Locker spielen vom Handgelenk?

  • Wenn ich beim Üben bin, z.B. Rock-Grundrythmen mit Up and Down, dann kann ich das eigentlich schon ganz locker vom Handgelenk her. Auch bei Technikübungen, Triolen usw. geht das ganz gut.


    Jetzt hab ich aber gestern bemerkt, dass ich nach ca. 2 Stunden üben mich manchmal bei den Übungen für die Fills total reinsteigere und dann bei den Up and Downs immer verkrampfter werde. Heute hat mir wieder mal die Hand weh getan, da meine Sehnenscheidenentzündung noch nicht richtig weg ist.


    Hat das mit der Spieldauer zu tun. Oder werden meine Hände zu müde, dass ich dann stärker drauf haue? Bin mir noch nicht klar darüber. Mache zwar kurze Pausen, in denen ich die Hände dann ausschüttel.


    Wie lange habt ihr gebraucht, bis ihr locker gespielt habt? Wieviele Minuten Pause macht ihr dazwischen?


    LG
    CM

  • Von heute auf morgen 6 Stunden üben is halt schwierig, man läuft ja auch keinen Marathon ohne jahrelange ( was weiss ich) Vorbereitung....


    Muskeln, Sehnen und Gelenke müssen sich auf die Belastung einstellen, je langsamer und sorgfältiger das geschieht desto besser...


    Bei Überbelastung verhärten die Muskeln denn auch gerne mal und funktionieren nichtmehr ordnungsgemäss -> Kontrolle geht verloren, man verkrampft (auch mental u.U.)... auch wenn man Tags drauf keinen Muskelkater und so hat ;)


    Stretching und so weiter hilft natürlich auch beim Aufbauen...


    Also immer schön langsam und gründlich... das wird denn mit der Zeit....


    Glück auf !

    nosig

  • Wie lnge spielst Du schon mit dieser TEchnik?
    Kann es sein,dass Deine HAndgelenke sich noch nicht dran gewöhnt haben?
    Auch Gelenke müssen eine gewisse Kondition erst aufbauen und trainiert werden.
    Wichtig ist,aufwärmen vor dem Spielen.


    Und wenn Deine Sehnscheidenentzündung nicht ganz weg ist,brauchste dich eh nicht wundern!


    Ansonsten immer langsam und üben üben üben


    Edith: Sebo war schneller

  • Zitat

    Original von schdaeff


    So hart das wäre, aber da würde ich das Spielen erst einmal eine Weile lassen...


    Nich zwangsläufig, etwas gesittete Bewegung und leichtes Training kann in vielen Fällen auch heilungsfördernd werden.... aber am besten deswegen nen Mediziner fragen....


    Falls die allerdings auch vom Trommeln kommt (kam) machst Du definitiv etwas falsch und solltest dringend einen vernünftigen Lehrer konsultieren...
    nur so´n Tip ;)

    nosig

    Einmal editiert, zuletzt von Sebomaniac ()

  • Ich spiele jetzt seit ca. 6 Wochen Up and Down. Habe die 7. Lernstunde hinter mir. Ich glaub ich hab im Februar angefangen mit dem Schlagzeugspielen.


    Zuerst habe ich weniger als 1 Stunde zuhause geübt.
    Jetzt ist aber soviel schon zusammen gekommen, dass es gar nicht kürzer geht.


    Am Anfang der Übung mache ich Übungen auf der Snare. Parradiddle, dann Notenübungen wie Triolen, 16tel usw. Dann mach ich die Accente 8telNoten auf der Snare, dann auf den Toms, und dann Bass und Becken dazu. Nachher kommen dann alle Standardrythmen (Rock 19 verschieden). Zum Schluss mach ich dann noch die Rythmen und die Fills.


    Dann sind meistens schon fast 2 Stunden um.


    @ Sebomaniac


    die Entzündung habe ich seit dem Anfang. Ich war schon bei verschiedenen Ärzten und habe verschieden Salben, Elektrobehandlung und Spritzen hinter mir. Am Anfang der Entzündung habe ich auch wochenlang gar nicht gespielt. Erst mit der Zeit als ich wieder anfing ist es wieder besser geworden, manchmal spüre ich es gar nicht mehr. Hin und wieder kommt es dann halt wieder.


    Habe aber Fibromyalgie (Muskel-und Sehnenschmerzzustand), die ist auch nicht heilbar. Es könnte also auch sein, dass es deshalb immer wieder schmerzt. Ich kann leider nur weiterspielen und abwarten. Wenn ich wirklich pausieren würde, kann ich sicherlich monatelang nicht spielen und dann ist es nicht mal sicher ob es besser ist.


    LG
    CM

  • Zitat

    Original von CorinnaMaria
    Ich spiele jetzt seit ca. 6 Wochen Up and Down. Habe die 7. Lernstunde hinter mir. Ich glaub ich hab im Februar angefangen mit dem Schlagzeugspielen.


