Hallo liebe Kollegen,
Wo ich heute dabei war mein Becken zu reparieren dachte ich mir, mal eine kleine Fotodokumentation zu schreiben. Ich habe bewusst nicht die Riss-Ausbohren-Methode genommen, da schon oft berichtet wurde, wie der Riss nach kurzer Zeit weiterreißt.
Diese Dokumentation richtet sich eher an den unerfahrenen Handwerker, da sie etwas ausführlicher geschrieben ist. Ich selber habe sowas auch zum ersten mal gemacht.
Zutaten:
Kleine Metallhandsäge
Schmirgelpapier (fein)
Rundfeile (fein)
Für In-Der-Wohnung-Säger: Zeitung zum Unterlegen (wir wollen ja sauber bleiben.)
Step 1: Schnittlinie zeichnen
Die Linie sollte so verlaufen, dass der Schnitt den Riss vollkommen mit einbezieht. Hierzu unbedingt auch die Unterseite beachten, da die Risse dort meistens ein wenig weiter einreißen (da sich das Material bei Schlägen welche von oben kommen nach unten ausdehnt – logisch oder ). Bei meinem Stagg Furia Becken habe ich auch darauf geachtet dass ich später nicht auf einem Hammerschlag entlangsäge, da man sich somit automatisch eine Delle in den Rand des Beckens verschafft. Somit wäre man bald nicht weiter wie vorher -> das Becken reißt erneut.
Step 2: SÄGEN!!!!!
So Baby jetzt geht’s ab für ne Mark. Die Stichsäge geschnappt und ein paar Ansägproben gemacht. Diese sollte man natürlich nur an jenem Stück machen, welches ausgesägt werden soll. Die ersten Versuche, es überhaupt zu wagen seinem geliebten Becken ins Fleisch zu sägen, kosten schon etwas Überwindung. Sobald man ein Feeling für die Säge hat (das Ansägen sollte geübt werden ) kann man sich dann an die Schnittlinie wagen. Von beiden Seiten bis zur Mitte hin vorarbeiten, bis man auf den Punkt kommt, wo der Schnitt eine „Kurve“ macht:
Das Schneiden der rechten Schnittlinie erweist sich für Rechtshänder als eine Tortur. Das folgende Bild zeigt, wie man die Säge NICHT halten sollte… Gefahr des Beinverlustes.
Eine gute Technik, von rechts nach links zu sägen, ist entweder die Hand zu wechseln (was bei mir aber leider völlig in die Hose ging), oder aber eine masturbationsartige Bewegung durchzuführen. Hierzu hält man die Säge mit dem Sägeblatt nach unten und sägt quasi „upside down“. Der männliche Drummer könnte bei dieser Variante im Vorteil sein.
Mit etwas Geschick bekommt man auch eine einigermaßen gescheite Kurve hin. In meinem Fall war die Kurve leider nicht ganz perfekt. Deshalb habe ich den schwarz markierten Bereich noch einmal nachgesägt.
STEP 3: Feilen und Schmirgeln
Habt ihr die Kurve gekriegt? Sehr gut. Dann geht es jetzt ans Feilen. Die groben Kanten werden mit der Rundfeile entfernt und an die vorgesehene Kurve angeglichen, damit alles schön rund ist. Hier kann man noch so manchen Fehler, den man vorher beim Sägen gemacht hat, wieder ausbügeln. Damit sich niemand die Finger am Beckenrand aufreißt, schmirgeln wir die Ränder schön rund. Auch die abstehenden, scharfen Ecken (siehe bild oben) kann man damit prima abrunden. Achtet darauf dass ihr sämtliche Rillen und Ecken die durch das Sägen (bzw VERsägen) entstanden sind entfernt. Greift hierzu evtl nochmal zur Rundfeile. Ein runder, mackenfreier Beckenrand ist sehr wichtig, denn ansonsten entstehen wieder Risse, worauf wir ja nun keinen Bock haben, wo wir schon soweit gekommen sind.
Das Ergebnis könnte nun so aussehen:
Becken ist „kleiner“, sieht scheiße aus, aber Riss ist weg. Der Sound war bei meinem Becken wieder vollkommen hergestellt.
Als nächstes ist bei mir dieses Becken dran:
gruß