so weitermachen oder komplett umsteigen ?

  • folgendes:


    ich habe mir das drummen komplett selbst beigebracht. dementsprechend mangelhaft ist meine technik, denn ich spiele mit viel "kraft" und eben wenig technik.


    ich habe mich jetzt dazu entschlossen unterricht zu nehmen, denn ich bin an einem punkt angekommen, wo ich einfach nicht mehr weiterkomme bzw. mein spiel nicht mehr verbessern kann - und ich will weiterkommen.
    außerdem will ich endlch lernen nach noten zu spielen.


    naja, jetzt die frage: ich spiele seit 6 jahren, intensiv und mit begeisterung. macht es sinn jetzt überhaupt komplett umzustellen auf "technik" bzw. "konservatives spielen" [oder wieauchimmer man das jetzt nennen soll] ? oder würde das schwerer sein, als wenn ich komplett von vorne angefangen hätte schlagzeug so zu lernen ?
    hätte einen sehr guten drum lehrer am start.

    Einmal editiert, zuletzt von Morningstar ()

  • Meine Erfahrung als weitgehender (bzw nicht-so-weit-kommender) Autodidakt
    (lediglich ca 1 Jahr Unterricht als Beginner vor gut 23 Jahren und 10 Lektionen
    vor ca. 8 Jahren) ist, dass es mir ohne Lehrer ausserordentlich schwer fällt,
    gezielt zu üben. Die Fortschritte, der Lernerfolg und die Frustrationstoleranz
    sind eher bescheiden. Meine Devise "Keep it simple" entspringt also eher meiner
    Begrenztheit.
    Glücklicherweise war ich die meiste Zeit mit Bands versorgt, so dass ich behaupten darf,
    relativ fest im Sattel zu sitzen, was durchschnittliche Grooves betrifft. Meine Fills sind
    allerdings unter aller Sau. Meine jetzige Band definiert mich als guten Schlechten Drummer.


    Also: wenn Du wirklich Fortschritte erzielen willst, dann nimm gefälligst Unterricht - ich werde
    das auch wieder tun, sobald ich dafür wieder Zeit & Geld finde.


    Hoffe, Dir die Entscheidung leichter gemacht zu haben.


    Edit: die Suche weiss da auch viel drüber! :D

  • Geh zu dem Lehrer und lass Dir eine gute Technik beibringen.
    Das mag zwar anfangs hart sein und viel Geduld fordern, kann Dir aber dafür auch Flügel verleihen.
    Du wirst staunen, was da alles geht...


    Gruß,
    Sven

    "If you don't feel it, don't play it." James Jamerson

  • Hab ganz zu Anfang (im zarten Alter von 12 Jahren) 2 Jahre Unterricht gehabt, und seit damals bis vor nem halben Jahr autodidaktisch gespielt, hab genau das gleiche Problem gehabt. Beats = klasse, Fills = scheiße. Darauf hab ich jetzt, nach 12 weiteren Jahren wieder Unterricht genommen. Ist natürlich erst mal anstrengend, wenn einem gesagt wird "So hältst du den Stick richtig und so schlägtst du kontrolliert -> Stickcontrol", und wenn es dann noch heißt "So und das dauert jetzt ca. 6-9 Monate, dann kannst du das ohne nachzudenken", dann ist das erst mal eine lange Zeit. Aber erstens vergeht die wie im Fluge, und zweitens sieht man schon 3 Lessons später, das man die nächsten geforderten Stufen nur so erreichen kann. Mein Lehrer versucht mir zum Beispiel jetzt immer sehr schwere Sachen zu geben, gibt ne Erklärung zu den schwierigkeiten, und lässt mich dann machen und korrigiert mich dabei. Ist zwar teilweise auch frustrierend (allerdings nur 5 Minuten lang oder so), aber es fördert zum einen den Ehrgeiz, und zum anderen mag ich persönlich lieber eine Herausforderung lieber, statt eine Aufgabe so simpel runterzuspielen.


    Mein Fazit: ohne Lehrer gehts nicht.
    Edit: Svens Worte mit Erfahrungsbericht untermauert :D

    [color=#000000][b][size=8]Schießbude
    In meinem Herz schlagen zwei Brüste.

    Einmal editiert, zuletzt von Burning ()

  • Auf jeden Fall Unterricht nehmen!


