Live Einstellungen für die Bassdrum

  • Hi zusammen,
    habe Probleme mit dem Livesound der Bassdrum:
    Habe folgende Möglichkeiten:
    - Sonor 3000 20" und 22"
    - D112
    - Alesis 3630 (Kompressor, Limiter, Gate)
    - Soundcraft 24 Kanal Pult


    Die 20er hat in Natura mehr Kick mit etwas weniger Tiefenbass als die 22er. Die kommt dafür fast nen Tick zu weich. Mir passt der Sound der 20er einfach besser.


    Hier das Problem bzw. der gesuchte Sound:


    Wir haben den gewünschten fetten, kurzen Sound nicht allzugut hinbekommen. Obwohl die Bassdrum relativ leise gekommen ist, hat das Mikro ständig Rückkopplungen erzeugt. Der Grundsound war so einigermaßen, allerdings fehlte der Druck. Durch die Rückkopplung konnten wir kaum aufdrehen, bzw., der Mischer musste am Songende jeweils zurück drehen und am Anfang jeweils wieder aufmachen. Es schaukelt sich innerhalb einiger Sekunden auf, sobald ich nen Kick gebe, isses für einen kurzen Augenblick wieder weg.


    Ich hab mit den empfohlenen Einstellungen des 3630 herumprobiert, aus dem Web div. Infos zum Thema Kompressor, Limiter und Gate zusammengesucht und herumgespielt. Das Mikro an allen möglichen Positionen in der Bassdrum, am Reso-Mikro Loch und von Außen am Schlagfell getestet. Vor dem letzten Gig hatten wir dann irgendwann aufgegeben und das Mikro außen auf der Schlagseite positioniert. Aber wie geschrieben, der Hit war es nicht.


    Ich habe am Wochenende mit 8", 10", 12" und 16" Toms gespielt. Es wird irgendwie etwas aufwendiger, je größer die Kessel sind, wobei der Sound wirklich Top war (alle mit AKG 418 P). Es ist dabei aber immer nur ein Rückkopplungproblem, wobei wir das Set nicht auf die Monitore gelegt hatten. Die Snare (Beech Custom mit SM57, relativ hoch gestimmt) ist überhaupt kein Problem. Klingt richtig geil.


    Hat jemand ein paar Tipps, wie man das Problem in den Griff bekommen kann? Nur die Bassdrum ist am 3630. Der Rest geht direkt ins Pult. Das Pult kann die Frequenz verändern und hat 1 x Höhen, 2 x mitten und 1 x Bass Regler pro Kanal, um den Sound zu modifizieren.


    Merci schon mal und viele Grüße
    Gerd

  • Mehrere Dinge:


    Das wichtigste: Mikroposition optimieren. Du hast zwar geschrieben, dass du mit vielen Positionen rumprobiert hast, aber die Mikroposition ist nun mal DER Schlüssel für den Basissound.


    Und: Stimmung der Bass auf Mikrofoniertes Spiel abstimmen. Meist heisst das, sie nach unten zu stimmen. Hier liegt ein genauso grosses Potential wie in der Mikrofonierung selbst.


    Dann noch: Kompressor auschalten. Der ist vermutlich Teil des Rückkopplungsproblems, denn er dreht auf, wenn du nicht spielst.


    Zusammengefasst könnte man sagen, sorg erst mal für ein optimales Bassisignal, bevor du an irgendwelchen Knöppkes drehst und Effekte einsetzt. Gerade WEIL deine Bass leise ist, hat sie größeres Rückkopplungspotential.


    Nils

  • halli hallo,
    könnte es sein, dass es keine tasächliche Rückkopplung ist, sondern an der Stimmung der Instrumente liegt? Je nachdem wie (sauber) du gestimmt hast, schaukeln sich die Schwingung ja mal ganz gerne auf. Unmikrofoniert stört das vllt nicht, geht im Gesamtkontext unter oder wird nicht so bemerkt. Über PA sieht (hört sich) das anders aus (an).
    Falls das bei dir der Fall sein sollte, hilft an den Stimmschrauben drehen, dämpfen oder gaten.


    Gruß
    Korki

    "Just beat the devil out of it." - Bob Ross

  • Also ich an Deiner Stelle würde mir einen Mischer suchen, der etwas von seinem Job versteht.
    Mir ist noch nie einer untergekommen, der eine Kopplung der Bassdrum nicht gebacken kriegt und ich habe schon grauenhafte Mischer erlebt...


