Tool - 10000 Days: Kritiken, Meinungen, Diskussionen

Ein wahrhaftiges Meisterwerk.
Ich fahre ja eh schon voll und lange auf der Toolschiene, aber im Gegensatz zu einigen anderen Fans halte ich auch dieses Album für gelungen.
Es stimmt, dass Tool nichts revolutionäres geschaffen haben, sie sind ihrer Linie treu geblieben.
Doch wirkt dieses Album wesentlich bassiger, aus dem Bauch heraus als die kopflastige Lateralus.
Dazu tragen auch sicherlich die vielen persönlicheren Lyrics bei, siehe Wings for Marie.
Sie sagen ja selbst, dass dieses ihre "Blues" Platte sei. Vollkommen zurecht. Die Musik ist etwas aggressiver...teilweise hört man die freien Jamsessions richtig raus.
Auch finde ich die zahlreichen Andeutungen und Verknüpfungen an alte Alben durchaus gelungen.
Es werden viele verschiedene musikalische Themen wieder aufgenommen...man vergleiche alleine Vicarious mit dem kompletten Lateralusalbum.
Maynard setzt seine Stimme übrigens viel mehr als gleichgestelles Instrument ein. Dadurch werden unglaubliche Soundwelten erzeugt.
Ich kann gar nicht warten diese phantastische Band live zu sehen!
Das gesamte Album vergeht übrigens im Vergleich zur Lateralus und Aenima ziemlich schnell...trotz seiner 75 Minuten. Ein solides Packet, in das man sich trotzdem auch reinhören muss. Die Platte wird definitiv noch 1 - 2 Monate bei mir hoch- und runterlaufen. Es gibt soviel zu entdecken....
Ihr merkt schon, dass ich mal wieder ziemlich euphorisch werde. Liegt vielleicht auch an der lange Wartezeit...das sehnt man sich einfach mal wieder nach einem solchen Album.

Jambi, einfach ein absolutes Brett. Wings for Marie und 10,000 Days...unglaublich. Volle 18 Minuten Musikgenuss!
Auch die Interludes sind wieder ganz passend.
The Pot...meiner Meinung nach eher ein "Fun" Song...für Toolverhältnisse.
Rosetta Stoned...wow.
Right in Two erinnert sehr an Pushit bzw. die veränderte Liveversion auf der Salival.
Das ist wirklicher reiner Toolsound...wunderbar!

Auch muss ich eingestehen, dass diese Platte als Gesamtwerk erst ihre volle Wirkung entfaltet. Zwar kann man immer gute Toolwerke hören...bspw. "The Grudge", aber im Kontext mit den anderen Songs taucht man nochmal ein Stockwerk tiefer ein.

Finde die Scheibe auch absolut hammergeil. Finde es unglaublich wie in den Songs meist trotz des progressiven Stils der Band in jedem Song ein anderes Grundthema beibehalten wird. Vom drumming her finde ich es auch extrem gelungen, finde es gut wie man auch Metal machen kann ohne 08/15 BD Durchgebolze und von wenig nach viel ne unglaubliche Steigung aufbauen kann.

Ich möchte mein Statement eher als Zwischenfazit verstanden wissen, denn als endgültige Kritik. Ich weiß seit „Lateralus“, dass ein Fazit bei der Regelmäßigkeit meiner Hördurchläufe erst nach frühestens zwei Monaten möglich ist. Damals war ich mir auch sehr unsicher, ob Tool da nicht zu weit gegangen sind. Es klang irgendwie alles so komplex und undurchsichtig, und bis auf einige prägnante Passagen blieb einfach nichts hängen. Dafür hat das Album dann irgendwann gezündet, und ich würde „Lateralus“ unter die 10 Alben für die Insel einreihen. Gut, hängt natürlich von der Insel ab, auf Jamaika könnte diese Musik dann auch wieder fehl am Platz sein...

Also:
Momentan bin ich wiederum äußerst zwiespältig. Der Unterschied zu Lateralus liegt in meinen Augen in den weniger ausgefuchsten Songs. Wo ehemals 11-Minütige Songs mit vielen verschiedenen Grooves, Licks und Rhythmen abwechslungsreich gehalten wurden, wird dieses mal eigentlich immer sehr lang das gleiche Thema gespielt, bis dann eben wieder 5 Minuten rum sind. Soll heißen, es zieht sich teilweise ein bisschen. Es kann aber auch sein, dass ich die spannend machenden Unterschiede einfach noch nicht höre und sich dies mit der Zeit noch gibt.