    Ich war vor ein paar Jahren in der gleichen Situation. 6 Jahre lang Autodidakt und dann bin ich mal zu einem Lehrer gegangen.
    Der hat mir dann erstmal gesagt, dass das alles Mist ist was ich mache und hat mich dann 4 Jahre lang unterrichtet. In den 6 Jahren hatte sich einiges an komischen Gewohnheiten eingeschlichen und sich die abzugewöhnen dauert doppelt lange.
    Also bitte nicht nach 2 Monaten alles hinschmeißen. Es lohnt sich wirklich da ein paar Jahre rein zu investieren. Das hat auch nichts mit "konservativem Drumming" zu tun. Du wirst einfach befähigt, dich besser und vielseitiger auszudrücken.

  • hallöchen
    ich hatte am anfang meines drummer-daseins ca 4monate unterricht (und zwar im marschtrommeln), dann habe ich mich 5,5 Jahre autodidaktisch "weiterbewegt". Nehme nun seit 5 Monaten unterricht und es ist eine wahre Wohltat, da man so wesentlich schneller vorwärts kommt. Meine 16tel auf der Hihat eiern nicht mehr, ich bin wesentlich schneller geworden und vor allem koordinierter, hab mehr rhythmen drauf und insgesamt ist mein selbstbewusstsein gestiegen. (so sehr, dass ich mich hier angemeldet habe *g*)


    Ich hoffe das hilft dir etwas weiter, ist ja ein ähnlicher Werdegang den wir hinter uns haben
    Ich stimme ganz klar für Unterricht nehmen, das kann NIE verkehrt sein, denn egal in welchem Lebensbereich: man lernt nie aus ;)

  • Zitat

    Original von Morningstar
    ...macht es sinn jetzt überhaupt komplett umzustellen auf "technik" bzw. "konservatives spielen" [oder wieauchimmer man das jetzt nennen soll] ? oder würde das schwerer sein, als wenn ich komplett von vorne angefangen hätte schlagzeug so zu lernen ?


    Also, schwerer wird es nach meiner Erfahrung auf jeden Fall, weil man die alten Angewohnheiten
    erst mal über Bord werfen muss. Mit geht es gerade genau so und ich merke wie ich beim Üben
    immer wieder mal ins alte Fahrwasser abgleite. Aber nichts desto Trotz halte ich es für sehr sinnvoll
    Unterricht zu nehmen.


    Gruß Bernhard

    "Lieber Bum als Brum"

  • naja ist Geschmakssache. Wenn man keinen Unterricht hat, kann man seine eigenen Techniken und seine eigenen Vorstellungen viel besser verwirklichen. Viele populäre Drummer hatten keinen Unterricht. ICh würde dir empfehlen ein gutes Buch erstmal zu holen, wo Notenlehre und Techniken angeführt werden, kostet so 30€. Und wenn du dann nicht zufrieden bist, kannste den teuren Unterricht nehmen.

  • wolframm:
    wenn man keine ahnung von technik und notenlesen hat, wie soll man sie dann einem buch entnehmen können?
    es ist auf jeden fall sinnvoll erstmal 6monate unterricht zu nehmen, danach kann man abschätzen ob es einem was bringt.
    ich fand am anfang den unterricht sehr anstregend, aber er hat mich um einiges voran gebracht. Außerdem muss man dafür ja nicht unbedingt in die teuren musikschulen gehen.
    es gibt auch gutausgebildete Drummer aus Bands der Region die dann wesentlich günstiger ebenfalls guten Unterricht anbieten.

  • Mir ging es ungefähr genauso wie Morningstar. Ich habe 6 Jahre so getrommelt, dann hatte ich selber Bock auf Unterricht. Bin dann zu nem Jazzdrummer gegangen. Der hat mir dann als erstes beigebracht, wie man die Sticks vernünftig hält....
    Bei dem war ich dann 3 Jahre (hab dann angefangenzu studieren und leider keine Zeit mehr gehabt...). Der hat mir echt tolle Sachen beigebracht. Davon kann ich heute noch zehren.
    Fazit: Nimm Unterricht! :D

  • hä? bin ich im falschem Film gelandet? also meistens steht in so einem Buch was drin. Und da gibt es z.B. Bücher da werden die Noten erklärt oder Techniken und dann gibt es Workshops zu den Techniken.


