Programm zum "Aufteilen" von Tonspuren von mp3s?!

  • Hallo zusammen,


    mein Anliegen ist etwas komplizierter:


    gibt es die Möglichkeit bzw Programm(e), die einzelne Tonspuren von den verschiedenen Instrumenten "aufteilen" bzw "entschlüsseln" von mp3- oder wave-Dateien, dh, zB. dass ich z.B. nur die Gitarre "raushole"?


    Ich hoffe ihr habt verstanden, was ich meine. ^^


    Gruß!


    aku

  • Nein, die Möglichkeit gibt es nicht, weil diese Tonspuren in MP3s nicht drinnen sind. In WAVs, WMAs und auf CDs natürlich auch nicht.
    Im Tonstudio werden diese Spuren bereits zu einer einzigen Stereospur zusammengemischt.


    Durch einen Equalizer kannst du einzelne Frequenzbereiche und damit Instrumente verstärken, allerdings wirst du kaum Frequenzbereiche finden auf denen nur ein einziges Instrument liegt.

  • Zitat

    Original von matzdrums
    nein, gibt es nicht.


    Genausowenig, wie man einen fertigen Kuchen wieder in Zucker, Mehl und andere Zutaten zerlegen kann. ;)


    (nur, um mal darzustellen, dass die Jungs und Mädels hier nicht aus Faulheit oder Mißgunst so antworten)



    Gruß,


    Simon2.

  • Zitat

    Genausowenig, wie man einen fertigen Kuchen wieder in Zucker, Mehl und andere Zutaten zerlegen kann.

    Ich glaube schon, dass man das mit chemischen und/oder physikalischen Methoden machen kann.
    Ein Kuchen ist hier das falsche Beispiel. Jede Zutat hat ihre speziellen Eigenschaften, wenn ich ein winziges Partikel eines Kuchens herausnehme, kann ich es untersuchen und feststellen ob es Mehl oder Zucker ist.
    Beim Zusammenmischen von mehreren Instrumenten ist das was anderes.


    Mann bin ich kleinlich.

    Einmal editiert, zuletzt von Tubos ()

  • Zitat

    Original von Tubos
    ...
    Ein Kuchen ist hier das falsche Beispiel....


    Nein, "Kuchen" ist das perfekte Beispiel, weil sich die einzelnen Zutaten im Kuchen genauso miteinander verbinden und ein gemeinsames Ganzes bilden, wie die einzelnen "Spuren" bei der Musik.


    Natürlich kannst Du chemisch Zucker dem Kuchen in verschiedenen chemischen Formen entziehen, aber
    a) das gelingt entweder nur "unvollständig" (Zuckerpartikel, die sich mit der Hefe zu etwas chemisch Anderem verbunden haben - bleiben unberücksichtigt) oder "übergründlich" (Alle Bestandteile, in die irgendwie Zucker eingewirkt haben, werden mit entfernt) ("Unperfekte Analyse") und
    b) Du kannst aus dem Rückstand nicht einfach wieder durch Zuckerzugabe einen Kuchen machen ("Unperfekte Synthese"). Es wird nicht einmal gelingen, genau das Extrakt und den Rückstand wieder zum ursprünglichen Kuchen zu vereinigen.


    Mit der Musik ist das ähnlich: Du kannst "Frequenzen rausziehen", aber es wird immer entweder ein Rest bleiben oder auch die anderen Spuren betreffen. Dieses "Frequenzverfahren" hat zwar noch den Vorteil, dass eine perfekte Synthese gelingen könnte ... aber natürlich nicht auf Basis einer "unperfekten Analyse"...



    Gruß,


    Simon2.


    P.S.: Ich bin auch kleinlich ;)

    2 Mal editiert, zuletzt von Simon2 ()

  • Eines Tages vielleicht... zumindest die frequenzselektive Klangbearbeitung ist seit Jahren massiv auf dem Vormarsch.


    Vor vielen Jahren hätte auch keiner gedacht, dass man Module kaufen kann, die von vielen Aufnahmen weitestgehend die Stimme ausblenden können. Thema Karaoke.


    Anderes Beispiel:


    Schon vor Jahren waren Laser-Abhörgeräte in einem Fernsehbeitrag über Neuheiten der Nachrichtendienste und der wenigen High-Class-Detekteien Europas zu sehen... so about 50.000 Euro aufwärts.... "gibbet da wat feines".


