Hallo Trommlercommunity,
ich habe mir vorgestern den Roland Rmp-3 Rythm Coach gekauft und will euch meinen Eindruck nicht vorenthalten, deswegen verfasse ich hier einen Testbericht. Das Pad ist nicht nur für Neulinge interessant, sondern auch für Fortgeschrittene und Profis.
Erster Eindruck und Bilder
Ich war angenehm überrascht, als ich das Rmp-3 aus seiner Verpackung holte, da ich es für kleiner hielt. Die Tasten sind sehr übersichtlich angeordnet, es ist ausgezeichnet verarbeitet und ist einfach zu transportieren. Das 8" Fell (auch stimmbar) ist groß genug für alle erdenklichen Übungen.
Lieferumfang
Doch es gibt nicht nur Positives zu berichten. Im Lieferumfang ist nur das Pad, ein Stimmschlüssel und eine 9V Blockbatterie drin, jedoch kein Netzgerät und auch kein Stativ. Ich weiß nicht wielange man das Gerät mit dieser Batterie betreiben kann, da ich es erst seit 2 Tagen besitze. Außerdem gibt einem die Anleitung deutlich zu verstehen, dass man kein willkürliches Netzteil benutzen darf, sondern nur das PSA Netzteil der Firma BOSS. Vielmehr störte mich jedoch die Tatsache, dass kein Stativ enthalten war und man dieses für 40€ selbst kaufen muss. Aber ein kleiner Tipp am Rande: Natürlich geht das nicht mit jedem Fotostativ, aber bei meinem hat es geklappt, ich konnte mein Rmp3 einfach auf mein Fotostativ montieren und es hielt einwandfrei.
Anzeige
Als ich das Gerät das erste Mal einschaltete erschien eine übersichtliche Anzeige auf dem 2,5" Display: Eine gut sichtbare digitale Metronomnadel, die Taktarteinstellung, die Zählzeit, die Rhythmuseinstellung, die Tempoanzeige, Triggeranzeige (Erscheint wenn auf das Fell geschlagen wird) und eine Battery-Low anzeige.
Einstellungsmöglichkeiten
Auf der linken Seite lassen sich folgende Einstellungen machen:
Bpm-Einstellung, Taktarteinstellung (0-9 Viertel pro Takt, Taktänderungen: [2+3, 3+2, 3+4, 4+3, 4+5, 5+4, 5+6, 6+5, 6+7, 7+6, 7+8, 8+7, 8+9, 9+8] .. Das heißt bei der Einstellung "6+5" zum Beispiel, zält der Rhythm Coach einen 6/4 Takt und im darauffolgenden Takt 5/4. Dies hängt natürlich auch davon ab, ob man im Rhytmusmenü Viertel eingestellt hat oder einen anderen Notenwert, bzw. Rhythmus.
Folgende Rhytmen bietet der Coach an: Ganze Noten, Halbe Noten, Viertel, Vierteltriolen, Achtel, Synkopen (zwischen den Zählzeiten, auf der "und"), Triolen, Triolische Achtel, Sechzehntel, Jede Viertel + die "d", jede "e" + "d", Quintolen, Sechstolen, Septolen, 3-2 son clave, 2-3 son clave, 3-2 rumba clave, 2-3 rumba clave.
Außerdem lassen sich die Lautstärke des Metronoms und der Metronomsound (insgesamt 5 Verschiedene) regulieren.
Weitere Tasten wie "Start/stop", die eine Übung startet und beendet, zwei "Value"-Tasten, mit der sich Werte erhöhen und senken lassen, eine Kopfhörerlautstärkeregulierung und eine "on/off" Taste zum Ein- und Ausschalten sind vorhanden.
Coach-Funktion
Es gibt insgesamt 5 Coachfunktionen.
"Timecheck"
Hier spielt man ganz einfach zum Metronom und kann alle oben genannten Rhythmen einstellen, die man spielen möchte. Eine Anzeige am oberen Rand des Displays zeigt an, ob man hinterher "hinkt", oder ob man zu schnell spielt. Es gibt 4 interne Einstellungen.
ESY: Weniger strenge Kontrolle
HrD: Strenge Kontrolle
E-5: ESY mit Ergebnisanzeige
H-5: HrD mit Ergebnisanzeige
(bei den letzten beiden Einstellungen wird nach 8 Takten eine Prozentzahl angezeigt, die angibt wie gut man gespielt hat.
Das Spiel wird unabhängig vom Rhythmus stets mit den Viertelnoten verglichen.
"Quiet Count"
Diese Einstellung soll das innere Timing verbessern. Das Metronom spielt 1,2,3,4,6 oder 8 Takte lang mit einer festgelegten Lautstärke, um dann 1 oder 2 Takte (siehe unten) mit kaum hörbarer Lautstärke zu spielen. Das Ganze wird solange wiederholt, bis man Start/Stop drückt.
