Video DVD vs Drumlehrer -> Stickhaltung

  • Hallo!


    Was macht man, wenn einem der Drum Lehrer was anderes erzählt von Stockhaltung (Hände) und Bewegungsablauf, als auf professionellen Videos
    bekannter Drummer? Die das sogar in Zeitlupe zeigen ?


    z.B. Das Video von Thomas Lang oder Steve Smith , selbst diese beiden unterscheiden sich von der Haltung und Schlagablauf (habe aber noch einige)usw.


    Bin nun schon bei 3 Drum Lehrer (alles top drummer) im Unterricht gewesen, aber jeder erklärt die Stickhaltung (Finger) und den ganzen Bewegungs-Schlagablauf
    komplett anders ?(


    Wonach soll man sich nun orientieren? Ständig komplett umlernen?


    Wenn ich nur wüßte wer es richtig zeigt oder erklärt :rolleyes: Was ist richtig 8o


    Gruß Gery

    Einmal editiert, zuletzt von GeryH ()

  • Drumtom hat das mal in einem anderen Thread sehr treffend gesagt:


    Zitat

    Original von drumtom
    Es geht letztlich darum, für jede musikalische Situation intuitiv die richtige technische Umsetzung zu haben. Du würdest ja auch nicht mit dem Schraubenzieher Nägel einkloppen, sondern einen Hammer nehmen. Trotzdem ist der Schraubenzieher ein gutes Werkzeug.


    Es geht also nicht um entweder oder, sondern um sowohl als auch; mit mehreren Werkzeugen in Deinem Werkzeugkasten bist Du als Musiker flexibler!



    Und um auf Deine Frage zu kommen:


    Zitat

    Original von GeryH
    Wonach soll man sich nun orientieren? Ständig komplett umlernen?
    Wenn ich nur wüßte wer es richtig zeigt oder erklärt Was ist richtig


    Wieso sprichst Du die Lehrer bzw. den aktuellen Lehrer nicht mal darauf an? Wenn er ein guter Lehrer ist, kennt er vermutlich diese anderen Techniken und kann Dir sagen, warum er diese oder jene bevorzugt. Du hast dann die Möglichkeit selber zu entscheiden, was für Dich passt.

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    Einmal editiert, zuletzt von Tommler ()

  • Moin GeryH,


    wie Rockpommel schon schrieb, gibt es nicht DIE Technik. Und daß selbst die Supercracks vermeintlich gleiche Sachen wie z. B. Moeller unterschiedlich erklären, liegt einfach daran, daß sie sich oft über Jahrzehnte auf bestimmte Abläufe eingeschossen haben. Doch wie so oft ist auch das Gegenteil richtig. Vergleiche nur mal Weckls Ausführungen zur Handtechnik auf seinem ersten Video Back To Basics mit denen auf How To Develop Technique (auf die Unterschiede weist er explizit hin). Er spielt jetzt viel lockerer, entspannter und mit weniger Kraftaufwand als zu Beginn seiner Karriere. Er teilt auch mit, daß er aufgrund seiner weiter entwickelten Technik einen besseren Sound habe. Er hatte intensiv mit Freddy Gruber studiert, der ihn auf diesen Weg schickte. Das taten z. B. auch Steve Smith und Neil Peart, die daraufhin ihre Technik ebenso umstellten. Zurück zu Weckl: Das ist bestimmt alles korrekt, was er da erzählt, aber man kann ja beim besten Willen nicht behaupten, daß seine ursprüngliche Technik "falsch" gewesen wäre. Seine damaligen Aufnahmen und Konzerte sind ein beeindruckender Beweis hierfür. Schlecht war's vorher auch nicht und wer sich am alten Video orientiert hat, hat bestimmt nix Falsches getan.


    Ein weiterer Grund für die "Technik-Unterschiede" sind die individuellen anatomischen Eigenarten jedes einzelnen. Ich kann beispielsweise meinen Handrücken nicht sehr gut nach oben drehen, weil die Bewegung auf die letzten Zentimeter "schwergängiger" wird und der Spielraum relativ früh endet. German Grip ist folglich für mich nicht die erste Wahl. Wenn ich der obertolle Trommler wäre (ich träume gerade, es ist ja noch früh), würde meine German Grip-Technik-Erklärung mit Sicherheit anders aussehen, als bei vielen anderen. Das liegt doch buchstäblich auf der Hand, oder? Oder schau Dir mal an, wie Steve Gadd hinterm Set sitzt. Mit dieser Körperhaltung kann man eigentlich nicht Schlagzeug spielen. Steve offensichtlich doch. Andere haben die Snare so tief, daß sie sich für Rimshots normalerweise bücken müßten - trotzdem funktioniert's. Und bei einigen sogar recht gut, z. B. Kirk Covington :)


    Nichtsdestowenigerzumtrotz gibt's ein paar Punkte, die unter fast allen Umständen gelten, wie z. B. Akzente mit French Grip und Fingercontrol - schwierig :-), Moeller läuft nur mit lockerer Stockhaltung, Stick klammern - Soundverlust, Freestroke nur wenn man Rebound wirklich zuläßt etcpp.