    Ich hab selber so ein Buch, also rede ich nicht von etwas, wovon ich keine Ahnung habe. In meinem wird das alles erklärt, sogar wie man Dopplerfußmaschiene spielt. Dazu gibt es noch Fill-in Workshops und noch andere Sachen. Und das buch hat 24.90 gekostet mit Cd (beispiele zu den Wokshops und Play Along Songs).

  • Zitat

    Wenn man keinen Unterricht hat, kann man seine eigenen Techniken und seine eigenen Vorstellungen viel besser verwirklichen


    --> vielleicht bin ich da etwas komisch / altmodisch...... aber ich glaube, dass man zuerst das "handwerkszeug" -die basics- erlernen sollte, bevor man eigene techniken / vorstellungen erfindet.


    --> ausserdem muss es doch frustrierend sein, wenn man sich zuhause im kämmerchen seine eigene technik ausdenkt, um dann festzustellen, dass schon tausend andere open handed spielen, möllern, mit vier schlägeln vibes spielen, oder was weiß ich was....


    die energie, die man dann in seine eigene technik gesteckt hat, hätte man sinnvoller für was anderes verwenden können...


    außerdem nehmen auch renommierte schlagzeuger noch manchmal unterricht.... wieso eigentlich?? weil's der kreativität oder der eigentlichen verwirklichung schadet??? wohl kaum!!!

  • Hallo Wolframm,
    natürlich steht in so einem Buch was drin. In Deinem sogar, wie man mit einer Dopplerfußmaschiene umgeht. Toll!


    Bitte vergiss dabei aber nicht, dass ein Lehrer - im Gegensatz zu einem Buch - nicht nur Anregungen und Hilfestellungen geben kann, sondern das Spiel des Schülers bewerten und konkret verbessern kann.


    Natürlich gibt es auch Autodidakten, die es sehr weit gebracht haben. Ist man aber in einer Sackgasse gelandet - und so habe ich den Threadstarter verstanden - muss man das gewohnte hinterfragen und neue Wege einschlagen. Nur mit einem Buch wird das eine ziemliche Odyssey...


    Gruß,
    Sven


    Edit: Beim Lesen von Grobmotorikers Post fiel mir ganz spontan ein:


    Warum das Rad neu erfinden?


    (Was den Post untertreichen soll.)

    "If you don't feel it, don't play it." James Jamerson

    2 Mal editiert, zuletzt von drumsandbeats ()

  • Ja ist ja alles richtig. Das war meine Hilfestellung zu diesem Thema, da ich finde das dies erstmal eine Alternative ist und wenn ihm das nicht weiterbringt kann er ja immer noch Unterricht nehmen. Ich meine das Bcuh kostet 25€ und Unterricht nen bisschen mehr.

  • drumsandbeats: Wieso gerade ne Fussmaschine vom Doppler? ;)


    Wolfram: Du meinst doch nicht etwa das gelbe "Modern Drumming" von Diethard Stein?


    Das zhabe ich auch, muss aber sagen, dass man nur in Verbindung mit Unterricht mit diesem Buch wirklich voran kommt.


    Probiere dir mal als Anfänger die Shuffle und Funk-Sachen vorzustellen... da weißt du nie eben Leben wie das richtig klingen soll, weil es da nicht nur um die puren Noten geht. So was kann man auch nicht langsam Anfangen zu üben. Da brauch man schon en Minimaltempo um überhaupt mal zu hören wie anfängt zu grooven.


    Es kommt nämlich auch aufs Feeling an!


    Ausserdem lernst du auch viel besser, wenn z.B. Fills direkt neben dir als Bewegeungsabläufe zu erkennen sind und nicht nur als Noten.

    Meine Beiträge sind maschinell erstellt und ohne Unterschrift gültig.
    mein Set


    Elu on nagu hernes.

  • Zitat

    Original von grobmotoriker


    --> vielleicht bin ich da etwas komisch / altmodisch...... aber ich glaube, dass man zuerst das "handwerkszeug" -die basics- erlernen sollte, bevor man eigene techniken / vorstellungen erfindet.