    An dem Soundcraft Pult gibt es keine Meter (digitale oder analoge Pegelanzeigen) oder? Wenn ja, dann dort ablesen ob die Kombination Mikroposition, Mikro, Fellen etc. zuviel Eingangspegel beim Pult erzeugt.


    Wenn keine Meter vorhanden sind, gibt es ziemlich sicher eine kleine Lampe (Peak-LED), die Euch anzeigt ob zuviel Pegel ankommt.
    Wenn das der Fall ist, den Gainregler am Pult runterdrehen. Sollte der schon auf Linksanschlag stehen, eine eventuelle "Pad"-Funktion einschalten (befindet sich meist in jedem Kanal des Pultes ganz oben und dämpft das Signal um einen feststehenden Wert ab).


    Wenn Ihr also Euer Eingangssignal pegeltechnisch im Griff habt, sollte da auch erstmal nichts mehr koppeln.



    Und Nils hat völlig recht. Laßt Kompressor und Gate etc. erstmal aussen vor.




    Gruß
    Daniel

    pbu: Ja, bei mir wurde bereits in früher Kindheit ein sog. Sixpack-Bauch diagnostiziert.
    Aber ich habe gelernt, damit umzugehen und komme mir inzwischen gar nicht mehr so anders vor.
    Dazu beigetragen hat auch, dass ich mir über die Muskeln eine Fettschicht wachsen lassen habe.

  • Hi,
    hier die Antworten auf die Fragen:
    http://www.thomann.de/de/sonor…ss_reso_fell_mit_loch.htm
    Etwas höher gestimmt als das Schlagfell


    Das Schlagfell ist ein Evans Clear mit nem eingebauten Dämpfungsring. So niedrig wie möglich gestimmt. ungefähr eine halbe bis ganze Umdrehung an den Spannschrauben.


    Schaumstoffring in der Bassdrumm am Resofell und am Schlagfell (3 cm, jeweils rundum am Fell anliegend).


    Vorab: Schon mal Danke für den Tipp bzgl. des Kompressors. Es ging uns vor allem um den Nutzen des Gates, damit Störsignale weg sind. So, wie ihr schreibt, scheinen wir durch den Kompressor das aber wieder zu egalisieren.


    Noch weitere Tipps?? Wäre echt klasse!!


    Merci,
    Gerd

  • Also mal ein kleiner Exkurs:


    Um Dir mal zu erläutern was ein Compressor macht, mußt Du mal den Begriff der "Dynamik" verstanden haben. Dynamik ist kurz gesagt der Unterschied zwischen lautestem und leistestem vorkommenden Ton. Je größer dieser Unterschied, desto größer ist die Dynamik. Das mag mal erwünscht sein (z.B. in der klassischen Musik) und mal weniger erwünscht (Z.B. bei Deiner Bassdrum).


    Ein (Downward-)Compressor verringert die Dynamik.
    Im Deinem Fall wird es sich um so einen Downward-Compressor handeln, der laute Signale leiser macht.


    Im Liveeinsatz soll das Gerät dafür sorgen, daß die Lautstärkeutnerschiede zwischen einzelnen Bassdrumschlägen nicht zu groß sind. Zu diesem Zweck stellt man bei einem Compressor einen Pegelschwellwert (Threshold) ein nach dessen Überschreitung der Compressor eingreift.
    Praktisch bedeutet das: schlägt der Drummer die Bassdrum zu stark an, wird der Schellwert überschritten und der Compressor senkt den Pegel um einen vorher eingestellten Wert ab.



    Jetzt mache ich ne Pause und wenn dann noch Interesse besteht, kann ich noch was zu Gates schreiben, bzw. Fragen zum Compressor beantworten. Alle anderen dürfen mich gerne korrigieren, wenn ich Unfug schreibe.

    pbu: Ja, bei mir wurde bereits in früher Kindheit ein sog. Sixpack-Bauch diagnostiziert.
    Aber ich habe gelernt, damit umzugehen und komme mir inzwischen gar nicht mehr so anders vor.
    Dazu beigetragen hat auch, dass ich mir über die Muskeln eine Fettschicht wachsen lassen habe.