    Dann ist ja wohl alles geklärt! ;)


  • Vorsicht! Stetching ist ja definiert als konstantes Dehen, also einfach ziehen/drücken/biegen über ca. eine Minute oder auch mehr.


    Das schadet dem Muskel aber mehr, als es ihm nützt, denn adurch wird er nicht wirklich gedehnt sondern ausgeleiert. -> Funktionsfähigkeit nochmal beschränkt!


    Wenn man Dehnen will, dann sollte man das wippend machen, also immer im Sekundentakt drücken, etwas loslassen, wieder drücken, wieder etwas loslassen, ... Das Ganze bei dem jeweiligen Muskel für ca. 10-20 Sekunden, auf keinen Fall länger!


    Nach dem Training (Oder hier: Drummen) kann dies wiederholt werden, allerdings nur noch 5-10 Sek. pro Muskel. Alternativ kann hier auch gestretcht werden (Also wie schon gesagt Dehnen ohne loslassen), aber wiederum nur 5-10 sek. pro Muskel.


    Wer einen Muskel eine ganze Minute oder länger auf diese Weise Beansprucht, schadet ihm nur!


    Wollt ich nur noch gesacht haben... ;)

    "I was determined to be a drummer... I was so keen I would have played for nothing. In fact I did for a long time." John Bonham


    Wood and Metal

  • Das Problem, dass der Muskel "zumacht" kenne ich auch. Ich merke das besonders, wenn ich (weswegen auch immer) mal zwei oder drei Wochen nicht am Set war. Dann geh ich da aber auch ganz relaxt dran und spiele, solange ich locker bin. Wenn ich aber merke, dass ich den Stick nicht mehr locker halte sondern immer mehr Druck aufbaue, dann leg ich eine Pause ein, schüttel die Hände ein wenig aus, insgesamt sind das dann meist 10 bis 15 Minuten, dann spiele ich den Teil bei dem ich angefangen habe zu verkrampfen nochmal und danach weiter im Programm. Manchmal spiele ich zum lockern auch einfach eine Reihe "leichte Übungen" (Definition jedem selbst überlassen) in mäßigem Tempo, damit ich auch meinen Kopf frei bekomme und dann voll konzentriert zu meinen Übungen zurückkehren kann. Denn ich verkrampfe nicht nur, weil ich meine Muskulatur zu sehr beanspruche, sondern auch, wenn ich eine bestimmte Übung immer wieder vergeige. Dann baut sich Frust auf und ich packe immer heftiger zu. Das stelle ich dann dadurch ab, dass ich Grooves, die ich rauf und runter kann zur Auflockerung spiele und dann entspannt "zurück an die Hürde" gehe.


    Und ganz ehrlich: Wenn ich ne Entzündung, Zerrung oder ähnliches mit mir rumschleppe, dann mache ich nichts, was genau die lädierte Stelle beansprucht.
    Egal, ob es eine bestimmte Zeit geht oder ich die Verletzung nicht merke.
    Das härtet nicht ab, sondern macht im schlimmsten Fall noch mehr kaputt (evtl. sogar bleibend). Ich spreche da aus Erfahrung. Zwar nicht im Bezug auf Schlagzeug, aber generell zum Thema Muskelbeanspruchung. Ich habe im Fitnessstudio eine Zeit lang mit einer Zerrung in der Schultergegend trainiert. Deshalb habe ich das Programm zwar eingeschränkt, dieses "Lightprogramm" aber dann konsequent durchgezogen. Das hat dann dazu geführt, dass ich "schräg" trainiert habe, damit die lädierte Schulter gar nicht schmertze, was in der weiteren Folge dann eine zeitlang zu einem permanenten einseitigen Schmerz in der (bis dahin) gesunden Schulter geführt hat, der erst nach mehreren Wochen Zwangspause abgeklungen ist.

  • @ Klawi 82


    danke für deine Antwort.


    Leider hat es für mich keinen Sinn, dass ich aufhöre bis die Schmerzen weg sind. Da ich ja schon einige Behandlungen hinter mir habe (weiter oben schon beschrieben) und auch ein Handspeziallist keinen Rat für mich hat.


    Weder Ruhigstellung, Training mit einem Ball, Elektrotherapie, verschiedene Salben oder Spritzen haben geholfen.


    Ich denke, dass es mit der Fibromyalgie zu tun hat. Dagegen gibt es aber nichts, auch kein Schmerzmittel hilft. Jetzt spiele ich immer solange es nicht wirklich richtig weh tut. Wenn am nächsten Tag richtige Schmerzen da sind lasse ich den Tag dann aus.


    Ich möchte mich wegen der Krankheit nicht unterkriegen lassen. Musste ja schon weitgehen auf das Gitarrespielen verzichten. Da hatte ich das gleiche Problem mit den Sehnen und war jahrelang in Behandlung bis zur Operation welche aber nichts gebracht hat.


    Aber das mit den Pausen werde ich mal versuchen.


