Geschlossene Bass, welches Mikro, welche Halterung

  • Spiele seit einiger Zeit eine Gretsch Catalina Club Rock Bassdrum in 26"x16".
    Bei etwas Tüfftelei habe ich herausgefunden, dass die Trommel in Natura mit einem PS3 Schlagfell und einem Ambassador coated und leichter Dämpfung beider Felle ihren in meinem Ohren optimalen Sound entwickelt:
    Warm, unheimlich viel Tiefbass und einen beachtlichen Schub mit wenig aber definiertem Kickgeräusch.
    Kurzum mit diesem Sound bin ich hochzufrieden.
    Allerdings klingt sie leider nur so ohne Loch im Resofell, sobald man ein Loch reinschneidet geht eine ganze Menge der Bässe und des Drucks verloren.
    Also geschlossenes Resofell.


    Nun zum Problem, da dieses Set mein Liveset ist muß es halt auch mikrofoniert werden.
    Um aber die Soundmänner, wegen des geschlossenn Resofells nicht zu verärgern, dachte ich mir, ein Bassdrummikro im Kessel fest zu montieren.
    Angeblich kommt ein Haufen mehr Trittschall ins Mikro, wenn man davor abnimmt?


    Welches Mikro eignet sich da am besten um den oben beschriebenen Natursound am besten zu featuren?
    Die für mich günstigste Variante wäre ein Sennheiser e602, dass ich schon mein eigen nenne.
    Oder muß ich doch auf ein Vinatge AKG D12 oder D12E zurückgreifen?
    Was gibt es für Halterungen, bei denen man nicht am Kessel rumbohren muß? Tut´s auch ein Winkelstück aus dem Baummarkt mit entprecheneden Bohrungen um dieses Teil an den Schrauben der Böckchen zu befetstigen?Hat da jemand Erfahrungen?

  • Für Mics bin ich nicht der Spezie, da werden sich noch einige hier zu Wort melden.


    Aber ich habe so eine May-Mic-Halterungsgeschichte übrig, die ich dir verkaufen könnte. Bei Interesse schreib mir eine PN....


    May System
    Ich hab einen Halter für das Mic, sowie die Platte mit dem XLR-Stecker. Das Kabel wird durch Luftloch hinausgeführt, du musst den Kessel nicht bohren...


    Gruß,
    Alex

    Freizeit Moderations-Arschloch

  • leg mal nur zum testen das mic in die bd auf ein kleines kissen oder tuch und schau ob das überhaupt noch so klingt wie du willst. ich hab in letzter zeit viel rumprobiert und muss leider sagen, dass bei der verwendung von vorgedämpften fellen das mic im kessel oft ganz anders als erwartet klingt.

  • Zitat

    Original von Purpledrums
    Um aber die Soundmänner, wegen des geschlossenn Resofells nicht zu verärgern, dachte ich mir, ein Bassdrummikro im Kessel fest zu montieren.
    Angeblich kommt ein Haufen mehr Trittschall ins Mikro, wenn man davor abnimmt?


    Erstens haben die Soundmänner die Aufgabe, den Sound so rüberzubringen wie du als Künstler es willst. Zweitens habe ich zwar mit 26er BDs keine Erfahrung, aber 20er und kleinere nehme ich auch mit geschlossenem Reso immer mit dem Mikro vor der BD ab.

    "Most drummers are crazy, aren't they ? They don't all start off crazy, but they end up that way." ;( Charlie Watts

  • Wenn du die Möglichkeit hast, versuch mal Folgendes:


    Ein normales Gesangsmirko und ein Yamaha Subkick ans Reso stellen.


    Des Mirko bringt gut Attack und übers Subkick hast auf natürliche Weise die Tiefbässe, die den Schub bringen mit bei.


    Klingt schon ohne jede weitere Nachbehandlung seitens des Mischers absolut amtlich...

    Keep on Rocking
    Stefan


    Qualitätsfanatiker...
    Mei Set

  • nimm den einbauhalter und probier damit mikros aus. helfen kann übrigens ein klares schlagfell,man kann sehen ob der halter noch da ist wo er hinsoll- ich benutze allerdings eher 18er bd mir eingebautem. als künstler mit tonmännern zu zanken geht leider erst ab einen niveau das ich bislang nicht erreicht habe. drumwolf offenbar schon. ich wollte aber immerschonmal rufen "so kann ich nicht arbeiten, ich reise ab". hoffentlich komm ich mal soweit !!

