PAISTE Factory Tour (03.10.2005), Teil II (20.08.07)


  • Hochi, Ipo, JB, Rapid, und Scarlet Fade haben sich mit dem bereits legendären Rapid-Mobil


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    in die Schweiz begeben um mehr über den Hersteller und seine Produkte zu erfahren.


    Die Fahrt war eher durch Regen geprägt, die Sonne ging jedoch auf, als wir die Räumlichkeiten der Manufaktur betraten. Sie ist übrigens am Ortsrand von Nottwil gelegen und der Ausblick auf den Sempacher See hat schon was.



    Im Eingangsbereich war ein kleiner, nicht ganz so repräsentativer Querschnitt der Firmengeschichte ausgestellt, einige Klassiker wie ein FO 602 Flatride waren in Natur zu bewundern.
    Wir wurden herzlich durch den Leiter des Drummer Service, Danny Zimmermann, begrüßt. Er ist auch für die Betreuung der Paiste-Endorser verantwortlich und stand uns für Fragen aller Art zur Verfügung. Im Gespräch ging es neben der Firmengeschichte unter anderem um alte Becken, die Unterschiede der 2002er zu ihren Ablegern wie 505 oder 3000, die Neuauflage der Giant Beat Serie, Klärungen lange offener Fragen und vieles mehr. (Übrigens: nicht alles was im "Cymbal-Book" steht, stimmt so.)



    Schließlich gesellte sich noch Irina Paiste zu uns und die Führung durch das Werk konnte losgehen (natürlich ist hier das wilde Rumfotografieren nicht erlaubt).


    Die erste Station war die der Kuppenformung. Ausgangsmaterial sind flache Sheets, die speziell für Paiste nach ihren Vorgaben (z.B. die bekannte 2002-Bronze) hergestellt werden. Die Sheets werden in der Mitte erhitzt und die Kuppe mittels einer Presse geformt. Anschließend wird ein Loch in die Mitte geschnitten und je nach Modell noch eine entsprechende Nachbehandlung durchgeführt.


    Danach ging es zu den Hämmerern. An einem maschinellem Hammer bestimmt der Facharbeiter, an welcher Stelle der Hammer das Becken trifft. So wird die Form des Beckens in die zuvor flache Scheibe getrieben. Immer wieder wird das Werkstück mit einem Referenzbecken verglichen, bis die gewünschte Form und die Grundstimmung erreicht ist. Danach wird erst die eigentliche Abstimmung des Sounds herausgearbeitet, von Hand wird jetzt an einer weiteren Station das Becken gestimmt.


    Dann erfolgt -mit Ausnahme der RUDE-Serie- das Abdrehen an einer Drehbank, ebenfalls von Hand und mit einer sehr erstaunlichen Präzision und Geschicklichkeit der Handwerker. Spätestens jetzt wurde uns klar warum Becken ihren Preis haben. Der Facharbeiter bestimmt, wann und wo die Maschine hämmert beziehungsweise abdreht. Es dauert bis zu einem Jahr, bis diese Fähigkeiten erlernt sind.


    Als weitere Arbeitsschritte folgen das Auftragen einer Schutzschicht, der Labels sowie das Einstanzen der Seriennummer. Unterschiedliche Serien haben auch unterschiedliche Produktionsabläufe, was den Produktionsablauf je nach Modell entsprechend abändert und natürlich genau so zu den Firmengeheimnissen zählt wie die Rezeptur der Legierungen.


    Schließlich werden die Becken bis zum Versand gelagert. Man kann sich vorstellen, dass es wiederum ein Highlight für solche Besessenen wie uns war, durch die riesige, komplett sortierte Lagerhalle zu wandeln. Alleine mal, mehrere Dutzend 24er GiantBeats vor sich zu sehen... ;)
    Anm d.R.: Paiste garantiert den vollkommen gleichen Produktionsablauf der einzelnen Serien.
    Für uns heißt das im Klartext, dass einzelne Becken problemlos nach Modell nachgeordert werden können, der Sound und die übrigen Charakteristika bleiben identisch mit dem Original. Selbst bei den Re-Issues vergangener Tage (z.B. Giant Beat / 2002) wurde die identische Rezeptur, Herstellungsmethodik usw. auch auf Basis der vorhandenen Referenzmodelle genommen. Mit anderen Worten: ein Satz GiantBeat klingt auch in der aktuellen Version so wie ein fabrikneuer Satz aus den 60ern. Lediglich die Zeit, die ein Becken durch Spielen und zeitbedingte Veränderung des Materials zum Reifen braucht, lässt sich nicht reproduzieren. (und ein hier lange diskutierter optischer Unterschied zwischen den 60ern und 2005ern Giants wurde auch aufgeklärt: Die alten hatten einen hellgelben Stempel, die neuen halt einen schwarzen) ;)


    Zu den Referenzmodellen: Es existiert natürlich ein Archiv mit jeweils mehreren Originalen der jeweils produzierten Serien-Modellen. Dass dieses Archiv „off-limits“ für jeden Besucher ist, erklärt sich (leider...) von selbst. Genau so wie eine Fotoserie des Produktionsablaufes ist auch eine akustische Bestandaufnahme der Soundlegenden nicht möglich. Sei´s drum, die nachgefragtesten Modelle gibt es ja wieder...


    Als weiteren Höhepunkt durften wir anschließend im Showroom sämtliche
    Produkte näher testen. So haben wir an dem wahrscheinlich teuersten Set
    unseres Trommlerlebens gespielt.



