Bandinternas.... is das normal?

  • Tach auch,
    hoffe, ich bin hier richtig, aber ich wüsste nicht, wo das Thema sonst hinpasst.


    Nun mal zur Geschichte, hab nach langer Spielpause wieder angefangen zu trommel, und mir gleich wieder eine Band gesucht. Ist eine Coverband.
    Bin seit Juli/August sowas dabei, und bin selbstverständlich noch damit beschäftigt, das Repartoir zu lernen. Und bin eigentlich auch schon relativ weit damit. Die ersten Gigs wurden noch mit einem "Aushilfsdrummer" gespielt. Wir haben uns da noch abgewechselt. Also eine Hälfte der Aushelfer, und die andere Hälfte ich.
    Mittlerweile bin ich auf dem Stand, wo ich das gesammte Repartoir spielen soll auf der Bühne. Man muss dazu sagen, ich hatte vor dieser Band keinerlei Liveerfahrungen, habe jetzt aber schon 6 Auftritte mitgespielt, darunter sogar einen, wo wir einen Award (3.Platz) gewonnen haben und sogar noch als beste Newcomer ausgezeichnet wurden.


    Soweit so gut.


    Man muss dazu sagen, einer unserer Gitarristen kam 2 erst 2 Monate vor mir zur Band, und so ist es eben auch noch heute standart, dass vieles noch nicht richtig klappt.
    Live sind das vor allem die Enden der Songs, oder z.T. auch noch die Abläufe.
    Davon war ich anfangs etwas enttäuscht, vorallem als sich dann in Proben rausstellte, dass sich die Leute da selbst nicht einig waren, wie sie was spielen. Ich häng da ständig in der Luft, weil ich mich nicht am Original orientieren kann, weil Live einfach anders läuft als Original, und in den Proben dann das. Ich fühl mich da einfach irgendwie hängen gelassen, weil nicht wirklich geprobt wird, sonder immer drauf geschoben wird, dass wir uns schon noch "einspielen", wir sind ja erst so kurz zusammen. Das mag schon sein, aber ich würde mir da einfach ein bisschen mehr Einsatz von den "alten Haasen" in der Band wünschen.


    Ich will die Band mal nicht nur schlechtreden, es gibt selbstverständlich auch gute seiten.
    Was echt irre ist, ist der Spassfaktor. Auf der Bühne merkt man, dass sie die Leute da vorne wohl fühlen, und man merkt den Spass am spielen, und das färbt total aufs Publikum ab. Die Stimmung ist immer immens. Das ist selbstverständlich auch toll, und hält mich auch noch in der Band, aber womit ich einfach irgendwie ein Problem habe ist meine persönliche Situation.


    Ich sitze auf der Bühne hinterm Schlagzeug, bin versteckt, und irgendwie abgeschottet. Ich mach da hinten irgendwie mein Zeug, wärend die anderen vorne mit dem Publikum arbeiten, und auch die Rückmeldung bekommen.
    Meist seh ich nicht viel vom Publikum weil immer wer vor mir steht, und andersrum wirds vermutlich genau so sein.
    Wie gehts euch da auf der Bühne dabei, fühlt ihr euch da auch etwas abgeschottet?
    Mir gehts da jedenfalls so. Das was ich hinten mitbekomm ist zu 90% die Musik, und maximal 10% das Publikum. Und mit der Musikalischen Leistung bei uns bin ich definitiv nicht zufrieden. Ich weiss, dass in den Musikern unserer Truppe weit aus mehr steckt als sie da bieten. Aber irgendwie bekommen die da vorne so eine starke Rückmeldung vom Publikum, dass ihnen das scheinbar nebensächlich erscheint.
    In den Proben wird wenig effektiv gearbeitet und es schleichen sich nach und nach Aussagen ein, wie "Dem Publikum ist das egal...". Ich finds ja toll, wenn das wirklich so ist, weil Fehler leichter verziehen werden, aber ich finde das nicht toll, sich darauf rauszureden. Denn da leidet doch die Qualität gewaltig drunter. Vorallem, da musikalisch gesehen locker gewaltige Steigerung drin wär, wenn man sich nur mal drauf konzentriert. Die Leute könntens ja ohne Probleme. Ich hab halt so das Gefühl, dass sich die von dem Applaus so gestärkt fühlen, dass sie´s nicht mehr für nötig sehen, sich zu verbessern. Ich hör halt ständig nur Ausreden, und sehe kaum Taten.