    LG
    CM

  • Mal eine Frage zu dieser UpDown-Technik mit dem Handgelenk bei durchgehenden Hihatfiguren:
    Ist damit gemeint, dass die ganze Arbeit das Handgelenk verrichtet oder Kombination aus Handgelenk und Fingern? Zum Beispiel beim Rosanna Halftime-Shuffle ...

  • Hallo


    Ich kann auch kurz was dazu berichten.
    Auch ich habe seit 5 Wochen das erste Mal in meinem Leben Muskelbeschwerden. Ich bin 25 und spiele schon seit ich 11 bin.
    In den letzten Wochen war ich auf Tour und irgendwann konnte ich beim Spielen meinen Arm nicht mehr heben.
    Dann musste ich mich (grad so) durch die letzten Tourtage schlagen, mit Schmerzen und großer Angst. Ich begleite einen Act der zw. 1200-2000 Besucher hatte, und damit war auch der psychische Druck entsprechend da.


    Generell möchte ich mich nicht als "schlimmsten" Fall darstellen, aber ich glaube dass ich Dir Corinna, bestimmt mit ein paar Sätzen helfen kann.
    Aufgrund meiner Situation (gute Jobs, aber durch die Schmerzen->Canceln der Termine->kein Geld->gebe keinen Unterricht->auf Heilung meines Arms angewiesen) habe ich glaub ich allen Grund hier mal was Grundsätzliches loszulassen:


    Ich glaube einfach nicht, dass man aufgrund ner chronischen Erkrankung (Fibro...dingsbums) nicht schlagzeugen kann. Das macht für mich keinen Sinn, denn Spielen ist ne Leidenschaft, Spass, Lebenserfüllung und Berufung. Warum sollte das nicht jedem der das erleben möchte, möglich sein?
    Es gibt so viele Drummer, die so schlechte Muskeln haben, null Technik, kaputte Rücken, nur Drogen im Kopf, viele Gigs, wenig Schlaf, ...und undund.
    Diese Drummer schaffen das aber trotzdem, auch wenn sie nicht die besten Voraussetzungen erfüllen. Den bei diesen Drummern tickt der Kopf anders, als bei uns „Patienten“. (nicht mehr lange, bald ist alles besser(-; )



    Ich war die letzten Wochen bei sehr vielen Ärzten, und das was alle sagen ist, dass es bei Musikern um den Kopf geht. Denn der psychische Druck ist das größte Problem bei uns.
    Was kann denn schon ein Sportler groß an Existenz verlieren, wenn er verletzt ist? Nix, er hat meistens ne Versicherung, nen richtigen Job noch, und genügend Geld und Zeit für Physiotherapie. Würde jemand (musiker) der ne Sehnenscheidenentzündung hatte, nach 3-4 Monaten wieder so hemmungslos in die Trommeln hauen, wie ein Fußballer, der fortan wieder hemmungslos in den Zweikampf geht, und vor einigen Monaten noch nen Kreuzbandriss hatte? Das würde ich gerne sehen. Vielleicht gibt es auch Ausnahmen.


    Aber grundsätzlich sollte diese Sache im Kopf meiner Ansicht nach mal als das Hauptproblem erkannt werden.


    Die klassischen Musiker sind uns Jazz-Pop und Rockmuckern da schon weit voraus. Die haben mit ganz anderen physischen und psychischen Belastungen zu kämpfen als wir (Probespiele, täglich 5-8 Stunden üben, keine Fehler spielen dürfen, alles bis ins kleinste Detail auswendig können, viele Liverecordings).


    Und, wie machen die das? Mit systematischem Üben auf der einen Seite, auf der anderen Seite mit Feldenkrais, Alexandertechnik oder Joga, also alternativen Methoden. Nicht mit Fitnessstudio oder Hanteln.


    Das ist auch das was mir Musiker-Spezial Ärzte empfohlen haben, und!, die haben mir gesagt, ich sollte nicht aufhören zu üben, sondern ganz langsam, und ganz leise anfangen, in kleinen Portionen (mehrmals täglich 10 Minuten), wenn Schmerzen auftreten, dann aufhören, bis es besser wird.
    Aufhören ist nicht gut!!!!! Das ist unser Leben, oder ? Wenn wir Bock haben zu spielen, sollte man sich das nicht von so blöden Schmerzen kaputt machen lassen, denn das würde dem Schmerz zu viel Bedeutung geben, die er nicht verdient hat.
    Besser das Üben überdenken, umstellen (vielleicht war das bei vielen eh mal nötig), mal die Füße trainieren, die Sitzposition, mal mehr transkribieren, auf Konzerte gehen, aber auf keinen Fall in dieser schwierigen Zeit (und ich habe während meiner Auszeit 3 Wochen kaum geschlafen wegen dieser Scheißvorstellung im Kopf) aufhören damit. Wenns wieder alles funktioniert kann man ja mal in Urlaub fahren, und alles vergessen, aber mit diesem „Unfähigkeits-Invalidegefühl“ im Hinterkopf, wird das Pausieren zur Qual, ich kann mir nicht vorstellen, dass es den meisten Betroffenen da anders geht.


    LG

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