Nachdem ich nun gute 11 Jahre mein Export gespielt habe, wollte ich es optisch ein wenig aufwerten. Ich hatte hier im Forum einen Thread gelesen, in dem ein Member zeigt wie er sein Set lackiert hat. Im Thread beschrieb er, wie einfach es sei seine Shells zu lackieren, und die Fotos sahen wirklich gut. Ich hatte vor die Folie zu entfernen, Kunstharzlack im Baumarkt für 10€ zu kaufen, Farbe drauf, trocknen lassen, fertig.
Nachdem alle Hardware fachmännisch entfernt wurde, wollte ich die olle schwarze Folie abmachen, was gar nicht so einfach ist. Auf diversen Internetseiten wird die Fön-Technik beschrieben, die bei meiner Folie so gar nicht funktionieren wollte. Pearl hat wirklich heftigen Klebstoff
Am besten lässt sich die Folie entfernen, indem man mit einem Pinsel Lösemittel auf den Klebstoff aufträgt, und dann laaangsam zieht. Wenn ich das bei der ersten Tom schon gewusst hätte, hätte ich mir einen dicken Riss erspart (siehe Bild).
Da die Folie zusätzlich mit einer Niete befestigt war, musste ich vorsichtig um sie herum ausschneiden. Das hatte ich mir alles ein wenig einfacher vorgestellt.
Als die Tom nackt war, kam leider nicht wie erwartet schönes Pappelholz zum Vorschein, sondern ein Furnier aus Sperrholz (komischerweise war es bei der 16er Tom ein helleres Holz als bei den übrigen Toms).
Da ich nicht wusste wie weiter vorzugehen war, habe ich einen bekannten Tischler und Bassbauer um Rat gefragt. Der sagte mir, zuerst müssten alle Fugen zugespachtelt und abgeschliffen werden. Die Idee mit dem Kunstharzlack musste ich auch verwerfen, da dieser wohl mehrere Wochen zum aushärten braucht. Der gute Mann riet mir auch davon ab die Trommeln selbst zu lackieren, weil es wohl verdammt schwierig sei, eine runde Fläche ohne Nasen hinzubekommen.
Also ran ans Werk:
Für die Fugen habe ich Zwei-Komponenten-Polyesterspachtel benutzt. Nach 20 Minuten war der Spachtel getrocknet und ich konnte die Tom abschleifen. Weil danach noch kleine Risse da waren, wurde nochmal gespachtelt und nochmal geschliffen. Bis die Fläche ordentlich Glatt war hat es ziemlich gedauert
Als nächstes wurden die Trommeln grundiert. Da nicht sicher war, ob der Lack genug Deckkraft besitzt, wurde eine rötliche Grundierung verwendet. Diese musste nachdem sie ausgehärtet war wieder abgeschliffen werden. Danach war die Fläche wirklich glatt, und sofort nach dem Entstauben konnte Lackiert werden. Über einen Bekannten habe ich mir Zwei-Komponenten-Autolack besorgt. Dieser wurde dann per Sprühpistole aufgetragen.
Nach ein paar Tagen war der Lack (endlich) ausgehärtet und ich konnte alles nochmal polieren. Dann Hardware und neue Felle drauf. Fertich!
Insgesamt hat die Aktion echt Spaß gemacht, war aber höllisch Zeitaufwändig. Vor allem das Spachteln und Abschleifen hat endlos gedauert. Was mich besonders freut, ist dass ich relativ kostengünstig weggekommen bin. Spachtelmasse und Spachtel gabs für etwa 10€, für das Grundieren und Lackieren habe ich 60€ bezahlt, den Lack gabs netterweise für Omme. Dazu kommen noch ISS Tomhalterungen und Masking Plates für insgsmt. 70€.
Sobald die ISS Teile bei mir eingetroffen sind gibt’s Bilder vom aufgebauten Set. Die restlichen Bilder sind bereits unterwegs
mfg
Mean