    Wie laufen bei euch Proben ab? Ich hab richtig Probleme, bei uns mal etwas Struktur rein zu bekommen, so dass wirklich mal effektiv gearbeitet wird. Das macht mich unzufrieden, weil die Leistung zu wünschen übrig lässt, und von der anderen Seite hör ich dann, dass ihnen der Spass fehlt, weil ich so unzufrieden bin. Klingt irgendwie nach einem Teufelskreis.


    Mir bedeutet diese Band einiges. Um ehrlich zu sein sogar soviel, dass ich für jede Bandprobe einfach 80km fahre! Das mache ich gerne weil ich die Truppe eigentlich mag, aber die verschiedenen Einstellungen machen mir gewaltig zu schaffen. Sogar soviel, dass ich langsam wirklich am überlegen bin, ob sich das lohnt.


    Nicht dass ihr mich jetzt falsch versteht, ich will von euch keine Entscheidung, ob ich bleiben soll, oder nicht. Ich würde mir nur wünschen, dass ihr mir mal euere Meinung, bzw. Erfahrungen zu diesen Themen schreibt.
    Wie läufts bei euch in der Band ab, habt ihr ähnliche Probleme oder Gefühle?


    Wär nett, wenn da ein paar Antworten kommen. Hilft mir sicherlich auch bei der einer Entscheidung, die hier wohl in nicht all zu weit entfernter Zukunft anstehen wird.


    Danke für Euer Ohr :)
    Jürgen

  • Hallo,


    Ich kann dir sagen: Wenn du nicht in der Probe diese Themen ansprichst, wird sich da nie was dran ändern!


    Bei uns ist es mit dem Keyboarder ähnlich. Der kam auch später hinzu, hat das Programm noch nicht 100%ig drauf und steht auch eher im Hintergrund. Nur ist es bei uns eher so, dass wir ihn antreiben und mit ihm arbeiten wollen.


    Wenn du bei Songs mit den Abläufen unsicher bist, spreche das in der Probe konkret an mit der Bitte, dran zu arbeiten.


    Auf welchen Bühnen spielt ihr denn, dass du immer verdeckt wirst? Natürlich kann man als Drummer nicht so mit Publikum agieren, aber man bekommt eigentlich genug beachtung. ;)



    Viele Grüße,
    Olli

    "Im Zahlenraum bis 100 kann Oliver Aufgaben mit hohem Schwierigkeitsgrad, auch bei wechselnder Aufgabenstellung, lösen."

  • Gut, wegen der Achtung liegt vielleicht auch daran, dass ich noch ziemlich viel mit "Spickzettel" spiele. Bin dadurch vielleicht auch etwas abgelenkt.


    Fakt ist, dass die letzten male dieses Thema schon mit angesprochen wurde, und das ganze dann relativ ausgeartet ist. Da wurden mir eben die verschiedenen Einstellungen der Leute mal so richtig bewusst. Und vorallem dass Aussagen und Taten 2 verschiedene Welten sind.


    Ich stehe mit meiner Einstellung Gott sei Dank nicht alleine da. Unsere Sängerin, eine Mitbegründerin der Band, sieht auch die defizite der Band und möchte dran arbeiten. Der Bassist ist einer, der macht sein Zeug. Dem sagst du was, und beim nächsten mal macht der das so. Mit dem funktioniert das einwandfrei, auch wenn der dem ganzen sehr locker gegenüber steht. Der will einfach nur Musik machen. Aber eine gewisse "Das klappt schon irgendwie" Einstellung von z.B. unserem Sänger oder dem einen Gitarristen... damit komm ich nicht so recht klar.


    Jürgen

  • Zitat

    Original von LarsKrachen
    Versucht euch doch mal an ein paar eigenen Stücken. Hierbei müsst Ihr kreativ zusammenarbeiten und das bewirkt mehr als nur zu covern.



    Tja, bei unserer Auftrittsmenge bleibt kaum noch Zeit für sowas, ist leider so. Es sollte ja wenigstens mal das bestehende Repartoir gekonnt werden, und selbst um das zu proben fehlt entweder die Zeit, oder wenn dann schonmal geprobt wird die Moral, bzw, der Ehrgeiz. :(


    Jürgen

  • Ganz Allgemein ist meine Erfahrung, dass wenn eine Band so unrund läuft, man gerne geneigt ist zu sagen, "das wird schon noch". Bei mir wurde das aber dann nie mehr, und die Bands haben sich dann doch irgendwann zerstritten oder aufgelöst. Es hat zumindest bei mir lange gedauert, bis sich die Band gefunden hat, wo man zu 100% zufrieden ist, einfach weil die gesamten Umstände passen, sei es zwischenmenschlich oder musikalisch.