    Geheimdienste richten diese Dinger aus bis zu hundert Metern auf eine Fensterscheibe. Natürlich auf jene Scheibe, eines Gebäudes wo sich zu observierende Personen befinden. Die Vibration jedes Lautes im Raum (Silben, Sätze, Stöhnen etc.) bringt die Fensterscheibe zum Schwingen. Das sind minimalst Schwingungen, die kein Schwein von uns sieht, ertasten kann oder spürt. Aber sie sind da! Der Laser tastet sie ab und zeichnet die Schwingungen auf und eine Software macht jedes Wort welches im Raum gesprochen wurde hörbar. Vor 30 Jahren hätte das jeder für Phantasterei gehalten. Willkommen in der Zukunft!


    3. Beispiel: Ich habe einen alten Sherwood Hifi-Verstärker. Tolles Teil für kleines Geld. Wattleistung noch handschriftlich vom verantwortlichen Mitarbeiter auf den Verpackungs-Karton eingetragen.


    Aus Geldgründen wollten die wohl nicht zu viele Surround-Lizensen zahlen. Also ist im Gerät eine "Sherwood-made"-Surround-Schaltung integriert. Ich habe keine Ahnung was das Ding da tut. Das verrückte ist, wenn ich nur die Mainlautsprecher an diese Schaltung hänge... passieren die tollsten Dinge. Ich höre Backgroundchöre und adlips die ich trotz tausendmaligem Hören meiner Lieblingssongs ohne diese Schaltung nie entdeckt habe. Höre 2. und 3. Gitarren bei Tracks die im Gesamtmix kaum oder garnicht wahrnehmbar sind. Ein geiles Teil. Natürlich hat dies mit der Auswertung der Stereomatrix zu tun... das Prinzip ist mir schon klar. Nur hat kein 2. Gerät was ich kenne, diese verstecken Spuren der Original CD´s so offengelegt. Heißes Thema...

  • Zitat

    Original von Drumstudio1
    ...Laser-Abhörgeräte ...


    Dass Sprache herausgefiltert aus Umgebungsgeräuschen verstanden werden kann, hat aber auch mit seeeehr spezifischen Spracheigenschaften zu tun, die da angewendet werden. Es ist nur ein sehr kleiner Bruchteil der aufgenommenen Information, der die eigentliche Sprachinformation enthält ... und es steht sehr viel redundante Zusatzinformation zur Verfügung (Sehr schmale Frequenzbänder der Sprachinformation, Sprachsamples der sprechenden Person, Sinnzusammenhang des Gesprochenen, Wiederholungen, oftmals Lippenbewegungen via Kamera, ....).
    "EGitarre in Musik" hingegen ist eine seeeehr viel unschärfere Information ... sieht man schon daran, dass selbst das sehr feine menschliche Gehör das oftmals kaum und wenn, dann nur mit jahrelangem Training auflösen kann. (Frag mal ein Kind, ob es "die EGitarre" in einem komplexen Musikstück heraushört...)


    Außerdem spielt bei der Informationsgewinnung der Geheimdienste die Soundqualität keine große Rolle (ist ein wenig so, als wolle man nur wissen, wie viel Zucker im Kuchen war), sondern eigentlich nur der Sinn des Gesprochenen....


    Bei "Surround" ist das etwas anderes, weil die Spurinformation ja in das Signal hineinkodiert wurde ... da ist es kein besonderes Zauberwerk, dass sie auch wieder extrahiert werden kann. ;)



    Trotzdem stimmt natürlich: Niemand kann sagen, was die Zukunft bringt.


    Gruß,


    Simon2.

    2 Mal editiert, zuletzt von Simon2 ()

  • Zitat

    und es steht sehr viel redundante Zusatzinformation zur Verfügung (Sehr schmale Frequenzbänder der Sprachinformation, Sprachsamples der sprechenden Person, Sinnzusammenhang des Gesprochenen, Wiederholungen, oftmals Lippenbewegungen via Kamera, ....).


    Jein. Die Abhörmethode bezieht sich gerade auch auf Gegebenheiten wo Leute nicht! im Blickfeld sind.


    "EGitarre in Musik" hingegen ist eine seeeehr viel unschärfere Information ...


    Jein. Im Freejazz vielleicht oder bei extremst-Avangarde :D


    Die meisten Musikformen in unseren Breitengraden und insbesondere unsere Hörerfahrung, -Erwartung und Sozialisation geht größtenteils auf Bach, Mozart und Beethoven zurück (ob wir wollen oder nicht- völlig wertfrei in Bezug auf unseren Geschmack oder das was deren Musik betrifft). Somit kennen wir fast alle das Phänomen bei zig Stücken, selbst bei vielen improvisierten Soli schon vorher zu wissen, auf welchem Ton der Musiker landen wird.,... es sei denn er verspielt sich... oder "SPIELT mit unserer Hörerwartung", und spielt genau nicht den erwarteten Akkord oder die Tonfolge.


