Kesselgratungen --- welchen Winkel fräsen?

  • Hi,
    bin neu hier, spile aber schon seit ein paar Jahren.


    Meine Kesselgratungen sind fällig. Ich hab einen Schreiner, selber Schlagzeuger der mir die Arbeiten machen würde.


    Welche Gratung is die beste?
    Ich hab e hier von 45 und 30 Grad gelesen.
    Was soll ich ihm sagen?


    Weiß einer die Gratung von Troyan Drums oder den berühmten Yamaha 9000er recording?


    Ich wäre für ein paar Tips sehr dankbar,


    Christian

    get rid of my drumkit

  • Vermutlich 45 - aber Nachmessen hilft.


    Ein kleiner Auszug typischer Troyankesselgratungen: :D ;)


    TROYAN CHICKEN JOE SNARE DRUM 14"x5,5"
    kessel . linde 1cm + verstärkungsring, kesselgratung aussen 63 grad
    böckchen . aluminium - spannböckchen, "throw off"
    lackierung . weiss/ marmor
    spannreifen . gussreifen


    preis circa 1.100,- € euro


    -> Ich würde Nachmessen und die Gratung im selben Winkel erneuern lassen.
    oder nachlesen...
    oder Alex Zachow höchst selbst fragen: telefon: + 49 [ 0 ] 89 - 609 82 11


    EDITH: oder die SUCHE benutzen - es gibt endlos Threads zum Thema - und dann nochmal gezielt nachfragen. ;(

  • Hi Bibbelmann,
    hi rockabilly,


    ich hab mich bereits durch die Suche gequält, in erster Linie nur Adressen von Firmen gefunden(die leider zu weit weg sind).


    Ich hab auch schon mit dem Laden Troyan(nicht Zachow) in München telefoniert, die aber nähere Details nicht rausgerückt haben. Falls es wen interessiert: dort kosten drei Toms(12,13,16") 90€, man muß mit 1-2 Wochen rechnen.
    Ich hab nur keinen Nerv, zweimal nach München zu fahren.


    Werd den Zachow vielleicht mal anrufen, hab '93 mal ne Führung in seinem Laden mitgemacht ...war seeehr beeindruckend!


    Mein Set is ein altes Newsound von '92.
    '97 kam die Folie runter und es wurde semiprofessionell in british racing green lackiert. Das einzig noch originale sind die Kessel und die Tomtomhalterossette.
    Der Sound war mit den dicken blauen Ölfellen von Evans auch passabel.
    Mit den Diplomat( seit Weihnachten) kann ich sie überhaupt nicht mehr stimmen.
    Felle liegen nicht plan auf, Dellen in der Gratung, Auflagefläche is insgesamt net plan...


    Der erste Versuch an der Resonanzfellseite der 12er-Tom mit der Oberfräse und selbstgebasteltem Anschlag zur Führung war zwar nicht so erfolgreich.


    Jetzt soll's ein Schreiner (auch Hobby-Schlagzeuger) machen.
    Ich werd mich an den Fellmaßen orientieren und schauen, wie weit rausgefräst werden muß.




    Intressant wären trotzdem der optimale Durchmesser der Kante und der Aussendurchmesser der Trommeln als Vergleich.


    Grüße

    get rid of my drumkit

  • also alles was recht ist, aber ich habe immer so meine Bedenken gegen diese Obi-Baumarkt-Do-it-yourself-und-am-Ende-doch-verkackt-Selfmade-Geschichten. Erinnert mich auch immer so ein wenig an einen tiefergelegten VW Polo mit Überrollbügel nebst Doppelspoiler.


    Egal, wenns denn sein muss:


    Die Gratung macht den Kessel zur Fellauflage ja nicht nur plan, sondern entscheidet - wie bekannt - ja eben auch über den Sound. Grundsätzlich gilt: Je mehr Auflagefläche ein Fell hat, desto runder, aber auch gedämpfter wird der Sound, umgekehrt gibts einen attackreicheren offenen Sound.


