Ab wann wirds kritisch im feuchten Keller?

  • Hallo zusammen.
    Nachdem ich dutzende Threads über die Maßnahmen gegen einen feuchten Raum gelesen habe und keiner wirklich meine Frage beantwortete, fühle ich mich gezwungen einen neuen Thread zu erstellen.


    Also, ich habe vor mein Schlagzeug in den Keller eines Freundes zu stellen, und wir sind uns nicht ganz sicher ob es zu feucht darin ist.
    Daher wollten wir die Luftfeuchtigkeit messen.
    Diese schwankt ein wenig, und liegt bei maximal 70%, wie in allen anderen Räumen des Hauses.


    Daher meine Frage:


    Gibt es einen "Richtwert", wann es in einem Raum zu feucht ist für ein Schlagzeug?


    Wenn es eine solche Frage schon gibt, bitte ich um einen Verweis darauf.


    Mfg


    Manuel

    Mein Wald


    "Klingt, als hätte jemand in den Verstärker geschissen."

  • Ich kann nicht wirklich weiterhelfen.... bis auf einen Hinweis: Die Luftfeuchtigkeit verändert sich durch eure Anwesenheit und euer "Dampf ablassen" beim Musizieren gewaltig. Auch noch über Stunden in ungünstigen Fällen (je nach Lüftung bzw. -Zirkulation und Temperatur) sogar viele Stunden nach eurer Abwesenheit wirksam.... mief.


    Insofern ist der jetzige Wert nicht soo aussagekräftig. Das "schwankt ein wenig" könnte sich im Verlauf einer Probe eigentlich deutlich ändern (je nach den architektonischen Begebenheiten bzw. Lüftungsoptionen vor Ort). Ich kann mich an Proberäume erinnern, wo im Verlauf einer Probe unsere "manifestierte" 8o Atemluft die Wände runtergelaufen ist... während wenn mal wochenlang keiner dort gespielt hat, und man nur zum Abstellen eines Kartons reinging, der Raum (subjektiv) fast staubtrocken wirkte!


    Es ist geradezu erschreckend was 3-4 schwitzende Lümmel aus einem Raum machen können...

  • hm, also du gibst ja die relative Luftfeuchtigkeit an. Ich bezweifle etwas dass die Luftfeuchtigkeit in allen Räumen des Hauses 70% beträgt. Sofern das Haus mit stino Heizkörpern beheizt wird kann ich mir diesen Wert eher weniger vorstellen (zumindest im Winter) aber egal. Das optimale Raumklima für Wohnräume ist ca. 20°C und 50% r.F., Leider ist die Feuchte in den meisten Wohnhäusern im Winter zu gering (oft nur zw. 10 und 30%)
    Die 70% in deinem Keller sind noch nicht weiter schlimm, es wird erst doof wenn du z.B. am Proben bist und dir einen abschredderst, d.h. du schwitzt und gibst Feuchtigkeit und Wärme an den Raum ab, immer noch nicht weiter schlimm. Blöd wirds dann wenn du fertig bist und der Raum sich wieder abkühlt. Wenn die von dir eingebrachte Feuchtigkeit nicht abgeführt werden kann passiert folgendes: Die Raumtemperatur sinkt, die absolute Feuchte bleibt gleich ABER die Relative Feuchte nimmt zu, da die Dichte der Luft abnimmt und kalte Luft weniger Wasser aufnehmen kann als warme. Folge: Die Luftfeuchtigkeit (relativ) steigt und es kann passieren das Wasser ausfällt, sprich dein Set wird feucht!
    Fazit: Solange der Raum gut beheizt werden kann (wenn du nicht spielst) und nach dem Proben gut durchlüften kannst, denke ich gibts kein Problem....


    Edit: Drumstudio war schneller:D Aber wir sagen ja fast das gleiche...

    Von NY Hardcore bis Reggae - Stay open Minded!

    Einmal editiert, zuletzt von snafu ()

  • Vielen Dank euch beiden.


    Hat mir schon sehr geholfen.


    Lüften und Heizen dürfte kein Problem sein, aber mal schaun ob Andere noch was zu sagen haben ;)

    Mein Wald


    "Klingt, als hätte jemand in den Verstärker geschissen."

