Ein paar Fragen zum Aufnehmen

  • Servus zusammen.


    Ich habe folgendes Problem (eigentlich 2 Probleme):
    will mit meiner Band ne Demo-CD aufnehmen. Und zwar im Proberaum, mit nem gar nicht mal schlechten Behringer-12-Spur-Mischpult. (Stil is grob gesagt Thrash Metal mit vielerlei Einflüssen)
    Wir wollen nicht alles gleichzeitig aufnehmen (wäre vom Sound her katastrophal), sondern erst die Drums und dann danach Gitarre, Bass & Gesang.


    zum ersten: wie krieg ich nen guten Schlagzeug-Sound hin? Unser Gitarrist behauptet, ich müsste alle Felle (Schlag- und Reso-) zu Tode dämpfen... hat er recht?


    und zum zweiten: wir haben nen recht guten Bassisten, der viele Akzente setzt und feine Bassläufe spielt (und daher ziemlich laut abgemischt werden soll). Damit die Bassdrums nicht untergehen (ähnlicher Frequenzbereich wie der Bass) wollen wir sehr höhenlastige Bassdrums.
    Wir streiten jetz rum auf welche Art wir das erreichen. Unser Gitarrist behauptet dass ich die Bassdrums sehr hoch stimmen muss. Hab ich auch schon gemacht, man hörts aber auf den Aufnahmen nicht wirklich. Die BDs klingen immer noch ziemlich tief, obwohl am Mischpult die Höhen & Mitten voll aufgedreht und die Bässe herausgenommen sind.
    Also: würde das wirklich was bringen, wenn ich die BD-Felle noch weiter anziehe? Eigentlich soll man doch ne Trommel nie aus ihrem natürlichen Klangbereich heraus stimmen.... unser Gitarrist verlangt aber genau das von mir....
    oder gibts da ne andere Lösung (außer Trigger, hab ich keine), wie ich nen knackigen, hellen BD-Sound hinkriege?


    Schon mal danke für jegliche Hilfe
    Tom

  • 1. NEIN! Nicht dämpfen, lieber richtig stimmen. Z.B. so können gut gestimmte Trommeln mit Mikrofonen klingen. Da sind keine Effekte drauf, Trommeln sind vollständig ungedämpft.
    2. Trash Metal: Bassdrumsound ist normalerweise mit viel Klick. Den bekommt man durch runterstimmen und/oder klickpads (DAMNAR und Konsorten). Hochstimmen macht sie weicher im klang.


    Nils


    P.S.: Es gibt hier jede menge Recording-Threads. Paiste fragen :D

  • Auf was für ein Medium wollt Ihr denn aufnehmen? Wie wird das später gemischt?
    Es bringt ja nix Euch Tips zu geben, die Ihr später mangels Equipment nicht umsetzen könnt. Was soll ich dir also eine Richtung vorschlagen, die du mit einem 4 Band Vollparametrischen EQ einschlagen könntest, wenn du nur einen 3 Band EQ ohne Parametrik hast?


    Also Hosen runter und sagen wie die technischen Rahmenbedingungen sind.


    Eins vorab: Wo hat Euer viertelgebildeter Gitarrist sein gefährliches Achtelwissen her?
    Du musst weder alles totdämpfen noch dein komplettes Set umtunen. Bullshit.

  • Zitat

    Original von Seven
    Auf was für ein Medium wollt Ihr denn aufnehmen? Wie wird das später gemischt?
    Es bringt ja nix Euch Tips zu geben, die Ihr später mangels Equipment nicht umsetzen könnt. Was soll ich dir also eine Richtung vorschlagen, die du mit einem 4 Band Vollparametrischen EQ einschlagen könntest, wenn du nur einen 3 Band EQ ohne Parametrik hast?


    Also Hosen runter und sagen wie die technischen Rahmenbedingungen sind.


    Eins vorab: Wo hat Euer viertelgebildeter Gitarrist sein gefährliches Achtelwissen her?
    Du musst weder alles totdämpfen noch dein komplettes Set umtunen. Bullshit.


    wo er das her hat? laut eigenen Angaben hat er sich bei Leuten informiert die schon viel aufgenommen haben...... er behauptet auch dass professionelle Studios nur noch über E-Drums bzw. mit Bauschaum (!) ausgefüllte Trommeln mit Trigger aufnehmen... dass ich das ernsthaft bezweifel interessiert ihn nicht.


