EQ Einstellungen für Drumsound

  • Hi,
    welche EQ Einstellungen verwendet ihr für BD, Toms, Snare und Overheads und eventuell auch HiHat? Ich weis, dass dieses vom Set (Tuning der Trommeln), verwendeter Mikrofone, Mixer etc. abhängt.
    Aber vielleicht könnt ihr mir ein paar Richtwerte geben. Habe mal was von der Badewannenkurve bei der BD (Bässe rein, Mitten raus, Höhen rein) gehört.
    Gibt es sonst noch Tipps die ich mal ausprobieren könnte? Ich experimentiere zur Zeit noch mit meinem Recordingsound und bin noch nicht 100% zufrieden.

  • Ganz generell: was rauskommen soll bestimmt der Geschmack. Wenn Du weisst, was Du hören willst, dann gehts weiter.


    Deshalb gibts kaum generelle Richtwerte, was zu tun ist hängt davon ab, was Du hören willst. Meine Faustregeln sind:


    0. EQ flach einstellen, keine Effekte.
    1. Erst richtig stimmen.
    2. Dann mit der Mirkrofoniereung experimentieren, bis das Ergebnis schon sehr nahe an dem gewünschten Endergebnis ist.
    3. Jetzt erst anfangen am EQ zu drehen und Effekte einzusetzen - sparsam damit umgehen!


    Interessante Frequenzbereiche (aus der englischen DT Bible V 3.0):
    Bass drum: 50Hz to 5.5 kHz, thump in chest boost a few dB between 60-85Hz, punch or slap 2.5 kHz to 5 kHz, hollow sound cut out around 250-500Hz by a few dB, based upon tuning. Note: Its suggested that you have more control over sound with a drum that’s a little “hollow” sounding rather than very dry and heavily muffled, or not muffled at all.


    · Cymbals: 300Hz to 17 kHz; Presence 10 kHz to 14 kHz. Typically boosted a few dB at 10 kHz and cut some between 50-450 Hz.


    · Key Jingles: 1.5 kHz to 17 kHz (for perspective).


    · Snare Drum: 100 Hz to 12 kHz, center frequency at 1 kHz, tight at 5-6 kHz (typical boost frequency), crack at 8 to 10 kHz, bottom at 100 to 300 Hz and resonance between 800 Hz and 2 kHz.


    · Toms: Typically boosted a few dB around 4-5.5 kHz and again at 9-10 kHz, cut around 500-750 on high to mid toms with low toms treated the same, but in the lower portion of the values given, based upon drum tuning.




    Nils

  • wie allgemein schon gesagt wurde ist das ganze vom set,den mics, der pa, den stimmkünsten, den mixer... den techniker, der musikrichtung... usw abhängig.
    wobei die richtlinien vom nils da schon funzen....
    aber live und recording sind 2 verschiedene schuhe!!!!
    für recording würd ich ohne verbogenen eq probieren. und fürs recorden gibts so gut wie nix was verboten ist...

  • wenn ich live ohne mischer arbeite funktioniert bei mir folgendes mit nem 3 band EQ ganz gut:
    (wie schon gesagt ist das ganze aber mit vorsicht zu genießen, da abhängig vom Raum, Main EQ einstellung, PA, Set, im Rahmen auch von den verwendeten Mics(vor allem bei den OHs))
    BD: Bässe etwas reindrehen. um 200 Hz (meist bissl tiefer) etwas rausdrehen. höhen bissl rein
    2 overheads: höhen bissl rein drehen. evtl unangenehme Frequenzen wie um 1,5 khz etwas raus (macht auch platz für vocals.
    fertig.

  • Mmmhhh, ich hab auch nicht wirklich Ahnung hiervon, die EQ-Einstellungen klingen aber ganz interessant.


    Was meinen diie Recording- und PA-Pros des DF hierzu (Seven & Konsorten)?


    Macht doch mal Meldung.


    thx
    fwdrums


    Edith: Du hast in e vrgssn!

    nontoxic: kurze lange CD-Pause

    Einmal editiert, zuletzt von fwdrums ()

  • Zitat

    Original von drummerjoerg
    Habe mal was von der Badewannenkurve bei der BD (Bässe rein, Mitten raus, Höhen rein) gehört.


    Das ist praktisch das schlechteste was Du machen kannst, denn für den Druck und die Plastizität brauchst Du die Mitten. Man täuscht sich gewaltig, wenn man glaubt einen Lars-Ulrich-schwarzes-Album-Sound dadurch zu erhalten indem man die Mitten rausdreht. Mitten braucht man sowohl live als auch im Studio.


    Grundsätzlich sollte man den EQ sehr flach halten, wenn man irgendwas mehr als 3...6 dB reindrehen muß ist grundlegend was falsch. Mit dem extremen Reindrehen von Frequenzen erhöhen sich auch die Phasenverschiebungen und dann wird der ganze Sound undefiniert.

  • Zitat

    Original von HR


    Das ist praktisch das schlechteste was Du machen kannst, denn für den Druck und die Plastizität brauchst Du die Mitten. Man täuscht sich gewaltig, wenn man glaubt einen Lars-Ulrich-schwarzes-Album-Sound dadurch zu erhalten indem man die Mitten rausdreht. Mitten braucht man sowohl live als auch im Studio.


    Grundsätzlich sollte man den EQ sehr flach halten, wenn man irgendwas mehr als 3...6 dB reindrehen muß ist grundlegend was falsch. Mit dem extremen Reindrehen von Frequenzen erhöhen sich auch die Phasenverschiebungen und dann wird der ganze Sound undefiniert.


