Recording Snare- und Bassdrum -> Grober Einstellungsfehler oder alles okay?

  • Ich hab jetzt hier mal ein Soundsample von meiner Aufnahme von gestern. Vielleicht kann sich ja einer in einem professionellen Programm die Pegel mal ansehen und mir sagen, ob da was übersteuert oder geclippt ist, oder was auch immer davon ausgehen könnte, dass die Vorverstärkung des Mikros zu hoch war. Danke schonmal.


    http://derfeind2k.de/aufnahmen/mono_mix.mp3 (ca. 300 kb)


    Aufgenommen wurde das, wie gesagt, mit nur einem Overhead AKG C430, einem Bassdrum-Mikro AKG D112 und einem Mikro für die Snare, das T.Bone cd 55.

  • Also ich hör' da keine Übersteuerung. Was mir nur auffällt ist, dass sich die HH irgendwie unnatürlich anhört und die Toms zu leise sind. Versuche erstmal ohne Equalizer am OH die Position des Mikros herauszufinden, wo sich alles schon so natürlich und ausgewogen wie möglich anhört.


    Ist ein ziemliche Fummelei; es lohnt sich aber...

  • Zitat

    Original von Buddy Poor
    -0,5 db
    mach die bassdrum mal lauter oder latsch mehr rein......


    Was meinst du mit den -0,5 db? Ist der Mix zu laut?


    Das ist eine Aufnahme ohne jegliche Nachbearbeitung, weder Gate, noch Kompressor, noch Equalizer, lediglich die Spuren wurden normalisiert. Ich bin noch totaler Anfänger im Multichannel-Recording. Deshalb hab ich es erstmal alles so gelassen, wie es mir die Mikros geliefert haben.

  • Ach so, alles so gelassen, wusste ich nicht, alles klar....
    mit -0,5 db meine ich den lautesten punkt in deinem beispiel. Bis 0 db darfst du, also hast du noch ein halbes db luft. Verstehst? Alles in ordnung. Manche sagen man soll vor dem mastern genau diese 0,5 db "abstand halten" damit man beim mastern etwas headroom hat. Ansichtssache.

  • Lass das mit dem Normalisieren. Das ändert zwar nichts an dem, wonach Du gefragt hast, ist aber schlicht ein überflüssiger Rechenschritt der höchstens dazu führt, dass Du beim Mischen alles wieder leiser machen musst, damit es nicht clippt. Wenn z.B. ein normalisierter Schlag auf die Snare auf zwei Spuren liegt (z.B. auch auf den OHs), dann addieren sich die Signale und Du bist über 0dBFS.


    Beim analogen Mixer ist 0dB im Grunde nur ein Richtwert, eben der optimale Arbeitspunkt, um den herum sich das Signal aufhalten sollte. Wenn Du da also etwas höher landest, ist das gar kein Problem, so ein Mixer hat schonmal gerne 20dB Headroom, selbst die billigen Teile zerren erst ab +12 oder 14dBu.


    Wenn Du den Mixer richtig verkabelt hast, sollten 0dBu auf dem Mixer etwa -18dBFS im Computer sein. Klingt jetzt vielleicht wenig, ist aber vollkommen in Ordnung wenn Du in 24bit aufnimmst. Da hat alles, was lauter als -48dBFS ist, eine höhere Auflösung als eine Audio-CD mit ihren 16bit.


    Wenn Du so viel Platz nach oben lässt, hast Du hinterher beim Mischen des gesamten Songs dann auch nicht das Problem, dass irgendwann zu wenig Headroom da ist und Du alles leiser machen musst oder anfängst, Signale zu komprimieren/limiten, nur damit sie nicht über 0dBFS gehen.


    Mit Deiner Aufnahme ist also alles in Ordnung. Sieh also zu, dass die Signale beim Aufnehmen grob um die 0dBu im Mischer liegen und im Computer das rote Lämpchen nicht angeht, dann ist alles in Butter.


  • Vielen Dank für die Informationen. Allerdings, das mit dem Normalisieren klingt einerseits logisch, andererseits ist es doch auch nicht gut, wenn die Aufnahme zu leise klingt und man die Boxen aufdrehen muss. Sollte man die Spuren garnicht einzeln normalisieren oder erst im fertigen Mix nachher oder wie?

  • Garnicht. Und warum sollte es nicht gut sein, die Boxen aufzudrehen? Ist immer noch das einfachste Mittel, um die Lautstärke des Gehörten anzupassen. Und vor allem verändert es nicht die Auflösung der gespeicherten Daten.