    Zu den Proben:


    Bei uns wird sehr intensiv gearbeitet, da gibt es kein "das merkt eh niemand", oder "das lassen wir dann live einfach auf uns zu kommen". Wir proben jeden Song so lange, bis man sich auf die anderen Bandmitglieder blind verlassen kann, und jeder weiß was als nächstes kommt.
    Vor Live-Gigs (sind momentan leider nicht allzuviele) stellen wir unsere Set-List zusammen und spielen diese sehr oft durch. Wir achten auch sehr darauf, wie die einzelnen Songs miteinander harmonieren und welche Spannungsbögen möglich/machbar sind, im Prinzip als ob man die Reihenfolge für eine CD festlegen würde. Es ist auch jeder einzelne Übergang zwischen den Songs genau definiert, z.Bsp. wann der Bass eine Geräuschkulisse verbreitet, damit der Gitarrero Zeit zum stimmen hat, oder welcher Song mit einem ausklingenden Ton auf der 1 aufhört bzw. wo einmal alle schön lärmen dürfen. Es gibt bei uns kaum Ansagen und zwischen den Songs versuchen wir die Zeit enorm kurz zu halten, damit das Publikum nicht gelangweilt wird. Nichts stört mich mehr als uninteresantes Palaver auf der Bühne, einzig die beste Band der Welt aus Berlin kann sich sowas erlauben.


    Das mag für eine Coverband vielleicht anders sinnvoll sein, da es oftmals ganz andere Gegebenheiten sind, doch für uns ist das der richtige Weg. Wir haben schon mehrmals bestätigt bekommen, dass unsere Gigs sehr professionell wirken. Das ist meiner Meinung nach nicht möglich, wenn man zwar die Songs immer schön probt, aber dann am Tag des Konzertes eine Set-List nach Gutdünken zusammenstellt. Das würde zumindest bei uns nicht funktionieren, und ich glaube nicht, dass die großen Bands dieser Welt viel anders vorgehen.


    Edith:
    Und diese Bühnenprofessionalität hat nur bedingt mit technischem Können zu tun. Wir sind alle keine Helden an unseren Instrumenten, eher im Gegenteil, nur das was wir machen, versuchen wir wenigstens sehr gut zu tun.

  • Hallo Jürgen,


    als erstes, ich bin auch so eine Coverschlampe wie du.


    Natürlich hat jeder seine Ideen wei man den Song beendet, oder ob man noch einen Refrain spielt etc. aber dazu ist die Probe da. Jeder sollte seine Vorschläge vortragen und dann sollte man demokratisch abstimmen. Am besten schreibt man die festgelegten Sachen auch auf, dann weiß man sie bei der nächsten Probe auch noch.


    Wenn du dich abgeschottet fühlst solltest du mal über eure Bühnenshow nachdenken. Klar habe ich auch immer unseren Sänger vor der Nase, aber bei uns werden in die Späßchen etc, alle Leute der Band miteinbezogen.


    Anbei mal wie wir die Lieder proben:


    In der aktuellen Probe wird am Ende immer ein Lied festgelegt welches in der nächsten Porbe einstudiert wird. Jeder zieht sich bis zum nächsten Mal seine Part rein. Wenn dann bei der nächsten Probe das Grundgerüst steht kommen die relativ kleinen Sachen dran, hier ein Break mehr, hier könnte man das Publikum singen lassen, so machen wir das Ende. DAs gute daran ist, das man eigntlich nach fast jeder PRobe mind. einen Song fertig hat. Ist sehr effektiv.


    habe noch was vergessen, bei Konzerten gibt unsere Sänger immer Handzeichen wenn Schluß ist. Ebenfalls wenn er etwas länger ziehen will etc.

