Der offizielle "Ausreden von Veranstaltern" Thread

  • In Anlehnung auf den "Wieviel nehmt ihr für `nen Auftritt" Thread, möchte ich gerne mal eine Diskussionrunde eröffnen in der ihr schreibt, wie unseriöse Veranstalter versucht haben euch um die Gage zu prellen und wie ihr "erfolgreich" gegenargumentieren konntet. Des weiteren wären Lösungen interessant, wie sich manche Probleme wie sich die im genannten Thread erörterten Fälle von Anfang an verhindern lassen.


    Für mich steht am kommenden Mittwoch wieder wieder so eine Verhandlung mit einem dafür berüchtigten "Knauserwirt" an.


    Zur Party:
    4 Bands zum Schnäppchenpreis, volles Haus (400 Gäste) bis morgens um 4!
    Alle haben reichlich geschüttet und gegessen...also die Gäste ;)
    Getränkekisten standen auf der Bühne und an der Theke musste man bezahlen. Backstageraum war leider nicht möglich.


    Macht sowas niemals!!!
    Stellt euch mal die "Bierflaschenumtauschaktionen" zwischen den Songs der gerade spielenden Band vor. 15 Musiker stürmen mit ihren leeren Pullen zum Gitarristen und betteln um Umtausch ;) Eine echte Lachnummer!


    Der Wirt hat uns schon angedroht, das es wohl nicht bei der vereinbarten Gage bleiben kann (trotz Vertrag) weil einige unvorhergesehene Positionen dazu gekommen wären...ich hasse sowas.


    Bin auf eure Erfahrungen und Tipps gespannrt!

    Das Beste an der Musik steht nicht in den Noten...

  • Original Ausrede eines Wirtes:


    "Ich kann Euch nicht buchen, weil ihr keine GbR (Firma, Gesellschaft bürgerlichen Rechts) seid und mir keine Rechnung schreiben könnt, sonst krieg ich immer Ärger mit dem Finanzamt."


    Auch schon gehört:
    "Ihr habt beim letzten Gig in meiner Kneipe einen Deckel von 580,- DM versoffen, ich will dass das dieses Mal verrechnet wird." 8o


    Aussage eins ist der Standardspruch unserer Lieblingskneipe um uns um die Mehrwertsteuer zu drücken, welche wir nicht ausweisen können weil wir keine Firma sind.

  • Kenne ich auch alles, aber besser ist das was wir mal gemacht haben, weil wir auf einer Veranstaltung nicht spielen wollten. Absagen klingt ja nicht gut. Wir haben unsere Gagenforderung um 500 € erhöht :D


    Leider ist aber der Schuß nach hinten losgegangen. Der Veranstalter meinte das das ok wäre.


    Wir haben dann gespielt, sind ja ausreichend entschädigt worden. :]

  • Geiler thread!


    Immer wieder gern genommen:


    * Vorher: "Nee, also Gage kann ich euch nicht zahlen, weil (*GEMA-, Arthritis-, Finanzamts-, 8-Frauen-und-23-Kinder-Gejammer etc.*) ABER!! : ihr könnt auf Eintritt spielen UND!! ---> bei uns kommen Samstags IMMER 650 Leute, also alles kein Problem und fette Beute für euch blablabla."


    *Nachher: 15 Leute da. Dann kopfschüttelnde Erklärungen, dass er sich das ja jetzt GAR nicht erklären könne, sonst wäre wirklich immer ... bestimmt ein Fest im Nachbardorf ... oder ach ja: Wetten dass läuft ... der Regen muss Schuld sein ... und überhaupt wird ja alles immer schlimmer ...