    Insofern bin ich fest davon überzeugt, dass die Zukunft da genauso viel unmögliches realisieren wird, wie eben in der Nachrichtentechnik in Bezug auf die Sprache. Eben da einige Musikinstrumente auch Oberton-, Frequenz- und sonstige identifizierbare bzw. abgrenzbare Charakteristika aufweisen. Klar gibt es da auch viele Schnittmengen (z.B: E-bass vs. Bassdrum) aber je mehr weitere instrumenten-spezifische Klangcharakteristika man "mit ins Boot" nimmt zur Analyse (Attack, Ausschwingverhalten, Obertonspektrum etc.), umso eher wird es auch bei Instrumenten möglich sein, sie auszusieben. Da habe ich keinen Zweifel... auch wenn es gegenwärtig noch schwer zu sein scheint. Time will tell :]

  • Zitat

    Original von Drumstudio1
    Vor vielen Jahren hätte auch keiner gedacht, dass man Module kaufen kann, die von vielen Aufnahmen weitestgehend die Stimme ausblenden können. Thema Karaoke.


    Das liegt daran, dass der Hauptgesang meist weitestgehend in der Mitte im Mix liegt, fast Mono. Also wird bei Überlagerung mit dem Gegenphasigen Signal genau dieses Signal ausgeblendet, alle Signale die links-rechts-verschieden sind bleiben aber grob erhalten. Dabei natürlich nur die sprachlich relevanten Frequenzen, sonst ist auch der Bass weg (:D).


    Falls man einzelne Instrumente mal rausfiltern können sollte, wird das noch sehr lange dauern. Da wird es bis dahin einfacher sein, gleich die Einzelspur mit auf's Medium zu packen. Dürfte nur nicht im Interesse der Bands und Plattenfirmen liegen.



    Zitat

    Original von Drumstudio1
    Nur hat kein 2. Gerät was ich kenne, diese verstecken Spuren der Original CD´s so offengelegt. Heißes Thema...


    Ist nur die Frage ob diese Informationen tatsächlich auf den Aufnahme drauf sind, oder es durch die "Surround-Bearbeitung" (z.B. Differenzsignal phasengedreht und bandbegrenzt) "entsteht".

    Ich hätte auch so gern ein Hobby...

  • Ein ganzer Song ist sehr sehr schwer wieder auseinander zu ziehen, wenn bestimmt Informationen fehlen. Das ist genauso wie diese Geschichte mit dem Knacken aus dem Weltraum, wandelt man dies in graphische Kurven, ist die Ähnlichkeit zu brodelnder Tomatensupper nich sehr groß und ein "Ermitteln" von Informationen fremdeer Spezies nahezu unmöglich.


    Achja, Kuchen ist nicht wieder in seine Einzelteile zerlegbar. Selbst unser toller Körper mit seinen lustig wuselnden Enzymen macht da nur Fragmente raus, die dem Original nicht wirklich nahe kommen.


    Also noch nen Grund mal die Klappe zu halten und Mahlzeit! :D

    "I'd rather eat my own shit than do a duet with James Blunt" (Paul Weller)

  • Zitat

    Original von Simon2


    Dass Sprache herausgefiltert aus Umgebungsgeräuschen verstanden werden kann, hat aber auch mit seeeehr spezifischen Spracheigenschaften zu tun, die da angewendet werden.


    Da würd ich jetzt mal sagen, dass es primär nicht um das herausfiltern der umgebungsgeräusche geht, sondern darum dass die umgebungsgeräusche um das meßgerät erstmal nicht so wichtig sind, da prinzipiell lediglich der abstand zur scheibe gemessen wird und somit auch die schwingung der scheibe. allerdings hab ich mich auch nicht mit solchen messgeräten befasst.


    das rausfiltern der stimme aus einem mix hängt meines wissen zu einem nicht unerheblichen maß mit den informationen des stereobildes zusammen. von einem richtigen filtern sollte man da evtl. gar nicht sprechen, da es mehr ein auslöschen durch dementsprechende phasen ist.

  • Zitat

    Original von 00Schneider


    Falls man einzelne Instrumente mal rausfiltern können sollte, wird das noch sehr lange dauern. Da wird es bis dahin einfacher sein, gleich die Einzelspur mit auf's Medium zu packen. Dürfte nur nicht im Interesse der Bands und Plattenfirmen liegen.


    da hatten wir grad den selben gedanken :D
    nur meiner war wieder mal etwas langsamer. :rolleyes:

  • Zitat

    Original von Nuuk
    Da würd ich jetzt mal sagen, dass es primär nicht um das herausfiltern der umgebungsgeräusche geht, sondern darum dass die umgebungsgeräusche um das meßgerät erstmal nicht so wichtig sind, da prinzipiell lediglich der abstand zur scheibe gemessen wird und somit auch die schwingung der scheibe. allerdings hab ich mich auch nicht mit solchen messgeräten befasst.


