Drum-Jobs und wir ihr euch vorbereitet

  • Hallo,


    sollte jemand eine bessere Kategorie wissen, wo Folgendes hinein gehört, kann er den Beitrag natürlich gern verschieben.


    Also:
    1.
    Spielen hier einige von euch, nicht in einer FESTEN Band, sondern eher immer auf "Abruf" dass sie praktisch variabel und kurzfristig mal für irgendwelche Auftritte engagiert werden?
    Wenn ja, wie bereitet ihr euch darauf vor? Erst wird ja oftmals so ablaufen, dass nur einmal geprobt wird und dann gleich der Auftritt.
    In der Klassik ist das vielleicht ok, wenn man halt die Noten geschickt bekommt, zu einer altbekannten Aufnahme übt und dann das Konzert hat.
    Macht ihr das in solchen Fällen bei einem "Schlagzeug-Job" genauso?


    2.
    Jetzt wer in einer oder mehreren FESTEN Bands spielt:
    Wie oft übt ihr gemeinsam und wie weit ist euer Weg zum Proberaum?
    Nehmt ihr also auch mehrere Stunden fahrt in Kauf und das dreimal die Woche, oder wie seht ihr das?
    Und vor allem: Der Idealfall ist natürlich, dass alle Bandmitglieder ziemlich in der Nähe wohnen und so optimal immer die Proben regeln können. Aber durch Beruf und Co und was auch immer, kann man ja nicht immer von diesem Idealfall ausgehen.
    Wie ist das bei euch und wie regelt ihr das, um das halt gut unter einen Hut zu kriegen und somit nicht auf den Musizierspaß verzichten zu müssen.


    Verschiedene Erlebnisse und Meinungen hierzu würden mich wirklich wahnsinnig interessieren.

  • Ich hab schon Jobs der Kategorie 1. gemacht. Eine Aufnahme hilft da wirklich sehr, mehr als Noten, denn man kann das Feeling der ganzen Sache hören und mit üben.


    Bei mir komplett unbekanntem Programm benötige ich 2-3 Tage Vorbereitungszeit. Eine Probe im Bühnenlineup sollte dann aber schon sein.


    In der festen Band ist derzeit ca. 2,5 Stunden Probe pro Woche. Das ist nicht viel, aber es hilft :D Die Probe ist ganz in der nähe meines Arbeitsplatzes, daher ist mein Weg kurz.


    Ich habe auch noch einen eigenen Proberaum, in dem ich nur für mich selbst übe. Der ist ganz in der Nähe meines Hauses.


    Nils

  • Also, ich gehe heute in meinen Übungsraum, um mich auf die erste Probe mit einer neuen Band vorzubereiten. Damit ich denen nicht irgendwas vorspiele und die mir nicht erst was zeigen müssen, übe ich zwei oder drei Songs allein, die wir dann in der Probe zusammenspielen können. So können sie sehen, ob ich ihre Musik auch spielen kann; immerhin muss ja der alte Drummer ersetzt werden.


    Was meine eigene Band angeht, wir treffen uns zweimal in der Woche, jeweils ca. zwei bis drei Stunden. Die Band wohnt in Oranienburg und hat keinen weiten Weg zum Raum, aber ich fahre jedes Mal dort rüber. Wie lange das noch so bleibt, wird sich zeigen. Bisher gab es da aber keine Probleme.

  • Tach,


    ich bin vor kurzem in eine neue Band eingestiegen. Der alte Drummer hatte keine Zeit mehr. Ich habe anhand einer Demo-CD ein paar Songs einstudiert (jedoch mit vielen eigenen Ansätzen). Die weiteren Songs habe ich nur mit "Gitarren-Linie" als mp3 bekommen und kann mich dadurch auf die Songs vorbereiten.
    Wir proben einmal die Woche ca. 4-5 Stunden. Ich fahre einfach 85km zur Probe. Habe zu Hause ein kleines Übungspad und einen Übungsraum ca. 3km entfernt.


    Mfg
    Felldrescher

    Einmal editiert, zuletzt von Felldrescher ()

  • Danke für die Antworten!


    @Felldrescher
    Gerade bei dir ist das schon ne Ecke weit.
    Ich bin manchmal unsicher, ob ich so arg weit entfernten Sachen zusagen soll...ich fühl mich dann irgendwie unzuverlässig. Aber wenn man spielen will kann man natürlich auch nicht warten, bis einem alles vor die Tür getragen wird.