  • Das einfachste für Live ist, wenn der Compressor als Peak Limiter einzusetzen geht. In diesem Falle schneidet er nur die lautesten Dynamikspitzen ab und schütz somit vor Übersteuerungen. Das kann man u.U. auch erreichen, in dem man den Threshold sehr hoch ansetzt, so dass der Compressor wirklich nur bei den Spitzen arbeitet.
    Dadurch wird der Sound nicht "fetter", sondern eher Anlage und Boxen geschont. Insgesamt kann man das Signal dann etwas "lauter" machen.

    BORIS.

  • Zitat

    Original von nils
    Nicht unüblich ist aber auch die Variante, dass sehr leise Signale angehoben werden - was dann die Rückkopplungsneigung erhöht.


    Das wäre dann die Upward-Compression. Vielleicht kann der Threadstarter feststellen um was es sich in seinem Fall handelt.
    Wenn das so ein Alesis-Fuzzi ist, kann der möglicherweise auch beides.


    Wenn man sich den ursprünglichen Thread durchliest, ist hier ein "Fettmachen" gefragt und kein Spitzenfräsen...

    pbu: Ja, bei mir wurde bereits in früher Kindheit ein sog. Sixpack-Bauch diagnostiziert.
    Aber ich habe gelernt, damit umzugehen und komme mir inzwischen gar nicht mehr so anders vor.
    Dazu beigetragen hat auch, dass ich mir über die Muskeln eine Fettschicht wachsen lassen habe.

    Einmal editiert, zuletzt von bathtubdiver ()

  • Zitat

    Original von bathtubdiverWenn man sich den ursprünglichen Thread durchliest, ist hier ein "Fettmachen" gefragt und kein Spitzenfräsen...


    Und genau da liegt das Problem: Will man live komprimieren, um anzufetten, geht das schnell in die Hose, weil dann auch die Feedbackrelevanten Frequenzen angehoben werden.

    BORIS.

  • Zitat

    Original von ElEhnez


    Und genau da liegt das Problem: Will man live komprimieren, um anzufetten, geht das schnell in die Hose, weil dann auch die Feedbackrelevanten Frequenzen angehoben werden.


    Was mich zu meiner ursprünglichen Ansage zurückbringt: gezielt stimmen und ordentlich mikrofonieren bevor man an die Knöppkes dreht.

  • Zwischen-Merci vorab!


    Unser Mischer macht das noch nicht sooo lange. Dafür bekommt er trotzdem schon nen ganz passablen Gesamtsound hin. Ich denke, ein Profi hätte das bestimmt innerhalb weniger Minuten optimiert.


    Wir haben versucht, über den Kompressor den Sound etwas fetter zu kriegen. Über das Gate wollten wir eigentlich die Rückkopplung in den Griff bekommen.


    Das klappt eben so wie gedacht nicht. Langsam wird's mir auch klar, woran das liegt, wenn ich die Infos hier lese.


    Wir hatten schon alles mögliche ohne den 3630 probiert. Der Sound war im vergleich zum natürlichen Klang des Bassdrums sch... Und die 3000er Sonor (genau wie die alten 2000er) haben eigentlichen nen korrekten Sound.


    Das mit dem Aufschwingen der Felle ist mir beim Standtom aufgefallen. Hier hat bereits das geringfügige herunterstimmen auf höhe des Mikros geholfen.


    Bislang hab ich mir diesbzgl. keine großen Gedanken gemacht, da wir Mischer und entsprechendes Equipment hatten, damit das alles funzt. In der jetzigen Konstellation haben wir in erster Linie mit meiner Bassdrum ein Problem, dass aber meine Sommeraushilfe (wg. Sehnenabriß im rechten Arm) an seinem Set mit 22er Basdrum ebenfalls hatte. (Und das konnte ich dann von unten auch deutlich hören). An den Instrumenten liegts kaum. Ich glaub auch nicht, dass das D112 so Sch... ist, denn das hatte ich auch bei ner anderen Formation bei nem schlechteren Set mit 'nem geileren Sound.


    Wenn noch jemanden was einfällt, einfach her damit. Ich bin dankbar für alle Infos.


    @bathupdiver:
    Interessiert mich auf alle Fälle. Falls Du mir noch mehr Infos geben kannst, wäre das super. Ich lese mich zwar auch darin ein (Beschreibung der Geräte und http://www.bws-tonstudio.ch/tontechnik.htm ) usw., aber das ist nicht einfach 1:1 übertragbar.


    Hängt, wie ich gerade hier lese von einigen anderen Dingen ebenfalls sehr stark ab.