    Es geht ja auch um die Umgebungs-/Störgeräusche innerhalb des Raumes der abgehört wird, also genau wie bei einer Aufnahme mit Mikrofon. Die Scheibe wird ja nicht nur von den Stimmen innerhalb des Raumes angeregt, sonder auch von allen anderen Schallquellen (und z.B. dem Fenschterputscher natürlich).

    Ich hätte auch so gern ein Hobby...

  • Zitat

    Achja, Kuchen ist nicht wieder in seine Einzelteile zerlegbar. Selbst unser toller Körper mit seinen lustig wuselnden Enzymen macht da nur Fragmente raus, die dem Original nicht wirklich nahe kommen.


    Das mag wohl der punkt sein. Ich könnte mir vorstellen dass es nie möglich sein wird ein "original signal" zu extrahieren. Frequenzen der einzelnen instrumente überschneiden sich, wie soll man das trennen können? das wäre eine form von "künstlicher intelligenz" die wir alle nicht mehr erleben werden. Mal davon abgesehen wird uns unser technik- und konsumwahn schon vorher zum verhängnis werden, aber wer weiss das schon.
    Ich für meinen teil warte auf die erfindung des holodecks, dass das funktioniert kann man ja schön auf der enterprise sehen ;) Dann würde ich erstmal mit Tony levin und bill frisell im trio spielen ...

  • Zitat

    Ist nur die Frage ob diese Informationen tatsächlich auf den Aufnahme ´drauf sind, oder es durch die "Surround-Bearbeitung" (z.B. Differenzsignal phasengedreht und bandbegrenzt) "entsteht".


    Natürlich sind die ´drauf. Wo soll denn eine 3. gedoppelte Gitarre oder ein Griffbrettrutscher den die anderen Gitarrren garnicht spielen herkommen?, oder ein ad-lip Satz eines einzelnen Sängers, den kein anderer singt. Die Surroundschaltung muß noch erfunden werden, die slebstständig Texte generiert oder Gitarrenläufe... obwohl das kommt auch noch... oder ich habe mich da sooo unklar ausgedrückt? :D


    Nochmals: es sind je nach CD Instrumente, Stimmen, Chöre zu hören die im Gesamtmix zunächst nicht erkennbar waren. Ich sagte ja, der Effekt ist prinzipiell die Auswertung der Stereomatrix, nur habe ich das so extrem noch nie erlebt, dass plötzlich Instrumente oder Chöre hörbar werden, die man vorher kaum oder garnicht wahrnahm.

  • Zitat

    Original von 00Schneider
    (und z.B. dem Fenschterputscher natürlich).


    lol :D :D :D


    wobei ich da mal sagen würde, wenn da in dem raum zufällig noch ne alte quietschende waschmaschine steht, dann werden sich auch die jungs ziemlich schwer tun das alles vernünftig zu "extrahieren" ;)


    Buddy


    ich warte immernoch drauf dass endlich das beamen erfunden und bezahlbar wird.. :D


    @drumstudio:
    das wird wohl auch an diversen phasenschweinereien liegen die das gerät macht um die "surround" informationen zu bekommen. und wenn dann einfach was zum teil fehlt bzw leiser ist hört man eben den rest besser.

    Einmal editiert, zuletzt von Nuuk ()

  • Zitat

    Das mag wohl der punkt sein. Ich könnte mir vorstellen dass es nie möglich sein wird ein "original signal" zu extrahieren. Frequenzen der einzelnen instrumente überschneiden sich, wie soll man das trennen können? das wäre eine form von "künstlicher intelligenz" die wir alle nicht mehr erleben werden.


    Ich sicher nicht mehr. Aber ich bin sicher das kommt. Schließlich fokussieren und filtern "wir" bei Songtranscribtionen auch die Bassdrum ´raus, selbst wenn sie noch so leise gemixt ist oder der E-bass oder andere "Frequenzgeschwister" viel lauter ´drüber liegen. Da erleben wir auch täglich, dass Schüler oder andere Leute das noch nicht gut können. Oder sagen "wo hörst Du da eine Bassdrum". So wie wir durch Hörerfahrung unsere Filter und Sinne stetig verfeinert haben, werden dass unter menschlicher Anleitung und Entwicklung auch Computer und Maschinen tun. Der Terminator wird uns alle holen... 8o

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