    Equipment: ein Mikrofonsatz von Thomann, Marke T-Bone. 2x BD, Snare, 2x Overhead (zwischen Toms und Becken). hätte auch noch 3 Tom-Mikros, aber laut unserem Gitarristen brauchen wir die net (würde aber bei 6 Toms auch wenig Sinn machen)
    dann ein Behringer-12-Spur-Mischpult... von den Details hab ich keine Ahnung....
    vom Mischpult gehts in nen mp3-Recorder.


    wenn die Drums im Kasten sind wird das ganze auf dem mp3-Recorder abgespielt (mit extra-Direktinput ins Mischpult), dazu wird Gitarre aufgenommen (auch direkt rein ins Mischpult), das ganze geht vom Mischpult auf einer Spur zu nem MiniDisc-Recorder.
    Mit dem Bass ists dann genauso, der spielt halt zu den bereits aufgenommenen Sachen von Gitarre & Drums
    jedenfalls is das das was ich verstanden hab als unser Gitarrist versucht hat mir das zu erklären....

  • Zitat

    Original von nils
    1. NEIN! Nicht dämpfen, lieber richtig stimmen. Z.B. so können gut gestimmte Trommeln mit Mikrofonen klingen. Da sind keine Effekte drauf, Trommeln sind vollständig ungedämpft.
    2. Trash Metal: Bassdrumsound ist normalerweise mit viel Klick. Den bekommt man durch runterstimmen und/oder klickpads (DAMNAR und Konsorten). Hochstimmen macht sie weicher im klang.


    Nils


    P.S.: Es gibt hier jede menge Recording-Threads. Paiste fragen :D


    1. ok, danke


    2. d.h. bei hoch gestimmten "weichen" BDs setzen sich die Tiefen besser durch? oder wie soll ich das verstehen?
    und wie sieht das mit den Klickpads preislich aus?


    zum PS: hab gesucht, aber nix gefunden wo diese Problematik gelöst wird....


    vielleicht noch was wichtiges: der Proberaum is sehr klein (2,5 x 6 Meter) und hat ne Scheiß-Akustik sowie ne Menge "Echo"....

  • Und der Gitarrist der diesen Aufnahmeprozess vorschlägt, denkt er hätte Ahnung?
    Oha.
    Nun da bleiben als EQs nur die des Mischpults erstmal. Und bei nem 12 Kanal Behringer (genaue Bezeichnung wäre net schlecht) ist wohl mit einem 3 Band EQ mit eventuell semiparametrischen Mitten zu rechnen.


    Ich würde mal etwas in der folgenden Richtung probieren:
    - Versuchen die 6 Toms mit den 3 Mikrofonen zu erwischen. Geht natürlich nur wenn immer 2 Toms so schön nebeneinander sind, dass ein Mikro genau zwischen die beiden passt, bzw beide aufnehmen kann.
    - Dann viel aufnehmen und das Ergebnis anhören. Dann wieder mit den Mikrofonpositionen experimentieren. Das kann auch einen Tag dauern!!! Für einen attackbetonten, kickreichen Bassdrumsound sollte das Mikro recht nahe ans Schlagfell und tendenziell auf den Anschlagpunkt ausgerichtet werden.
    - Wenn dann das Ergebnis halbwegs passt, mit dem EQ anfangen.
    - Bei der Bassdrum würde ich so zwischen 120 hz und 300 hz volle Kanone rausdrehen. Den Bass je nach Geschmack bissi reindrehen, aber nix rausnehmen.
    - Mit dem Höhenregler ordentlich noch den Kick betonen.
    - Den Bass würde ich bei nur einem Mittenband bei 700 bis 1000 hz boosten. Das würde den Sound tendenziell knackiger machen oder bei 3500 bis 5000 hz reindrehen, dass hebt den Anschlag hervor. Wenn der Kollege sauber und gut und schnell spielt bekommt man ihn so besser nach vorne im Mix.
    - Ansonsten eventuell bissi boosten im Bassebereich, muss aber normal gar net sein bei nem guten Instrument.


    Also viel experimentieren ist angesagt...

  • Zitat

    Original von MetalHead82
    vielleicht noch was wichtiges: der Proberaum is sehr klein (2,5 x 6 Meter) und hat ne Scheiß-Akustik sowie ne Menge "Echo"....


    Sind's denn "kahle" Wände? Da würde schon Teppich dranhängen was nützen. Echo kann dir denn aufgenommenen Sound ziemlich ruinieren.


    Den Rest hat Seven ja schon sehr gut erklärt...

  • Zitat

    Original von MetalHead82
    er behauptet auch dass professionelle Studios nur noch über E-Drums bzw. mit Bauschaum (!) ausgefüllte Trommeln mit Trigger aufnehmen...


