Beschädigungen am Kessel bei Selbstbau durch Spannböckchen

  • Hallo liebe Gemeinde,


    mein Problem: Ich besitze Lugs, welche nur eine Bohrung benötigen. Nun habe ich Angst, dass sie durch den Zug, der durch die Stimmschrauben auf die Böckchen wirkt, die Lugs etwas "nach unten zieht", so dass diese auf der einen Seite den Kessel (in diesem Fall eine Bassdrum) eindrücken und diesen beschädigen. Kann man davon ausgehen, dass das auch bei der Bassdrum und bei TomToms passiert?


    Das ist mir nämlich schon bei meiner Schnarre passiert (bin leider nicht in der Lage Fotos zu schießen). Und jetzt hab ich dementsprechend Angst. Zwar dürfte die Fellspannung bei der Snare um einiges höher sein, man macht sich allerdings trotzdem so seine Gedanken...


    Es wäre super, wenn ihr mir mit eurer Erfahrung und euren Ratschlägen weiter helfen könnt.


    Viele Grüße
    Rockstar


    Edith: Hier eine bescheidene graphische Darstellung:



    Edith2: verzeiht die "silbentrennung". das nimmt Paint selbst vor... (lauter Knallköpfe unterwegs... :rolleyes: )

    3 Mal editiert, zuletzt von Rockstar ()

  • Der Hit wäre natürlich Lugs zu kaufen, die zwei Bohrungen haben...
    Aber zum Thema: Ich würde probieren, große (etwas dickere) Unterlegscheiben unter die Schraube zu legen, die das Lug hält. Damit wirkt man der Kraft m.E. zumindest etwas entgegen

  • respekt vor dieser zeichnung: zumindest richtige silbentrennung von spannböc-kchen


    ironie-off:
    es kommt natürlich auch auf das verwendete holz am kessel an. vielleicht legst du erstmal eine gummiunterlage unter die spannböckchen. relativ einfach herzustellen: fahrrad schlauch der länge nach aufschneiden, spannböckchen drauf, anzeichnen und mit der schere ausschneiden (ca. 2 mm rand lassen)

  • Wenn die Krft zu groß wäre, dann würde bei 2 Schrauben ja auch die eine(Fellseitig) in den Kessel drücken und die andere (Innere) aus dem Kessel herausreißen.
    Stichwort Drehmoment!



    Ich denke die auftretenden Kräfte reichen nicht aus um die Kessel zu beschädigen. Vorallem bei der Bassdrum, die nicht so hart gestimmt wird wie z.B. eine Snare.


    Wenn ich nicht irre gibts z.B. bei DW auch Lugs mit einer Bohrung und ich denke die würden dass nicht machen, wenn es nicht halten würde.

    Mein Arbeitsplatz


    Einmal editiert, zuletzt von drumloop ()

  • als Antwort auf Rockstars Frage:


    das kann mit Unterlegscheiben etwas minimiert werden.
    Bei einem durchgehenden snare-Böckchen mit EinPunkt Auflage wird die Achse des Böckchens noch durch die Stimmschrauben des Resofells stabilisiert
    Bei snares ist es ungewöhnlich einschraubige Böckchen für beide Seiten getrennt zu verwenden, frag mal bei Gerd Stegner an, was er meint. Schließlich ist das seine Konstruktion und er hat Erfahrung damit.
    Ich denke dass es bei Toms und der bassdrum eigentlich deutlich besser laufen müsste

    Einmal editiert, zuletzt von Bibbelmann ()

  • Zitat

    Original von drumloop
    Wenn die Krft zu groß wäre, dann würde bei 2 Schrauben ja auch die eine(Fellseitig) in den Kessel drücken und die andere (Innere) aus dem Kessel herausreißen.


    der "Hebel" den der Kessel hat ist bei zweischraubigen Böckchen aber viel länger, sprich es ist schon stabiler.

  • In meinen Augen ist das Problem "einschraubiger" Böcke bei einer Snare aufgrund des in der Regel wesentlich höheren Drucks auf den Kessel auch kritischer zu sehen als bei einer Bassdrum z.B.



    Gruß

  • wenn die Böckchen noch einen Bolzen (welcher ein Stück in den Kessel ragt) haben und eine entsprechend grosse Unterlagsscheibe dahinter ist (irgendwas um die 20mm Durchmesser) - zudem noch das Böckchen selbst mit Moosgummi unterlegt ist- dürfte nix passieren.
    Hängt natürlich auch vom Kesselmaterial ab. Pappelkessel leiden da mehr aufgrund der recht geringen Härte. Bei Ahornkesseln (mind. 5mm dick) wiederum sollte man keine Probleme haben....

    Ich will mal im Schlaf sterben wie mein Opa....nicht schreiend und kreischend wie sein Beifahrer.... :D

  • Ich geb vintage recht.
    Ich habe eine 13" Tama snare (picollo) an der genau dieses Phänomen aufgetreten ist. Der Druck der Spannreifen hat die Böckchen verissen, welche sich verzogen haben.