Folgende Einstellungen sind möglich:
9-1 : 1-taktige Übung
9-2 : 2-taktike Übung
9-4 : 4-taktike Übung
9-8 : 8-taktike Übung
931: 3 Takte (laut) plus 1 Takt (leise)
962: 6 Takte (laut) plus 2 Takte (leise)
"Auto UP/DOWN"
Auto UP/DOWN verbessert die Ausdauer, indem das Metronom-Tempo immer wieder bis zum Maximal-Tempo beschleunigt und anschließend bis zum Start-Tempo abbremst. (Man kann das Maximaltempo vorher festlegen).
Folgende Einstellungen sind möglich:
1b: Das Tempo erhöht bzw. verringert sich mit jeder Zählzeit um 1 BPM.
2b: Das Tempo erhöht bzw. verringert sich nach zwei Zählzeiten um 1BPM.
8-2: Das Tempo erhöht bzw. verringert sich alle acht Takte um 2 Bpm.
8-5: Das Tempo erhöht bzw. verringert sich alle acht Takte um 5 Bpm.
8-r: Das Tempo erhöht bzw. verringert sich alle acht Takte. Der Grad der
Tempoerhöhung erhöht sich, während das Tempo immer schneller wird.
[I]Wenn man das Metronom-Tempo ändert, beginnt diese Übung mit
einem Tempo, das dem Starttempo der vorher gemachten Einstellung
am nächsten ist.
"Rhythmic Notes"
Rhythmic Notes ist nicht nur eine hervorragende Aufwärmübung, sondern auch bestens geeignet, den Umgang mit verschiedenen Notenwerten zu lernen. Nach einem zweitaktigen Einzähler, spielt das Metronom nacheinander je zwei Takte lang verschiedene Notenwerte:
Beginnend mit halben Noten werden die Notenwerte bis zu Septolen gesteigert , um dann wieder bis auf halbe Noten reduziert zu werden.
Folgende Varianten sind mögich:
r-5 : Halbe Noten, Viertel, Achtel, Triolen, Sechzehnten und wieder zurück.
r-7 : Halbe Noten, Viertel, , Achtel, Triolen, Sechzehntel, Sechstolen
und wieder zurück
r-9 : Halbe Noten, Viertel, , Achtel, Triolen, Sechzehntel, Quintolen,
Sechstolen, Septolen und wieder zurück
"Stroke Balance"
Mit Stroke Balance überprüft man die Schlagkraftunterschiede zwischen der rechten und der linken Hand (oder nur einer Hand). Die Metronomnadel zeigt je nach Ausschlag die Stärke des Strokes an.
Folgende Einstellungen sind möglich:
FL5: Die Metronom-Anzeige erlischt unmittelbar nach dem Anschlag.
HLd: Die Metronom-Anzeige bleibt nach dem Anschlag sichtbar.
Eine zusätzliche Übung:
Time-Check mit Achtelnoten im Gegentakt
Stellt man als Beat "0" ein und als Rhythmus die Synkopen auf der "und", hört man wie das Metronom alle Viertelnoten zum Ausdruck bringt und man kann das Timing der im Gegentakt gespielten Achtelnoten im Display ablesen.
Feature
Als ein gutes Feature sehe ich den Audio-Mix Eingang an, mit dem man ganz einfach durch ein Audiokabel zu seinen Lieblingsliedern spielen kann. (Lässt sich an jedes Gerät anschließen, das einen Audioausgangbesitzt).
Alternative + Fazit
Als Alternative gibt es speziell von Roland das Rmp-1 (vorgängermodell) und das rmp-5 (Nachfolgermodell), zu denen ich allerdings nicht mehr sagen kann, als dass es weniger Funktionen, bzw. mehr Funktionen gibt.
Fazit: Das Rmp3 hat alles was man braucht. Man kann spielend durch den Coach sonst eher nervige Sachen oder ganz normale Rudiments üben. Das Fell fühlt sich echt an, der Rebound lässt sich durch die Stimmschrauben verändern und man kann es auch locker in der Nacht spielen, da es eh keiner hört. Ich hab es mir vor allem für den bevorstehenden Urlaub gekauft, weil man da doch mehr Zeit hat um so etwas zu üben.
Die 119€ sind für die Anwendungsbereiche des Pads völlig gerechtfertigt.
Ich hoffe ich konnte euch dieses feine Instrument ein wenig näher bringen und vielleicht beschließt ja der Eine oder Andere sich auch so ein Pad zu kaufen.
Bis demnächst,
lg Thomas