    --> ausserdem muss es doch frustrierend sein, wenn man sich zuhause im kämmerchen seine eigene technik ausdenkt, um dann festzustellen, dass schon tausend andere open handed spielen, möllern, mit vier schlägeln vibes spielen, oder was weiß ich was....


    als wenn Open Handed so schwer wäre, und eine Art von der Möller Technik hab ich mir sogar selbst "beigebracht", wobei ich da nicht mal der Einzige bin.
    trotzdem würde ich dir zu einem Lehrer raten, alleine um wenigstens das Notenlesen endlich zu lernen, weil du so um einiges weiter kommen kannst, wenn du weiter autodidaktisch leben willst.
    andererseits gibt es auch viele technische Aspekte wie korrekte Körperhaltung, Balance, Free Stroke / Rebound Techniken (,die ich mir auch selbst beigebracht habe bzw. die man sich selbst einfach beibringen kann indem man sich kontrolliert, da braucht man nicht mal eine/n Spiegel/Kamera für, wobei der natürlich um einiges hilfreicher ist,) etc., die eine dritte Person einfacher kontrollieren und korrigieren kann als du.


    p.s. ich sage nicht, dass meine Spieltechnik nicht verbesserungswürdig wäre, aber ich war vor einem halben Jahr mal wieder bei einem Schlagzeuglehrer (von der Musikschule) und ich meinte zu ihm, ich wolle mal meine Technik wieder auffrischen lassen, abgesehen davon, dass er am Anfang nicht mal genau wusste was ich damit meinte, sah er sich meine Spielweise einer Stunde an und meinte die wäre in Ordnung. ich hab den Unterricht dann nach einem Monat beendet, weil's mir einfach zu langsam erging und dafür zu teuer (90 € im Monat für vier Stunden, da kauf ich mir lieber etliche Bücher).
    das einzige was er bei mir bemängelt hat, war meine Hi-Hat Technik mit der Fußmaschine, wofür ich ihm natürlich dankbar bin. hab bis dahin immer nur heel down gespielt und spiele seitdem eigentlich nur noch heel up auf dem Hi-hat Pedal, weil's einfacher für mich ist, außerdem erschließen sich durch beide Techniken ganz andere Soundwelten, was also situationsbedingt zu entscheiden ist, wie man nun spielt.



    achja, wenn du Glück hast, kennst du vielleicht jemanden, der dir die Sachen auch so erklären kann. ich hab meine ersten Schlagzeugstunden für ein halbes Jahr bei dem Bruder eines Bekannten genommen, der dafür eben günstiger war als die Musikschule, mir aber nicht weniger beigebracht hat, wobei er aber eben auch kein wirklich ausgebildeter Lehrer war, was ich im Nachhinein schon gemerkt habe. du musst also schon aufpassen und deinem Lehrer somit 'vertrauen', dass er dich weiterbringen kann. im Notfall auch mal Lehrer wechseln, wobei ich das am Anfang nicht unbedingt machen würde, sofern der Lehrer wirklich professioneller Natur ist.

    Einmal editiert, zuletzt von tapioca ()

  • ein buch erfordert selbstkontrolle
    du kannst natürlich versuchen dich selbst zu kontrollieren, aber wieso dann überhaupt das buch kaufen? ;) denn dann bist du wieder genau da wo du von wegwolltest...


    sobald du unterricht nimmst hast du jemanden der dich kontrolliert und das hilft schon einiges.


    wenn im buch steht wie man richtig "schlägt" dann kannst du immer nur interpretieren was da steht und es versuchen so zu machen wie es erklärt ist. ob du es im endeffekt richtig machst kann dir kein mensch sagen, denn du bist ja allein mit dem buch ;)


    ich hab hier auch einige unterrichtswerke stehen, die bringen einem mehr wenn man schonmal unterricht hatte ;)

  • Grundsätzlich ist Technik zu erlernen nicht falsch. Wenn dieser Teil der Basis stimmt, hat man viele Möglichkeiten, sich auszudrücken.


    Aber:
    - Technik ist nicht alles, Timing und Groove sind ebenso wichtig, werden aber deutlich seltener unterrichtet
    - hat man musikalisch auch was zu sagen?
    => Musikalität sollte man nicht vernachlässigen, reine Technik ist totes Handwerk, beieindruckend aber nicht ansteckend.


    Nils

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