    Und der kurzfristige Spieleinsatz (bei mir oben Typ 1 ;) ) klappt mit Aufnahmen für euch gut?
    Ich mach sowas öfters im Klassikbereich. Am Set hab ich sowas noch nicht gemacht. Ich denk mal man kann dann auch nicht allzu große spontane Kunststücke machen sondern muss "auf sicher" spielen (in der Klassik ist ja Improvisation ohnehin meist nicht gefragt, da stellt sich diese Frage ja nicht).

  • Es ist schön, wenn ich Notenmaterial oder Aufnahmen bekomme. So kann ich mich perfekt vorbereiten. Falls ich nichts bekomme, versuche ich herauszukriegen, was für einen Sound/ Stil die Band. Ich höre mir dann ähnliche Aufnahmen an und denke mir Grooves aus, die zur Musikrichtung der Band passen könnten.
    Für Jazzsession-Opener-Gigs probe ich häufig nicht, da die Musiker nicht immer alle in der selben Stadt wohnen. Es werden dann meistens Jazzstandards gespielt, die alle Musiker kennen. Da man vorher nichts festgelegt hat, kann auch keiner was falsch machen. Solche Gigs können sehr gut sein, können aber auch total nach hinten losgehen. Das Risiko macht aber auch den Spaß aus!
    Auch wenn z.B. ein Musiker ein eigenes Stück mitbringt, kann es interessant sein, das beim Gig zum ersten Mal zu spielen.

  • ... helfe gerade bei einer Cover-Band aus.


    Aus ursprünglich 10 Stücken sind inzwischen 15 geworden, die ich für 'n Gig nächste Woche lernen durfte.


    Grundlegend: Originalsong (ob Cover oder Eigenproduktion egal, letztendlich ist für mich als Aushilfsdrummer 'beides' covern ...) vorab auf CD o.ä., den ein paar Mal hören und dann im Idealfall 3 - 4 Proben mit der Truppe hinlegen.


    Bei der aktuellen Covertruppe werden z.B. die Songs nicht 1:1 gespielt .. hier mal ein Solo weniger, da mal eine Strophe mehr, hier ein anderes Outro ... und bei den üblichen Fade Out Nummern muß ja auch noch ein Ende gefunden werden ...


    Ist auf jeden Fall machbar. Wenn man aber die Songs 'so gaaar' nicht kennt, ist die Vorbereitungszeit entsprechend länger. ... auf die Musikrichtung kommt's letztendlich auch noch an, das eine ist schwerer, das andere leichter .. blabla :)


    Nachtrag:
    Aber um die Frage wirklich zu beantworten:
    - Ich höre mir die Sings primär an. Spiele die vorab kaum, vielleicht 1-2 x auf dem Übungsset oder zumindest auf den Oberschenkeln. Hören, hören, hören, merken.

    "If I hadn't played PacMan when I was younger, I wouldn't have eaten my hamster"

    Einmal editiert, zuletzt von mallorca ()

  • Hallo,


    zu 1) kann ich wenig beitragen, weil das bei mir die absolute Ausnahme ist. Aber je mehr Informationen (Noten, Hörmaterial) man hat, umso besser.
    Letztendlich muss man es dann eh nehmen, wie es kommt.


    zu 2) proben wir in der Band einmal die Woche.
    Früher bin ich dann ansonsten in den Proberaum gefahren, was man im jungen Alter noch wegsteckt, was mir aber heute zuviel ist. Deshalb übe ich zuhause. Da steht ein komplettes Set mit Gewebefellen und Gummischeiben und damit kann man fast alles üben, was anfällt. So kann ich vorbereitet zu den Proben kommen.
    Ich schneide die Proben auch mit, damit ich mir zuhause anhören kann, wo es noch hakt und genau das wird dann weggeübt.


    Gruß,
    Jürgen

  • Ich spiel in einer Band mit 4 Mitgliedern. Unser Proberaum ist ca. 5 Minuten von mir zuhause entfernt. Wir proben 1x in der Woch für ca. 4 Stunden. Die anderen Mitglieder der Band wohnen in der selben Stadt wie ich bis auf unser Gitarrist, der wohnt ca. 30 min entfernt!!!

  • Zitat

    Original von SabbiIch mach sowas öfters im Klassikbereich.