    Das ganze ist aber eine Milchmädchenrechnung, denn man muss ja in Anrechnung bringen, um welches Material es sich bei den Kesseln handelt. Nicht jedes Material verträgt jede Gratung: So macht es z.Bsp. wenig Sinn, einen Birkenkessel mit einer 63er Gratung zu versehen, da ich dem offenen Kessel seinen Charakter wieder streitig mache.


    So denke ich, dürfte die Neugratung deiner Newsound-Kessel ein interessantes Unterfangen werden: Trotz aller Rechnerei wirst du daher vorher noch nicht einmal erahnen können, was anschließend an Sound rauskommt.


    Also ich würds sein lassen: Wenn Du dir die Lackirerei und die Gratungen mal durchrechnest: Für den Toto kannst du dir auch gleich ein besseres Set neu kaufen oder in der Bucht schießen. Aber jut, das muss jeder selber entscheiden.


    See


    PS: Die Diplomatfelle sind ohnehin als Schlagfelle nicht grade geeignet: Je dünner die Felle, desto eher werden Kesselfehler hörbar und - auch nicht unwesentlich - schlechte Stimmung. Ich kenne auch keinen, der Diplomat als Schlagfell spielt. Mach da mal ewas ordentliches rauf. Diplomat auf Newsound, das ist nicht die grade die Kombi, aus der Drummerträume sind.

    "Pommes/currywurst hat einfach seine eigenen Gesetze."
    (c) by frint / 2008


    "Es macht so viel Spaß, ein Mann zu sein, das können sich Frauen gar nicht
    vorstellen!" (c) by Lippe / 2006

    2 Mal editiert, zuletzt von Seelanne ()

  • bei allem nötigen respekt : von evans hydraulic blue auf remo diplomat zu wechseln ist schon ein gewagter schritt. das du die kiste nicht gestimmt kriegst muss dann nicht wundern. die gratung würde ich lieber so lassen und eine packung emperor aufziehen. das kommt günstiger und geht wesentlich schneller.

  • Zitat

    Original von seelanne


    PS: Die Diplomatfelle sind ohnehin als Schlagfelle nicht grade geeignet: Je dünner die Felle, desto eher werden Kesselfehler hörbar und - auch nicht unwesentlich - schlechte Stimmung. Ich kenne auch keinen, der Diplomat als Schlagfell spielt.


    OT: Doch, ich!


    Auf meinem Ludwig (Gebrauchtkauf) waren Diplomats als Schlagfelle drauf und ich fand den Sound sehr geil. (Ich behaupte einfach mal, dass ich einigermaßen gut stimmen kann...)
    Jetzt hab ich Ambassadore drauf. Das aber nur, weil die etwas länger halten. Fürs Studio würde ich die Diplomats aber definitiv wieder in Betracht ziehen.


    Gruß,
    Sven

    "If you don't feel it, don't play it." James Jamerson

  • :-), na gut, jetzt kenn ich einen: Aber es soll ja auch Leute geben, die spielen in langen Unterhosen :D


    Ich würde trotzdem die Diplomats nicht als Wegweiser in Sachen Schlagfell zur Rate ziehen, sie haben einfach zu wenig Bassanteil, ich kann mir einfach keinen Kessel vorstellen, der mit Ambas nicht besser klingen würde oder anders: Die Diplomat haben für mich keinen Vorteil gegenüber Ambas, nur Nachteile.


    Einzige Ausnahme wäre in der Tat Studioaufnahmen mit Maple Kessel oder noch dunklerem Holz, um die Höhen besser rauszukitzeln. Dass man sie auch so bei dem entsprechenden Wissen und Können draufziehen kann, ohne das der Sound ins Unermessliche abschmiert, spricht dagegen nicht.


    Gleichwohl bleib ich dabei: Newsound-"Kessel" sind für ihren exorbitant- geilen durchsetzungsfähigen "cuttin'-through"-Bassanteil nicht grade berühmt - um es vorsichtig auszudrücken - Da dann noch die Diplomats drauf ... oje.