    Einmal editiert, zuletzt von die_happy ()

  • Hallo Jürgen,
    an deiner Stelle würde ich die Sache auch mit den Bandkumpels besprechen. Sie sollten eigentlich froh darüber sein, dass du einen Fortschritt in der Band erreichen willst. Du musstest dir in kurzer Zeit das Bandrepertoire erarbeiten, warum sollen die anderen dann nicht auch weiter an sich arbeiten?
    Es stellt sich die Frage, warum ihr überhaupt probt, wenn die anderen mit dem Ist-Zustand zufrieden sind.
    Wo steht dein Drumset bei den Gigs? Falls du hinten in der Mitte auf der Bühne stehst, wirst du leicht verdeckt. Ich stelle mein Set bei Gigs gerne seitlich auf die Bühne, wodurch ich einen besseren Kontakt mit den Mitmusikern erreiche. Dadurch, dass ich das Set nicht frontal zum Publikum stelle, verdecken die Toms mich nicht und die Leute können mir beim Spielen auf die Finger sehen.

  • Hab mich gerad in 90% deiner Aussagen wiedergefunden. Hat sich mittlerweile auch soweit ergeben, daß die Band sich mehr oder Minder aufgelöst hat. Bassmann hat keine Zeit mehr für Musik (???????), der eine Gitarrist meinte am selben Tag, als der Basser ausgestiegen ist, er wäre unterfordert (!!!!!!) und hat sich auch verabschiedet.
    Wir verbleibenden 3 machen nun mit Sequenzerunterstützung weiter, experimentieren ein wenig rum. Aber eigentlich ist das auch nix halbes und nix ganzes, für Live sowieso nicht. Also werd ich mir zwangsläufig noch was anderes suchen. Ich spiel wahnsinnig gern mit den anderen zusammen, aber so läuft das auch nicht mehr lange... Wir proben nun auch nur noch alle 2 Wochen, dementsprechend wenig Ehrgeiz sitzt dahinter. Wobei es sich eigentlich nicht allzu scheiße anhört.... na ja, wird sich irgend wann auflösen und damit den von nd.m beschriebenen Gang gehen.

    [color=#000000][b][size=8]Schießbude
    In meinem Herz schlagen zwei Brüste.

  • Hallo Jürgen!


    Das Abschottungsproblem ist hausgemacht. Du hast Dich ja auch ganz schön zugebaut mit Deiner Burg. Dafür gibt es eigentlich nur die bekannten Lösungen - niedrigerer Aufbau, - das Set seitwärts aufbauen, - sich nicht von den anderen zu bauen lassen, - Licht einsetzen.


    Das Problem bei den Proben hab ich so auch schon oft erlebt. Du bist neu und kannst die Klappe natürlich nicht so weit aufreissen wie Du willst. Wenn Dir was an der Band liegt könntest Du so weitermachen wie bisher. Es ist natürlich nervig wenn keine Abläufe stehen und alles auf Zuruf abläuft. Hier mußt Du wahrscheinlich vorläufig einfach mitspielen. Wenn Du Dir mit dem Basser einig bist haben die Melodieinstrumente eh nur die Chance sich an Euch zu orientieren. Arbeite mit dem Basser an Lösungen und bietet sie zusammen bei den Proben als fertiges Konzept an. Die Diskussionen bei den Proben und labidare Aussagen über Abläufe und Enden an die sich niemand hält sind für Bass und vor allem fürs Schlagzeug ein echtes Problem. Die Melodiker interessiert das oft nicht so weil es sie nicht direkt betrifft. Da die Jungs dem Anschein nach aber im Moment die Hosen an haben würd ich es nicht drauf ankommen lassen. Diskussionen die in unlösbare Streitereien ausarten und die Atmosphäre in der Band vergiften bringen nix außer der erwähnten Bandauflösung. Wenn die Rythmusgruppe steht kommen die Herren von selbst drauf mitzuziehen. Zumindest wäre das ein Ansatz der durchführbar ist. Deine Zufriedenheit wird sich damit auch wieder einstellen. Vergesst den Spass an der Sache nicht. Von heute auf morgen werdet Ihr das nicht in den Griff bekommen. Die Einstellung zu sauberen Abläufen kannst Du nur step by step durchsetzen. In meiner aktuellen Kneipenband läuft das ähnlich. Ich habs aufgegeben den Schulmeister zu spielen. Die Fortschritte werden den anderen nach und nach "untergejubelt". So fühlt sich niemand angegriffen oder "unangemessen" kritisiert. Es dauert natürlich wesentlich länger so ein Programm auszubauen. Wenn mit reden aber nichts geht weil die Einsicht der anderen fehlt kannst Du so zumindest für Dich an einem gehbaren Weg arbeiten ohne ständig Frust zu schieben.

