben und immer wieder das Gefühl (oft bestätigt durch alte tapes): vor 10 Jahren warst du besser.


    Andererseits kommt auch immer mal wieder ein Schub, der ungemein motoviert.


    Fazit: diese Wellenförmigkeit (sowohl emotional als auch spieltechnisch) scheint in der Natur der Sache zu liegen - wobei sich diese beiden Aspekte gegenseitig beeinflussen und imho auch vieles im Auge des Betrachters - also dir selbst und deiner Bewertung dessen, was du tust - liegt.


    Nein, ich habe nicht gekifft.

  • ich komme mal von einer anderen Seite (selbst Drum-Anfänger):
    Es ist bekannt, dass das Hirn, besonders die motorischen Bereiche, eine Zeit "in Ruhe" brauchen, um das Gelernte zu integrieren. Unterstützend dabei wirkt "passive Übung" als Zuschauer/Zuhörer. In der Neurobiologie gibt es reichlich Untersuchungen, die belegen, dass Probanden, die sich eine neue Übung vorher einfach nur bei anderen angesehen haben (jetzt beim Sport), diese deutlich besser lernten als die Vergleichsgruppe.


    Umgesetzt würde das bedeuten: Du könntest Dir vornehmen, jetzt bewusst KEINEN Fortschritt erzielen zu wollen.. sagen wir, für die nächsten 4 Wochen. In dieser Zeit schaust und hörst Du dir ein paar Drummer auf dem Niveau an, das Du erreichen willst (Youtube sollte da Beispiele geben)


    Zweiter Parameter: Der Druck, dem Du dich aussetzt, macht Dich, bewusst oder unbewusst, verkrampft - Du kommst nicht mehr so in den "Flow".
    Da gibts nen einfachen Trick: Du entscheidest Dich ganz bewusst (indem Du zu dir sagst: "ich entscheide mich jetzt..." ), einfach mal miserabel zu spielen. Ganz bewusst - für die nächsten 4 Wochen.


    Und sei mal gespannt, was sich verändert 8)

  • Hey, zorschl hat finde ich schon den wertvollsten Tipp gegeben, und zwar: Hör dir andere Drummer an, aber nicht als Solisten sondern im Kontext mit der Band, schließlich sagst du ja dass dir genau in diesem Bezug der Input fehlt. Ein Drummer der bei mir dies seit langer Zeit ausgelöst hat war beispielsweise der ehemalige Opeth Drummer Martin Lopez, der im Prog-Death Bereich mit verdammt geilen Grooveinspirationen, übrigens auch viel aus dem Latin Bereich entliehen, geglänzt hat. Immer wenn ich was von Opeths "Ghost Reveries" gehört hatte bekam ich sofort diesen Drang, unbedingt ans Set zu müssen ;). Hör dich etwas um, lass dir Tipps geben was vielleicht interessant sein könnte, und vielleicht bleibst du irgendwo kleben was dir eine Menge Inspiration gibt.


    Die Hihatgeschichten sind nicht uninteressant, das versuche ich gerade auch aufzuarbeiten dass man die Hats in beliebigen Begleitungen mittreten kann. Da haste auf jeden Fall eine Menge zu knabbern. Oder, dass man bewusst versucht, mehr Dynamik ins Spiel zu bringen, sprich nicht nur immer volle Pulle, sondern auch bewusst sehr leise, Steigerungen ausarbeiten, etc. Das finde ich ebenfalls sehr reizvoll und kann in jedem Bandkontext eingebracht werden.

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