    See

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    Einmal editiert, zuletzt von Seelanne ()

  • OT:


    Zitat

    :-), na gut, jetzt kenn ich einen: Aber es soll ja auch Leute geben, die spielen in langen Unterhosen :D


    Stimmt, ich! (Jedenfalls im Winter......)

    Grüße,


    De' Maddin Set
    ________________________________


    Dängdäng-Dängdäng-Dängdäng
    Bababababaaa-baba - Brack........Meet you all the way....dadadab...usw.

  • Zitat

    Original von seelanne
    Je mehr Auflagefläche ein Fell hat, desto runder, aber auch gedämpfter wird der Sound, umgekehrt gibts einen attackreicheren offenen Sound.
    ...
    Nicht jedes Material verträgt jede Gratung


    das hilft mir schon mal weiter.
    Dann wäre es also ratsam, einfach die alte Gratung nochmal sauber und plan raufzufräsen?


    Zitat


    Trotz aller Rechnerei wirst du daher vorher noch nicht einmal erahnen können, was anschließend an Sound rauskommt.


    Das macht die Sache erst recht interessant.


    Zitat


    Also ich würds sein lassen: Wenn Du dir die Lackirerei und die Gratungen mal durchrechnest: Für den Toto kannst du dir auch gleich ein besseres Set neu kaufen oder in der Bucht schießen.


    Die Gratungen kosten mich - so wie's aussieht nen Kasten Schwarzbräu. Das Lackieren war damals auch nicht so teuer, nur leider sehr Zeitintensiv. Dann hängt man noch an dem Set und da die Ansprüche gestiegen sind, wäre ein neues Shellset momentan leider unerschwinglich.

    Zitat


    PS: Die Diplomatfelle sind ohnehin als Schlagfelle nicht grade geeignet: Je dünner die Felle, desto eher werden Kesselfehler hörbar und - auch nicht unwesentlich - schlechte Stimmung.


    Warum dünne Felle?

    Zitat

    Original von drumsandbeats
    Auf meinem Ludwig (Gebrauchtkauf) waren Diplomats als Schlagfelle drauf und ich fand den Sound sehr geil.
    Jetzt hab ich Ambassadore drauf. Das aber nur, weil die etwas länger halten. Fürs Studio würde ich die Diplomats aber definitiv wieder in Betracht ziehen.


    ziemlich genau deshalb, nur bei mir war's kein Ludwig. Der Sound von dünnen Fellen is einfach göttlich...
    und im Studio mit den dicken ungedämpften Fellen bekommt der Mensch hinter der Glasscheibe nen Herzinfarkt.

    get rid of my drumkit

  • Ich häng mich jetzt einfach mal hier dran.


    Ich spiele ein älteres Yamaha 9000 Recording Custom und bin im Moment auch am Überlegen, ob ich nicht die Kesselgratungen erneuern lassen soll. Das Set klingt im Moment nicht schlecht, aber vielleicht klingts ja noch besser, wenn die Gratungen wieder 100%ig fit sind!?


    Nur spielt irgendwo auch der Gedanke mit, dass der Sound, der danach rauskommt nicht mehr der ist, den ich haben will!


    Hier also meine Frage: Welche Erfahrungen habt ihr mit solchen Reperaturen gemacht?? Wenn das Ganze wirklich einigermaßen sauber und professionell über die Bühne geht, besteht dann die Gefahr den Sound kaputt zu machen? Soll ich also mit meinem Set lieber gleich zu einem Trommelbauer gehen, oder besteht (fast) keine größere Gefahr und es kann auch ein "normaler" Schreiner (kenne auch einen, der selbst Schlagzeug spielt) für mich erledigen??