    Echt? Gerade im Klassikbereich wird doch viel geprobt, weil jeder Dirigent die Noten doch anders interpretiert wissen will? ?(


    Grundsätzlich muss man das abwägen. Jede Situation und jeder Job ist anders. Irgendwann muss man "seinen" Weg finden. Wenn eine Band dir wirklich Inspiration gibt - oder gutes Geld - ist auch ein längerer Weg o.k.
    Ich habe auch schon weit entfernte Proben (Amateur) gespielt, nach 3-4 Mal wusste ich, ob es das wert war. Man muss sich ja nicht fürs Leben entscheiden ;).
    Ansonsten denke ich ist Vorbereitung immer gut - wenn man Stücke vorher gehört hat und weiß, wohin die Reise geht. Bei Covers oder bezahlten Jobs sollte man, sofern gewünscht, die Stücke schon weitesgehend beim ersten Mal hinbekommen. Daheim Üben ist hilfreich und erhöht die (mentale) Sicherheit.
    Bei unseren unbezahlten Proben mit eigenen Stücken habe ich es immer so gehalten, dass ich mir nur selten mal eine Aufnahme mit dem alten Drummer angehört habe. Ich lass mich lieber vom Rest der Band inspirieren und spiele mein Ding. Das wollen die in der Band aber auch so.

    BORIS.

    Einmal editiert, zuletzt von ElEhnez ()

  • Sabbi
    Die Entfernung ist sicherlich weit, aber die Musik die wir machen, ist es für mich wert. Ich denke, dass es wichtig ist, dass Du Dich mit der Musik zu 100% identifizieren kannst, dann nimmst Du auch einen weiteren Weg in Kauf.
    Ich kann mich sehr gut mit den Aufnahmen vorbereiten, da ich mir in ruhe (im eigenen Übungsraum) etwas überlegen kann. Ich bekomme die Aufnahmen mit einem Klick unterlegt. Das speziell hilft mir sehr.
    Mich so vorzubereiten, finde ich besser, als mit einer kompletten Aufnahme, da ich dabei meist vom Spiel des Drummers beinflusst werde und nicht so sehr meinen eigenen Stil einbringen kann.
    Das ist bei Cover-Songs sicher was anderes...

  • Hallo,


    Bei Typ 1 hab ich es bisher so gemacht, dass ich Noten und Aufnahmen bekommen hab. Seit kurzem aber benutze ich nur noch die Aufnahmen und schreibe mir meine Sheets selbst. Sheets deshalb, weil bis zum Gig meist nur 1 bis 2 Proben stattfinden und 20 Songs sind ja Minimum um nen Abend rumzukriegen. Und wenn du als Drummer keine Ahnung vom Ablauf der Stücke hast, wer dann?


    Typ 2 läuft nur mit Aufnahmen ohne Sheets, da ich jede Woche mit meinen Bands 2 1/2 Stunden Probe und auch pro Probe maximal 3 Songs (Covers) neu sind. Proberaum ist ca. 5 km entfernt. Bei Typ1 variieren die Entfernungen zwischen 1 und 100 km, aber das fährt man ja nicht jede Woche ;)


    Gruß Jens

  • Zitat

    Original von ElEhnez

    Echt? Gerade im Klassikbereich wird doch viel geprobt, weil jeder Dirigent die Noten doch anders interpretiert wissen will? ?(


    Eher wenn man die erste Violine ist oder ein mega Paukensolokonzert schmeißen will.
    Das bei mir sind halbwegs überschaubare Paukenstimmen (von Stücken, die man unter Umständen auch früher schon mal ein- zweimal in nem Konzert gespielt.) das geht dann schon.
    Es sind auch eher Amateure...schon richtig gut...aber jetzt keine mega super Philharmonieorchester...das stimmt, da müsste man dann schon intensiver proben vorher.

  • Bei mir ist es so das ich ne Feste Band hab, aber des Öfteren bei andern aushelfe, da hab ich das Glück das die größtenteils das spielen was ich kenne(Cover halt) und was wir in der Band auch spielen.Also komm ich meistens ohne geprobt zu haben zum Auftritts ort hin bau meine Schießbude auf und spiel,steck die Kohle ein und fahr wieder nach hause.


    Proben tun wir immer Samstags von 14:00 bis 19:00 Uhr, schaffen wenns gut läuft 3 neue Songs, und fahren muss ich jedesmal auch 40 km.