  • mal ne andere frage wo ich aber keinen extra thread eröffnen wollte:


    mein schlagzeug steht im keller und dort sind 2 dünne fenster vor die ne schicht steinwolle gepackt wurde,trotzdem ist es da recht kalt drin,könnte das im winter schädlich für die becken sein? ich mein wenns draußen wieder -10° sind und ich dann,wenn ich drin spiele,es ja wärmer wird,da dehnen sich die becken ja dann aus und ziehen sich wieder zusammen und dehnen sich aus...


    ist das so stark,dass die becken kaputt gehen können?(wäre halt gut zu wissen da fast alle becken die ich hab neu sind)

  • Man muss die Luftfeuchtigkeit im Zusammenhang mit der Temperatur sehen.
    Kauf Dir im Baumarkt ein kombiniertes Thermo- und Hygrometer. Das ist also ein Gerät mit zwei Zeigern. Im Skalenbereich ist normalerweise ein "grüner Bereich" gekennzeichnet. Solange sich beide Zeiger in diesem Bereich befinden, ist alles o.k.
    Ich habe selbst so ein Dingens und sehr gute Erfahrungen damit. Wenn die Luftfeuchtigkeit sich über den "grünen Bereich" hinaus bewegt, wird das Fenster aufgerissen - und schwupps, da isser wieder unten ;).


    Edith hat gerade ein Bild davon gefunden:


    Fragen und Beiträge zu E-Drums können zu heftigen Reaktionen und Nebenwirkungen führen.

    Einmal editiert, zuletzt von Mai-Carsten ()

  • Zitat

    Original von DrumForJesus
    Man muss die Luftfeuchtigkeit im Zusammenhang mit der Temperatur sehen.
    ..........


    genau, sag ich doch. Vorrausgesetzt es wird nicht gelüftet (also die Absolute Wassermenge im Raum bleibt gleich) verhält es sich folgendermaßen:


    Raumtemperatur steigt => relative Feuchte sinkt
    Raumtemperatur sinkt => relative Feuchte steigt


    dabei bleibt die Absolute Feuchte immer gleich....


    sau edel


    denke nicht dass das viel ausmacht, grundsätzlich sind Temperaturschwankungen ja nicht so doll aber ich würd mir da eher sorgen um die Kessel als um die Becken machen, die können das aufjedenfall ab! Denke je langsamer die Temperatur sich ändert desto weniger muß man sich gedanken machen...

    Von NY Hardcore bis Reggae - Stay open Minded!

    Einmal editiert, zuletzt von snafu ()

  • Der generelle Unterschied zwischen einem absoluten und relativen Wert ist, das der relative Wert immer auf etwas bezogen ist, z.B. Kilometer pro Stunde oder Gläser Bier pro Nase. Der absolute Wert ist der relative Wert multipliziert mit dem Bezug, also wenn Du z.B. 2 Stunden mit 100 km/h gefahren bist multiplizierst Du die 100km/h mit 2h (Zeit in h ist der Bezug) und bist absolut 200 km gefahren, bzw. umgekehrt, wenn Ihr mit fünf Leuten eine Kiste Bier (absolut) trinkt sind das relativ (im Schnitt, aber das ist was anderes) 4 Kannen pro Nase. Klar?


    Gruß
    Alex


    Edit sagt: Bei diesem Problem wären soundsoviel l Wasser pro m³ Luft die relative Luftfeutigkeit und 10 l in der Luft Eures Kellers gelöstes Wasser die absolute Feuchte. Keine Ahnung mehr, welche Einheiten man i.d.R. benutzt, erinnert mich aber stark an Begriffe wie Nassdampf und Mollier-Diagramm und dergleichen, deren Bedeutung ich vor und während, nicht aber nach der Klausur Anno irgendwann noch zu erklären vermochte. Guckst Du hier.


    Edit sagt zum zweiten, dass die absolute Luftfeutigkeit in g/m³ angegeben wird (was meiner Ausführung oben widerspräche), während die relative Luftfeuchtigkeit in Prozent angegeben wird und somit das Verhältnis zwischen momentanem Wasserdampfdruck und Sättigungswasserdampfdruck angibt. Mehr dazu hier.


    So, jetzt habe ich fertig...

    "Ich verlor bisher Filze, Sticks und einen Bassisten. Weiß der Geier was man damit will."
    Barumo, 2008

    4 Mal editiert, zuletzt von zorschl ()

  • Die Einheit für die absolute Feuchte ist g/kg (also g Wasser pro kg Luft), wird jetzt diese Luft abgekühlt bleibt die absolute Feuchte gleich aber die Relative steigt bis sie irgendwann ihre Sättigunskurve erreicht (100% Feuchte). Aber schau doch mal hier, da wirds an Hand des Mollier h-x-Diagramm ganz gut erklärt:
    http://de.wikipedia.org/wiki/H-x-Diagramm

    Von NY Hardcore bis Reggae - Stay open Minded!