    :rolleyes:

    Einmal editiert, zuletzt von Chuck-Boom ()

  • einmal: freigetränke vereinbart. statt dessen gab's fünf biermarken. "ach, nee, wir ham und das durchgerechnet, das ist doch zu teuer..."


    auch schon erlebt: freigetränke vereinbart. es gab fünf vier biermarken, eine wasserflasche kostete drei 8o . seitdem wurden freigetränke nicht mehr wirklich vereinbart, getränke selber mitgebracht und dafür einfach die gage angehoben, fertig. keine verarsche mehr.

    heute leider keine zugabe.

    ich kann auch ohne spass alkohol haben

  • Hab gerade `ne Idee. Man könnte `ne Liste entwerfen auf der der Wirt bei jedem Getränk unterschreiben muss...z.B. damit nur Leute mit Liste Getränke geholt haben. Nach der wievielten Unterschrift ihm das wohl peinlich wird ;)


    Ich wundere sowieso immer wieder...da wird von "Getränke sind für euch frei" geredet und trotzdem werden hinter der Theke "geheime" Strichlisten geführt. Haben die denn wirklich Angst, dass eine 5Mann/Frau Kapelle, welche oft die Einsicht hat, dass erst nach dem Gig gesoffen wird...einen Laden zu Grunde saufen kann?


    ?(

    Das Beste an der Musik steht nicht in den Noten...

  • auf der anderen seite gibt es auch definitv den typ musiker, der freigetränke bis zum geht nicht mehr ausschöpft, freunde oder nette mädels versorgt oder sich einfach nur mal richtig volllaufen lässt, weils ja ausnahmsweise nicht kostet. kann schon verstehen, wenn da ein veranstalter auch mal komisch schaut.


    daher ist da mit den begrenzten marken oder ne Kiste auf der bühne schon ok.


    bei der gage gibts aber von uns niemals ein pardon. ne festgage ist ne festgage und wenn man seinen teil erfüllt hat, muss man da nicht drüber diskutieren. das ist das geschäftsrisiko des gastwirts.


    ausserdem möchte ich den wirt sehen, der uns vier typen um 1.90 und ner süssen sängerin nach dem gig die gage verweigert. da läuft er gefahr in zukunft beim zähneputzen pfeifen zu können.



    :D

    Einmal editiert, zuletzt von Psycho ()

  • 1. Eine Woche vor dem Gig: "Ja, also wir müssen euch jetzt leider wieder absagen, weil [der Hund hinter's Haus geschissen hat o.ä.]. Aber bei unserem großen Festival im Sommer seid Ihr dann auf jeden Fall dabei!" (Um für den Moment der Vertragsstrafe zu entgehen, man will den Veranstalter ja dann nicht verärgern, nicht wahr. Festival gibt's dann aber gar nicht oder ist schon voll besetzt, haha.)


    2. Man reist zum Gig ("Schlossfest") an. Auf dem Hof ist aber kein Mensch zu sehen. Nach umständlicher telefonischer Suche wird der VA erreicht, der bei der Stadtverwaltung arbeitet und natürlich am Sonnabend nachmittag dort nicht arbeitet. "Ja, wie, das Schlossfest findet nicht statt, wir haben euch doch im [zahlreiche Monate vorher] per Post (!) abgesagt!" Leider lässt sich für diese Absage auch bei der Stadtverwaltung selbst kein Nachweis finden, und außerdem hatte jemand von uns 4 Wochen vorher noch im Kulturamt angerufen und nachgefragt, ob wir für das Schlossfest im Juni, wo wir spielen sollten, noch Material schicken sollten; die Kollegin dort meinte, sie würde unsere Anfrage weiterleiten und man würde sich melden, wenn man noch was brauchte. Offenbar war dort (also beim Veranstalter selbst) auch noch nicht bekannt, dass das Ding gar nicht stattfindet, oder es war egal, oder ... So viel zum Thema Kommunikation auf Ämtern. :rolleyes:


    Fazit: Unbedingt kurz vor dem Gig nochmal anrufen und den bisherigen Gesprächspartner fragen, ob die Sache nun auch wirklich stattfindet.

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    Sagt die Fermate: "Ich halt's nicht mehr aus!".

