Was Alkohol aus Leuten macht…
Vor ein paar Jahren war ich in Niederösterreich beim Heer. Meine Freunde und ich hatten zu der Zeit nicht viel Besseres zu tun als uns täglich zu besaufen. Obwohl, und darauf möchte ich hier hinweisen: “Man soll nicht trinken, das ist Gesundheitsschädlich“
Die folgende Geschichte zeigt wozu alkoholisierte Menschen in der Lage sind
Wir hatten wieder mal so richtig gesoffen und beschlossen etwas zu schaffen, dass die Welt unbedingt braucht. Also begannen wir aus alten Kabeltrommeln, die mittleren Zylinder auszuschneiden. Leider hatten wir kein vernünftiges Werkzeug dazu, macht aber nix, wir haben eben improvisiert und die Schnittkanten der „Trommeln“ mit den Schneidezähnen nachgebessert. Gott sei Dank lagen hier von einem großen Elektrounternehmen genug unterschiedlich große Kessel herum, dass wir flux 5 Ringe daliegen hatten. Jetzt haben wir uns aber ein Flascherl verdient, dachten wir und soffen einen Doppler in uns hinein, als wir im Internet nach den billigstmöglichen Eisenringen Ausschau hielten. Nach kurzem hin und her haben wir eine rumänische Lieferfirma gefunden, die Ringe dünn genug herstellt (Man muss die Lieferung nach Gewicht bezahlen)
An dieser Stelle haben wir dann noch viele Dinge kaufen müssen:
• Alteisenstifte (like Stimmschrauben)
• Plastikfolien (like Evans, Remo)
• Fahrradspeichen (like Cymbal stand)
• Drahtkleiderbügelkonstruktionen (like snare stand, hihat stand)
• …
Wir mussten natürlich ein paar Tage warten, bis alle die Teile geliefert wurden. Um uns die Zeit zu vertrödeln, soffen wir einfach einen Doppler (= Doppelliter, für meine deutschen Freunde) nach dem anderen vom hochprozentigen Niederösterreichischen Weißwein…
Als die Teile alle da waren, hatten wir uns schon das ganze Hirn aus dem Schädel gesoffen. In diesem Zustand konstruierten wir unser erstes Drumset. Es war hinreißend gelungen
Die Kessel hat ein professioneller Programmierer lackiert (ist nicht ganz so toll geworden, aber was soll’s, ist ja nur Fassade)
Schwierig war es die Plastikfolien ohne Verletzungen über die ausgebissene „Gratung“ drüber zu ziehen. Wir haben es dann doch geschafft, man darf halt nur nicht spannen, nur locker fixieren…
Endlich haben wir alles zusammengeklebt, bisschen geschraubt, gehämmert und gebogen. Ein Problem waren die Ringe aus Rumänien, die waren nämlich rund und passten deshalb nicht zu unseren Kesseln. Gott sei Dank haben wir uns für das dünne Material entscheiden, sodass auch die Ringe schnell in Eiform gebracht werden konnten.
So jetzt der erste Test:
Nachdem wir noch keine Becken hatten, nahmen wie einfach die Radkappen vom VW Transporter BJ 1971, unseres Gruppenkommandanten. Die klingen zwar echt schlecht, passen aber somit wunderbar zum Set.
Klang:
…ist das Falsche Wort. Zuerst, dachte ich die BD macht einen solchen Rumms, doch das war Mike, den hat’s vom Drumthrone runtergehauen. Die Kleiderbügelkonstruktion war vielleicht doch etwas unterdimensioniert. Jedenfalls sitzt er jetzt auf seinem Militärrucksack und kann abrocken.
Die BD fährt ab wie ein Säuglingspfurz in Höschenwindeln
Die HiHat habe ich beim Treten nicht gehört, da war das Pedal leider zu laut. Geschlossen gespielt klangen die Cymbals dann erst topfig, danach wie der Geschirrspüler beim Schleudern bis sie sich der Stickform anpassten und einen lächelnden Mund formten. In diesem Zustand wollte sich die HiHat dann aber nicht mehr öffnen.
Die Toms haben wir für das "Double Drummer Spiel" ausgelegt. So kann jeweils ein Drummer die Toms anspielen und der zweite rückt die Toms nach jedem Schlag wieder in die Position von zuvor. Das regt die Gemeinschaft ungeheuer an. Irgendwann haben sich die Beiden so aneinander gewöhnt, das es nichts ausmacht wenn die Hardware gebrochen ist, der Partner hält die Trommel dann in den Händen.
Das Sustain! Haben wir vergessen zu bestellen, sorry
Die Snare war das Beste überhaupt, sie klang in etwa vergleichbar mit dem Geräusch, dass ich vom Schaufeln des Betonschotter in Erinnerung habe. Geiler neuer Sound.
Wir haben uns entschlossen ein Unternehmen zu gründen und dieses Traumset den Drummern weltweit zu offerieren.
Was kann es schöneres geben? Viele von euch sind sicher schon oft schweißgebadet aufgewacht und haben in die Dunkelheit geschrieen: „Wo ist das ultimative Österreichische Traumset, wo!?“
Einige werden denken, dass dieses Set nicht nötig wäre, es gibt ohnehin schon genug Leid in dieser Welt, andere werden uns sicher auf den Leim gehen.
Bald werden unsere Sets die Drummer begeistern.
Haltet Ausschau nach den neuen Sets im Internet:
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DOOFER RAMSCH
Diese Geschichte ist frei erfunden, jede Ähnlichkeit mit reelen Personen oder Unternehmen ist nicht beabsichtigt.