  • @ Sau Edel,
    mir sind in in über 20 Jahren Trommelei nur in der Zeit, in der ich in
    eiskalten Proberäumen gespielt habe 2x Hihats gerissen.
    Sonst nie.
    Mag Zufall sein, ich mag da allerdings nicht so recht daran glauben.


    Ich vermute, dass Becken ab bestimmten Temperaturen (und bei Vollmond
    mit bei Neumond gefällten und handgeschnitzten Eichensticks mit einer
    Goldenen Sichel ;) ) einfach poröser sind.


    Falscher Umgang oder falsche Beckenwahl zum Spielstil halte ich für
    ausgeschlossen.

  • Mahlzeit,


    war ziemlich viel Physik bis jetzt, aber einfach ausgedrückt kann man sagen:


    70% sind absolut (oder relativ?) kein Problem! Du solltest nur nach dem Proben gut lüften. Das hilft dann auch gegen Männerschweißgestank ;)


    cheers Rudi

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    If everything is under control, you´re going too slow
    (Ayrton Senna)
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    Mein Sägewerk

  • Zitat

    Original von snafu
    Die Einheit für die absolute Feuchte ist g/kg (also g Wasser pro kg Luft



    klugscheiss:
    diese "einheit" ist keine einheit sondern lediglich ein faktor (10^-3) und gehört (wenn überhaupt) eher zur relativen luftfeuchte...


    ansonsten ist denke ich alles gesagt, viel lüften, ab und zu ordentlich heizen, dann passt das schon!

  • Faktor? 1g Wasser * X = 1kg Luft? Wie soll das denn gehen? :D


    g Wasser/ kg Luft ist sehr wohl die Einheit der absoluten Luftfeuchte.


    Die rel. Luftfeuchte gibt an zu wieviel Prozent die Luft mit Wasser gesättigt ist und das ist ein Faktor >> daher relativ.


    Man könnte nun leicht mit Hilfe eines H,s-Diagrammes feststellen um wieviel °C Luft mit 70% rel. Feuchte abkühlen muss damit die rel. Feuchte gegen 100% geht und somit Wasser kondensiert.
    Oder wie sich die rel. Feuchte bei einer Temperartur von 20-30°C verhält.


    Hab so n Ding noch zu Hause liegen und werde das mal nachgucken wenn ich da bin. Vielleicht ist ja einer schneller?! ;)


    Edith sacht:
    Wenn z.B. beim Proben 25°C inner Bude sind und eine rel. Luftfeuchte von 70% dann befinden sich etwa 16,1g Wasser pro m³ Luft im Raum. Um Feuchtigkeit zum kondensieren zu bringen, müsste man den Raum auf etwa 18,8°C abkühlen >> unwahrscheinlich.


    Um aber dann noch z.B. 5g/m³ aus der Luft zu kriegen müsste man den Raum erstmal um weitere 6,3°C auf 12,5° abkühlen was in meinen Augen total unrealistich ist. >> bekloppt.


    Und dann kommt noch dazu, dass das Wasser wenn überhaupt dann an den kalten Orten im Raum kondensiert und das sind immer Fenster und Wände, auf jeden Fall keine hölzernen Gegenstände, die mitten im Raum stehen.


    Fazit: Überhaupt keine Bedenken.

    Einmal editiert, zuletzt von Jand ()


  • @ JanD


    <klugscheiss>


    a.


    1g/1kg = 1g/1000g = (kürze g) 1/1000 = 10^-3


    also doch Faktor und keine Einheit



    b.


    Um dem Holz nicht gut zu tun, muss das Wasser nicht unbedingt irgendwo kondensieren. Es reicht, wenn´s einfach "zu feucht" ist.
    Ich hatte mal so einen Raum, in dem nix kondensiert ist und trotzdem nach ca 6 Monaten auf meinem damaligen Signature minikleine Pilze gewachsen sind und das Chrom der Harware (keine Sonor) kleine Blasen bekam. Habe die Luftfeuchtigkeit damals leider nicht gemessen.


    </klugscheiss>


    nix für ungut...


    Nach wie vor: 70% - no Probs



    cheers Rudi

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    Mein Sägewerk

  • <mann mann mann>


    Das g ist für Wasser und kg für Luft. Nochmal: kein Faktor, sondern zwei verschieden Einheiten, die sich nicht miteinander kürzen oder zusammen fassen lassen. Was soll das denn sein? 0,001 Waft oder Lusser?


    Geht jetzt eh langsam am Thema vorbei aber einiges kann man einfach nicht so stehen lassen.


    <\mann mann mann>

    Einmal editiert, zuletzt von Jand ()

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