Die Konzentration...

  • Fingolfin, kann dir in allen punkten nur zustimmen, bis auf einen:
    ich stufe jetzt rein instinktiv die Suchtgefahr beim Kiffen nicht höher ein als beim Alkohol - ich kann mich aber auch irren. Wobei du jetzt dafür auch definieren müsstest, welche Aspekte der Sucht du in Suchtgefahr mit integrierst.
    Wenn ich es schaffe, nachzuschauen, wie das alles neuronal so funktioniert, kann ich genauere Infos geben und auch Bescheid sagen, inwieweit körperliche versus psychiche Abhängigkeit eine Rolle spielen (müsste ich eigentlich wissen *schäm*).
    Auf jeden Fall kann ich so viel sicher sagen: neben der physischen Abhängigkeit ist es vor allem nicht das durch Drogen erzeugte positive Erleben der Realität an sich, das psychisch abhängig macht, sondern die Erwartung dessen.
    Was dafür sprechen würde, dass es nicht nur sehr große Unterschiede zwischen der Anfälligkeit für psychische Abhängigkeit gibt, sondern auch dafür, dass das Erleben der Realität durch die Droge wesentlicher Faktor für eine psychische Abhängigkeit ist - denn daraus resultiert ja die Erwartungshaltung.
    Aber, wie gesagt, das sind bis jetzt alles nur Überlegungen, ich kann, wenn es interessiert, noch mal nachschauen nach der Bio-Prüfung - oder auch schon vorher, wäre vielleicht gut, das vorher zu wissen :D


    Achja, und autogenes Training kann ich nur empfehlen, gibt auch Kurse dafür, in denen man es lernen kann. Ansonsten kann ich mich Groove anschließen. Was jetzt nicht heißt, dass ich diese Missstände selber unter Kontrolle habe *g*


    dd

    Wo ein Wille ist, ist ein Gebüsch.

  • Als Sucht definiere ich das unzähmbare Verlangen, die Droge immer wieder zu konsumieren; und niemand kann bestreiten, dass der Verzicht auf Alkohol bei vergleichbarer Häufigkeit der Konsumierung wesentlich leichter fällt als beim Cannabis. Man muss schon wirklich viel und vor allem sehr oft Alkohol trinken, um so etwas wie Entzugserscheinungen (erstmal nur rein psychische) zu haben, dagegen reicht es aus, jedes Wochenende einmal zu kiffen, um schon sehr bald nicht mehr in der Lage zu sein "Nein" zu sagen. Die Grenze zwischen "Nicht Wollen" und "Nicht Können" ist sehr verwaschen, und natürlich legen die Süchtigen das immer zu ihren Gunsten aus, aber aus meiner Beobachtung kann ich nur schlussfolgern: Kiffen macht viel schneller süchtig als Alkohol.

    "Wenn man nur weit genug rechts steht, ist fast überall links"

  • @Fingolfin,


    aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen:


    Alkohol ist am schlimmsten, da man überall darankommt
    (kenne selbst ein paar traurige Fälle).


    Danach kommt shit/die Pollen vom Canabis oder Hanf (wenn man nicht mehr d´ran kommt, läßt man es eben sein).


    Dann kommt Mariuana, die Blätter des Canabis, wie Zigaretten verarbeitet (das ist schon fast mit Zigaretten zu vergleichen).


    Das Problem bei Canbisprodukten ist, daß mancher dealer das Zeug "mit z.B. Opium oder anderen schlimmen Sachen streckt" (selbst im Labor nachweisen lassen : bis zu 30%), um sich
    die Kundschaft zu erhalten, oder neue zu gewinnen und dann wird´s eklig !


    Das ist keine "Story", sondern eigene Erfahrung.


    mfg
    Kurt

    Einmal editiert, zuletzt von kurt ()

  • Das glaub ich gern, aber zumindest hier in meiner Gegend scheint es genauso leicht zu sein an Cannabis zu kommen wie an Alkohol. Ich kenne da ganz tolle Sachen wie z.B. ein 14-Jähriger der von seiner geistig schwachen, aber sehr freigiebigen Mutter riesige Summen als "Taschengeld" bekommt, der kauft davon vornehmlich Stoff und verteilt das unter seinen Bekannten, gerade von den älteren wird das schamlos ausgenutzt. Dann kenne ich Leute die nen zusätzlichen Nebenjob annehmen für ein zwei Monate nur um sich dann einmal ne richtig dicke Dröhnung zu geben, oder noch schlimmer, welche die damit ihre regelmäßigen Dröhungen finanzieren. Es ist noch gar nicht so lange her da hat sich einer vom Nachbargymnasium, den ich flüchtig kenne, fast umgebracht weil er völlig zugekifft Fahrrad gefahren ist, direkt in einen Gartenzaun und dann über den Lenker mit dem Kopf auf harten Stein. Hab so heftige Geschichten noch nie im Zusammenhang mit Alkohol erlebt, wahrscheinlich rührt daher meine extreme Abneigung gegen das Zeug. Leider greift das zunehmend um sich, das ist irgendwie richtig "in". Der Stoff ist ganz leicht in beliebigen Mengen zu beschaffen, und auch nicht allzu teuer. Das Schlimmste ist der "Gruppenzwang", der in sozial niederen Milieus offenbar schon Kinder ans Gras heranführt. Ich finde, Regierung und Polizei sollten viel härter gegen diesen rasanten Anstieg an Drogenkonsum vorgehen. Das Zeug ist ja noch nichtmal richtig verboten. Es stört mich tierisch wenn mittlerweile auf fast jeder Party gekifft wird, vor allem diese Mentalität "Ist billiger und gesünder als Alkohol" provoziert mich. Ich vertrete den Standpunkt, das jeder das selbst zu entscheiden hat; aber irgendwie werden es immer mehr, die sich falsch entscheiden.