  • anläßlich post von lusenzwider:


    Was ist denn hier los: es hört sich ja an, als wenn jetzt jeder regelmäßig seine Kessel graten läßt, so wie Zähneputzen oder Ölwechsel. Das Nachfräsen ist doch nur bei Bedarf fällig, nicht in regelmäßigen Abständen einfach mal so. Die Kessel werden mit der Zeit doch nicht schlecht, sondern verziehen sich wenn dann nur bei äußeren Einwirkungen (Schlägen etc.).


    See

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    (c) by frint / 2008


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  • mein Set ist ungefähr 15 Jahre alt und hat schon einige Touren hinter sich (hat mal Wolfgang Haffner gehört). Die Gratungen haben natürlich keine 5mm tiefe Kerben drin oder sowas, aber im Lauf der Zeit haben sich eben ein paar Unebenheiten eingeschlichen, was sich auch bei der Stimmerei bemerkbar macht.


    Wie gesagt, das Set klingt ja nicht schlecht, aber wenn kein größeres Risiko dabei ist, warum soll man das Ganze dann nicht mal ausprobieren und vielleicht dadurch einen noch besseren Sound aus dem Set herausbekommen.


    Wenn die Gratungen wirklich noch in Ordnung sind und keine Reperatur gemacht werden muss, dann wird mir das der betreffende Schreiner oder Trommelbauer schon sagen denke ich.

  • Hi Leute,


    ich hab heute meine Toms "renovieren" lassen.


    Es mussten 0,5 bis 2 mm weggehobelt werden, damit die Fellauflagefläche wieder plan ist.
    Der Schreiner hat dazu einen 1m breiten Tischhobel verwendet.
    Anschließend hab ich mit nem 120er Schleifpapier die Kanten geglättet und nochmal geschaut, ob die Trommeln plan auf dem Hobeltisch aufliegen.
    Die Arbeiten haben insgesamt ne halbe Stunde gedauert.


    Die Kantengratungen hab ich nicht mehr nachfräsen lassen,
    weil das
    1. ein riesen Aufwand ist und
    2. auch so das Fell gleichmäßig aufliegt.


    Wenn ich alles zusammengebaut habe, schrieb ich wie das Ergebnis klingt.


    @ lusenzwider:
    Es wäre vielleicht auch was für deine Trommeln.
    Der Schreiner hat gemeint, dass das Holz auch nach Jahren noch "arbeitet" und sich deshalb so verziehen kann, dass die Auflagefläche nicht mehr plan ist.


    Grüße,
    Christian

    get rid of my drumkit

  • Zitat

    Original von Lockenjango
    Der Schreiner hat gemeint, dass das Holz auch nach Jahren noch "arbeitet" und sich deshalb so verziehen kann, dass die Auflagefläche nicht mehr plan ist.


    das halte ich in dieser Form für ein Gerücht. Schichtholz - oder Sperrholzkessel haben die Gratung auf einer Furnierlage. Wenn da was arbeitet dann die gesamte Furnierschicht wo das Fell aufliegt. Da diese einmal um den Umfang geht arbeitet sie folglich gleichmässig.


    Das Holz nach Jahren arbeitet bezieht sich mehr auf Massivholz.



    Gruss



    Michael

    Ich will mal im Schlaf sterben wie mein Opa....nicht schreiend und kreischend wie sein Beifahrer.... :D

  • Lockenjango


    hat der Schreiner mit seinem normale Hobel dann auch wirklich die gewünschten Winkel und die Form der Auflagefläche (z.B. abgerundet wie bei älteren Serien) hinbekommen? Soweit ich das mitbekommen habe, sind dies ja eigentlich die Hauptaspekte, auf die man bei neuen Gratungen achten sollte. Dass die Auflagefläche an sich wieder plan wird sollte ja nicht das Problem sein, aber das Ganze dann noch in den dazugehörigen Winkeln hinzubekommen stelle ich mir eben ein bisschen schwierig vor mit einem normalen Hobel.


    Aber wenns funktioniert hat, umso besser! Wie bist du mit der klanglichen Veränderung zufrieden?

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