Bossa Nova - Beat ( Rockstar )

Hab jetzt 2 Minuten gehört, und ich find, das klingt rein rhythmisch gesehen doch ganz ok. schön konstant, sichere Time, ab und an mal ein Wackler, aber das ist nix schlimmes. Weiter so!

Hallo,

einige Feinheiten die mir aufgefallen sind:

Die Bassdrumlautstärke variiert. Es sind einige Takte dabei,wo der zweite Schlag plötzlich mal stark aktenzuiert wird oder die Gesamtlautstärke plötzlich zunimmt.

Die Sidestickfigur ist nicht immer sauber, manchmal rutscht einer ab, aber das merkst du ja selber.

Ich würde dir raten erstmal die einfachere Bossa Clave als Snarefigur zu spielen.
Irgendwie geht das ganze nicht los und wirkt nicht locker und routiniert, das selbe galt damals für meine Aufnahme. Es wirkt alles noch etwas unsicher und hakt ein wenig.

Weitermachen

Sehr schön - endlich mal ein bisschen Latin in der Hörzone.

Ich hab mich vorhin auch - zufälligerweise - mit dem Bossa Nova beschäftigt und hatte da auch die Probleme, die DukeNukan schon angesprochen hat - vor allem die Unsicherheit und die Unabhängigkeit bei der Snare-Figur, da die Bass Drum ja ein konstantes Ostinato spielt, was irgendwie gar nicht so einfach ist, wie man vielleicht meint.

Deswegen ist es gar keine so schlechte Idee, erst mal den Grund-Rhythmus draufzubekommen, so wie du es in deinem MP3 gemacht hast, bevor man da viel variiert. Wenn das gut rollt, kommen die Spielereien wie von selbst - so ähnlich wie beim Uff-Cha in der Rockmusik.

Wie die Hi-Hat beim "richtigen" Bossa gespielt wird, weiß ich gar nicht, ich versuch sie aber immer sehr dezent zu spielen, bei einigen Stellen klingt mir deine Hi-Hat zu aufdringlich.

Wie hast du das ganze denn aufgenommen und hast du die Aufnahme irgendwie nachbearbeitet? Es hallt alles ein bisschen, aber vielleicht liegt das auch an dem Raum, in dem dein Set steht.

Ich finds übrigens sehr schön, dass auch so etwas mal in der Hörzone vorgestellt wird - es muss ja nicht immer nur Geballere bei 200 bpm sein, oder? :O

Paiste

Zitat

Wie die Hi-Hat beim "richtigen" Bossa gespielt wird, weiß ich gar nicht, ich versuch sie aber immer sehr dezent zu spielen, bei einigen Stellen klingt mir deine Hi-Hat zu aufdringlich.

Also beim Bossa-Nova zu Zeiten von Stan Getz wurde die HiHat tatsächlich, wenn überhaupt, nur sehr dezent und geschlossen gespielt. Beim modernen BossaNova wird sie nur zum Akzentuieren kurz geöffnet und angeschlagen, um ein kurzes Zischen zu erzeugen...

Super Rockstar - ich freu mich auf neue Aufnahmen. :]

Hier gibts übrigens ein nettes Video zum Bossa, wo auch die Sache mit der dezent gespielten Hi-Hat angesprochen wird: http://www.vicfirth.com/educat…oughton_lessons/07LQ.html
Da sieht man dann am Ende auch einige Beispiele für Fills, die nicht weniger dezent gespielt werden.

Und laut diesem Video wird der Crossstick betont, Hi-Hat und Bass Drum dagegen von der Lautstärke zurückgenommen: http://www.vicfirth.com/educat…oughton_lessons/08LQ.html

Viel mehr als zum ersten MP3 kann ich da auch nicht sagen, wobei mir aufgefallen ist, dass du mit dem Crossstick verschiedene Sounds und Lautstärken erzeugst.
War das so beabsichtigt?

"sweet spot"

Und, gibts inzwischen neue Bossa-Aufnahmen?

Ich hab mich gestern auch noch mal ein bisschen mit dem Bossa beschäftigt und so einfach das auch aussehen mag, es ist wirklich nicht leicht, das anständig zum Rollen zu bringen, weil es einfach doch recht ungewohnt ist!