Die grundsätzliche Stimmung auf 10.000 Days finde ich etwas positiver als noch beim Vorgänger, wo das neue Album hingegen härter sein soll (wie oftmals zu lesen), erschließt sich mir beim besten Willen nicht. Gut, die 2 Opener sind mehr Metal als Tool es bisher waren, aber sonst? Ewig lange Tom-Teile, wie sie für Tool nun mal so typisch sind, dazwischen Interludes, welche das Tempo auch nicht gerade anziehen. Etwas langatmig das Ganze, so zumindest meine Gefühl zur Zeit.

Bestätigen kann ich hingegen auch, dass das Album kurzweiliger ist als Lateralus. Die 75 Minuten vergehen relativ schnell, was aber mit der vorstehenden Aussage irgendwie sehr widersprüchlich ist. Sehr seltsam das, deshalb kann ich mir auch noch kein endgültiges Fazit erlauben.

Zitat

Right in Two erinnert sehr an Pushit bzw. die veränderte Liveversion auf der Salival.

Dass ist mir auch aufgefallen, ob das unbedingt so toll ist, weiß ich nicht, denn bei dem Song hat man doch das Gefühl, selbigen schon irgendwie zu kennen.

P.S.: Vielleicht wäre 10.000 Days das bessere Album für die Insel, alleine schon des Artworks wegen. Auf Jamaika sogar um so mehr...

Die zweite Nummer bügelt angenehm die Falten aus dem Sack.

Der ersten Eindruck ist durchaus positiv. Aber, um alles zu erfassen wird es seine Zeit dauern. Das Problem ist, ich vergleiche die Songs mit den Vorgängerscheiben und so hat sich eine Erwartungshaltung aufgebaut. Diese ist aber nicht enttäuscht worden. Bin mal gespannt, wie sich das in den nächsten Wochen verändern wird.

Schliesse mich dem ersten Eindruck auch an: Geile Scheibe! crazyje hatmir die Worte aus dem Mund genommen. Eine Geile Platte, wo man bestimmt noch nach Monaten neues entdeckt.

Zitat

Original von rammsteinfan
schön das es auch heutzutage noch bands gibt,
die ihren stil konsequent fahren, ohne dabei auf modeerscheinungen und zeitgeist zu achten.

Also solches finde ich nicht NUR positiv. Was mir als erstes negativ aufstieß, war der Sound. Nach meinem Geschmack ist der viel zu nah an dem von Lateralus. Nach ersten Hörduchläufen meine ich sogar, ganze Themen und Läufe von L. auf 10k Days wiederzuentdecken.
Insgesamt ist das Album nicht die von mir erhoffte Weiterentwicklung, die ich vorher von Album zu Album entdecken konnte... .

Ein Fehlkauf ist dies Tool-Album zwar definitiv nicht, aber ich hätte von den Jungs noch mehr erwartet.

Zitat

Original von FAB
Ein Fehlkauf ist dies Tool-Album zwar definitiv nicht, aber ich hätte von den Jungs noch mehr erwartet.

Selbst wenn einem das Album überhaupt nicht gefällt, dann bleibt immer noch ein spektakuläres Artwork, welches ab und zu einen Blick in die nächste Dimension ermöglicht. In gewissen Situationen bestimmt reizvoll . In Anbetracht des Artworks ist der Preis sowieso ein Witz, wenn man bedenkt, wie andere Bands bei sogenannten Special Editions (mit Supidupi-Case und Bouns-DVD mit dem Informationsgehalt einer durchschnittlichen RTL2-Dokusoap) mal locker über 20 Euro und mehr verlangen.

Ich finde die Scheibe einfach nur geil...

ich finde man weiß zwar, das es tool ist.. aber es ist imho ganz anders irgendwie ...

aber GEIL! der erste song rockt meiner meinung schon ziemlich und dann gehts nur so weiter...

und über verpackung und artwork muss ich ja nichts sagen, einfach hammer.. mit diesen 3d effekten...

bzgl. dem preis kann ich nur sagen, da sollten sich andere bands etc. mal ne scheide abschneiden..

also,

absolute kaufempfehlung von mir ...

(=

Ich muss mir noch eben einen Zusatz erlauben.
Es stimmt schon, es werden viele Motive wieder aufgenommen.
Wie gesagt, die Platte ist nichts neues...nichts revolutionäres wie die Lateralus. Aber das darf man gar nicht erwarten. Sowas kann imho sowieso nicht mehr entstehen. Wie heißt es? Stagnation auf höchstens Ebene?
Das Album ist sseehhrr gut, braucht sich hinter allen bisherigen Toolalben nicht zu verstecken. Aber eine richtige Bombe, was total anderes...ist es nicht.
Mir ist das egal, aber das scheint wohl doch viele Fans enttäuscht zu haben.

