ZitatAn dieser Stelle ist Prävention viel wichtiger, gerne durch Bilder von Raucherlungen, exemplarischer Lebensläufe von Heroinabhängigen und anderem schockenden Material. Leider ist das immer mit einem gewissen Mindestmaß an Selbstreflexion verbunden, was einigen Menschen leider völlig abgeht.
Jein, bzw. teilweise. Die Psychologieforschung der letzten Jahre konnte leider mehrfach empirisch nachweisen, dass die Schockbilder nur bei einem gewissen Prozentsatz der "aufzuklärenden" oder informierenden Bevölkerungsgruppen Wirkung zeigen. Bei diesen dann allerdings recht deutlich und wirklungsvoll. Insofern ist auf diese "Hammer-Methodik" auch nicht generell zu verzichten, auch wenn es manchen den Appetit verdirbt.
Es gibt aber leider mindestens noch einen anderen recht großen Personenkreis (aufgrund persönlichkeitsrelevanter Eigenschaften) bei dem Schockbilder nahezu das Gegenteil bewirken. Sehr einfach und verkürzt ausgedrückt: das totale "Dichtmachen", das Abschotten der Sinne vor dem Aufklärungsmaterial (den Schockbildern) und noch schlimmer,
den parallel übermittelten (intendierten) Botschaften und Informationen. Insofern wird ein gewisser Prozentsatz mit dieser Methode nicht nur "Nicht erreicht" sondern fatalerweise deutlich schlechter erreicht als mit moderaten, milderen Aufklärungs- und Präventionsmitteln. Leider!
Das macht die Anti-Drogen-Kampagnen (auch bei Aids und anderen sehr ernsten Themen, wo sich eigentlich reale Horrorbilder sehr einfach auf jedem Bahnhofsklo oder in der Psychiatrie zu tausenden finden ließen) soo irre schwierig. Dies ist auch der Grund warum manche Kampagnen im Verlauf bewußt unterschiedlich gestaltet werden. Man richtet sich nicht immer an denselben Persönlichkeitstypus. Letzteres würde zuviele Personen ausschließen bzw. nicht-erreichen, siehe oben. Man muß leider (was logischerweise auch viel mehr Geld kostet) bei vielen Präventions- oder Aufklärungsrelevanten Themen mehrere Strategien parallel konzipieren.