  • Wow, vielen Dank, für die vielen Antworten!


    Bin schonmal ganz froh, dass hier nicht alle schwarz sehen, sonder auch welche dabei sind, die mich hier richtig aufmuntern. :)


    Um nochmal zum "hausgemachten" Problem zu kommen, Live habe ich bis jetzt noch nie mit meiner "Burg" gespielt, sondern immer mit meinem TD-20 E-Set. Das ist in Bezug auf "zugebaut sein" doch noch sehr transparent. :) Da wir bis jetzt jedoch meisst auf kleinen Bühnen unterwegs waren stehen halt recht häufig viele Leute unmittelbar vorm Schlagzeug, und das deckt mich ziemlich ab.


    Naja, vielleicht wirds ja echt besser, wenn ich meine Abläufe mal etwas besser im Griff habe und keine Spickzettel mehr brauche.


    rockabilly,
    danke für den Tip mit dem Basser. Denke, das werde ich auch mal versuchen. Mal mit dem zusammen setzen, und das ganze durchstrukturieren.


    Vielen Dank nochmal Jungs (und Mädels).


    Bin auch gerne noch für weitere Tipp oder Kritik ect. offen!


    Jürgen

  • Hi Jürgen


    das mit der Einstellung der Band zur Qualität der Stücke (das kriegt das Publikum eh nicht mit) kann schnell nach hinten losgehen.
    Nen schlechten Ruf bekommst Du als Band schneller als ´nen guten.


    Das Arrangement der Stücke sollte soweit schon stehen (es sei den das die Band sich blind versteht und entsprechend locker improviesiert).


    Das solltet ihr in der Band schon soweit klären.


    Gruß Joerg

  • ...hat zwar nur bedingt mit dem Thema zu tun, trotzdem zwischendurch zur Aufheiterung...
    Das ganze kann auch umgekehrt passieren, Stücke die in der Probe nie Probleme machen, aber gig-resistent sind.


    Wir haben vor stark vier Wochen Live-Aufnahmen gemacht: 7 Instrumentallisten (Piano, Gitarre, Kontrabaß, Drums, Trompete/Flügelhorn, Posaune, Klarinette/Alt-/Tenor-/Bari-Sax) und einem Doppelquartett (4 Sängerinnen, 4 Sänger), es waren 3 Auftritte, damit man etwas Auswahl hat für die CD...


    Samstag früh morgens getroffen, die Musiker hatten das Material untereinander noch gar nicht geprobt, der Chor hatte mit dem Pianisten bzw. mit dem Gitarristen geprobt. Wir Musiker haben das Programm draufgearbeitet, am Nachmittag kam der Chor zu Probe dazu, erster Gig am am selben Abend, der zweite am nächsten Tag vormittags, der dritte am Abend.


    U.a. haben wir "Mas que nada" gespielt, unsere Vorlage hatte einen etwas öden Schluß, weshalb schon im Vorfeld besprochen war, wir spielen den Schluß wie Al Jarraeu auf seiner Aufnahme - rhythmisch ist der nicht unbedingt schwer, aber doch etwas "unübersichtlich".
    In der Probe unter den Musiker haben wir den zweimal gespielt, saß perfekt, nachmittags mit dem Chor zur Sicherheit weitere dreimal wiederholt - absolut nix zu mäckeln. Abends beim Gig total versemmelt!
    Am nächsten Morgen nach dem Soundcheck den Schluß geübt 6-7x gespielt, jedesmal supergut - beim anschließenden Gig total versiebt. Abends nach dem Soundcheck diesen Schluß bis zur Vergasung durchgespielt, nicht einmal auch nur irgendein Problem - zwei Stunden später beim Gig wieder verkackt...!!


    Entweder müssen die eine Version von der Probe auf die CD machen oder das Stück weglassen - die drei Liveaufnahmen sind nicht zu gebrauchen.

    ..."meine" Musik: Jazz (Big Band bis Free), brasil. Musik, Avantgarde, hin+wieder Klassik ->am Drumset, an den Percussions, am Schlagwerk

  • Joerg, das was du sagst ist mir durchaus bewusst! Meine Band lebt im Moment von der Show, die auf der Bühne abläuft, und mit Sicherheit nicht durch die Qualität der Musik.
    Ich bin zwar für meinen Teil sehr berbissen, mit dem was ich mach, aber dass in dieser Band der Perfektionismus fehl am Platz ist ist mir auch klar. Jedoch braucht man keinen Perfektionismus, um eine gute Leistung zu bringen.