    Viele Grüße
    Gerd

  • ElEhnez hat nicht ganz unrecht, daß sich durch ungschicktes komprimieren die Feedbackgefahr erhöht. Da es sich aber oft eben nur um bestimmte Frequenzbereiche handelt, die eine Kopplung erzeugen, läßt sich das Problem relative gut durch den Einsatz des EQ's vermeiden.


    Trotz allem sollte wie Nils das auch nochmal betonte das Set so ideal wie nur irgendwie möglich gestimmt sein. Je besser es gestimmt ist, desto leichter die Arbeit des Mischers. Die Frequenzbereiche, die für Euch problematisch sind können Dir durchaus schon bei der unmikrophonierten Trommel als dissonant auffallen.


    Kannst Du nochmal genau beschreiben, welche EQ-Regler Ihr da habt?

    pbu: Ja, bei mir wurde bereits in früher Kindheit ein sog. Sixpack-Bauch diagnostiziert.
    Aber ich habe gelernt, damit umzugehen und komme mir inzwischen gar nicht mehr so anders vor.
    Dazu beigetragen hat auch, dass ich mir über die Muskeln eine Fettschicht wachsen lassen habe.

  • Hi,
    so richtig genau kann ich das im Moment nicht beschreiben, da die Anlage verladen ist und 20 km entfernt in einer Garage steht. Ich versuch das aber mal über den Mischer in Erfahrung zu bringen.


    Ich versuch mal im Proberaum mit dem anderen Pult und dem Alesis nach Eueren Beschreibungen einen passenden Sound hin zu bekommen.


    Viel Grüße
    Gerd

  • Im Proberaum mußt Du vorsichtig sein. Wenn Du die Bassdrum mikrophonierst und das ganze dann über Eure PA schickst kriegst Du das gleiche Signal von den Lautsprechern wieder ins Mikrophon in der Bassdrum. Dann wirst Du erst recht wieder sehr schnell ein Feedback Problem haben.


    @ Nils: was ist das für ein Dateiformat?

    pbu: Ja, bei mir wurde bereits in früher Kindheit ein sog. Sixpack-Bauch diagnostiziert.
    Aber ich habe gelernt, damit umzugehen und komme mir inzwischen gar nicht mehr so anders vor.
    Dazu beigetragen hat auch, dass ich mir über die Muskeln eine Fettschicht wachsen lassen habe.

  • Hochgeladen hab ichs als MP3, leicht qualitätsreduziert gegenüber dem originalen wav-File. Wer weiss, was putfile davon macht.


    Youtube macht aus allem ein Flash. Man kann den Link aber direkt starten und muss die Datei nicht runterladen.


    Zitat

    ...Wenn Du die Bassdrum mikrophonierst und das ganze dann über Eure PA schickst...

    Wer würde das tun? Und wozu? Wenn die Bass im Probraum zu leise ist, hat das höchstens 3 Gründe:
    - die anderen sind zu laut
    - die Bass ist für den Raum unpassend gestimmt
    - der Trommler tritt nicht genug rein


    In allen drei Fällen kann man was dagegen tun, ohne unbedingt das Teil abzunehmen. Ich spiele regelmäßig ohne abgenommen zu sein vor bis zu 160 Leuten gegen eine PA an. Trotzdem ist die Bass zu hören. Mit der richtigen Stimmung kann man echt was reißen.


    Nils

  • Danke für's Schicken Nils. Klingt natürlich sehr fein. Bist Du das selber? Also das Spielen mein ich...

    pbu: Ja, bei mir wurde bereits in früher Kindheit ein sog. Sixpack-Bauch diagnostiziert.
    Aber ich habe gelernt, damit umzugehen und komme mir inzwischen gar nicht mehr so anders vor.
    Dazu beigetragen hat auch, dass ich mir über die Muskeln eine Fettschicht wachsen lassen habe.

    Einmal editiert, zuletzt von bathtubdiver ()

  • Zitat

    Original von nils
    Wer würde das tun? Und wozu?


    Nils


    Na, er hat doch oben geschrieb, daß er es im Proberaum ausprobieren will. :)

    pbu: Ja, bei mir wurde bereits in früher Kindheit ein sog. Sixpack-Bauch diagnostiziert.
    Aber ich habe gelernt, damit umzugehen und komme mir inzwischen gar nicht mehr so anders vor.
    Dazu beigetragen hat auch, dass ich mir über die Muskeln eine Fettschicht wachsen lassen habe.

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