    Warum erzähle ich den ganzen Sermon? Weil's einfache Antworten hierauf nicht gibt. Schau doch mal auf Youtube. Dort kriegst Du einen guten Überblick über die wirklich verschiedensten Techniken. Oft auch totaler Schrott. Doch kann da auch gut sehen, was nicht geht oder wo die Limitierungen bestimmter Technikdemos sind.


    Hinsichtlich des geschilderten Problems, daß Du keine Orientierung hast aufgrund der verschiedensten Erklärungen solltest Du einfach Deinen Lehrer drauf ansprechen. Manche reagieren verschnupft (auch schon erlebt), da sie ihre Kompetenz angegriffen sehen, die Guten werden Dir ihren Standpunkt erläutern. Letztendlich mußt Du die verschiedensten Ansätze ausprobieren und herausfinden, was für Dich funktioniert. Das ist nicht die einfachste Art, aber die einzig sinnvolle. Rezepte sind o.k., doch kochen muß man selbst. Und wer sich sklavisch ans Reszept klammert und die eigenen Geschmacksnerven außen vor läßt, der kann sich die Suppe schon mal selbst versalzen.


    Keep On Groovin'
    fwdrums



    Edith meint, jetzt wären bestimmt zu viele Kommas drin (ja genau "Kommas" - das ist jetz erlaubt!).

    nontoxic: kurze lange CD-Pause

    Einmal editiert, zuletzt von fwdrums ()

  • Sehr guter Beitrag, fwdrums!
    Es gibt keine richtige oder falsche Technik. Falsch ist nur das, was weh tut oder nicht den gewünschte Sound oder die gewünschte Schnelligkeit bringt! Ansonsten ist alles erlaubt!
    Zu der Frage, woran orientieren? kann ich dir nur raten: Nimm erstmal die Technik, die dir dein aktueller Lehrer zeigt und lerne die so gut wie möglich! Dann kannst du wenigstens die! Wenn du andauernd zur Seite schielst, lernst du im Zweifel alles ein bisschen, aber eben nix so richtig. Hinterher kannst du immer noch eine "andere" Technik erlernen - das Lernen dauert ja im Grunde ein Leben lang. S. benannter Weckl!

    BORIS.

  • fwdrums spricht es sehr gelassen und sehr präzise aus!


    „Die“ Technik ist abhängig von der Aufgabe die zu erfüllen ist und von den anatomischen / physiognomischen Eigenschaften deiner selbst.


    Schau dir mal einen Fußballer und seine Schußtechniken an! Außenrist, Innenrist, Vollspann, Picke. Alle erfüllen ihren Zweck und werden der Situation entsprechend angewendet. (Entfernung zum Ziel, Bewegung in dem Moment etc.)


    Freddy Gruber sagt „Es gibt nur eine Technik die falsch ist und das ist die die dir weh tut.“ Also wenn Du dich mit „Deiner“ Technik wohl fühlst und alles damit spielen kannst würde ich die auf jeden Fall auch gegen den Willen deines Lehrers beibehalten (Ein guter Lehrer wird sie auch nur korrigieren, wenn er merkt, das sie dich behindert und dich langfristig nicht weiterbringt. Der schlechte Lehrer wird versuchen Dir SEINE Technik aufzudrücken.)


    Sie es wie in einem Fußballspiel. Du muß rennen, du mußt „traben“ du mußt den Ball 20 Meter in Bewegung setzten oder ihn geschickt an der Mauer vorbei ins Tor befördern. Dazu brauchst du verschiedene Techniken und wahrscheinlich auch verschiedene Stöcke, die wiederum auch eine ganz andere Technik erfordern, aber das ist eine ganz anderer Fisch.


    Und ja, der schei...hört wirklich niemals auf!!!

    Gruss


    miles_smiles


    ______________________________________________________


    ich und so



    Zitat:
    D
    as video beweist eindeutig, dass Thomas auch im Hochgeschwindigkeitsbereich sich nicht verstecken muss und nicht nur perfekte Grooves in Jazzbands vom Stapel lässt!!!

  • Hallo!


    Danke an Alle für die Antworten!


    Bei mir ist es so der Fall. Spiele ja relativ schon sehr lange. Früher jahrelang in Musikgruppen aber ohne je einen Lehrer besucht. Dann eine lange Schlagzeug Pause von über 10 Jahren.


    Vor 2 Jahren begann ich wieder alleine zu üben, bis ich beschloß mir nun wirklich einen Lehrer zu nehmen. Wollte wissen wo ich stehe mit meiner Technik.


