Verbesserung des Schlagzeugspiels durch spielen anderer Instrumente?

  • Tach!


    Neben Schlagzeug spiele ich auch noch Gitarre. Verbessert sich eigentlich auch das Rhythmusgefühl und Groove am Schlagzeug wenn ich Gitarre spiele? Das sich die Technik dadurch nicht verbessert ist klar, aber das Rhythmusgefühl und der Groove sind doch instrumentunabhängige geistige Leistungen oder?
    Ist ne interessante Frage, auf die ich bis jetzt noch keine wirkliche Antwort gefunden habe.

  • Zitat

    Original von mcbeth1307
    schaden tut es auf alle Fälle nichts, wenn Du Dich zwecks Rhythmus und Groove auch noch mit anderen Instrumenten beschäftigst


    Wie soll es auch Schaden ....


    Nein, ich meine ob auch ne Verbesserung dabei herumkommt...

  • ich denke auf jeden fall, da du auch beim gitarre spielen deinen geist groovig weiterbildest... (klingt das bescheuert...)


    außerdem kannst du einen songaufbau besser verstehen und nachvollziehen wenn du auch selbst ein melodieinstrument spielst....


    also ich würd jedem drummer empfehlen noch ein melodieinstrument nebenbei zu spielen... ist natürlich auch ansichssache...

  • Würde ich auch noch gerne,ich habe nur leider nicht genug Zeit dafür

  • man könnte auch die Ansicht vertreten, das die Übungszeit fürs andere Instrument zumindest die technische Entwicklung etwas ausbremst. Wenn du in ner Band spielst ist die volle Konzentration auf ein Instrument sicher auch angemessen. Aber schaden tut es auch nicht, wenn man sich nen bisschen mit Akkorden und Harmonielehre auskennt, weil man dann den Bassisten mit qualifizierten Argumenten kommen kann ;)
    Natürlich nicht nur deswegen. Man hört z.B. auch sofort, wenn die Gitarre verstimmt ist, der Keyboarder ne falsche Tonart spielt... öhm, wenn ichs so überdenke, lass es lieber. Nichtwissen kann auch Vorteile haben =)

  • Es ist schon von Vorteil, noch andere Instrumente zu beherrschen, dadurch bin ich auch recht zügig mit dem Schlagzeug spielen vorangekommen. Man kann dann halt schon die ganzen wichtigen Grundlagen wie Noten, Pausen etc., was totale Musik-Einsteiger alles noch mehr oder weniger mühsam lernen müssen.


    Ich muss aber sagen, dass ich bei mir selbst festgestellt habe, dass das Grooven bei mir sehr instrumentenabhängig bzw. eigentlich übungsabhängig ist.
    Ich spiele z.B. schon fast mein Leben lang Klavier, habe aber ein Timing, das ich jetzt besser nicht näher erläutere. :D Beim Klavier fällt es mir total schwer, exakt zum Metronom zu spielen, weil ich das so gut wie nie gemacht habe. Es ist also nicht gesagt, dass man dann auch direkt an einem anderen Instrument losgrooven kann, wenns am Schlagzeug gut klappt. Ist halt alles Übungssache.


    Zudem finde ich es auch sehr wichtig, ein Melodieinstrument zu beherrschen, um ein umfangreiches musikalisches Verständnis zu entwickeln. Es ist zwar schön, ein guter Drummer zu sein, aber fühlt man sich dann auch nicht etwas einsam, wenn man nicht mitreden kann, ob der Song jetzt in C-Dur oder G-Dur gespielt werden soll? :D
    Zumal man ja auch als Drummer Songideen haben, sich aber vielleicht nicht so gut ausdrücken kann, wenn die Harmonie-Kenntnisse fehlen.

    Einmal editiert, zuletzt von Paiste ()

  • Dein Grooving verbessert sich bestimmt nicht durch Gitarre spielen. Das hat nämlich sehr viel mit Koordination zu tun.


