ZitatAlles anzeigenOriginal von docschweitzer
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Es mag ja vielleicht ein wenig übertrieben klingen, aber ein wesentlicher Grund für den Gedanken an einen Umstieg auf E-Drum ist die schlichte Tatsache, dass ich die aufgrund meiner recht begrenzten zeitlichen Situation die Anfahrt zum Proberaum nicht auf mich nehmen mag, um mal allein am Drumset zu üben. [...]
Wie stark machen sich denn das von dir geschilderte "indirektere Spielgefühl" und die eingeschränkte Dynamik der E-Drums negativ bemerkbar? [...]
d.h. das Ganze soll (trotz aller Abstriche) insgesamt noch nach einem passablen Acoustic-Set klingen, wenn es über PA rüberkommt.
Meinst Du (meint Ihr) ich erwarte da zuviel vom Umstieg auf das TD-20?
Horst
Hallo Horst,
Deine Gründe sind ja recht vielschichtig. Ich kann Dir leider auch keine allesumfassende Antwort geben, da jeder ein anderes subjektives Empfinden und auch andere individuelle Vorstellungen hat.
Das TD20 ist wirklich ein tolles e-drum. Wir haben damit (bzw. auch schon mit den nicht ganz sooo tollen Vorgängern) den Lärmpegel auf der Bühne soweit abgesenkt, das man nach einem Abend Musik nicht gleich halb taub nach hause kommt, und das Publikum fast "CD-sound" zu hören bekommt, ohne dafür Playbacks oder einen irren Aufwand an Technik/Technikern aufbieten zu müssen. Ballern auf dem A-Set ist aber ggf. für den Drummer selbst befriedigender.
Um das E-Set in der Band einzusetzen benötigt Ihr IMHO ausser einer ordentlichen Beschallungsanlage ein für alle ausreichendes Kontrollsignal auf der Bühne (Monitorboxen und/oder inEar). Ohne das werden Deine Kollegen das Set nicht ausreichend hören und der Groove geht verloren.
Die von Dir angedachte Variante, mit 2 nach vorne gerichteten Drum-Monitoren Dich, Deine Kollegen und das Publikum zu beschallen, ist eher ungewöhnlich. Nachteil hierbei ist, das Du lautstärkemässig begrenzt bist (irgendwann klingeln Euch allen die Ohren) und das die Kontrolle über den Gesamtsound vor der Bühne weiterhin schwierig bleibt. Ich halte es daher für keine Lösung, die Euch soundmässig viel weiter bringen dürfte.
Das beruht jetzt alles auf meiner Erfahrung bzw. subjektiven Meinung, muss nicht heissen, das Du mit Deinem Vorhaben nicht glücklich wirst und kann auch das sammeln Deiner persönlichen Erfahrungen nicht ersetzen.
Wir drehen uns gerade etwas im Kreis. Daher sollte Dein nächster Schritt unbedingt das Anspielen einiger e-sets sein (= eigene Eindrücke und Erfahrungen sammeln). Dabei erkennst Du selbst, ob sich die von Dir bevorzugten Spieltechniken ausreichend gutspielen lassen, und ob es Dir grundsätzlich von der Bespielbarkeit und dem Sound gefällt.
Prima wäre auch, wenn Du das favorisierte Set dann mal über eine von dir gedachte Boxenkombination spielen würdest. Wenn Dir das gefällt wäre mal eine Probe mit den Kollegen angesagt. Nach der Probe dann zusammensetzen und Eindrücke austauschen. Dann findet Ihr bestimmt relativ schnell "Euren" Weg.
Ggf.. hast Du ja zum kompletten Ersatz des A-sets auch die Option, ein (ggf. kleineres) e-Set zum alleine üben zuhause zu nehmen und weiter das A-Set in der Band einzusetzen.
Die Anschaffung einer PA mit Subwoofer wäre - unabhängig vom letzlich eingesetzten Schlagzeug - IMHO sehr empfehlenswert. Dein A-Set liesse sich ja ggf. auch relativ preiswert mikrofonieren.
Gruß,
Kai