  • Zitat

    Original von DS
    Garnicht. Und warum sollte es nicht gut sein, die Boxen aufzudrehen? Ist immer noch das einfachste Mittel, um die Lautstärke des Gehörten anzupassen. Und vor allem verändert es nicht die Auflösung der gespeicherten Daten.


    Naja, ich finde es umständlich, beispielsweise bei Musik, wenn jeder Track eine andere Lautstärke hat, weil er eben unverändert gelassen wurde. Dann muss man ständig die Lautstärkeregler der Boxen drehen und anpassen, damit es die richtige Lautstärke hat. Da würde ich doch vorher das Signal aller Tracks auf einen einheitlichen Level bringen, und dann möglichst das maximal mögliche Signal (also irgendwo knapp unter 0 db) ausnutzen, das ich habe. So denk ich mir das jedenfalls, weiß ja nicht genau wie man das am besten macht.

  • Hm, vielleicht sollten wir nochmal über das Normalisieren an sich reden. Wenn Du Deine Spuren normalisierst, so dass die Peaks meinetwegen bei -0.3dB liegen, dann ist das eine vollkommen willkürliche Einstellung und garantiert keineswegs, dass alle Aufnahmen eine einheitliche Lautstärke haben. Am ehesten ließe sich das hinbekommen, indem man nicht nach Peak normalisiert, sondern nach RMS auf z.B. -20dB. Aber auch das würde im Grunde nur für ohnehin fast identische Aufnahmen gelten. Spätestens, wenn Du mit dem Schlagzeug fertig bist und eine verzerrte Gitarre aufnimmst, wirst Du merken wie unsinnig das Normalisieren ist. Denn eine auf -0.3dB Peak normalisierte Gitarre lässt Dir nichts mehr von Deinem Schlagzeug übrig, und Du musst sie leiser drehen. Warum also dann überhaupt normalisieren?


    Nur, um es nochmal klar zu stellen: Es geht um den Aufnahme- und Mixprozess. Am Ende, klar, da solltest Du versuchen, das an Lautstärke rauszuholen, was Du letztendlich auf dem Tonträger haben willst. Aber vorher macht es einfach keinen Sinn. Das Normalisieren zaubert Dir auch nicht mehr Auflösung rein, es macht Dein Signal einfach nur lauter. Dabei werden intern einfach Zahlen miteinander multipliziert, es entstehen Rundungsfehler, etc. Und das alles nur, damit Du später die Lautstärke wieder reduzierst, Zahlen werden dividiert, und so weiter.

  • DS: WORD!!!!


    spuren nicht normalisieren. Die summe wenn du mit allem fertig bist kannst du normalisieren - es sei denn du schickst die zum mastering.


    Ich selbst benutze die normalisieren funktion bestenfalls beim bearbeiten von samples. Beim Aufnehmen und Mischen eines Songs gibt es in der regel keine verwendung. Auch ein Mastering-Studio kommt in der Regel sehr gut ohne diese Funktion aus. Man kann also sehr gut ohne diese funktion leben. Normalisieren ist mehr ein nützliches werkzeug im einzelfall - kein standardtool für alle lautstärke probleme. Zudem, wie DS ja schon geschrieben hat, steht normalisieren in keinem Zusammenhang mit der wirklich empfundenen Lautstärke. Wenn du 5 von dir gemischte Songs nimmst und die alle normalisierst werden die am schluß in der Regel alle unterschiedliche (empfundene) Lautstärken haben. Normalisieren sagt ja nur, dass die lauteste Stelle 0db hat. wenn das aber ein einziger lauter schlag ist, und der rest im piano gespielt ist, ist der ganze song furchtbar leise - bis auf die eine laute stelle. wenn du jetzt einen song hast, der durchweg gleichlaut ist, wird der nach dem normalisieren wesentlich lauter sein als der andere.


    Die Lautstärke deiner einzelnen Spuren hat übrigends nicht wirklich viel mit dem Endergebnis zu tun. Schießlich hat jede DAW auch einen Masterfader.
    Wenn du deine Kanäle gut einpegelst wirst du mit der Zeit ohnehin bim mischen feststellen, dass du die eher leiser als lauter machst.

  • versuchs mal mit etwas hall, am besten nem nicht zu langen oder nem gegateten... Darf man dann auch gerne nach dem verhallen noch komprimieren.
    ansonsten, sry.. ich hoer heut nicht mehr so viel - komm grad vom queens of the stone age konzert :D
    und dann bleibt noch die frage, was du persoenlich als fett empfindest? das differeriert ja je nach geschmack teils sehr..

    2 Mal editiert, zuletzt von Nuuk ()

  • Dialektik ;)


    Sehe ich minimal anders. Vielleicht täuschen meine billigen PC-Speaker. Aber ich finde den Sound wirklich sehr! passabel. Auch das Drumming flutscht doch ganz cool.