Mein Problem bei den Rimclicks ist, das diese oft leichten Flam-Charakter haben, weil ich mir da auch einfach noch so unsicher mit dieser Stilistik bin.
Und das mit der dezent gespielten Bass Drum ist auch gar nicht so einfach, wenn man nicht wirklich gut Heel-Down spielen kann.

Super, vielen Dank!

Die Besensache kommt mir irgendwie bekannt vor.
Und es ist natürlich besonders raffiniert, die Hi-Hat dadurch leiser zu bekommen, indem man sie einfach mit einem Besen bespielt.

Hast du soundtechnisch etwas geändert? Irgendwie hab ich den Eindruck, dass es jetzt besser klingt.

Auch der Bossa klingt schon sehr gut, da war jemand fleißig und hat geübt, das merkt man! Weiter so! :]

Hi Rockstar

Kompliment, du übst ja wirklich sehr fleissig und das hört man auch deutlich. Einzige Kritik ist, dass deine mp3 immer etwas sehr lang geraten.
Wenn du jetzt noch ein paar andere Bossabeats übst, wirst du schnell merken, dass sich da alles gut kombinieren lässt. Welche Bands / Küntsler ziehst du dir denn so rein, wenns um Bossa geht?
lg
Psycho

Jau, das hört sich doch schon ganz gut an. Für meinen Geschmack könnte es noch etwas leichter/ federnder klingen.
Versuch mal die linke Hand zu variieren. Auf den Aufnahmen habe ich bis jetzt immer die zwei selben Patterns gehört. Es gibt aber noch viel mehr davon.
Ein Tipp um die linke Hand darauf vorzubereiten: Spiele erstmal alle Downbeats mit der linken Hand (wenn Du die HiHat in achteln spielst also alle Viertelnoten), dann alle Offbeats (immer auf "und").
Wenn das gut läuft, spiele Immer einen Takt Downbeats und einen Takt Offbeats abwechselnd. Das klingt dann sogar schon wie Bossa.

Gruß und viel Spaß,
Sven

Zitat

Original von Rockstar
Wow, danke Psycho!

Aber ich verstehe gerade nicht, wie du das mit dem Kombinieren meinst.

Ich höre zur Zeit eher traditionellen Bossa von Jobim und Gilberto und so Zeug. Ich habe mir aber vorgenommen, mich jetzt an die moderneren Sachen ran zu machen. Wenn du Vorschläge für Interpreten hast: Immer her damit!

Gruß
Rockstar

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Mit Kombinieren mein ich, dass es viele kleine Bossa-Variationen gibt, die auf deinem Grundbeat aufbauen. Also einfach ein bisschen mehr v.a. die Snare variieren und beats dann miteinander kombinieren.

Moderne Sachen beim Bossa Nova - gibt es die überhaupt?

Bossa ist ja einer der ältesten Stile, der später sehr stark in die sogenannte Musica Popular do Brasil (MPB) eingeflossen ist. Eigentlich spielt jeder bekannte Musiker aus der MPB irgendwo Bossa, meistens aber Coverversionen der Klassiker oder eben als Stil verarbeitet in der eigenen Musik verbraten. Ich denk, es gibt wohl kaum ein Land auf der Welt, in dem so viel gecovert wird, wie in Brasilien. Von Girl of Ipanema gibt es z.B. hunderte Coverversionen, weil jeder Musiker, der etwas auf sich hält, auch in der Lage sein muss, alle Klassiker runterzuspielen, weil das Publikum das von ihnen fordert. Die Brasilianer wollen auf Konzerten nämlich immer mitsingen. Also auch ein "modernes" Konzert kommt in Brasilien nicht ohne den ein oder anderen Klassiker aus.

Wenn du dich an moderne Sachen rantasten möchtest, solltest du den reinen Bossa ein bisschen links liegen lassen und dir z.B. mal Caetano Veloso, Gilberto Gil und Ana Carolina anhören, die halt sehr viel klassische Elemente des Bossa, Samba u.a. in ihrer Musik einsetzen.

lg
Psycho