    Ware die Show im Vordergrund nicht, also das direkte arbeiten mit dem Publikum. Dann wäre der Applaus mit Sicherheit auch nicht so gross ausgefallen, da bin ich mir leider sicher, aber wie gesagt, das möchte ich ja ändern.
    Um genau zu sein, die halbe Band möchte das ändern, und von der anderen Seite wird leider etwas geblockt.
    Ich werde jetzt versuchen, mit der Hälfte, die meine Interessen vertritt zu arbeiten um zumindast da den Grat an Qualität zu erreichen, um mich wohl zu fühlen auf der Bühne. Hoffe mal drauf, dass die anderen draus lernen, wenn sie so auf dauer wohl in den Hintergrund geschoben werden.


    Machen wir halt zukünftig Schlagzeug und Basssolos anstatt Gitarrensolos :D


    Jürgen

  • Zitat

    Original von Jürgen2
    Um nochmal zum "hausgemachten" Problem zu kommen, Live habe ich bis jetzt noch nie mit meiner "Burg" gespielt, sondern immer mit meinem TD-20 E-Set.


    Da hast du doch schon die Antwort, warum du nicht genug Beachtung vom Publikum kriegst! Wer will sich schon einen Drummer am E-Drum anschauen?!


    (SCNR)


    Aber ohne Witz, Covermusik und dann noch mit einem E-Drum... das hat für mich schon einen Touch von einer Art Musik, die ich garantiert nie hören will.


    Ich spiele selbst Covers der rockigen Art, und auch bei uns überstrahlt die Show das Musikalische bei weitem. Dein Problem ist mir also auch bekannt. Bei uns ist aber schlicht kaum Zeit zum Proben. Ich bin selbst auch gar kein Fan von zuvielen Proben mit einer Coverband. Neue Songs müssen m.E. sehr schnell einzustudieren sein, im besten Fall arbeitet jeder zuhause vor, und ansonsten sollte man sein Zusammenspiel möglichst hauptsächlich durch die Gigs trainieren. Weil bei weniger gut bezahlten Coverbands wie meiner sonst der Aufwand in keinem Verhältnis zum Resultat steht. Und beim Covern ist nunmal die Show die Hauptsache. Musikalisch schlechte Coverbands mit super Show kriegen viele Gigs, während du im umgekehrten Fall das Ganze vergessen kannst.


    Einfach so aus Spass proben, das geht ziemlich bald m.E. nur noch mit einer Band, die ihr eigenes Ding macht, also kreativ arbeitet. Bei einer Coverband ist die Probe für mich eher ein notwendiges Übel, und das Positive daran ist für mich halt die Leute mal wieder zu sehen und zu reden, nicht die Probe an sich.


  • Bin da teilweise genau der gleichen meinung wie du.


    Also ich würde auch das TD20 auswechseln, e-drum klingt einfach zu steril

  • Ok, Ich verstehe, was ihr meint wegen dem E-Set, wobei in einer Kneipe wo 75-100 Gäste reinpassen und die Bühne 2x3m gross ist habe ich ein dezentes Problem mit meinem A-Set. Wir sind immerhin eine 6 Mann Band, und die wollen eigentlch alle aus die Bühne, und nicht davor :D


    Ne, ganz im Ernst. Das Publikum hat mir in den Pausen eigentlich schon immer positive Resonanz wegen dem E-Set gegeben. Sieht ja auch nicht schlecht aus. Trommeln in einer Flachen Trommelform, Becken, die wie Becken funktionieren, also mitschwingen, nur eben halt in einer anderen Farbe sind.
    Waren eigentlich immer alle begeistert. Und klanglich stehts dem A-Set kaum hinterher. Wir haben aufnahmen, da fällt keinem auf, dass das ein E-Set ist. :)



    Meine Burg werde ich mitnehmen, wenns mal drum geht, auf einer grossen Bühne zu spielen, wo auch Platz ist, aber so gehts halt meistens nicht. Gerade in kleinen Kneipen, ect.