    "Wenn man nur weit genug rechts steht, ist fast überall links"

  • Noch was zum Thema dope:


    (1) Ich glaube nicht, das man wirklich kreativer wird. Manche Leute sind breit vielleicht lockerer, gut, dafür sind sie aber auch viel unkonzentrieter. Denn eins ist Dope mit Sicherheit, ein Konzentrationsförderer.


    (2) Alkohol ist insofern schlimmer, weil es körperlich abhängig machen kann, genau wie harte Sachen. Alkoholiker haben richtige körperliche Entzugserscheinungen von Kotzübel bis Innereienschmerzen.


    (3) Cannabis ist aber deshalb nicht ungefährlich. Zum einen gibt es psychische Abhängigkeit. Gut, wenn es nicht teuer wäre und keine körperlichen Schäden hervorruft, dann könnte man damit leben, denn viele Genußmittel, selbst Schokolade, können so etwas wie psychische Abhängigkeiten hervorrufen, aber das schlimmst ist:


    DOPE FÜHRT OFT ZU EINER SCHEISSEGALHALTUNG!!! LEUTE DIE REGELMÄSSIG KIFFEN, HABEN EXTREME MOTIVATIONSPROBLEME!!!


    Ich kenne ne ganze Reihe Leute die nur noch mit Superdong (Wassereimer und 1,5 Liter Colaflasche ohne Boden) kiffen und sich ruck zuck auf 2 Gramm täglich hochgesteigert haben. Die kaufen in 100 Grammtafeln ein. Zufällig sind ne ganze Reihe Totalabkacker darunter. Leute, die gar nichts mehr gebacken bekommen.


    Es gibt mitterweile Studien, die das aber auch schon bei niedrigeren Dosierungen festgestellt haben. Demotivation ist die Hauptnebenwirkung von Dope und tritt wohl sehr häufig auf. Gut, ist alles ne Frage des richtigen Maßes, aber viele schlagen halt leicht über die Stränge. Ab und zu mal auf ner Party nen Joint ist sicherlich im Rahmen, aber ein Konzentrationsmittel ist das mit Sicherheit nicht, man wird auch nicht besser und wenn man das zu oft macht, dann kackt man leicht ab.

  • Ja, das Symptom der Demotivation kann ich voll bestätigen. Je nachdem wie oft und in welchen Mengen gekifft wird, haben die Leute Zustände von genervt über schlapp bis hin zu lethargisch. Realitätsverlust ist ebenfalls ein Effekt den ich bei vielen beobachte. Also mangelhafte Wahrnehmung der Umwelt, die Augen sind zusammengekniffen und glasig, man kann gar keinen Blickkontakt mehr herstellen. Wenn man was zu denen sagt, lachen sie manchmal, aber wenn sie antworten ist das meist völlig am Thema vorbei. Die checken auf gut Deutsch nicht viel von dem was um sie herum abgeht. Und das wohlgemerkt nicht nach dem Kiffen sondern wenn sie "nüchtern" sind! Ist auch unterschiedlich, manche werden mit der Zeit aggressiv oder depressiv, besonders wenn sie längere Zeit keinen Stoff gehabt haben. Und das alles ohne die biologisch beweisbare physiologische Abhängigkeit! Dass schwerer Alkoholkonsum Organschäden verursacht, ist klar, aber man muss auch wirklich körperlich abhängig werden, damit sich ein dauerhafter negativer Effekt einstellt, und das ist ja nun doch nicht so ganz leicht. Beim Kiffen ist dieser Effekt schon sehr früh da. Vielleicht würden Befürworter des Hanfrauchens diesen "verträumten" Zustand, in dem sich Süchtige befinden, als positiv bewerten. Aber das Ganze zieht meist schlechtere Leistungen in der Schule und Verlust von sozialen Kontakten nach sich (außer zu anderen Kiffern) also ist das ja nicht gerade erstrebenswert, zumal ich denke dass es auch eine allgemeine Belastung des Körpers darstellt und die Gesundheit auf Dauer stark beeinträchtigen kann, ob nun Abhängigkeit oder nicht. Man sollte wirklich sehr vorsichtig mit Drogen jeder Art sein, denn Süchte haben die markante Eigenschaft, dass man sie erst bemerkt wenn es schon zu spät ist.

    "Wenn man nur weit genug rechts steht, ist fast überall links"

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