    Sag doch mal was zu deinem Recording-Equipment. Für eine Probeaufnahme ist das sehr beachtlich.


    Eventuell zur minimalen Auffettung SPÄTER! im Finalmix etwas räumliches Ambience auf die Snare. Keinesfalls nennenswerten Hall oder gar ´ne Hallfahne. Die Spandex-Metal-Achtziger sind zum Glück vorbei. Mit weniger Hall kann man wesentlich mehr erreichen... auch in Sachen "auffetten".


    Auch mit Bass, Höhen Mitten sehe ich da nicht viel Handlungsbedarf. Das kann/muß man gegebenenfalls im Gesamtmix später feinjustieren.

  • der thread bietet sich ja unglaublich gut an...


    und zwar, wenn ich alles aufgenommen habe (drums, gitarre, gesang, etc.), über cubase abmische und bearbeite, komm ich gerne mal am master-pegel über die 0db-marke - schlecht.


    nur, wenn ich jetzt als letzten mastereffekt einen ganz passablen limiter einschalte, komme ich genau auf 0db, kann nun jedoch auch noch unendlich threshold in die höhe schrauben - der master-pegel bleibt gemütlich bei seinen 0db. ins unendliche dreh ich natürlich nichts, nur kann man somit die exportierte datei auf ein gutes maß an lautstärke bringen...


    nun meine frage: auch, wenn der master-pegel (durch schummeln) 0db hat, clippt da irgendwas, evtl. unbewusst? also ich höre nichts beim resultat, nur wäre es ärgerlich, wenn irgendwas trotzdem clippt.



    und nun noch eine, nicht ganz hier passende, frage: meine cubase-wiedergabe (im programm) klingt völlig anders als das, was ich als .wav exportiere. demnach ist mischen oft sehr zeitraubend durch endloses ausprobieren, exportieren, ausprobieren, exportieren, ... hat das jemand ne lösung? (und hab ich das alles schonmal gefragt...?)

    DIR verkauf' ich nichts!

  • der limiter ist in dem falle nichts weiter als noch ein kompressor der dein material noch weiter zusammenstaucht und auch noch die letzte dynamik entfernt. clippen tut da nichts, es klingt höchstens gruselig. der mixdown aus cubase klingt bei gleicher abhörlautstärke und soundkartenausgang auch im media player gleich. wenn du da zweifel hast :


    - eine beliebige stereospur solo schalten
    - exportieren
    - den export als stereospur ins projekt einfügen (unter die ursprüngliche), ebenfalls solo schalten.
    - phase einer der spuren drehen.


    bei gleichem pegel nullen sich die beiden tracks. oder dein cubasecrack rechnet schlecht ;)

  • Drumstudio1


    ich habe den DC 4000 Koffer von T.Bone. Nix besonders, der tuts aber ;)
    Ich gehe damit in ein 8-Kanal Beringer Eurorack (weiß die genaue Bezeichnung net mehr) und gehe dann mit Chinch über nen A/D Wandler per USB in den PC. Das heißt ich kann im PC nix mehr nachbearbeiten, da ich dann schon einen fertigen Stereo Mix habe.


    Deswegen fragte ich auch nach einer Einstellung am Mischpult. ;)

  • Gut - habe ich kapiert ;)


    Ja, dann würde ich tatsächlich, wenn sich irgendwie die Möglichkeit bietet etwas Ambience (also ein dezenter, aber sehr räumlicher "Stereohall-Raumanteil"... was eine Beschreibung :D) auf die Snare legen - nicht! auf alles, um die Transparenz nicht zu verwässern - nur etwas auf die Snare.


    Aber nochmals: für das Equipment scheinst Du EINIGES wirklich richtig zu machen. Thumbs up!

  • ICh würde jetzt mal behaupten, daß es schwer sein dürfte aus dem T-Bone Set und dem Behringer Pult wesentlich mehr raus zu holen.


    Wenn Dein Pult einen internen Effektprozessor hat, den evtl. für oben bereits erwähnte Geschichten (Raum auf die Snare etc.) nutzen.


    Ansonsten klingt das, wie drumstudio schon sagte, sehr ordentlich!

    pbu: Ja, bei mir wurde bereits in früher Kindheit ein sog. Sixpack-Bauch diagnostiziert.
    Aber ich habe gelernt, damit umzugehen und komme mir inzwischen gar nicht mehr so anders vor.
    Dazu beigetragen hat auch, dass ich mir über die Muskeln eine Fettschicht wachsen lassen habe.

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