    Hier mal JB in Vorfreude grinsend mit einem unmittelbar danach bestellten Einzelteill des Sets. Welches Becken es war, wird er euch bestimmt irgendwann mitteilen.


    Dann war da noch der 80" Gong, der durch Hochi in Schwingung versetzt wurde.
    Anm. Rapid: Mei, hat der Bub gestrahlt! :-)) Video davon folgt in Kürze.



    Die vielen Becken vor sich zu sehen und auch noch spielen zu dürfen verhalf manchen von uns zur Klarheit bezüglich des nächsten Beckenkaufes.





    Natürlich wurden uns einige Prototypen aus Testserien nicht vorenthalten. Customizing von Spezialgrößen einer Serie ist nach Anfrage für einen relativ schmalen Preis auch möglich...


    Alles in allem ein mehr als gelungener Ausflug in die Schweiz.


    Vielen Dank an Danny Zimmermann, der sich satte 3 Stunden für uns Zeit genommen hat,
    Irina Paiste, die uns begleitet hat und „mütterlicherweise“ Scarlet Fade vor dem Vergessen seiner Jacke bewahrt hat ( ;) )
    und der Paiste-Crew, die sich bei der Führung nicht von uns hat ablenken lassen.


    Ach ja: Danke für die Infotüten mit den Giveaways. Das waren mal Tüten mit Gehalt! :D



    Hochi, JB, Scarlet Fade, Rapid, IPO



    Scarlet Fade, Hochi, IPO, Danny Zimmermann, Irina Paiste



    Das ist doch mal angewandte Kunst. Bildvariationen von P.Terrot



    Text: IPO, Ergänzungen: JB
    Musik: Paiste
    Bilder: Rapid+JB
    Gute Laune: Hochi + Scarlet Fade

  • Kann da mal irgendwer bei denen vorbeifahren und die Hardwware am Ocheltreeset messingfarben oder schwarz anmalen? Das geht ja gar nicht.

    "I'd rather eat my own shit than do a duet with James Blunt" (Paul Weller)

  • Das Set is einfach tierisch, auch laut, wenn man so will. Die Bassdrum drückt und du konntest sie noch ein einger Entfernung spüren, der Boden vibirierte tatsächlich.

  • Das war aber zurückhaltend ausgedrückt, lieber IPO...
    Das Ding hat einen dermassenen Alarm gemacht.
    Und hat schweinisch gut nach Gewichts/Lautstärkenverhältnis gemessen geklungen.


    Chester: Du kannst ja selber mal hin. Die Nottwiler Bürger sind Tauzieh-Meister der Region. Die kriegen selbst aus Dir noch die letzten Zentimeter gezogen. ;)


    Sorry für die Bildquali. In echt sieht das schon ganz anders aus.

  • ich bin beeindruckt.


    melde mich schonmal für die nächste runde ;)

    Keep it centered, keep it low!
    Keep it running, let's go!
    Watch it climb on its own,
    The more we see the more we know!

  • Was mich neben dem Beckenkauf nachhaltig beeindruckt hat war, dass ich als Zildijan-Abtrünniger wieder ein tiefes Feeling für Paiste bekommen habe.


    Wenn man mal von den in Deutschland/Rendsburg gefertigten Budget-Serien absieht, bekommt man bei so einer gut organisierten Führung und dem erklärten Entstehungsprozess ein besonderes Gefühl der Produktnähe.


    Es handelt sich bei den Schweizern um einen 40-Personen Betrieb, bei dem man sieht, dass nicht nur die PR-Leute von der Qualität überzeugt sind.
    Jeder einzelne Mitarbeiter sah sehr entspannt und trotzdem konzentriert aus.
    Letztendlich ist Paiste ein Industriebetrieb der Metallverarbeitung, aber man spürt förmlich die Freude an der Soundcreation in der Produktion.


    Ich war 1972 schon mal in Nottwil und habe neben meiner damaligen allgemeinen Schlagzeug-Begeisterung schon dort diesen "Spirit" erlebt.
    Es war und ist beeindruckend!

  • Zitat

    Hochi


    ich vermute mal, dass du die fixe idee mit den zildjian-becken hiermit verworfen hast, ne?


    Nee, das Avedis hatte ich wenige Tage vor dem Ausflug bereits bestellt. Aber das soll ja auch die Ausnahme bleiben. ;)



    Zitat

    Die 16" Hihats, waren das ne Sonderbestellung oder wird sowas bald auch regulär zu bekommen sein?


    Wie klingen die?


    Das ist ein Einzelstück, in Serie gehen die nicht, weil die wohl kaum einer kaufen wird.
    Der Sound ist fett, rockig, tight. Wer da ein träges, matschiges Krach-teil erwartet, wird eines besseren belehrt. 1A Hi-Hat für den rockenden Trommler.

    Das ist fein beobachtet!

  • Zitat

    Original von Hilite freak
    Die 16" Hihats, waren das ne Sonderbestellung oder wird sowas bald auch regulär zu bekommen sein?


    Ich bring sie mal zum Treffen mit :D

    Freizeit Moderations-Arschloch

  • Zitat

    Original von scarlet_fade
    Ich bring sie mal zum Treffen mit :D


    Hast du etwa das Dingens mitgenommen?


    Anm. JB: Nö, hat er nicht. Das geht so auch nicht ohne weiteres...


    Cooler Bericht, da will ich auch mal hin!

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    Silence is golden. Duct tape is silver.

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