    Inzwischen bin ich beim dritten Lehrer (beim 3. nur weil die anderen von mir über 100km entfernt waren)


    Es geht bei meinem Problem um ganz normale langsame Einzelschläge "Hand to Hand R & L "


    Ich hatte vorher so eine Haltungsmischung von German und French Grip.


    Nun erklärt mit der Lehrer ich soll bei beiden Händen den Daumen oben halten Handrücken auf der Seite (also eine Linie Unterarm bis zum Daumen, (fast schon eine Dart Stellung) der Stock liegt auf dem 1. Glied des Mittelfingers). Beim Aufschlag solle ich Daumen und Zeigefinger weg strecken, wobei dann Mittel, Ring, und kleiner Finger um den Stock und Handballen bleiben. Damit der Rebound voll ausgenützt wird bei langsamen Einzelschlägen.


    Bei mir gehen aber Mittel, Ring, und kleiner Finger mit dem Stock mit und bleiben nicht geschlossen um den Stock beim Handballen). Weiters dreht sich bei mir beim Aufschlag auf das Fell der Handrücken leicht nach oben.


    Der Lehrer sagt, daß ist bei mir typisch Fingercontroll und auch richtig für andere Sachen, jedoch bei einfachen Schlägen seine Methode zu machen gut wäre. Das heißt auch bei Einzelschlägen den Rebound voll ausnützen. Aber ich solle nun mal
    wie oben beschrieben das mit dem Rebound so üben daß Mittel, Ring, und kleiner Finger am Stock und am Handballen bleiben Daumen und Zeigefinger öffnen beim Aufschlag. wegen dem vollen Rebound.


    Wenn ich das mache fällt mir der Stock zu Boden ?( Da ich Daumen und Zeigefinger wegstrecke. Bevor ich wieder zuschnappe ist der Stock weg.


    Der Rebound kommt auch nicht richtig zur Geltung. Beim Lehrer aber perfekt.


    Hoffe ich konnte mein Problem schildern.


    Gruß Gery

  • Erst mal die Frage: Welchen Musikstil spielst du denn? Das ist wichtig zu wissen, weil für verschiedene Stile empfehlen sich auch verschiedene Haltungen. Die von dir beschriebene Haltung deines Lehrers würd ich vor allem für "Low-Hitting", also leiseres bis mittellautes Spiel nutzen. Ist aber schwer, das ungesehen zu beurteilen.
    Vorher hattest du wohl mehr den "American Grip" genutzt, wobei die Hand sich beim Aufschlag nicht drehen sollte. Eine Rotation des Unterarms (Elle gegen Speiche) könnte auf dauer zu Ellenbogenproblemen führen, je nach Beanspruchung ("Tennisarm").
    Tendenziell würde ich empfehlen, probier die neue Haltung deines Lehrers noch ein bisschen aus. Wenn sie dir nicht gelingt, soll er dir eine andere zeigen. Ich hoffe, er kann das. Ein guter Lehrer sollte auch auf die Bedürfnisse des Schülers eingehen.
    Was mir nicht einleuchtet, warum sollst du den Rebound ausnutzen? Geht es in erster Linie um Geschwindigkeit? Falls nicht, brauchst du den Rebound doch gar nicht, oder? ?( Selbst bei Upstrokes, also Grundstellung mit Stock oben, fängt man doch ohne Rebound an. Die Hand und der Arm machen den Anfang. Wenn das nach einiger Zeit sitzt, kann man bei zunehmender Geschwindigkeit den Rebound mit zunehmen.
    Zur abschließenden Beurteilung müsste man den Ursprung und das Ziel kennen: Was willst du mit der Technik erreichen?

    BORIS.

  • Hallo ElEhnez !


    Was will ich erreichen? Sagte dem Lehrer möchte eigentlich nur viel Jazz, Swing ,Big Band und Latin usw.


    Mußte ihm was vorspielen, nahm meine Traditional Haltung ein und legte los.


    Er sagte dann nicht schlecht, bei ihm wird aber nur Match Grip unterrichtet.


    Erklärte mir woher die klassische Haltung kommt und warum die so spielten.


    Schief hängende Trommel usw.


    Das war es, und ich spielte Anschließend Match Grip, da fing das Desaster an.


    Bis jetzt 2 Stunden in 14 Tagen nur diese Haltungs Besprechung.


    Wollte eigentlich im Jazz und Latin weiter kommen. Schön langsam bekomm' ich Frust, außer diese Haltung in einzel Schlägen mit dem Rebound ohne Finger Control muß sein um weiterzu kommen?


    Machte bis jetzt sämtlichen Rebound 2,3,4 fach pro Hand mit Stick Fingercontroll. Auch schon sehr schnell kam mir vor ?(


    Die Schule heißt Focus


    Gruß Gery

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