    Meiner Meinung nach bringt es nichts für´s Schlagzeugspielen, ein anderes Instrument zu lernen. (Außer evtl. irgendwelche Percussion, aber in meinem Post geht´s jetzt um Harmonieinstrumente)


    Gruß
    Rockstar

  • also bringen tut es schon was, es hilft v.a. das Bandgeschehen besser zu verstehen, was hier ja auch mehrfach genannt wurd. Nur das gleichzeitige üben ist nen bisschen blöd, weil ein Instrument immer darunter leiden wird.
    Ich hab übrigens nach 8 jahren Gitarre angefangen zu drummen und es war immer nützlich, auch wenn ich mich danach nur noch auf die drums konzentriert habe. ich kann mir also eigentlich gar nicht vorstellen, wie es ist zu drummen, ohne ein Melodieinstrument zu können.

  • klar bringt des was. schon allein, dass man dadurch viel besser versteht was die anderen instrumente da überhaupt machen. evtl. lernt man dadurch auch besser einzuschätzen was an nem schlagzeuger wichtig ist und was nicht. vor allem was banddienlich was bringt.
    und man steht nicht wie der letzte depp rum, wenn der rest der band sich über zwischendominanten oder ähnliches unterhalten. :D

  • bei mir war es umgekehrt!


    Ich habe nach 10 Jahren Schlagzeug, relativ schnell Gitarre und später auch Klavier gelernt...

    "I would rather eat my own testicle than reform The Smiths. And that's saying something for a vegetarian." Morrissey

    Schießbude

  • Ich denke schon, daß es sich auszahlt, mehr als nur ein Instrument zu spielen. Das scheint auch die Taktik der Musikhochschulen zu sein - soweit ich weiß (bitte verbessert mich wenn ich falsch liege) - muß man dort ein 2tes Instrument spielen / beherrschen.
    Denke mal, das befruchtet sich gegenseitig. Das Verständnis für Musik wird erweitert. Ich kann z.B. die Saitenzunft besser unterstützen wenn ich deren Spielweise / Sichtweise besser kenne. Umgekehrt ist auch fürs Gitarrenspiel ein ordentliches Rhytmusgefühl wichtig.
    Und fast alle Instrumente fördern die (zumindest Hand-Hand) Koordination. Siehe z.B. Akkordeonspieler - Zieh- und Pumpbewegungen im angepassten Rhytmus mit gleichzeitiger (Blind-)Bedinung von Klaviatur und Bassmanualen.

    PG - Wenn nur die besten Vögel singen würden, wär es verdammt still im Wald.

  • Das Schlagzeugspielen im technischen Sinne verbessert sich natürlich nicht, wenn Du noch andere Instrumente spielen kannst. Andererseits hilft es natürlich ungemein, das Verständnis für die Musik als Einheit zu fördern. Es bringt einen in einer Band schon weiter, wenn man weiß wie Gitarristen oder ähnliche Lebensformen ticken.


    Ich z.B. spiele noch Gitarre und Bass nebenher. Da kann man den Kollegen zur Not auch mal vorspielen, wie man sich gewisse Parts vorstellt. Vom
    Homerecording ganz zu schweigen. Ungeahnte Möglichkeiten :)


    Gruß
    Olli

  • Zitat

    Original von hell_butcher
    Verbessert sich eigentlich auch das Rhythmusgefühl und Groove am Schlagzeug wenn ich Gitarre spiele? Das sich die Technik dadurch nicht verbessert ist klar, aber das Rhythmusgefühl und der Groove sind doch instrumentunabhängige geistige Leistungen oder?


    Dass sich da direkt am Schlagzeug nichts verbessern wird, denke ich auch. Was aber deutlich werden dürfte ist, dass der Groove von allen Instrumenten kommen muss und seinen Höhepunkt darin findet, dass alle Instrumente in einer Band gut verzahnt zusammenspielen.


    Dass Du Gitarre spielst öffnet Dir, wenn Du am Set sitzt, hoffentlich den Horizont und Du kannst Dich z.B. viel tiefer auf ein Gitarrenriff einlassen. Letztlich geht es in der Musik ja darum, vom eigenen Inseldenken wegzukommen und die Band als Einheit zuhören und zu spüren.
    Meine Philosophie ist von daher auch, dass alles, was man an Musik aufsaugen kann, im eigenen Spiel (in musikalischer Hinsicht) positiv zu Buche schlägt. Und das geht viel tiefer als "nur" Timing und Groove.


    Gruß,
    Sven

    "If you don't feel it, don't play it." James Jamerson

  • Ok! Ich bin dankbar für die vielen Antworten! Ich wollte mal ein paar Meinungen dazu hören.


