Darf die Band dem Drummer den Aufbau vorschreiben?

  • Zitat

    mavine: Natürlich ist es aber auch Quatsch, sich NUR aus optischen Gründen zBsp. zwei Bassdrums oder 8 Toms oder 25 Becken usw. aufzubauen, wenn man sie NIE benutzt, weil man sie NIE braucht. Das wirkt dann genauso albern wie das nackige Minimalisten-Setup


    Ääh - Einspruch oder ich muss sofort aufhören zu spielen :D


    Zitat

    Um so etwas zukünftig zu vermeiden hilft nur reden(!) und abstimmen(!) und zwar frühzeitig(!). Man mag gar nicht glauben, wieviele Probleme bei gescheiter Kommunikation gar nicht erst aufkämen...


    Einer der besten Sätze, der die Problemstellung- und Behandlung super zusammenfast. Auch als Drummer schlage ich mich in diesem Fall eher auf die Seite deiner Bandkollegen.

    Grüße,


    De' Maddin Set
    ________________________________


    Dängdäng-Dängdäng-Dängdäng
    Bababababaaa-baba - Brack........Meet you all the way....dadadab...usw.

  • Mich nervt an dieser Diskussion allein die Tatsache, daß jeder sich nur nach den optischen (angeblich für bestimmte Musikstile nötigen, und momentan angesagten) Einheitsschemata ausrichten soll, will, muß.
    Was ist denn mit den ganzen Punk und Grungerock Trommlern, die sich einfach von dem angesagten 5- Piece Set verabschiedet haben und teilweise nur mit BD und Standtom spielen - oder vom Ärzte Drummer, der im Stehen spielt. Wenn ich mit wenig Equipment auskomme für die, mit der Band, gespielte Musik, so ist das doch toll - weniger Equipment = weniger Möglichkeit, sich zu verzetteln. Mit einer guten P.A. Anlage kann ich sogar aus formschönen Pappkartons noch einen tollen Drumsound zaubern ( Beispiel: Give Peace a Chance von John Lennon - die Drums sind im Hotelzimmer aufgenommen und sind handelsübliche Telefonbücher). Löst euch von den Klischees. Wichtig ist doch allein die Musik, alles andere ist doch Augenwischerei und Ablenkung von schwachen Kompositionen. Wenn also der Drummer seinen Anteil an der Musik mit wenig Mitteln bringen kann, warum soll er dann die ganze Staffage mit sich rumschleppen? Die großen Bands haben dafür ihre Roadies, das ist eine ganz andere Geschichte. Ich finde es absolut lächerlich, eine zweite Bassdrum/und/oder 6 Toms aufzubauen, und sie dann definitiv nie zu benutzen. Und dann auch nur weil der Rest der Band es so will. Schlimm, schlimm.

  • Zitat

    Original von Hammu
    Mich nervt an dieser Diskussion allein die Tatsache, daß jeder sich nur nach den optischen (angeblich für bestimmte Musikstile nötigen, und momentan angesagten) Einheitsschemata ausrichten soll, will, muß.


    Ich fühle mich aufgrund meines obigen Posts mal so halb angesprochen... :D


    Manche Klischees sind vermutlich aus Notwendigkeiten heraus geboren, z.B. was Volumen angeht (Männergrößen). Sicherlich ist nichts in Stein gemeißelt, aber nicht wenige Bands wollen auch Klischees gezielt bedienen (um sich selbst überhaupt erst definieren zu können), was ich für durchaus legitim halte. Will man mit Stereotypen brechen, geht das meiner Meinung nach nur mit der gesamten Band. Ich würde unserem Gitarristen einfach mal in die Eier treten, wenn er live im rosa Häschenkostüm eine elektrisch verstärkte Ukulele spielen wollen würde, nur weil er das für künstlerisch gelungen und avantgardistisch hält. Ziehen alle mit, geht auch alles, hat der Rest der Band eher konservative Vorstellungen, muss man sich dem fügen oder sich ein anderes Betätigungsfeld suchen.
    Um in der Sprache meines vorherigen Posts zu bleiben: Ein Ausbrechen aus dem beschriebenen Rahmen hat mit Sicherheit in der Vergangenheit Bemerkenswertes hervorgebracht und ganzen Genres nicht nur eine neue Richtung gegeben, sondern erst ermöglicht. Nichtsdestotrotz kann das innerhalb einer Gruppe nicht einer alleine für sich entscheiden.


    Zitat

    Original von Hammu
    Wenn also der Drummer seinen Anteil an der Musik mit wenig Mitteln bringen kann, warum soll er dann die ganze Staffage mit sich rumschleppen?


    Absolut meine Meinung!


