Covern: Woher wissen, was gespielt wird?

  • Also so richtig klar ist mir das nicht. Und es geht mir auch nicht um Timing etc, sondern nur darum wie ich feststellen kann worauf es ankommt. Ich denke wenn ich jedes Lied "nur" exakt so spiele wie das Original bringt es mir nicht so viel, als wenn ich auch weiß warum ich das Ganze auch so spiele.

    {brigens> Ein Kezboard/Treiber ist v;llig [berfl[ssig! :D

  • Zitat

    Original von sonorlite
    Ich würde mal gerne wissen wie man eurer Meinung nach am schnellsten rausbekommt, was bei einem Lied wichtig ist und was nicht.
    Ich bekomme immer gesagt ich hab noch zu wenig Banderfahrung um sowas wissen zu können, aber gibt es denn wirklich keine Möglichkeit sich das irgendwie selbst anzueignen?


    Das wirst Du jetzt nicht hören wollen aber das hat in meinen Augen schlicht und ergreifend mit Erfahrung zu tun. Mit Sicherheit gibt es Naturtalente, denen so was in die Wiege gelegt wurde. Aber bei mir hat es Jahre gedauert um zu erkennen, wo liegt das Wichtige in diesem Song, was macht ihn aus.


    Was mir immer geholfen hat, ist mich selbst zu einem Lied aufzunehmen, um zu sehen, ob das Ding immer noch harmonisch klingt. Sind meine "brillanten" Fill-Ideen wirklich songdienlich oder mehr zum Selbstzweck gespielt? Gebe ich den Grundgedanken des Songs wirklich wieder oder verändere ich etwas um des veränderns Willen?


    Bei all dem wurde ich erst im Laufe der Jahre besser und "weiser". Somit glaube ich nicht, dass es da eine "Abkürzung" gibt, die Du gerade suchst.

    Grüße,


    De' Maddin Set
    ________________________________


    Dängdäng-Dängdäng-Dängdäng
    Bababababaaa-baba - Brack........Meet you all the way....dadadab...usw.

  • Da ich auch zum covernden Pack gehöre, hier mein Senf.
    Klar, den Song sollte man sich ein paarmal anhören, um sich erstmal den Grundrythmus und wichtige Passagen einzuprägen. Danach spiel ich dann schon das Teil mit Kopfhörer mit um das Tempo einzufangen. Was wichtig für den Song ist, da gebe ich Maddin recht, hat etwas mit Erfahrung und musikalischem Verständnis zu tun. Was mir aufgefallen ist, dass man erst nachdem man das Stück eine zeitlang selbst gespielt und den Ablauf verinnerlicht hat, man bei nochmaligem Anhören immer wieder was Neues entdeckt das einem bisher entgangen ist.
    Was dann im Endeffekt während der Probe rauskommt hängt natürlich von allen Bandinsassen ab. Bei uns läuft es so ab, dass jeder für sich übt und dann wird geschaut ob wir das Teil in der Probe zum Klingen kriegen. Es kam schon vor, dass wir Songs nach 5 Anläufen gleich in die Tonne gedrückt haben weil wir den Schmäh des Werkes einfach nicht hinbekamen. Es kam allerdings auch schon vor, dass wir songs auf unsere eigene Art und Weise hingebogen haben, der Charakter des Stückes aber noch erhalten blieb.
    Im Endeffekt unterliegt es dem eigenen Anspruch ob man ein Lied 1:1 nachspielen möchte, oder den Schuster bei der Leiste packt und es dabei beläßt die Grundstimmung des songs aufzunehmen und seinen eigenen Möglichkeiten anzupassen.
    Man sollte bei der ganzen Sache auch bedenken, daß man das einstudierte Material auch Live wiedergeben möchte, und da spielen dann weitere Faktoren wie z.Bsp. die Tagesform eine Rolle.


    Gruss,
    torsten

  • Es geht NIE!!!! darum das zu spielen was der Künsler im Original gespielt hat, sonder letzendlich zählt nur das Feeling das du mit deinem Getrommel transportierst....


    Beispiel Fuel von Metallica. Das Ding muss absolut mit der Zwölf auf die Fresse knallen. Wenn du 1:1 das spielst was der Lars auf Platte gebannt hat, dann juckt das keinen Menschen wenn du dabei die Trommeln streichelst wie bei einer Bar-Jazz-Nummer.... Die würden sich alle verdutzt anschauen.
    Wenn du aber das Feeling der Nummer rüberbringst und einen entsprechenden Dampf in die Kessel legst, dann juckt das keine Sau ob das jetzt dein Fill oder Lars' Fill ist...