    Generell Mitten zu sagen ist meiner Meinung nach eine sehr ungenaue beschreibung. Mitten? 200 Hz? 400 Hz ? 1 Khz? 2 Khz?
    200 hz etwas rausdrehen kann oft ganz gut sein. 2 khz dagegen meißt nicht. ich finde sowas hilft gar nix, das verwirrt bestenfalls. es ist ja allgemeine schon sehr kritisch überhaupt eq empfehlungen zu geben, aber so machsts noch weniger sinn.

  • Zitat

    Original von HR
    Grundsätzlich sollte man den EQ sehr flach halten, wenn man irgendwas mehr als 3...6 dB reindrehen muß ist grundlegend was falsch. Mit dem extremen Reindrehen von Frequenzen erhöhen sich auch die Phasenverschiebungen und dann wird der ganze Sound undefiniert.


    !!!!!!!!!!!!

  • Generell: Scheisse kann man nicht polieren. Was vor dem Mikrofon schon nix klingt, bekommt man niemals wirklich gut, auch nicht mit dem besten Pult und dem besten Outboard Equipment.


    Dann sind gute Mikrofone der nächste Teil der Kette. Was hier schon schlecht oder gar nicht aufgenommen wird, kann man später nicht wieder hinzufügen. Fehlen hier Bässe oder Höhen oder verzerrt es, dann ist das Kind im Brunnen.


    Als nächstes kommt dann (gescheite Kabelwege vorausgesetzt) der Preamp. Da gibts Rauschgeneratoren, sehr neutral klingende Preamps, schön färbende Preamps etc.


    So nun sind wir beim EQ angelangt (eventuell liegen Compressor und Gate noch davor, je nach Routing). Hier ist erlaubt was gefällt. Es wird nicht nach Schema gemischt sondern so das es klingt. Wenn das Tom schon linear klingt, wieso noch 10 db bei 100 hz addieren? Und generell eher mal eine Frequenz ziehen/absenken als Frequenzen reindrehen/anheben. Andererseits sind die Potis voll bezahlt und werden bei Bedarf auch voll genutzt. Wenn man mal einen Regler auf Anschlag bewegen muss, dann keine Angst davor, solange es am Ende klingt ist (fast) alles erlaubt.
    Grade bei Anfängern ist es aber meist besser, eher wenig zu drehen oder ganz die Finger vom EQ zu lassen, denn man kann mit einem EQ mehr kaputtmachen, als man verbessern kann. Ansonsten ist das alles learning-by-doing. Und nicht nach Schema arbeiten, sondern immer live hören, was man denn da so grade zurechtdreht. Und immer mal überprüfen ob das auch am Ende was bringt, oder ob das Signal ohne EQ net doch besser klingt.


    Soviel zum grundsätzlichen Umgang mit den Gerätschaften. Orientierungswerte wurden ja schon gepostet.

  • Zitat

    Original von Nuuk


    Generell Mitten zu sagen ist meiner Meinung nach eine sehr ungenaue beschreibung. Mitten? 200 Hz? 400 Hz ? 1 Khz? 2 Khz?
    200 hz etwas rausdrehen kann oft ganz gut sein. 2 khz dagegen meißt nicht. ich finde sowas hilft gar nix, das verwirrt bestenfalls. es ist ja allgemeine schon sehr kritisch überhaupt eq empfehlungen zu geben, aber so machsts noch weniger sinn.


    Der Fred-Beginner sprach zunächst mal von der typischen Badewannenkurve: unten wummer und oben zissel, und bei der Einstellung sind die Mitten komplett raus. Wie früher bei den GTI´s mit einem 30er Bass und 2 Piezo-Hochtönern...und das hat keinen Taug. Ob man jetzt die oberen Bässe noch 2..3 dB rausnimmt damit es nicht dröhnt, oder den Präsenzbereich etwas anhebt ist schon einen ganzen Schritt weiter im Detail, ändert aber nichts daran, daß Mitten reingehören und nicht komplett raus.


    Edith sagt: es sah auch so aus, als hätte er einen einfachen 3-Band EQ ohne Parametrik, d.h. mit 200Hz absenken ist da nicht. Und selbst wenn er dann sogar wie die meisten Hobby-Musiker einen Behringer-Mixer sein Eigen nennt wird er feststellen, daß die Parametrik ohnehin bescheiden funktioniert. Ich hatte in meiner Jugend einmal einen Mitec 802 Mixer mit 4 Festfrequenzen ich glaub 80 / 250 / 2500 und 10000 - der war richtig geil.

  • Mitten gehören sicherlich in den Mix, aber gewisse Frequenzen müssen eben raus:
    - weil die dröhnen oder hässlich klingen
    - um Platz für andere Sachen zu machen


    Wenn man jedes Instrument (und jede Trommel) für sich selbst im Klang optimiert wird das Gesamtbild nicht unbedingt gut klingen. Man höre sich als Beispiel einige Toto Songs an. Steve Lukather´s Gitarre alleine klingt nicht unbedingt rund und fett, aber im Songkontext passt das wie die Faust aufs Auge. Bei den Drums ist das aufgrund des perkussiven Klangcharakters nicht soo schlimm, aber auch hier macht es Sinn, manche Frequenzbereich "sauber" zu halten um anderen Instrumenten Platz zu lassen.

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