  • probier auch mal das mic an die schlagfellseite zu stellen. kann auch ganz gut funktionieren.


    matz, ich weiß nicht ab wann man diesen status erreicht hat. seltsamerweise kämpfen doch recht bekannte drummer auch mit solchen problemen, wie beispielsweise russ miller.

  • Zitat

    Original von matzdrums....als künstler mit tonmännern zu zanken geht leider erst ab einen niveau das ich bislang nicht erreicht habe. drumwolf offenbar schon.....


    Nö, das geht schon auf unserem niedrigen Niveau, nämlich entweder mit unserm eigenen Tonmann oder mit dem Leihtonmann, den wir bezahlen.

    "Most drummers are crazy, aren't they ? They don't all start off crazy, but they end up that way." ;( Charlie Watts

  • Zitat

    Original von Drumwolf


    Erstens haben die Soundmänner die Aufgabe, den Sound so rüberzubringen wie du als Künstler es willst.


    Naja, um eben weiterhin der Kunst nachgehen zu können, möchte ich halt auf diese meist unsinnigen Diskussionen mit dem Tonmann verzichten. ;)
    Es trommelt sich einfach entspannter, wenn man sich das Gezanke spart.
    Wie gesagt, daher möchte ich dem Tonmann eine professionelle Lösung anbieten, damit wir beide zufrieden sind: Er hat keine Probleme mit Trittschall und so weiter und ich bekomme meinen gewünschten Bassdrumsound.
    Abgesehen davon denke ich, dass man allein durch die Mikrowahl und den -winkel, in dem man es installiert den Sound schon soweit vorformt, dass der Mischer von vorherein schon einigermassen festgelegt ist, welchen Sound er danach aus der Bass kitzelt. Das ist doch ein netter Nebeneffekt.

  • Zitat

    Original von ChrissiMX
    John Bonham hatte seine Bass damals mitm SM57 abgenommen!
    Probiers halt einfach mal aus, von denen hat man ja eh immer eins - zwei rumfliegen...


    Hat Bonham das Mikro bei dieser Abnahmemethode vor dem Resofell oder durch ein Loch im Resofell in der Bass abgenommen?


    Ich bin der Meinung Bilder gesehen zu haben, wo er mit Loch im Resofell gespielt hat (spätere Tour mit dem orangenen Vistalite).


    Bei älteren Aufnahmen mit seinem naturfarbenen Classic Maple ist bei geschlossenem Resofell ein Akg D12 davor zu sehen.


    Aber danke für den Tipp probiere mal ein 57er aus. :)

  • Hallo,


    habe vor kurzem meinen Umbau beendet, und bin mit dem Ergebniss sehr zufrieden!
    :]
    Zunächst habe ich mir aus dem Baumarkt einen Eisenwinkel besorgt mit circa 10 und 15 cm Knatenlänge und einem Schlitz in der Mitte. Preis (2 Euro irgendetwas).
    Dieses Teil habe ich dann mit Moosgummi beklebt, damit im Kessel nichts verkratzt wird und an den Spannböckchenschrauben oben in der Mitte Circa Halbein Uhr Stellung verschraubt.
    Dazu brauchte ich längere Schrauben die aber dank mm Gewinde kein Problem waren im Baumarkt zu besorgen (Mist, nochmal 50 cent ausgegeben ;)).
    Den Schlitz im Winkel habe ich dann etwas aufgebohrt, so dass das 3/8" Gewinde des Mikrohalters durchpasst.
    Als Mikro ist ein Sennheiser e 602 im Einsatz, das praktischerweise schon eine Klammer mit Gewinde hat. Dann die mühsam besorgte 3/8" Schraube (2 euro plus 1,80 Versand) durch den Schlitz geteckt und auf der anderen Seite das Mikro nebst Klammer festbeschraubt. Fast Fertig.
    Im Anschluß daran wurde ein XLR Kabel durch das Luftausgleichloch der Trommel gezogen, dazu muß einen Stecker entfernen und nachher wieder anlöten.