    Bie Basedrums wird das Problem aufgrund der niedrigen Fellspannung nicht aufteten, bei der Schlagseite von Toms wird es schon fraglich, je nachdem ob man auf stark angespannte Schlagfelle steht.
    aber ich denke, dass 1 Schraube bei Toms auch reichen müsste.

  • Hallo Rockstar


    Deine Zeichnung und Deine Beschreibung deuten darauf hin, dass der Lochkreis Deiner Lugs nicht mit dem Deiner Spannreifen übereinstimmt. Dadurch wirkt die Zugkraft der Spannreifen nicht parallel zum Kessel.
    Ausserdem deutet ein solches Eindrücken der Lugs ins Holz darauf hin, das die Teile noch viel zu viel Spiel in den Bohrungen haben und nicht richtig gegen den Kessel isoliert sind.


    Yamaha baut ganz gern Snares mit Lugs die nur mit einer Schraube befestigt sind und bei denen funktioniert das.


    Viel Spaß beim Basteln!

  • Zitat

    In meinen Augen ist das Problem "einschraubiger" Böcke bei einer Snare aufgrund des in der Regel wesentlich höheren Drucks auf den Kessel auch kritischer zu sehen als bei einer Bassdrum z.B.



    Eindeutig ja!

  • Bredbar


    Diese, z.B von Yamaha benutzten und nur mit einer Schraube befestigten Böcke, haben aber in der Regel noch einen zusätzlichen "Dorn", der ein paar Millimeter tief im Kessel sitzt, und für zusätzliche Stabilität am Kessel sorgt.


    Gruß

  • servus,
    ich denke dass es kein großes problem sein sollte, einschraubige böcken zu verwenden.
    zwei vorraussetzungen wurden ja schon genannt, zum einen, dass die stimmrschrauben paralell zum kessel verlaufen müssen und zum anderen die verwendung von unterlagscheiben.
    wichtig ist meiner meinung auch, dass die auflagerfläche des spannböckens am kessel groß genug ist ,und dass die stimmschrauben weit genug in das böcken hineinreichen. somit kann ein "knicken",wie es im bild übertrieben dargestellt ist, eigentlich nicht passieren, maximal würde das böcken insgesamt hinausgezogen werden(vorrausgesetzt hochwertige böcken mit minimalem spiel).
    mfg frenkie

  • Tach, ich möchte mal diesen Thread wieder aus der Vergangenheit hoch holen, weil mich gerade eine ähnliche Fragestellung umtreibt (und ich hier im Forum bisher keine Antwort gefunden habe): Weiß jemand wie hoch die Kraft ist, die auf die Spannschrauben wirkt (also die Zugspannung? zwischen Rim und Gewindeböckchen). Oder gerne auch der Druck, mit der das Fell auf den Kessel gedrückt wird.
    1. Frage: welche Maßeinheit wird hier überhaupt angewendet (z.B. N/mm2 ?)
    2. Frage: wie hoch ist diese Kraft so ungefähr (ist klar, dass die je nach Stimmung unterschiedlich sein kann)
    Bin kein Physiker, aber vielleicht gibt's hier jemanden, der sich damit auskennt und mich erleuchten möchte oder ggf. einen Link hat wo sowas steht?


    Vielen Dank vorab :thumbup:

    Schlagzeugspielen ist Stimmungssache und eine Frage der Einstellung.
    Und das meine ich in jedem Sinn doppeldeutig. 8)

  • Eine Kraft wird in N(ewton) angegeben, Spannung und Druck sind Kraft pro Fläche, also N/m², die Einheit nennt sich dann Pa(scal).


    Die Kraft auf eine Spannschraube könnte man überschlagen über die Steigung des Gewindes und das Anzugsdrehmoment der Spannschraube, also F=M/S. Die Spannung in der Schraube ist dann die Kraft geteilt durch die Querschnittsfläche, die Kraft auf das Fell ist die Summe der Kräfte an den Schrauben und der Druck zwischen Fell und Gratung wäre die Kraft aufs Fell geteilt durch die Fläche, auf der das Fell aufliegt.


    Wie hohe Kräfte da so auftreten hab ich mir noch nie überlegt, vielleicht hat da jemand Erfahrungswerte. Ich weiß noch nicht mal, mit welchem Drehmoment man so Spannschrauben üblicherweise anzieht, aber da man mit den normalen Stimmschlüsseln keinen riesengroßen Hebelarm hat wird das recht unkritisch sein denke ich.

  • ... und man muss bedenken, dass ein Teil des Anzugsmoments auch zur Überwindung der Reibung in den Stimmschrauben aufgewendet werden muss. Ich vermute, dass wegen der eher kleinen Anzugsmomente bei den Spannschrauben, hierdurch ein ziemlich großer Fehler entsteht.

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