    Das mit den Proben seh ich ähnlich. Aber nicht genau so.
    Ich bin auch der Meinung, dass sich die Leute zu Hause vorbereiten sollten, und jeder wissen sollte, was er zu tun hat, wenn er zur Probe kommt. Wenn das der Fall ist, ists kein grosser Akt, in der Probe noch nen passenden Schluss zu definieren (bei Liedern mit Fade out ect.), oder ggf. noch irgendwelche Sonderteile einzubauen, wo man mit dem Publikum arbeiten kann. Aber das Grundgerüst sollte stehen, und jeder sollte grundsätzlich wissen, was er zu tun hat. Das ist Hausaufgabe, wo man eigentlich von einem Bandmusiker erwarten können sollte, dass er sie auch macht.
    Ich bekomm halt leider nur Sprüche, wie "wirste sehen, das klappt schon irgendwie". Da macht das Proben halt absolut keinen Sinn, wenn so eine Einstellung herrscht.


    Immerhin, die Hälfte der Band vertritt meine Meinung, und ich werde mich jetzt erst mal mit dieser Hälfte zusammen tun, und alles nötige festigen. Also die Enden ect. einstudieren, so dass das wenigstens durchdacht ist.
    Wenn dann live Bass und Schlagzeug zusammen passen, wird sich der Rest hoffentlich auch mal am Genick packen, und was tun. Dann hab ich wenigstens nicht den schwarzen Peter, weil ich mir dann einfach sicher bin bei dem, was ich tue. :)



    Gruss Jürgen

  • Du musst deine Probleme in der Band offen ansprechen, genauso wie du es hier getan hast. Dann ist zumindest schonmal klar das dir was nicht paßt. Die Reaktion auf dein Anliegen ist dann ganz wichtig. Wie nehmen es die Bandmates auf? Interesiert sie das nicht? Nehmen es zur Kenntnis, halten es nicht für gravierend? An dieser Stelle kannst du dann über Ziele sprechen. Es muss ja gar nicht schlimm sein, wenn die anderen von der Band etwas ganz anderes erwarten als du. Vielleicht reicht es manchen auf einer Bühne zu stehen,3 Powerchords zu schrammeln und den Mädels in den Ausschnitt zu gaffen. Daürber muss sich aber jeder Band im klaren sein. Wenn da Welten aufeinanderprallen mußt du dir überlegen ob du da richtig bist. Es gibt nichts nervigeres als potentielle Langsamtrerter immer wieder motivieren zu müssen.


    Thema Einspielen:
    In allen Bands in denen ich bis jetzt gespielt habe, hat es anfangs nie ohne ein festes Konzept funktioniert. Das ist wie ein Sicherheitsseil in das sich jeder fallen lassen kann. Ohne ist es sicherlich schöner, aber wenn man mal abstürzt fängt einen das Seil ziemlich schnell wieder auf. Die Kunst ist es dann sich von diesem menachmal starren Konzept zu lösen und alleine durch Blickkontakt zu wissen was der andere macht. Bei manchen Menschen geht das sehr schnell, mit anderen kannst du in 100 Jahren nie so frei zusammenspielen wie du das geren hättest.

    "I'd rather eat my own shit than do a duet with James Blunt" (Paul Weller)

  • Die Probleme sind angesprochen worden, und das ganze ist jetzt schon zum 2. mal eskaliert. Es ist laut geworden, und hat letztendlich nichts gebracht, weil dann alle auf Stur geschalten haben.
    Aber, ich kenn jetzt die Einstellung der einzelnen Leute, und beim letzten mal hatte ich schon das Gefühl, dass die Leute jetzt anfangen nachzudenken.
    Hoffe ich zumindest.
    Damit das funktioniert, muss einfach ein Kompromiss her. Keine der beiden Seiten darf nur zurückstecken müssen, und keine der beiden Seiten kann alles bekommen, aber man muss sich engegenkommen, sonst wirds nichts ganzes.
    Dann würde sich das Thema auf jeden Fall schnell für mich erledigen.
    Schliesslich will ich Musik machen, und nicht nur im Hintergrund im "Müll" aktiv sein, wärend die anderen vorne ne Show machen. Bin ja schliesslich ein Schlagzeuger und kein Showmaster oder Komiker.


    Jürgen

  • Also zum Platz bzgl. A-Set oder E-Set, wir spielen auch meistens in Kneipen, die Bühne wo wir immer Weihnachten draufstehen ist gerade 2x3 meter, quasi so wie du geschildert hast, das paßt alles. Gut wir sind nur 5 leute, ist was kuschelig, aber es geht.
    Allersings hat man ja mit einem A-set eine gewisse Grundlautstärke was man bei nem E-set nicht hat.

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