    Gruß
    Alex

    "Ich verlor bisher Filze, Sticks und einen Bassisten. Weiß der Geier was man damit will."
    Barumo, 2008

  • Ich hatte mal ähnliche Diskussionen in einer ehem. Metalband, wo man partout wieder wollte, dass ich weiterhin 2 Bassdrums benutze, weil das ja optisch mehr hermache (was ja stimmt!). Tatsächlich scheint es generell so, dass wenn man mehr Sounds um sich herum versammelt, man ja unweigerlich abwechslungsreicher agiert. Diese "minimal oder nicht"-Debatte wurde im Forum ja bereits an anderer Stelle eröffnet.
    Aufzwingen lassen sollte man sich eine solche Politik bestenfalls, wenn es stichhaltige Gründe bei Gesamt-Konzepten des Bühnenaufbaus oder so gibt, also bei den Vollprofies...
    Mir ging es im vergangenen Jahr sogar schon zuweit, dass ich in meiner (Ex-)Band auf den Schlag genau Ansagen bekam vorher am PC arrangierte Songs einzustudieren und exakt so umzusetzen. Das hat für mich dann nix mehr mit Bandgemeinschaft zu tun, man wird zum ausführenden Angestellten...


    Fazit: Lass dir nix sagen, die sollen froh sein dich zu haben!! 8)

    Don´t worry, be heavy!

  • Zitat

    Original von seelanne
    ich finds okay, was deine Kollegen machen: Du würdest Dich ja auch eventuell mokieren, wenn euer Bassist auf einmal mit ner lila Irokesenfrisur ankommt oder eure Sängerin in einem Kartoffelsack performen will oder der Keyboarder einen Casio-"Kindertaschenrechner" mitbringt, auf dem man ja schließlich auch alles "irgendwie" spielen kann.


    Band sein heißt unter anderem auch Demokratie üben.


    Ich find deine ausführungen im ersten Teil...SORRY...beschissen!
    Einfach unangebrachte und unpassende Vergleiche zur beschriebenen Situation.


    Letzter Satz allerdings ist ganz nach meinem Geschmack!
    In jede gute Beziehung gehört auch eine ordentliche Portion
    Kompromißbereitschaft auch wenn es manchmal schwer fällt!



    Ich vertrete hier aber immernoch die Meinung, dass wenn mir auf einmal danach ist mein Instrument (<--Seelanne, siehe Zitat) auf ein Minimum zu reduzieren und dann einen Auftritt zu spielen, dann kann ich das wohl machen ohne das mir da irgendwer reinquatscht.
    Passende und angebrachte Kritik nehme ich dann gerne nach der Performance in Empfang.


    Das mit der "Programm-Anpassung" hätte ich aber auch nochmal gerne erklärt bekommen.



    Nichts für ungut!

  • Sorry, Tama, deinen Post finde ich zwar nicht gleich beschissen (obwohl je öfter ich ihn lese, desto behämmerter wird er), aber Sinn macht er trotzdem nicht:


    Wenn Du den zweiten Satz gut findest, wieso findet du den ersten Teil bescheuert ? Beide gehören nun mal zusammen. Die ersten Beispiele sind die konkreten Ausprägungnen des zweiten, abstrakten Grundsatzes. Was gibts da in Sachen Transferleistung zu vereiern ?


    Im übrigen : Erster Grundsatz der Demokratie heißt "Tolerierung von Andersdenkenden, 2ter Grundsatz "Akzeptanz der größeren Quantität von Andersdenkenden" (Spock hätte es jetzt anders ausgedrückt).


    So jedenfalls die Band-Demokratie- Ausgangs-Position. Wem das nicht passt - was ja legitim ist und was du ja für dich auch zu beanspruchen scheinst - ja der muss halt alleine Musik machen. So einfach ist das. Oder alleine posten. Beschissen ist jedenfalls was anderes.


    See


    Wenn du schon mit Begriffen wie Beschissen um dich schmeißt, dann in Sachen Logik und Gedankenführung in Zukunft etwas stringenter bitte. So wird das nix.

    "Pommes/currywurst hat einfach seine eigenen Gesetze."
    (c) by frint / 2008


    "Es macht so viel Spaß, ein Mann zu sein, das können sich Frauen gar nicht
    vorstellen!" (c) by Lippe / 2006

    Einmal editiert, zuletzt von Seelanne ()

  • Vieleicht haben wir uns ja falsch verstanden!? Also:
    Nicht so toll formuliert fand ich diesen Teil:

    Zitat


    Du würdest Dich ja auch eventuell mokieren, wenn euer Bassist auf einmal mit ner lila Irokesenfrisur ankommt oder eure Sängerin in einem Kartoffelsack performen will oder der Keyboarder einen Casio-"Kindertaschenrechner" mitbringt, auf dem man ja schließlich auch alles "irgendwie" spielen kann.


    Was hat bitte Kritik gegenüber einem Schlagzeuger der sein Instrument minimiert mit Kritik gegenüber einem Keyboarder der nicht auf seinem Instrument spielt sondern auf einem Kindertaschenrechner(??) zu tun?
    Für mich machen einfach diese Vergleiche keinen Sinn! Vieleicht verstehe ich es ja auch falsch?