  • Vorkasse und Barzahlung vereinbaren!
    Hab dieses Jahr auf nem Abiball gespielt. "Die Gage wird nächste Woche überwiesen!" Nach zweieinhalb Monaten, zahlreichen Telefonaten und Androhen rechtlicher Schritte kam die Gage dann auf meinem Konto an. Man lernt doch nie aus.

  • Zitat

    Original von elvis
    "Die Gage wird nächste Woche überwiesen!"


    Na, das ist doch ein großes Glück! Bei uns wollen sie die Gage immer faxen. ;)

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    Sagt die Fermate: "Ich halt's nicht mehr aus!".

  • 1. Kauft euch Mikrofonstative mit Schraub- (und nicht mit Klapp-) fuessen.
    2. Verladet Euren ganzen Krempel mit Ausnahme eben dieser Stative.
    3. Falls bis zum erfolgten Abbau und Verladen die Gage noch nicht ausgezahlt worden ist, habt ihr diese Teile (deren Beine natuerlich inzwischen abgeschraubt wurden) bei den weiteren Verhandlungen, "ganz zufaellig" noch dabei und macht im entscheidenden Moment recht finstere Gesichter . .:D


    In mindestens einem mir bekannten obskuren Fall, hat diese Taktik jedenfalls funktioniert, ohne dass es zu weiteren Auseinandersetzungen kam ...

  • Scheisse hat ja wohl jeder mal erlebt. Mir kommt da irgendwie fast alles bekannt vor. :)


    Der Knaller war bei einem Gig in Hamburg, recht großer Laden von dem man eigentlich Seriösität erwarten sollte. Von wegen!
    Nach unserem Gig brummte eine Monibox plötzlich aus unerklärlichen Gründen. Ich muss dazu sagen, dass der Toni die (monströse) Anlage bis unters Dach hochgeschraubt hat.
    Na jedenfalls is das am brummen und er meint so "ey wat habt ihr da gemacht?" Ja kein Plan blabla "dat kommt vom draufrumstehen und posen....blablagrummel.....scheiss Rockstargehabe..blablabla..."
    Folge: Veranstalter kommt an und meint das müsse wohl mit der Gage verrechnet oder anders geklärt werden. Hintendran 3 finstere Gestalten, die mit den Gelenken knacken. 8o
    Dann rennt unser eigener Toni (den sie nicht an die Regler gelassen haben :rolleyes: ) nochma zur Technik und überprüft alles auf eigene Faust. Und wat is? Der Haustoni hat das falsch verkabelt. Ein Griff und alles wieder iO.
    Ende vom Lied: Gage bekommen und ohne Prügel davongekommen.


    Fazit: 1. Es ist immer gut, jemanden zu haben, der sich mit der Technik auskennt und auf deiner Seite steht.
    2. Jura zu studieren war doch keine so schlechte Idee... :)


    W

  • Barzahlung steht im Vertrag aber nach dem Gig. Ab gewissen Größenordnungen wird aber gedrittelt. Ein Drittel bei Ankunft. Ein Drittel nach dem Aufbau und ein Drittel nach dem Gig.


    Grade bei kleineren Läden ist man aber dem Veranstalter oft "ausgeliefert". Wenn der keinen Vertrag machen will, dann gibts halt keinen und im Härtefall hat man dann eventuell Pech gehabt. Hier gibts so nen Laden, der hat schon oft 200-400 Leute bei 5-7 € Eintritt drin und zahlt auch dann recht gut, seinen etablierten Bands zahlt er auch gut, wenns net so voll ist.


    Aber Newcomer haben schon desöfteren weniger als vereinbart bekommen.


    Achso weil das Thema aufkam. Silvester gabs bis jetzt immer doppelte Gage oder noch mehr.


    Bestimmt und selbstbewusst auftreten führt oft zum Erfolg, aber auch nur, wenn man auch wirklich bereit ist, im Zweifelsfall auf den Gig zu verzichten. Und man sollte sich erstmal ein kleines Publikum erspielen und einen gewissen Bekanntheitsgrad. Ansonsten ist man einfach in einer verdammt schlechten Stellung gegenüber dem Veranstalter.

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