    Metrowas?´s ßauntmaschiene


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    Einmal editiert, zuletzt von Metrowas? ()

  • bei Typ 1, also Aushilfe oder zusammengewürfelte Band:
    oft läuft das ganz ohne proben. Meistens gibt´s bei Cover/top40 Musikern ja immer einen haufen Songs die jeder drauf hat. Der Rest geht: "isch geb dir do dann en Zeichen..." ;)


    Sonst besorge ich mir die Songs und höre sie einfach ständig beim Autofahren usw. und spiele sie dann am Set zur CD durch. Das funktioniert für mich gut.


    bei Typ 2: ganz unterschiedlich. Bei manchen Bands haben wir jede Woche 4 Stunden geprobt (eigenes Zeug...) bei anderen treffen wir uns alle paar Wochen um gleich ein paar neue Songs einzuüben. Die Proberäume sind da zwischen 1km und 20km entfernt.


    Mein eigener Proberaum ist ca 3km weg und hat immer einen vollen Kühlschrank (bei meinen Eltern im Keller :D)

  • ...selbst meine "festen" Bands gehören eher unter die Kategorie 1...


    Ich spiel viel Jazz + brasilianische Musik, ab + an Klassik.


    Speziell bei Big Bands spiele ich viele Aushilfen, da kann ich Noten von ca. 500-600 Titeln abrufen, da wird per Mail/Tel. Titel + Arrangement durchgeben, die meisten muß ich nicht extra üben, zum Gig nehm ich die Noten mit und spiel das dann, geprobt wird eher weniger.


    In der Klassik eigentlich genauso, da mache ich eher etwas Technik, wenn ich beispielsweise schon wochenlang nicht mehr Pauken gespielt habe. In letzter Zeit habe ich etwas Probleme beim Umstimmen - im Alter lassen halt die Ohren wohl etwas nach... - auch da reichen mir die Noten.


    und in meinen festen Bands (die eigentlich mehr "Musikerhaufen" sind, die nach Bedarf/Zeit/Aufwand/etc. zustammengestellt werden) ist die Probe grundsätzlich vor dem Auftritt (wenn überhaupt), da werden aber nur neue Stücke angespielt, bzw. Abläufe von bekannten Titeln angespielt/durchgesprochen.


    Wenn ich überhaupt Hörbeispiele habe, dann hör ich da unterwegs zum Gig mal kurz quer.

    ..."meine" Musik: Jazz (Big Band bis Free), brasil. Musik, Avantgarde, hin+wieder Klassik ->am Drumset, an den Percussions, am Schlagwerk

  • Hey, ich war erst einmal "kurzfristig eingestellt". Das Lied, dass ich spielen sollte kannte ich aber schon vorher, deshalb wars kein Problem :)


    Zu Nr. 2:
    Also wir treffen uns ca. 3 mal die Woche für ca. 2-3h mit der Kompletten Band, je nach Situation halt. Unsere Band besteht aus 4 Leuten, zwei davon wohnen in der Sadt, in der der Raum liegt, nen anderes Mitglied und meine Wenigkeit fahren so ca. 10km, aber ich muss da eh hin, gehe da zur Schule ;) Daher: Keine großen Wege. Als Schüler hat man ja noch "viel" Zeit, deshalb proben wir so oft es geht. Ich würde auch mehr fahren, wenn nötig, da für mich Musik mit guten Freunden zu machen eins der besten Sachen ist, die es gibt ;)


    In meiner zweiten Band spielen wir immer Freitags für 2 1/2h nach der Schule im Musikraum dieser. Da wir eh alle da sind gibts also auch keinen Weg ;)


    Viele Grüße, LoNeX

  • Zitat

    Original von Felldrescher
    Sabbi
    Ich kann mich sehr gut mit den Aufnahmen vorbereiten, da ich mir in ruhe (im eigenen Übungsraum) etwas überlegen kann. Ich bekomme die Aufnahmen mit einem Klick unterlegt. Das speziell hilft mir sehr.
    Mich so vorzubereiten, finde ich besser, als mit einer kompletten Aufnahme, da ich dabei meist vom Spiel des Drummers beinflusst werde und nicht so sehr meinen eigenen Stil einbringen kann.
    Das ist bei Cover-Songs sicher was anderes...


    Stimmt, solche mit Schlagzeugspur bereits inklusiver schicker "Verzierungen" drin "bremsen" einen manchmal irgendwie selbst.
    Ganz ohne und dann selbst frei sich das erarbeiten ist da schon besser.

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