    Gut fand ich diesen Satz:

    Zitat


    Band sein heißt unter anderem auch Demokratie üben.


    Da du damit meiner Meinung nach den Nagel auf den Kopf triffst!
    In meinem vorangegangenen Post fügte ich auch noch Kompromißbereitschaft hinzu.
    Das ganze aber eher im Allgemeinen gemeint und weder auf deine Vergleiche noch auf sevens Situation bezogen!


    Zuletzt noch ein Entschuldignung:
    Beschissen war einfach die Falsche Wortwahl! Hatte in dem Moment nicht daran gedacht, dass du es als Beleidigung aufassen könntest. Ich wollte damit nicht deinen Beitrag negativ beleuchten!


    Gruß
    Tama




    Ps.: Vieleicht hab ich auch einfach gar nichts verstanden, da ich während ich deinen Post gelesen hab 3 mal im duden Nachschlagen musste!

  • Crossroad - hehe, schönes Ding :D Aber das ist nicht 100% das gleiche Setup, was er da gespielt hat. Das da ist ja ein Ride, oder irre ich mich? Bei dem Auftritt, den ich meine, hatte er ein Crash. Bin ich mir ziemlich sicher, weil das sehr verloren neben dem Mini-Set hoooch oben in der Luft baumelte ;)


    Gut, nur zwecks Vollständigkeit, sorry für Offtopic.

  • Also ich meld mich auch mal zu wort.
    Bei uns ist es folgendermaßen - jeder kann das machen was er will - solang darunt die Musik nicht leidet. Weil jeder Musiker hat ja seine individuellen vorstellungen von seinem equipment - ICH würde mir niemals vorschreiben lassen was ich aufbauen soll - ich treffe die Entscheidung immer alleine.
    Bei Becken ist das ja so ne Sache - kommt auf die Lokation an, muss jeder selber wissen, was gut klingt und was nur scheppert.
    Aber beim Set up - no fucking way - Wenn ich nur eine Bass spielen will, dann spiele ich nur eine Bass, wenn ich nur 2 Toms haben will dann ebenfalls, und wenn ich nur ne 13" snare benutzen will, ist das auch mein Bier.
    Das ist ja dann fast so wie wenn man dem Sänger vorschreibt das er ein paar Töne in der Tonleiter auslassen soll, oder das der Bassist seine untersten 2 Saiten vom 6 Saiter nicht verwenden darf, oder das der Gitarrist nur bestimmte Effekte benutzen darf, oder Keyboarder sitzen muss, oder die Sängerin nackt singen muss und so weiter.... also wenn mir jemand vorschreiben würde wie ich mein set aufzubauen habe, dann gibts 2 möglichkeiten, ich setzte meinen willen weiterhin durch, oder der gig findet eben nicht statt. Wenn niemand seinen kreativen Freiraum bekommt, wo bleibt dann der Spaß ? !!!!
    Ich finde das ist echt übelst unprofessionell den andren ins handwerk pfuschen zu wollen - würd ich niemals zu lassen..



    mfg domi

  • ich würde kaum andere trommeln aufbauen wenn ich nackt spielen müsste. wie oft tritt der herr domi nochmal ins rampenlicht, so im monat? ich kann mich auf den kopf stellen, der von mir bevorzugte snare-sound funktionert u.u nicht. weils keine paramitten am pult gibt. weils keine anlage gibt. weil der laden gross wie ein hangar ist und nur 5 leute drinstehen. ICH treffe dann entscheidungen. bevor diskutiert wird ob man bei 456 hertz noch was wegdreht hab ich dann son kleber dran und gut ist. aber ich bin auch nur eine kleine glimmlampe unter tausenden von xenonflutern.

  • so, ich dann auch ma.


    seven, du hast oben geschrieben das DU die setlist in der von dir gewünschten drum-config geübt hast, und das DU dir gedanken drüber gemacht hast. so spannend ich auch derart minimalistische sets finde (da zeigt sich wer wirklich was kann, deshalb hab ich auch ein e-drum :D ), so hättest du meiner bescheidenen meinung nach doch schon ein paar wöchelchen früher mit den anderen bandkollegen drüber reden und auch in gemeinschaft hörend spielen sollen. irgendwie klingt es für mich ein bischen wie "ich will das mal probieren, fragen muss ich nich, die sind eh alle nett", und das ging dann doch etwas in die hose. natürlich reichen für die meisten musikrichtungen solch minimalistische sets (wobei ich zumindest noch ´ne stand und ´n ride dazugestellt hätte zwecks variationen), aber einfach mal bei einem auftritt ausprobieren wollen geht nicht. das muss weit vorher geklärt werden, sonst kommt der geyboarder demnächst mit einem mono-synth und die saitenzupfer nur mit der d-seite auf den entsprechenden holzbrettern. mag klappen, aber ohne vorher zusammen zu üben und das zeugs durchzuspielen wird´s sicherlich nicht passen =)

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