    Meine Erfahrung ist nämlich:
    Das Schlagzeugspiel verbessert sich! Da man auf der Gitarre mit der rechten Hand, den Rhythmus spielt, trainiert man gleichzeitig auch das Rhythmusgefühl der rechten Hand am Schlagzeug. Dadurch das ich mit der linken Hand an der Gitarre immer genau Synchron mit der rechten arbeiten muss, erzielt man auch Vorteil am Schlagzeug (was das Zusammenspiel von rechter und linker Hand/Arm angeht). Zwar ist das Schlagzeug in Spieltechnischer Hinsicht ein komplett anderes Instrument, jedoch nicht sooo sehr was das Grooving angeht.
    Deshalb: Durch das Spielen anderer Instrumente trainiert man auch in gewisser Weise das Schlagzeuggrooving mit...


    Zitat

    Denke mal, das befruchtet sich gegenseitig. Das Verständnis für Musik wird erweitert. Ich kann z.B. die Saitenzunft besser unterstützen wenn ich deren Spielweise / Sichtweise besser kenne. Umgekehrt ist auch fürs Gitarrenspiel ein ordentliches Rhytmusgefühl wichtig. Und fast alle Instrumente fördern die (zumindest Hand-Hand) Koordination. Siehe z.B. Akkordeonspieler - Zieh- und Pumpbewegungen im angepassten Rhytmus mit gleichzeitiger (Blind-)Bedinung von Klaviatur und Bassmanualen.


    Kann ich zustimmen! In einer gewissen Hinsicht sind alle Intrumente gleich. Sie unterscheiden sich lediglich durch die Spieltechnik und evtl. Notation (bin schon gespannt was ihr zu dieser These sagt;)).

  • Bassspielen ist evtl sinnvoll...da man ja als Schlagzeuger mit dem Bass ne Einheit sein sollte. Da ist das schon praktisch, wenn man so ein "Bassistengefühl" in sich hat.


    PS: Kennt sich jemand RICHTIG mit dem Bassspielen aus? Bitte bei mir melden, hab da nämlich mal wichtige Technikfragen.

  • Sabbi, versuch's mal hier: klick
    Auch ne lustige Truppe.


    Ich bin der Meinung, dass man jedes Instrument spielen kann, wenn man die Grundlagen der Musik begriffen hat. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel.


    Darüber hinaus, um der eigentlichen Frage des Threads gerecht zu werden: Ich finde, dass es alleine deshalb auch das Schlagzeug-Spiel verbessert wenn man mehrere Instrumente spielen kann, da man mit einem ganz anderen Verständnis an die Sache herangeht.



    Cheers,
    Stefan.

    Mein Name ist Guybrush Threepwood! Du bist des Todes!

  • Zitat

    Original von gimmick
    Ich bin der Meinung, dass man jedes Instrument spielen kann, wenn man die Grundlagen der Musik begriffen hat. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel.



    Die erste Ausnahme wär das das Schlagzeug :D

  • Zitat

    Original von Psycho



    Die erste Ausnahme wär das das Schlagzeug :D


    die zweite Ausnahme wäre das Bass spielen. Wie viel Gitarristen haben schon behauptet, sie könnten bass spielen und haben dann doch nur gitarre auf einem instrument mit vier saiten gespielt?

  • Bei mir war es auch anders herum: Nach 9 Jahren Klavier fing ich mit Schlagzeug an, und lernte recht fix (zumindest die Anfänge, die "Nichtmusikern" öfters schwerer fallen), da die Hände und der rechte Fuß schon gut in Unabhängigkeit geübt waren.


    Weiterhin habe ich bemerkt, dass sich das zweifellos beim Schlagzeug mit am besten trainierte Rythmusgefühl sich sehr schnell auf andere Instrumente überträgt. Auf dem Klavier bin ich timingsicherer (wenns das Stück denn erfordert) und vor allem auf der Gitarre macht es sich bemerkbar. Sieht man auch bei unserem Bassisten, der fing eigentlich als Schlagzeuger an, bis er schließlich beim Bass ankam. Man merkt schon deutlich, dass er den Rythmus "spürt". Anders unser ehemaliger Gitarrist, der zwar unglaublich virtuos Gitarre spielen konnte, aber fast gar nicht in rythmischen Strukturen dachte bzw. spielte. Da macht das Songschreiben Spaß ;)

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