Zitat

Original von crazyje
Wie heißt es? Stagnation auf höchstens Ebene?
Das Album ist sseehhrr gut, braucht sich hinter allen bisherigen Toolalben nicht zu verstecken. Aber eine richtige Bombe, was total anderes...ist es nicht.
Mir ist das egal, aber das scheint wohl doch viele Fans enttäuscht zu haben.

Genau diese Entäuschung "eines Fans" wollte ich ausdrücken. Schließe mich ansonsten dem von Dir Geschriebenen zu 100% an.

Hab mir das Scheiblein auch gerade besorgt: Bin total begeistert!

Es ist wie immer bei Tool: Beim ersten Hören ist alles noch etwas sperrig, mehr atmosphärisch erfassbar... und dann ist es wie bei einem guten Wein: Es reift mit der Zeit, wird immer besser und ist "im Abgang" göttlich

Bin an sich nicht so der Tool-Fan, aber "10000 Days" ist geeignet mich vollends zu überzeugen, dass Tool ein Meilenstein in der Musik sind...
...und neben dem Atmosphärischen, das sicher einigen zu düster oder heftig sein wird, sind sie (technisch-)musikalisch wohl auch über jeden Zweifel erhaben (wenn das für mich auch nicht wirklich ein Kriterium ist, warum Musik auf mich eine Wirkung hat)...

Ich hab die CD jetzt vielleicht 7-8 mal gehört, und sie wird immer besser....
So ist das auch bei allen meinen "all time favourit"-Scheiben gewesen: Meist am Anfang etwas sperrig, und dann hat sich "die Blume entwickelt".... Selten genug, dass mir solche CDs über den Weg laufen...

zwaengo

ich finde diese Musik gut.

Hallo Trommlerkollegen
Ich bin nicht so der Toolkenner, aber die paar Lieder und was ich so über die Band gehört habe macht mich neugierig.
Welches Album wär denn am besten geeignet um mal reinzuschnuppern? Das neue 10000 Days , das hier vielzitierte Lateralus oder besser noch was ganz anderes?

Zum reinschnuppern eher die Aenima. Ist nicht ganz so schwere Kost.

"I didn't know if you people knew this. But, If you burn both Viginti Tres followed by Wings for marie .. Then, play that track as one with 10,000 days as another track and play both at the same time, Both Wings for Marie AND 10,000 days sync ! It is incredible ! It is like an 8 piece band but it all FLOWS ! It flows like one song.. It is the most unique and incredible thing I have ever heard in my life.. BadA$$ ! The vocals, drums, the guitar riffs, everything flows ! Both songs get heavy at the same point at 9 minutes and 14 seconds in, it is magical ! This band synched tracks !

They synched them in testament to Maynard's mother passing to sound like an 8 piece band.. The vocals wisp back and forth almost like a conversation during the sync.. It's UNREAL !

Tool meant these tracks to synch.. If you look at the track times, "10,000 days" is 11 mins and 13 seconds long.. When you add the track times of "Viginti Tres" and "Wings for Marie" it adds up to 11:13 as well.. Look at the album cover ! There are 3 faces with one in the front.. This SICK band meant for all three tracks to play as one song for the self-title track "10,000 days" . Freaky !!

By the way, "Viginti Tres" means the number 23 in Latin . 23 is the number of synchronicity . And nothing is more synchronous than hearing the tracks mixed as I described .. Everything Tool writes is for a reason. These aren't merely interludes and fillers this band puts between songs. All their tracks have a meaning and there's a reason why they are there .. They are truly a one of a kind band like no other.

I recommend using a surround sound system for this.. Play 10,000 days in the rear and viginti treS + Wings for Marie in the front.. It's much better than headphones with listening each tune in one ear.. Because you have a fade with headphones.. Ever notice sometimes the bass guitar (or the effects) will only play in one ear with headphones ? And you may have to adjust the bars and volume.. But once you set it right, the sync is undeniable and it is a pure treat .. Well this is what I mean . It must be heard with a surround system . About two minutes in there will be sounds swingin around your head..It is so cosmic and trippy. When it gets heavy at 9 minutes and 14 seconds in, Both songs get heavy at the same point and it sounds like a cohesive 8 piece band. It's crazy ! I havent stopped listening to this musical feast for 3 days now.. This band is SICK SICK SICK !!"

Nette Idee eigentlich.
Wahrscheinlich zelebrieren sie die Nummer vor lauter lunarer Energie live dann rückwärts.