    Freizeit Moderations-Arschloch

  • Ich habe keine generelle Herangehensweise. Je älter ich werde, desto mehr Sinn macht es sich die Struktur des Songs mal zu notieren. Das sind keine Noten oder so, sondern einfach der Ablauf mit paar Anmerkungen drin die außer mir keiner verstehen würde.
    Normalerweise empfinde ich es als wichtig zumindest den Original-Groove zu treffen. Aber auch das mache ich nicht in jedem Song [und darf mir dafür auch Kritik anhören]. Manchmal wirds straighter genagelt wenn ich meine der Song braucht das und manchmal wirds mit Ghosts aufgefrischt wo im Original keine sind.
    Besonders moderne Popnummern die eher mal vor sich hinplätschern versuche ich mit mehr Gas im Refrain gegenüber den Strophen aufzuwerten. Wobei das aufwerten natürlich subjektiv ist.


    Zum raushören allgemein: Mir fällt das nicht sehr schwer. Ich denke es liegt viel daran das ich wirklich einige Jahre lang sehr viel zu Musik [CD] getrommelt habe und auch so sehr viel Musik höre. Ich kann bis heute einige Sachen nicht die ich probiert und geübt habe und werde sie wohl auch nie können. Ich hab da auch nicht wirklich nen großen Ehrgeiz muss ich zugeben. In der Regel wird ne Nummer auch erst rund, wenn man sie schon länger drauf hat und öfter mal live performiert hat.

  • Moin!


    Die Kollegen haben ja schon sehr viele wichtige Punkte genannt, nicht zuletzt die Erfahrung. Bin allerdings nicht der Meinung, dass man da nicht doch ein bisschen abkürzen kann.


    Wichtig!: Du musst den Songablauf kennen, d.h. welcher Teil kommt wann und wie lange. Daraus abgeleitet kommst Du dann schnell dahin, dass Du z.B. ganztaktige Fills mitten in der Strophe eher weglassen solltest. Hör Dir an, wann der Orginaltrommler Fills spielt- da könnten dann Deine Fills erklingen- denn die musst Du nicht zu 100% übernehmen- ausser es handelt sich um Breaks, die von der ganzen Band gleich gespielt werden.


    Wenn Du da aus der Reihe tanzt, klingt das in der Regel Sch...


    Der Groove der Nummer muss laufen, also im Zweifelsfall lieber etwas vereinfachen und dann locker und entspannt die Nummer spielen können, als 1:1 kopieren und dabei absolut verkrampft klingen, weil es von der Technik noch nicht so klappt.


    Viel Musik hören und sich die Abläufe merken, kann helfen. Schreib Dir Deine eigenen Charts zu den Nummern (und zur Übung zu vielen anderen, die Du so hörst), dann kriegst Du schnell ein Feeling dafür.


    So hat es jedenfalls für mich gut funktioniert.


    LG

  • Hey, das waren doch mal 5 sehr aussagekräftige Beiträge... Hat mir sehr geholfen, danke! :)
    Vielleicht grad noch was zum Thema Charts: Gibts denn irgendwo eine Seite wo beschrieben wird wie man so etwas aufbaut? Kann mir nämlich ehrlich gesagt nicht wirklich was drunter vorstellen, und mit Begriffen á la Bridge etc. kann ich auch nichts genaues anfangen.
    Leider versteht mich Google etwas falsch und listet immer nur die aktuellen deutschen Charts auf. :(

    {brigens> Ein Kezboard/Treiber ist v;llig [berfl[ssig! :D

    Einmal editiert, zuletzt von sonorlite ()

  • Hi!


    Ein Chart ist so etwas wie Dein Fahrplan durch den Song, und kann je nach eigenen Wünschen und Komplexität der Nummer von 1 bis 10 (;) ) Seiten haben.


    Mir reicht meist ein ganz rudimentärer Entwurf aus, auf dem ich mir den Ablauf notiere (Intro- Strophe- Refrain etc.) mit den entsprechenden Taktanzahlen dahinter. Wenn es mal schnell gehen muss, mache ich mir auch schon mal Strichlisten ;) .


    Werde morgen mal schauen, ob ich Dir da mal ein einfaches Beispiel posten kann.


    LG

  • es passt nicht 100 % , aber ich habe gerade lustigerweise eine Funktion beim Windows Media PLayer 12 herausgefunden, die mir so nicht bekannt war.


    Nach einem Rechtsklick auf den "dicken" Playbutton hat man die Möglichkeit den Track langsamer wiederzugeben. Man kann so sehr leicht Drumspuren raushören!

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