    Der eigentliche Act kommt aber jetzt erst: Fell drauf und Mikrowinkel einstellen. (äh anders herum!)
    Ich habe immer wieder das Resofell abgenommen, den Winkel verändert, das Fell wieder draufgeschraubt, gestimmt, eine Aufnahme mit dem Kassetenrekorder über das eingebaute Mikro gemacht und die Aufnahmen verglichen.
    Letztendlich zeigt das Mikro jetzt circa 5 cm über den Aufschlagpunkt des Beaters. So habe die für mich optimale Mischung aus Punch und Kick gefunden.
    Schließlich´dann noch mit der Dämpfung experimentiert: Schlagfell >(einlagig mit integriertem Dämpfring) tief gestimmt, so dass keine Falten im Fell mehr sichtbar sind, Resofell (Ambassador coated) mittlere bis Tiefe Stimmung mit viel Ton und dann das Resofell urch ein Minikissen (circa Eq Pad Grösse bedämpft). So klingts natur unheimlich Fett mit viel Tiefbass (vor und hinter der Trommel, natürlich vorne raus mehr) und ein ähnlicher Sound kommt auch übers Mikro.
    Aber ganz sicher war ich mir immernoch nicht, schliesslich habe ich das Ding noch nicht über eine richtige Anlage gehört.


    Die Feuertaufe war letzte Woche: Gig.
    Der Mischer schaute schon grimmig als er sah, dass die Bassdrum ein geschlossenes Frontfell hat. Der Blick wurde noch skeptischer, als er erfuhr dass er nur ein Klinkenkabel bekommt und so den Basssound machen soll.
    Nun Gut. Beim Soundcheck fiel uns beiden die Kinnlade runter. Unglablich mächtiger Sound mit viel Punch aber trotzdem definiertem Kick: so wollte ich´s haben.
    Das Kompliment des Mischers folgte sofort: Super Drumsound, an der Bass ist fast nichts "eq ed"!


    Ich hatte dann auch noch den Genuss, dass mein Set von der Vorband benutzt wurde. :rolleyes: und dadurch die Möglichkeit festzustellen, dass der Sound vorne raus genau so ist, wie ich es mir vorstellte. Die Zeit des rumprobierens hat sich voll gelohnt.
    Ach ja und beim Transport hat sich auch nichts verstellt - Zum Glück :P


    Danke für die Tipps! Die Sm 57 Variante vor dem Resofell war übrigens nicht schlecht, allerdings fehlte unten Rum ein bisschen etwas ;(
    Und den Subkick wollte ich nicht blind (ungehört) kaufen, dafür dann doch zu teuer.

  • Danke für den ausführlichen Bericht!
    Würdest Du für uns die Bassdrum nochmal aufschrauben und ein paar Fotos von deiner Konstruktion machen? Ich habe im Prinzip genau das gleiche vor mit meiner 24x14 Bassdrum und einem e602.
    Eine so kostengünstige Lösung fänd ich natürlich super!


    Gruß,
    Sven

    "If you don't feel it, don't play it." James Jamerson

  • hab es ebenso mit meiner 22x18 bassdrum gemacht aluschiene gebogen, an böckchen mitgeschraubt, micro-sennheiser 602 montiert und wumms es funzt....
    einzig mühsam war die richtige microposition zu finden -resofell rauf und runter und rauf und runter und rauf....und beim602 einen winkelstecker monieren wg platz (ich habs am resofellseitigen böckchen montiert-siehe simon philpismethode) dünnes kabel durchs luftloch und xlr dran fertich!!!!

  • falls es jemanden interessiert:


    hab heute mal im baumarkt stolze dreifuffzich ausgegeben mit folgendem resultat:


    da mein mic noch im proberaum liegt, hier leider nur eine kleine montage:



    musste von der "bodenplatte" den lochabstand auf 51mm zur innenseitigen montage am spannböckchen anpassen.


    das rosa zeug isn spülschwamm-lappen zur verringerung der schwingungsübertragung ;) :D .... wird evtl noch ersetzt...


    der "arm", also das mittelteil, sind 2 aneinandergeschraubte metall-streben. is stabiler als in "single-ausführung"... könnte mit einem weiteren mittelteil auch zur may-variante ausgebaut werden.


    da ich als BD-mic n peavey PVM520 habe (bei dem man die klemme aufgrund von schlabbrigkeit vergessen kann), habe ich eine dritte strebe gebogen und werde sie dem mic dann "um den hals legen".


    dann noch ein 60cm xlr-patchkabel und fertitsch.

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