    Von diesem Menschen würde ich mir in Sachen Drum-Recording keine weiteren Tipps geben lassen, er hat wahrscheinlich noch nie ein professionelles Studio von innen gesehen! Unglaublich. :(

  • Zitat

    Original von manuel4582


    Sind's denn "kahle" Wände? Da würde schon Teppich dranhängen was nützen. Echo kann dir denn aufgenommenen Sound ziemlich ruinieren.


    Den Rest hat Seven ja schon sehr gut erklärt...


    nein, sind nicht kahl.
    an 3 seiten hängt teppich, an der vierten schaumstoff

  • Wenn die Gitarristen den Drummern erklären, wie sie ihr Set zu stimmen haben, kann etwas nicht stimmen ;) . Sorry, aber euer Gitarrist hat anscheinend null Ahnung vom Stimmen und nochweniger Ahnung von Studioaufnahmen. Zumindest in der Musikrichtung. Aber ich bin ja nich der erste, der dir das hier erzählt.


    Den Mp3- Player würde ich auf jeden Fall aus der Aufnahmekette rausschmeissen, der versaut die Aufnahme total. Die meisten von den Dingern können noch nichtmal 44,1Khz Samplerate, soweit ich weiss. Damit machst du dir die Aufnahme nur unnötig Kaputt. Ansonsten haben die anderen schon vieles wichtiges gesagt. Das wichtigste ist halt immer das Ausprobieren. Bei Aufnehmen gilt übringens: Shit in -> Shit out. Also: Vor den Aufnahmen das Set vernünftig Stimmen, bzw. Stimmen lassen. Das Ergebnis wird dadurch um so besser.


    Als leztes noch einen netten Link, am besten mal ein wenig einlesen, dort gibts bestimmt auch noch ein paar gute Tips für dich/ euch.


    Homerecording.de


    Viel Spaß beim Aufnehmen.


    Grüße,
    Max


  • danke für die ausführliche Antwort und den Link. jetz braucht nur noch unser Gitarrist (der sturste Sturkopf aller Zeiten) einsehen dass er keine Ahnung hat.... ich hoff ich kann ihm das klar machen



    Edit(h) sagt: "Rechtschreibfehler sind scheiße....."

  • Könnt ihr nicht nen Pc/Laptop in den Proberaum stellen?


    Dann schließt ihr dass Mischpult direkt an den Pc und lasst ein Aufnahmeprogramm laufen. Das ist echt die leichteste Lösung


    Ein günstiges, einfach zu bedienendes Mehrspuraufnahme Programm währe Magix Audio Studio (ab version 2004, welche man bei ebay schon unter 20 euro bekommen sollte). Hier werden vielleicht einige meinen: so ein scheiss!, kann ich verstehen, aber für jemand der noch keine Erfahrung hat, durchaus leicht zu bedienen und besser als für cubase oder logic hunderte von euro ausgeben!

  • Totdämpfen hat man viel in den 80ern gemacht, und das auch tatsächlich in professionellen Studios! Ich kenne das auch noch von früher und wenn ich heute daran denke, wird mir ganz anders! Die Aufnahme soll doch das wiedergeben, was man spielt und wie es eigentlich klingt. Wenn man totdämpft, klingt das Schlagzeug wie ein billiges E-Drum. Da kann keine Musik mehr rauskommen.
    Grundsätzlich kann man mit Reglern (EQ) und Effekten noch ein bisschen feinjustieren, aber auch hier würde ich nicht zu extrem agieren. Wie bereits gesagt: Je besser der Grundsound im Raum vor der Aufnahme, desto besser das Ergebnis.
    Zum Mix der Bassgitarre möchte ich dich warnen. Auch wenn der Basser toll spielt und gut rauskommen soll, mixt ihn nicht zu weit nach vorne! Besser ist es, die Instrumente frequenzmäßig zu trennen ("platzieren"), also schauen, dass sich die einzelnen Sachen nicht gegenseitig zudecken. Den Anschlag der BD zu betonen ist ein richtiger Ansatz. Aber auch die Gitarre sollte dem Bass noch irgendwo Platz lassen. Sonst klingt's schnell wie Newsted bei Metallica: "Hat der überhaupt mitgespielt?" Wenn einzelne Instrumente zu laut gefahren werden müssen, stimmt die Aufteilung nicht. Das kann im Extremfall aber auch eine Frage des Arrangements sein.


    Und falls der Sänger auch noch tief singt, wird's noch schwieriger... ;)

    BORIS.

  • Zitat

    Original von AbsentFriend
    Könnt ihr nicht nen Pc/Laptop in den Proberaum stellen?


    Dann schließt ihr dass Mischpult direkt an den Pc und lasst ein Aufnahmeprogramm laufen. Das ist echt die leichteste Lösung


    Ein günstiges, einfach zu bedienendes Mehrspuraufnahme Programm währe Magix Audio Studio (ab version 2004, welche man bei ebay schon unter 20 euro bekommen sollte). Hier werden vielleicht einige meinen: so ein scheiss!, kann ich verstehen, aber für jemand der noch keine Erfahrung hat, durchaus leicht zu bedienen und besser als für cubase oder logic hunderte von euro ausgeben!


    ham wir schon probiert. wir haben auch glaub ich genau das Programm verwendet wenn ich mich nicht irre. Aber irgendwie war unserem Gitarristen das Ergebnis nicht gut genug oder was weiß ich....
    werd ihm den Vorschlag jedenfalls nochmal machen. ich fand das nämlich net schlecht mit dem Programm.....

  • Also, wenn er meint, dass man mit nem minidisc recorder (oder was auch immer das war) das besser und unproblematischer hinbekommt, dann hat er echt keine Ahnung.


    Ich finde mit etwas Erfahrung bekommt man sogar mit dem Magix Audio Studio recht professionell klingende Homerecordings hin (am besten natürlich mit ner Mehrspursoundkarte).


    Vorher natürlich das Mischpult richtig einpegeln, denn wenn erstmal aufgenommen, kann man nachträglich die Snare oder etwas anderes nicht lauter machen. Also: Ordentlich Soundchecken und dabei Zeit lassen!!


    Dann im Programm Equalizer und Kompressor verwenden und schwupps hat man schon ordentlich Druck auf der Aufnahme.


    Aufnahme Drums von mir <- Das ist auch nur mit einem Mischpult, PC und dem Programm aufgenommen. (Teilweise etwas viel Bass in den Toms und eh Scheisse gespielt, aber egal ;))

  • auf keinen fall würd ich in der BD alle bässe rausdrehen oder sowas. das klingt am schluss nicht mehr. BD braucht bässe, sonst klingt das ziemlich unnatürlich. kann sein dass es auf euren boxen grad ok klingt, aber hör dir das mal auf anderen an.
    wenn der bass gut rauskommen soll, kann man das gut über die frequenzverteilung (wie schon gesagt wurde) bzw über die dynamik (kompressor) regeln. auch mit dem gezielten einsatz von hall und delay lässt sich da viel regeln.
    wenn ihr sonst mehr höhen / attack von der BD braucht probier mal ein zweites mic (wenn möglich kondenser) auf der schlagfellseite. wenns ein kondeser ist, kanns auch in der BD gut sein.



    ansonsten mein beileid. wenn man mit solchen leuten arbeiten muss wirds sehr schwierig - vor allem wenn man sich selbst nicht besonders mit der materie auskennt



    AbsentFriend:
    es gibt keinen rationalen grund deine soundbeispiele hier als wav reinzustellen. mp3 reicht gut und gerne für das was du uns zeigen willst und erspart vielen so manchen ärger und downloadzeit, bzw trafffic.

    Einmal editiert, zuletzt von Nuuk ()

  • Zitat

    ham wir schon probiert. wir haben auch glaub ich genau das Programm verwendet wenn ich mich nicht irre. Aber irgendwie war unserem Gitarristen das Ergebnis nicht gut genug oder was weiß ich....


    *ROTFL*


    Er bevorzugt diese Lösung mit dreimal aufn Mp3 Player aufnehmen gegenüber einer Lösung mit Rechner und Sequencersoftware?


    Mir fehlen echt die Worte.......


    Ich würde den Typ gerne mal kennenlernen....

  • Zitat

    Original von MetalHead82


    ham wir schon probiert. wir haben auch glaub ich genau das Programm verwendet wenn ich mich nicht irre. Aber irgendwie war unserem Gitarristen das Ergebnis nicht gut genug oder was weiß ich....
    werd ihm den Vorschlag jedenfalls nochmal machen. ich fand das nämlich net schlecht mit dem Programm.....


    ... lange Rede kurzer Sinn ... schönen Gruß an Euren schlauen Gitarristen. Vernünftige Aufnahmen im Ping-Pong-Verfahren mit einem MP3-Player wird nix! Einzige praktikable Lösung ist wie bereits beschrieben mit PC, guter Soundkarte und entspr. Software. Oder Ihr macht einen "ehrlichen" Livemitschnitt.

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